Wie sehr methodische
Fehler ein aktuell-politisch richtiges Handeln nicht
ausschließen, zeigt die wirklichkeitsbezogene
Schmiegsamkeit von Lenin. Wobei allerdings nicht
vergessen werden darf, daß langfristig durch solche
methodischen Fehler in der Analyse der Tendenzen des
kapitalistischem Entwicklungsweges in Rußland die
zukünftigen Fehler vor und nach der Machtergreifung
der bolschewistischen Sozialdemokratie im allgemeinen
schon antizipiert wurden.
Mich interessiert im
folgenden die reale Klassenwirklichkeit Rußlands in
der Leninschen Konzeption der russischen
Klassenkämpfe. Zunächst muß die Frage nach dem
historischen Charakter und dem sozial-ökonomischen
Inhalt der »herrschenden Klasse« im despotischen
Zarismus des asiatischen Kapitalismus Rußlands
gestellt werden. Uber Marx und Engels sollte klar
werden, daß die »Regierung«, der »Despot«, die
»Bürokratie« den Mehrwert im besonderen durch das
System innerer und äußerer Steuern aus der spezifisch
unterdrückten Bauernklasse erpreßten. So ist es nicht
auffallend, daß Lenin schon früh von der Diktatur,
der »Herrschaft der Bürokratie«(1)spricht:
»es ist zu offensichtlich, daß ohne Konstitution jede
Teilnahme von gesellschaftlichen Elementen« eine
Fiktion, eine Unterordnung der Gesellschaft... unter
die Bürokratie sein wird.«(2)
Dieser besondere
Begriff halb-asiatischer Bürokratie, der von der
Diktatur der zaristischen Selbstherrschaft nicht zu
trennen ist, scheint uns ein Zentralbegriff für Lenin
zu sein, um die »herrschende Klasse« Rußlands
bestimmen zu können: Das heißt, die Mehrwert
erpressende und die Entfaltung der gesellschaftlichen
Produktivkräfte hemmende Klasse!
Lenin macht uns darauf
aufmerksam, daß es »in Europa, wo es eine mehr oder
minder freie Presse und Volksvertretungen, einen
Wahlkampf und entwickelte politische Parteien gibt«,
möglich wurde, »diese heuchlerischen Machenschaften
überall rasch« zu entlarven.(3)
Aber in »Asien, und
darunter auch in Rußland, (Hervorhebung von mir,
R. D.) sind die Volksmassen so eingeschüchtert und
unwissend, die Vorurteile, die den Glauben an
Väterchen Zar aufrechterhalten, so stark, daß solche
Machenschaften großen Erfolg haben.«(4)
Es sind die besonderen
halb-asiatischen Knechtschaftsverhältnisse, die
gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse des
zaristischen Despotismus, die die sklavenmäßige
Verhaltensweise der Unterdrückten erzeugten.
Lenin fährt fort: »Die
Regierung müht sich unablässig ab, sie setzt alles in
Bewegung, um bald hier, bald dort mit irgendeinem
Fetzen das Loch zu stopfen, durch das die
Unzufriedenheit der Arbeiter zu Tage tritt - aber die
Unzufriedenheit kommt an einer anderen Stelle nur
noch stärker zum Durchbruch.«(5) So wie Marx
versteht hier Lenin die zaristische Regierung als
»herrschende Klasse«, nicht die russische
Bourgeoisie. Die Macht und Schwierigkeiten des
zaristischen Despotismus werden hier anvisiert. Wie
nahe Lenin der asiatischen Konzeption von Marx
und Engels steht, daß die regierende Bürokratie
des Zarismus in ihrer Verwickeltheit von ihm
gesehen wurde, wird dadurch klar, daß der russische
Gouverneur in den Provinzen des Landes von ihm als
ein richtiger Satrap beschrieben wurde, »von dessen
Gnade die Existenz jeder beliebigen Institution, ja
sogar jeder beliebigen Person in dem ihm
anvertrauten« Gouvernement abhing«. Die türkische
Seite des Orients erscheint. Dieser orientalische
Herrscfoj/rszusammenhang findet seine direkte
Ergänzung in der Ausbeutung: »Diese Masse kleiner
ländlicher Ausbeuter ist eine furchtbare Macht,
furchtbar besonders dadurch, daß sie den Werktätigen
einzeln, jeden für sich genommen, unter Druck setzen,
daß sie ihn in Fesseln schlägt und ihm jede Hoffnung
auf Erlösung nimmt, furchtbar dadurch, daß diese
Ausbeutung bei der außerordentlichen Rückständigkeit
des Dorfes, die durch die niedrige
Arbeitsproduktivität und fehlenden
Verkehrsbedingungen bedingt ist, nicht bloß
Ausbeutung der Arbeit, sondern außerdem noch ein
asiatischer Hohn auf die Persönlichkeit ist
(Hervorhebung von mir, R.D.), wie man ihn ständig auf
dem Lande antrifft.«(6)
Wie stark die
Dominanz vorkapitalistischer Wirklichkeit im
russischen Fundament des Ackerbaus ist, macht Lenin
dadurch erkennbar, daß er »das Wirken unseres
Kapitalismus für fortschrittlich«,
d. h. die Entwicklung in den Städten für progressiv
und die Realität des Landes für rückschrittlich und
vor-kapitalistisch hält. Er will, daß das Land »dem großen
Kapital untergeordnet«(7)
wird, um die Arbeit zu vergesellschaften und die
Produktivkräfte entwik-keln zu können. Er sieht, daß von
einer Dominanz des Kapitalverhältnisses nur in der
industriellen Oberfläche der Städte die Rede sein kann! Er
sieht nicht, daß die Beschränkungen in der Entwicklung
des >Kapitalismus< in Rußland einen objektiven Charakter
tragen und alle Hoffnungen auf den europäischen Weg
Rußlands falsch waren.
Die Einschätzung der
russischen Knechtschaftsverhältnisse mit dem darin
steckenden Steuersystem der herrschenden Regierung auf dem
Lande wird erst ganz verständlich, wenn wir uns daran
erinnern, was Engels 1890 über das Verhältnis von
orientalischer Herrschaft und Entwicklung des
Kapitalismus in solchen Produktionszonen des Orients
schrieb: »In der Tat ist die türkische wie alle
orientalische Herrschaft unverträglich mit
kapitalistischer Gesellschaft; der ergatterte Mehrwert ist
nicht sicher vor den Händen raubgieriger Satrapen und
Paschas; es fehlt die erste Grundbedingung bürgerlichen
Erwerbs: Sicherheit der kaufmännischen Person und ihres
Eigentums.«(8)
Hier wird dieser Leninsche Widerspruch zwischen
schematischer Orthodoxie bezüglich des russischen Wegs zum
Sozialismus über den europäischen Kapitalismus und realer
Einschätzung der Erscheinungsform der russischen
Gesellschaft besonders erkennbar. Es ist dann kein
Wunder, daß er die spezifisch »asiatische Staatsordnung«
Rußlands betont und sich dennoch »darüber wundern« kann,
»daß die europäisch-kapitalistische Entwicklung Rußlands,
trotz dessen asiatischer Staatsordnung, der politischen
Gruppierung der Gesellschaft bereits einen so starken
Stempel aufdrücken konnte.«(9) Wie
stark war eigentlich der aufgepfropfte kapitalistische
Überbau in der stagnierenden Gesellschaft? Wieviel
industrielle Lohnarbeiter ließen sich in Rußland
nachweisen. Fragen wir Rabehl: »Um die Jahrhundertwende
waren in allen russischen Industriezweigen ca. 2277000 im
Lohnverhältnis; 1914 standen, trotz der erweiterten
Akkumulation des Kapitals, nicht mehr als ca. 2700000 im
Lohnverhältnis. Die Arbeitsmethoden, die Anwendung des
konstanten Kapitals, die Produktion des relativen
Mehrwerts, die Methoden des Stücklohns und der
Intensivierung der Ausbeutung behinderten eindeutig die
Entwicklung der Lohnarbeiterklasse.«(10)
Ist das nicht auch anders interpretierbar?
Die Stagnation in der
»Entwicklung der Lohnarbeiterklasse« scheint mir eher von
der gesellschaftlichen Stagnation des despotischen
Zarismus abhängig zu sein als von der »Methode des
Stücklohns« etc. Der Kampf von »Bourgeoisie« und
»Proletariat« dominierte nicht gesellschaftlich. Die
Schranken und die Ursachen der niedrigen Entwicklung des
russischen »Kapitalismus« sah Lenin widersprüchlich in
»Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen
Revolution«. Er macht darauf aufmerksam, daß die
»bürgerliche Revolution« eine conditio sine qua non ist,
ohne die es zu keiner Entfaltung kommen kann. Die
Anarchisten und Volkstümler greift er wegen ihrer
»Phantasien« über den Weg zum Sozialismus ohne
kapitalistische Zwischenphase der Entwicklung der
gesellschaftlichen Warenproduktion an und kommt dann zu
der Schlußfolgerung, »... daß es ein reaktionärer Gedanke
ist, die Erlösung der Arbeiterklasse in irgendetwas
anderem zu suchen als in der weiteren Entwicklung des
Kapitalismus«. Was aber, wenn diese Entwicklung aus
Gründen der »asiatischen Staatsordnung«, der
vorkapitalistisch-asiatischen Landwirtschaft nicht
fortschreitet? Lenin meint: »In solchen Ländern leidet
die Arbeiterklasse nicht so sehr unter dem Kapitalismus
als vielmehr unter der ungenügenden Entwicklung des
Kapitalismus.
Die Arbeiterklasse ist
daher an der breitesten, freiesten und raschesten
Entwicklung des Kapitalismus unbedingt interessiert. Für
die Arbeiterklasse ist die Beseitigung aller Überreste der
alten Zeit, die der breiten, freien und raschen
Entwicklung des Kapitalismus hinderlich sind, unbedingt
von Vorteil.«(11) Als
revolutionärer Marxist, der aus dem unterdrückten
Bürgertum russischer Form kommt, fürchtet er nichts mehr
als das russische Asiatentum, das auf dem Lande noch
lebendig ist und nicht bloß ein tradierter Überrest.
Seine revolutionäre Taktik wird durch die europäische
Hoffnung dauernd beschränkt. Dies hindert ihn daran, die
vorhandenen Verhältnisse, die vorhandenen
Bewußtseinsformen zum Ausgangspunkt seiner revolutionären
Taktik werden zu lassen. Hier griff Lenin offensichtlich
auf das »Vorwort zur ersten Auflage« des »Kapital« von
Marx zurück, wo dieser davon spricht, daß »nicht nur die
Entwicklung der kapitalistischen Produktion, sondern auch
der Mangel ihrer Entwicklung« uns quält, die
»Fortvegetation altertümlicher, überlebter
Produktionsweisen, mit ihrem Gefolg von zeitwidrigen
gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen.«12
Marx sprach aber von »Westeuropa«, nicht von Rußland.
Nach der
innerparteilichen Auseinandersetzung zwischen Menschewiki
und Bolschewiki, die auf dem Stockholmer Parteitag von
1906 einen theorettischen Höhepunkt erreicht hatte, als
dort
eine prinzipielle Debatte über die russische
Erbschaft der »Asiatschina« stattfand, ging Lenin in
seinem »Bericht über den Vereinigungsparteitag der SDAPR«
davon aus, daß »sich in Rußland seit der zweiten
Hälfte des 19. Jh. die kapitalistische Produktionsweise
gefestigt« hat, »und im 20. Jh. ist sie zur unbedingt
vorherrschenden geworden.«(13) Wie
kann sich eigentlich eine Produktionsweise »festigen«,
die künstlich auf eine äußerst gefestigte, eine
halb-asiatisch sich zersetzende Produktionsweise
aufgepfropft wurde? Da Lenin sich die Frage so nicht
stellt, ist es ihm möglich, die Diskussion über die
Restauration der asiatischen Produktionsweise
völlig ad absurdum zu führen.
Wichtig ist für uns, daß
Lenin in diesem Zusammenhang in keinem Augenblick die
spätere Kategorie des mittelalterlichen russischen
»Feudalstaates«, des »Staats-Feudalismus« etc. heranzieht,
um den geschichtlichen Auflösungsprozeß der
»halbasiatischen« (Marx) Produktionsweise in Rußland
darzulegen. Lenin bestreitet und pro-blematisiert
die historische Existenz der »asiatischen
Produktionsweise« im moskowitischen Reich vor Peter I.,
bestreitet aber nicht die asiatische Konzeption von Marx
und Engels. Dennoch geht er nicht zurück auf die Marxsche
Kategorie der »halb-asiatischen« Produktionsweise Rußlands
mit der despotischen Staatsordnung vor und nach Peter dem
I. und ihren verschiedenen Wandlungen. Gerade das aber
hätte zu einer Problematisierung der von Lenin
unterstellten Festigung der kapitalistischen
Produktionsweise nach dem Bauernbefreiungsgesetz geführt,
hätte gleichermaßen die unbedingte Vorherrschaft
der kapitalistischen Produktionsweise äußerst relativiert.
In »Das Agrarprogramm der Sozialdemokratie« wird diese
Debatte fortgesetzt. Lenin zitiert Plechanov mit dessen
Rede in Stockholm: »... das, was bei uns diesen Uberresten
entspringt, ist unsere alte Bindung des Bodens und des
Landwirts an den Staat, unsere alte eigenartige
Nationalisierung des Bodens. Unserer Restauration wird es
um so leichter fallen, diese (sie!) Nationalisierung
wiederherzustellen, als Sie selber« (d.h. Lenin! -R. D.)
»die Nationalisierung des Bodens verlangen, als Sie selber
dieses Erbstück unserer alten halbasiatischen Ordnung
unangetastet lassen.«(14)
Lenin stellt an Plechanov
die richtige Frage: »Ist es das Worf >Natio-nalisierungs
das die Wiederherstellung halbasiatischer Zustände
erleichtert, oder sind es bestimmte ökonomische
Veränderungen?« (15) Und Lenin
gibt eine klare und trotzdem zweideutige Antwort: »Nach
dem Wesen der Sache, nach dem ökonomischen
Inhalt der Umwälzung (nicht nach ihrer Bezeichnung mit
dem einen oder anderen Wort) ist es folglich gerade die
Nationalisierung, die die ökonomischen Grundlagen
des Asiatentums viel radikaler beseitigt.«(16)
Viel radikaler, so meint Lenin, als die von Plechanov
propagierte Munizipalisierung und Aufteilung des Bodens
im Prozeß der Revolution. Lenin gibt hier die aktuelle
Existenz der Erbschaft der Asiatschina in Rußland zu,
sieht aber die Durchbrechung dieses gesellschaftlichen
Hemmnisses gerade in der voll durchgeführten
Nationalisierung. Problematisch ist der theoretische
Rückzug von Lenin in der Zwischenbemerkung, wo er es für
unwichtig hielt, ob nun von »halb-asiatischer«,
»staatsfeudaler« etc. Erbschaft die Rede sei. Durch diese
Anmerkung der Begriffsverwirrung, durch diese darum
ungenaue Bestimmung der Produktions-Übergänge, der
Entwicklung des spezifischen >Kapitalismus' in Rußland,
wird dem politischen Spiel mit »Worten« Tür und Tor
geöffnet. Wird eine historisch angemessene Bestimmung der
Entwicklung bzw. Stagnation der Produktivkräfte, der
»herrschenden Klasse«, der Klassenentwicklungen und
Klassenverschiebungen ungenauer, dann wird das
Partei-Programm und der den historischen
Verhältnissen angemessene Partei-Typus etc.
manipulativ-schwammig! Dann können Taktik und Organisation
nicht vermittelt werden. Es ist nicht verwunderlich, daß
Lenin ohne weiteres sagt: »In der Bauernreform« von 1861
»ist die Hülle des Feudalismus (sowohl des gutsherrlichen
als auch des Staatsfeudalismus, von dem nach Plechanov
auch Martynow auf dem Stockholmer Parteitage gesprochen
hat) sehr stark. Doch die ökonomische Evolution erwies
sich als stärker und füllte diese feudale Hülle mit
kapitalistischem Inhalt.
Trotz der Hindernisse in
der Gestalt des mittelalterlichen Grundbesitzes
entwickelt sich sowohl die bäuerliche als auch die
Gutsbesitzerwirtschaft, wenn auch ungeheuer langsam, auf
bürgerlichem Wege.«(17)
Die Kategorie des
»Feudalismus« erweist sich als >sinnvoll«, um
die spezifisch kapitalistische Entwicklung,
den bürgerlichen Weg Rußlands im europäischen Sinne
nachzuweisen. Es wird von »ökonomischer Evolution«
gesprochen, ohne die Dominanz der Stagnation in der
»ökonomischen Evolution« nach dem Gesetz von 1861 zu
berücksichtigen. Daß die »feudale Hülle« realiter eine
»halbasiatische« Wirklichkeit im Ubergang zum
asiatischen Kapitalismus* war, läßt Lenin nur
versteckt durchblicken. Nicht umsonst sagt er, daß unter
den russischen Verhältnissen der bürgerliche Weg sich in
der bäuerlichen und der Wirtschaft der Gutsbesitzer nur
»ungeheuer langsam« (Hervorhebung von mir, R.D.)
durchsetzte. Aber die Dominanz der asiatischen
Kapitalisierung leugnet er. Das ist jener besondere
Akkumulationsprozeß des Kapitals in gesellschaftlichen
Verhältnissen, die die Grundvoraussetzungen bürgerlicher
Akkumulation durch die despotische Bürokratie in
verschiedenster Gestalt beschränken. Die Leninsche
»Hoffnung« auf das preußische Muster der kapitalistischen
Entwicklung mißachtet die geschichtlichen und
sozial-ökonomischen Besonderheiten seines Landes immer
wieder. Daß Lenin in diesem Zusammenhang über die
Schranken und Möglichkeiten der russischen Revolution
dennoch zu wesentlichen Erkenntnissen kommt, ist nicht
verwunderlich.
Er sieht als Revolutionär
- als bolschewistischer Sozialdemokrat und nicht als
menschewistischer - Momente revolutionären Handelns
äußerst deutlich: »Nur eines kann Schutzwall gegen
die Reaktion« - gegen das Asiatentum - »sein oder die
Errungenschaften« - der Revolution - »verankern:
Bewußtheit und Organisiertheit der Massen des Proletariats
und der Bauernschaft. Und im kapitalistischen Staat, der
nicht kraft der Willkür der Bürokratie, sondern kraft der
unabweislichen Forderungen der ökonomischen Entwicklung
zentralisiert ist, muß diese Organisiertheit im
Zusammenschluß zu einer im ganzen Staat einheitlichen
Kraft bestehen. Ohne eine zentralisierte Bauernbewegung,
ohne den zentralisierten politischen Kampf der dem
zentralisierten Proletariat folgenden Bauernschaft im
ganzen Staate kann es keinerlei ernstliche
Errungenschaften der Revolution« geben, die wert wären,
>verankert< zu werden, kann es keinen >Schutzwall gegen
die Reaktion« geben.«18 Lenin leugnet somit
nicht die Möglichkeit eines erneuten »Asiatentums«. Wie
sollte er? Die Knechtschaftsverhältnisse der
»halb-asiatischen Staatsordnung« (Lenin) bilden die
politische Herrschaftsform eines ökonomischen
Ausbeutungszusammenhangs. Und doch hält er es
für »Hirngespinste«, wenn an etwas anderes gedacht
wird als an »eine langsame und qualvolle bürgerliche
Evolution nach preußischem, junkerlichen Muster oder aber
eine rasche und freie nach amerikanischem Muster.«(19)
Hätten Mao und die KPCh
jemals das Land und die Bauern für den »langen Marsch«
mobilisieren können, wenn sie von einem theoretischen
Evolutions-Muster preußischen Typus ausgegangen wären?
Da Lenin dies tat, konnte
er zwar now and then die Bauernrevolution abstrakt
predigen, aber nicht die kurz- und langfristige Bedeutung
komplizierter Bewußtwerdungsprozesse in den unterdrückten
Bauernschichten, die Bedeutung des richtigen Verhältnisses
von Bauernschaft und Proletariat in organisatorischer,
propagandistischer und agitatorischer Form
herauszuarbeiten. Die Folge war, daß die Bolschewiki sich
zwar in den städtischen, aber nicht den dominierenden
ländlichen Gebieten verankern konnten.
Wie überzogen die
>Hoffnung< auf den preußischen Weg war, ganz zu schweigen
von den falschen theoretischen Prämissen der gefestigten«
kapitalistischen Produktionsweise in Rußland, läßt sich
meiner Meinung nach an Lenins »Bürokratie«-Verständnis
rekonstruieren und messen. Wenn die »Dominanz des
Kapitalverhältnisses« unterstellt wird, ist es
theoretisch-ideologisch einfach und korrekt zu sagen,
daß die »Willkür der Bürokratie«, der
zaristischdespotischen, objektiv gebrochen ist und die
russische Bourgeoisie auch die politische Macht letzthin
in der Hand hat. Wie spricht Lenin nun als praktischer
Revolutionär in Rußland? Der ökonomische Inhalt des
Begriffs der Bürokratie war in Rußland in der besondern
Stagnationsperiode zwischen 1861 und 1905 vermittelt über
die außer-ökonomischen Zwänge des knechtenden und
ausbeutenden Steuersystems der herrschenden Institutionen
des zaristischen Despotismus.
Nach der Revolution von
1905, zu Beginn der Dumasitzungen(20)
von 1906, ist für Lenin der Begriff der
herrschenden Bürokratie des despotischen Zarismus
weiter ungebrochen: »In dem Krieg, der von der Bürokratie
wahrhaft auf Leben und Tod geführt wird, in diesem Krieg
scheuen die Lakaien der Bürokratie und ihre
Parteigängerbuchstäblich vor keinem Mittel zurück«,(21)
um ihre Diktatur zu sichern und die Arbeiter und
Bauern auszubeuten. Wir dürfen diesen Bürokratiebegriff
natürlich nicht unhistorisch verstehen, sondern es muß
betont werden, daß diese Kategorie im Prozeß der sich -
wenn auch weiterhin extrem langsam - tendenziell
verändernden Klassenverhältnisse k\assenspezifische
Verschiebungen erfährt, in Wirklichkeit zaristische
Herrschafts-Metamorphosen durchmacht, ohne sein
despotisches Wesen, seinen halb-asiatischen Charakter zu
verlieren. Es ist verständlich, daß Lenin 1908 in »Das
Agrarprogramm der Sozialdemokratie« die ungebrochene
Vermittlung zwischen dem »Großgrundbesitz und der
Oberschicht der Bürokratie«(22)
erwähnt und im Prozeß der Veränderungen im Lande sich
darüber klar wird, daß der »Zusammenhang der Bürokratie«
mit der Spitze der » Handels- und Industriebourgeoisie«(23)
besonders beachtet werden muß.
Er bleibt sich dennoch
darüber klar, daß diese »sogenannte Bürokratie«(24)
zum Zarismus gehört, nicht etwa eine Konstruktion ist:
»Ein Schritt auf dem Wege der Umwandlung in etwas Neues
beseitigt keineswegs das Alte, sagen wir, das
»bürokratische« System mit seiner weitgehenden
Selbständigkeit und seiner Unabhängigkeit... mit seiner
fehlenden Finanzkontrolle. Die Bürokratie, die aus der
Unterstützung durch die Spitzen der Bourgeoisie »ihre
Kräfte schöpft«, rekrutiert sich nicht aus diesen
Spitzen, sondern aus dem alten, ganz alten Land- und
Dienstadel, der aus Zeiten stammt, die nicht nur vor der
Revolution (vor 1905), sondern sogar vor der Reform (vor
1861) liegen. Die Bürokratie, die in bedeutendem Maße von
den Spitzen der Bourgeoisie die Motive für ihre Tätigkeit
erhält, gibt der bürgerlichen Tätigkeit rein
fronherrliche, ausschließlich fronherrliche Richtung
und Gestalt.«(25) Also
eine eindeutig asiatische Kapitalisierung.
Marx sprach von
halb-asiatischer Knechtschaft, sprach vor der
»Bauernbefreiung«, davon, daß »ein großer Teil des
Grundeigentums in dem Staat verpfändet sei«.(26)
Wodurch erklärbar wird, daß Marx wenig später davon
sprechen kann, daß der russische Adel, die große Mehrheit
dieser Klasse, durch die »Bauernbefreiung« ruiniert
werde, »um in jener Klasse des bürokratischen Adels
(Hervorhebungen von mir, R.D.) aufzugehen, dessen Rang
und Stellung gänzlich von der Regierung abhängt«.(27)
Obgleich die Differenz der Einschätzung zwischen Lenin und
Marx betont werden muß, ist ihnen gemeinsam, daß die
herrschende, Mehrwert erpressende Klasse in der
halb-asiatischen Staats-Maschine des Despotismus zu Hause
ist, nicht die russische »Bourgeoisie«, die vom Zarismus
auf die russische Gesellschaft aufgesetzt wurde und nicht
etwa durch Emanzipation vom Zarismus zur bürgerlichen
Bourgeoisie geworden ist. Es wird besonders verständlich
der im westeuropäischen Sinne unterentwickelte Charakter
von Kapitalismus in halb-asiatischen
Knechtschaftsverhältnissen des Unter- und Übergangs der
zaristischen Herrschaft: »Der beginnende ökonomische
Aufschwung« in den Großstädten »wird sehr weitgehend
gelähmt durch die völlig zerrüttete ökonomische Lage der
Bauernschaft, durch die räuberische Budgetpolitik der
Selbstherrschaft und die völlige Zersetzung des
bürokratischen Apparates, während andererseits die
zunehmende Teuerung die Not der Arbeiterklasse und der
breiten Bevölkerung verschärft.«(28)
Auch hier noch, bei aller »Zersetzung des bürokratischen
Apparates« der herrschenden Klasse, sind die
gesellschaftlichen Institutionen dieser
Knechtschaftsverhältnisse noch »stabil« genug, um die
Entwicklung der Produktivkräfte etc. zu hemmen, die
tendenziell absolute Stagnation zwischen 1861 und
1905 in eine >relative< zwischen 1906 und der
Oktoberrevolution zu »führen«: »Die Agrarpolitik des
Zarismus, die von den Regierungsparteien der Gutsbesitzer
und der Großbourgeoisie wie auch vom konterrevolutionären
Liberalismus mit ihren eigenen konterrevolutionären
Interessen verknüpft worden ist, hat nicht nur dazu
geführt, auf dem Lande einigermaßen stabile bürgerliche
Verhältnisse zu schaffen, sondern hat der bäuerlichen
Bevölkerung nicht einmal Erlösung von den Hungersnöten
gebracht, die ein Zeichen für die außerordentliche
Verschlechterung der Lage der Bevölkerung und einen
ungeheueren Verlust an Produktivität«(29)
sind. Da ist aber auch nichts von »Dominanz des
Kapitalverhältnisses«, nichts von Entwicklung der
gesellschaftlichen Produktivkräfte.
Lenin spricht davon - wie
Marx 1879 -, daß Rußland das Land der gesellschaftlichen
Stagnation und Zersetzung ist. Es ist die Dominanz
vor-kapitalistischer Zwänge des russisch-asiatischen
Despotismus (oder die Dominanz eines sich durchsetzenden
asiatischen Kapitalismus). Der »erstarkenden
Industriebourgeoisie«(30)
wurden durch die zaristische Selbstherrschaft -
zusammen »mit dem Schwarzhundertadel«(31)
- objektive Schranken gesetzt. Was war das Ziel, was waren
die Mittel, wie sah die Partei aus, mit der die
Bolschewiki an die russische Aufgabe gingen? Wie war die
Partei begründet und geschaffen worden ? Nachdem ich
versucht hatte, die theoretischen Prämissen von Lenin zu
problematisieren und mich dann bemühte, sein Verständnis
der »herrschenden Klasse« in der »russisch-asiatischen
Staatsordnung« zu rekonstruieren, meine ich jetzt, an den
besonderen Partei-Typus der Bolschewiki herangehen zu
können. Das auch darum, weil es zwischen 1902 (»Was tun?«)
und der Machtergreifung der Bolschewiki in der
Organisationsfrage keine wirklichen Veränderungen gegeben
hat.
Anmerkungen
1) LW, Bd. 5, S. 52
2) ebenda, Als die
Revolution von 1905 Zugeständnisse in dieser Hinsicht
erkämpft hatte, vollzog der Zarismus eine erneute
Metamorphose, um die Unterordnung der Gesellschaft
unter die Bürokratie« reproduzieren zu können.
Dieser Charakter bürokratischer Knechtschaftsverhältnisse spielte für
Lukäcs in seiner Leninrezeption nie eine Rolle. Er
kommt vom »halbfeudalen Absolutismus« zum -modernen
Rußland«, aber die Vermittlung von halb-asiatischer
Produktions-Tradition und industriellem
Überbau«
(Marx) kommt damit nicht zustande. Zitiert Lukacs
aus: Lenin, Studie über den Zusammenhang seiner
Gedanken, 1924; neu veröffentlicht in: Lukacs,
Geschichte und Klassenbewußtsein; Frühschriften II,
Neuwied, 1968, S. 523.
3) LW, Bd. 5, S. 75
4) ebenda. Das ist
ein weiteres Argument, um die falsche Begründung der
kautskyanischen Argumentation, daß der
Intellektuellen- und Partei-Sozialismus »von außen«
an die Arbeiterklasse herangetragen werden muß, von
anderer Seite her zu legitimieren. Lenin war nie ein
Kautsky, er war russischer Revolutionär
mit kautskyanischen Beschränkungen. Das
Vertrauen zu den Massen war durch den europäischen
Blick und durch die totale Ablehnung der Erbschaft
des Asiarentums in Rußland verkürzt. Die Bedingungen
von Lukacs sind anders, aber sein » Klassenbewußtsein des Proletariats« (G.
Lukacs, Lenin ... a.a.O., S. 534) in der
revolutionären Partei geht auch
diesen Weg »von außen«, spontaneistisch verbrämt, mit
Weberscher »Zurechnung« legitimiert.
5) ebenda.
6)
LW, Bd. 1, S. 233
f.
7)
ebenda, S. 234
8)
Engels. Die auswärtige Politik des russischen Zarenthums,
in: Die Neue Zeit, 1890, S. 193; in den MEW nicht
enthalten; die gekrümmten Kommunisten (Revisionisten)
haben ihre Gründe.
9)
LW, Bd. 7, S. 33. Den Vermittiungszusammenhang von
»asiatischer Staatsordnung« und asiatischer
Kapitalisierung seines Landes lehnt Lenin aus
westeuropäischen Zivilisationsgründen als revolutionärer
Intellektueller der Sozialdemokratie im »industriellen
Überbau« der wenigen Städte ab.
10)
Rabehl, Die marxistische Theorie der
Transformationsgesellschaft am Beispiel der Entwicklung
der
russischen Revolution, in: K. Meschkat und O. Negt,
Gesellschaftsstrukturen, Frankfurt 1973, S. 246
11)
alles in Lenin, AW, Bd. 1, S. 560, Ausgabe 1970
12)
MEW, Bd.
12, S. 25
13)
LW, Bd. 10, S. 332. Das ist jene unterstellte Hypothese,
von der aus Lenins Analysen über die
Entwicklungsmöglichkeiten des Kapitalismus in einer
Gesellschaft der ungesicherten Mehrwerter-gatterung
immer wieder scholastisch werden. Der »asiatische Hohn auf
die Persönlichkeit« - und nicht nur auf dem Lande - läßt
eine »Sicherheit der kaufmännischen Person und ihres
Eigentums« (Engels) nicht zu. Varga sagt da nicht
uninteressant: »... Lenin schloß sogar die Möglichkeit
nicht aus, daß es auch in Rußland eine asiatische
Produktionsweise gegeben habe.« E. Varga, Uber die
asiatische Produktionsweise in: Jahrbuch für
Wirtschaftsgeschichte der Deutschen Akademie der
Wissenschaften zu Berlin, Berlin 1967, Teil IV, S. 186
(deutsche Ubersetzung des ursprünglich russischen Textes
von Varga). Varga argumentiert hier polemisch gegen die
Stalinisten, begründet aber viel flacher als Lenin die
halb-asiarische Entwicklung und Kontinuität.
14) Plechanov in: LW, Bd. 13,
S. 330
Übrigens wird hier klar, daß Plechanov von
»halbasiatischcr Ordnung- und nicht von »asiatischer
Produktionsweise« im allgemeinen gesprochen hat.
15)
ebenda
16) ebenda. Lenin geht ein heißes
Eisen an. Die Problematik von sozialistischer
Verstaatlichung (Nationalisierung des Bodens, der
Produktionsmittel etc.) und der dadurch beginnende
spezifische Typus von staats-sozialistischen
Eigentumsverhältnissen, die der Vergesellschaftung der
Verhältnisse ihren Widerstand entgegensetzen, ist Lenin
noch unbekannt.
17)
LW, Bd. 13, S. 331. Indem Lenin darauf verzichtet, den
»Staats-Feudalismus« als einen asiatischen Feudalismus
mit seinen Besonderheiten, wo es keine
Identität mit der Entwicklung des Feudalismus und
Kapitalismus in West-Europa gibt, zu bestimmen, kann die
»ökonomische Evolution« Rußlands als bürgerlicher Weg »mit
kapitalistischem Inhalt« im europäischen Sinne
interpretiert werden.
18)
LW, Bd.
13, S. 333
Gerade das haben die Bolschewiki nicht realisiert.
Lenin antizipiert hier «was, was erst die chinesischen
Kommunisten wirklich verstanden haben, auch wenn es
bei ihnen eine Verdrängung und Leugnung der asiatischen
Erbschaft schon seit dem 6. Parteitag in Moskau (1928)
gegeben hat und noch gibt. Hier ging die KPCh den
Sralinschen Weg der historischen und theoretischen
Verhüllungen. Die Gründe dafür kann ich hier nicht
behandeln.
19)
LW, Bd.
13, S. 331. Nach Rosa Luxemburg wurde 1902 an die
spezifisch russische Dorfgemeinde -die Axt gelegt: die
Solidarhaft für Steuern wurde aufgehoben. Freilich war
diese Maßnahme durch die Finanzwirtschaft des Zarismus
selbst tatkräftig vorbereitet. Det Fiskus konnte auf die
Solidarhafr bei direkten Steuern leicht verzichten,
nachdem die indirekten eine solche Höhe erreicht hatten,
daß z.B. im Budget des Jahres 1906 bei einer ordentlichen
Gesamteinnahme von 2030 Mio. Rubel nur 148 Mio. aus
direkten, 1100 Mio. aus indirekten Steuern eingingen,
darunter 558 Mio. allein aus dem Branntweinmonopol: ... im
Jahre 1905 und 1906 wurde der verbliebene Rest der
Ablösungsschuld auf die Hälfte herabgesetzt, 1907 ganz
gestrichen. Luxemburg, Ausgewählte Reden und Schriften,
Berlin 1951, S. 620/21. Dies war also auch noch ein Erfolg
der Revolution von 1905. Die »Agrarreform- versuchte
kleinbäuerliches Privateigentum entstehen zu lassen.
Die Gouvernements-Paschas, die bürokratischen Satrapen,
die Knechtschaftsverhältnisse verhinderten prinzipiell
eine qualitative Entwicklung auf dem Lande. Darum konnten
weder die »letzten Reste der Leibeigenschaft- (Luxemburg)
liquidiert, noch der preußische Weg (Lenin) gegangen
werden. Die hemmende Funktion der Kontinuität der
Erbschaft des Asiatentums hat Lenin bis 1914
besser gesehen als Luxemburg. Er durchschaute aber nicht
den Zusammenhang von Obscina
und zaristischer Maschine. Das Dorfgemeindesystem könnte
ohne den Zarismus leben, dieser orientalische Despotismus
aber nicht ohne diesen spezifischen Boden der
isolierten Gemeinden, aus denen das zur Herrschaft und
Knechtschaft nötige ökonomische Blut gesaugt werden kann.
20)
Als Folge des überfälligen Revolutionsprozesses war die
Konterrevolution gezwungen worden, im Februar
1905 eine »Kommission« unter der Leitung von A.G. Bulygin
im Auftrage des Zaren einzuberufen, um ein »Gesetz-
vorzubereiten, um eine »berarende Reichsduma und eine
Wahlordnung zur Duma- vorzubereiten. Was vermittelt wurde
mit dem Zaren-Manifest vom 6. (19.) August 1905. Die
Bolschewiki entschieden sich für den politischen Boykott
gegen die Bulyginsche Duma, die unter der Herrschaft der
zaristischen Maschine stand.
21)
LW, Bd. 10, S. 390
22) LW, Bd. U.S. 232
23) LW, Bd. 17, S. 378
Die Dominanz des Kapitalverhältnisses wird in diesen
einzelnen auf die praktische Politik gerichteten Artikeln
am wenigsten nachgewiesen. In diesen tagespolitischen
Artikeln ist dagegen besonders die Relevanz und Dominanz
der Knechtschaftsverhältnisse zu finden. Ich verstehe
darunter den asiatischen Kapitalismus in Rußland.
24)
LW, Bd.
17, S. 305
25)
ebenda, S. 379, (d.h. vorkapitalistischen Charakter)
26)
MEW, Bd. 12, S. 591
27) MEW, Bd. 12, S. 678.
Darin scheint mir ein wesentliches Moment des
Konstitutionszusammenhangs zu liegen, der die Struktur
eines asiatischen Feudalismus begründet. Ganz zu
schweigen von der obScma-Bastion gegen einen preußischen
Weg des Junkertums etc.
28) LW, Bd. 17, S. 446
29) ebenda, S. 445; Die
Dominanz vorkapitalistischer Zersetzung und Knechtschaft
wird festgestellt.
30) LW, Bd. 17, S. 445
31)
Die Bildung von »Schwarzhundertschaften« war der Versuch
der städtischen Klein-Bourgeoisie, zusammen mit den
Agrarkapitalisten und im Bündnis mit dem
»Schwarzhundertadel* die herrschenden Verhältnisse zu
verteidigen, d.h. die zaristische Maschine.
Editorische Hinweise
Rudi
Dutschke, Versuch, Lenin auf die Füße zu stellen,
Über den halbasiatischen und den westeuropäischen Weg
zum Sozialismus, Wsetberlin 1984, S.88-98
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