"Palästina ist unser Land, und die Juden sind unsere Hunde"
Antisemitismus, Desinformation und die Beschönigung der Ansichten und Handlungen der palästinensischen Führung

von Francisco J. Gil-White

Die Unruhen [von 1929 in Palästina] standen unter dem Zeichen arabischer Schlachtrufe wie: ...` Palästina ist unser Land, und die Juden sind unsere Hunde`, ... sowie sinnloser Grausamkeit wie bei den Morden in Hebron, wo kleine Kinder gefoltert und dann getötet wurden. Zum ersten Mal fand sich die jüdische Gemeinschaft in Palästina von einer Welle gewalttätiger Unruhen überschwemmt, die sich durch jüdische Siedlungen und Stadtviertel quer durch das ganze Land mit nie gekannter Wut ihren Weg bahnten. Diese Gefahr schien nun die Existenz der gesamten jüdischen Gemeinschaft in Frage zu stellen." --Shapira, A. 1992. Land and power. New York & Oxford:
Oxford University Press, (S .174)

Sogar Antizionisten wie Nathan Weinstock beschreiben diesen gewalttätigen Charakter der palästinensischen Bewegung:

„... die palästinensische antikolonialistische Bewegung wurde durch Rassismus deformiert. Dieser verzerrte Kampf zur nationalen Befreiung fand seinen Ausdruck in antijüdischen Slogans (`Palästina ist unser Land, und die Juden sind unsere Hunde`), gefolgt von Angriffen auf jüdische Passanten und Händler und hier und da auch in Gewaltakten der Menge, ähnlich dem nur allzugut bekannten Pogrom.“ --Nathan Weinstock, Zionism: False Messiah, London 1979.
http://www.marxists.de/middleast/weinstock/09-arabnat.htm

Bis zum letzten Frühjahr war meine Position sozusagen eine pro-palästinensische.

Wie viele Intellektuelle hatte ich Partei für Arafat ergriffen und vertrat damit meiner Ansicht nach eine angemessene Position: ich gab Israel die Schuld am Nahost-Konflikt und besonders am Leiden der Palästinenser. Da ich aus einer katholischen Familie komme, und da der Antisemitismus (wenn auch nicht in meiner eigenen Familie) im Katholizismus eine lange Spur der Gewalt hinterlassen hat, habe ich dabei immer klargestellt, dass ich das Existenzrecht Israels anerkannte und dass mein Standpunkt nichts mit judenfeindlichen Ressentiments zu tun hatte.

Im April 2002 bemerkte ich, dass die Medienberichterstattung über die Kämpfe in Dschenin eindeutig einseitig (und zwar gegen Israel) ausgerichtet war. Ich begann, mich näher mit dieser Frage zu beschäftigen, ebenso mit der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes insgesamt. Im Verlauf dieser Untersuchungen kam ich zu dem Schluss, dass meine Sympathie für Arafat auf Fehlinformationen beruhte.

Hier eine kurze Zusammenfassung meiner damaligen Ansichten zum Thema Naher Osten (alle diese Glaubenssätze sind heute weit verbreitet):

1) Die Medien sind samt und sonders parteiisch für Israel.

2) Arafats Fatah ist eine nicht-religiöse nationalistische Organisation, die sich um die Bekämpfung der fundamentalistischen Tendenzen von Hamas, Islamischer Dschihad und anderen islamistischen Terroristen bemüht.

3) Palästinensischer Terrorismus ist nicht antisemitisch, sondern zielt auf die nationale Befreiung ab.

4) Die palästinensische Führung hat ehrlich versucht, die Oslo-Verträge umzusetzen, aber dieser Prozess wurde von den Israelis sabotiert.

5) Israel als Staat besteht in seiner überwiegenden Mehrheit aus europäischen und amerikanischen Juden, die nach Palästina gezogen sind und die dort die Einheimischen vertrieben haben.

6) Die Juden wurden, historisch gesehen, in der arabischen Welt gut behandelt, und die gegenwärtige Feindschaft hat ihre Wurzeln im gegenwärtigen Konflikt.

Nachdem ich nun einige Zeit mit historischen Studien verbracht habe, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass ich mich in allen sechs Punkten geirrt habe.

In meinem Aufsatz werde ich erklären, warum ich meine Meinung geändert habe, und ich werde dabei auf die von mir untersuchten Quellen zurückgreifen und diese in Auszügen vorstellen. Ich werde auch Beispiele für irreführende Medienberichte vorstellen, wie sie zu meiner früheren, nunmehr als falsch erkannten Meinung beigetragen hatten.

1. Wofür stehen Fatah und PLO?

Ist Arafats Fatah eine nicht-religiöse nationale Organisation? Oder ist sie islamistisch? Zielt palästinensischer Terrorismus primär auf nationale Befreiung? Oder ist er faschistisch und antisemitisch?

Die meisten Leute beziehen ihre Informationen zum Nahostkonflikt aus den Massenmedien. TIME Magazine ist sozusagen der Inbegriff der Mainstream-Printmedien, mit unvergleichlichem Einfluss in der ganzen Welt. Betrachten wir also, wie Arafat & Co. dort portraitiert werden. Das folgende Zitat stammt aus der Ausgabe vom 10. Juni 2002[1]:

[Zitat)

„ In der gegenwärtigen Situation ... ist Arafat, welche Wünsche auch immer er hegen mag, machtlos. Seine Sicherheitskräfte wurden durch die israelischen Militäraktionen der letzten Zeit so geschwächt, dass sie nach den Worten von Arafats engen Mitarbeitern beinahe völlig wirkungslos geworden sind. `Unsere Kapazitäten sind gleich Null`; sagte Dschibril Radschoub, Chef der Sicherheitskräfte in der West Bank gegenüber TIME. `Auch unsere Motivation ist gleich Null.` In diesem Klima wollen palästinensische Militärs nur ungern als die Befehlsempfänger Israels dastehen, indem sie etwa Kämpfer festnehmen.“

[Zitat Ende]

Alle Leser kennen dieses Thema wahrscheinlich, so und ähnlich haben die Medien es oft dargestellt. Unterschwellig wird suggeriert: ja, Arafat ist nicht der Beste, und Terroristen (von TIME als Kämpfer bezeichnet) sind sicher nicht besonders begrüßenswert, aber die Israelis ernten nur, was sie selbst gesät haben, denn schließlich ist palästinensischer Terrorismus eine direkte Konsequenz israelischen Handelns. Der `gemäßigte Arafat` wurde in die Ecke gedrängt und somit daran gehindert, radikale terroristische Gruppen wie Hamas zu bremsen, denn ansonsten drohe ihm die politische Isolation.

Ist dieses Bild plausibel?

Was schreibt TIME nun im nächsten Satz?

[Zitat:]

„ Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, ein Teil von Arafats Fatah-Organisation, haben die Verantwortung für drei der neun tödlichen Terrorangriffe auf Israelis übernommen, seit Arafat wieder in Freiheit ist [das heißt nach Beendigung der israelischen Belagerung seines Hauptquartiers]. Minister aus Arafats Kabinett erklären, es liege nicht im Interesse Arafats, die Finanzierung der Brigaden aufzugeben, weil sich deren Aktivisten dann nur neue Auftraggeber bei der radikalislamischen Gruppe Hamas, dem Rivalen der Fatah, suchen würden.“

[Zitat Ende]

Die al-Aqsa-Brigaden, die Urheber terroristischer Angriffe, sind also ... ein Teil von Arafats *Fatah*. Und nicht nur das: sie erhalten ihr Gehalt von Arafat!

Was also sind die al-Aqsa-Märtyrerbrigaden?

Nach Newsday sind sie „die tödlichste bewaffnete Gruppierung der Palästinenser“ [2]. Und ein Artikel aus dem Londoner Guardian listet die Aktionen der Brigaden unter der Überschrift „ EINE BLUTIGE SPUR“ auf. Die Liste insgesamt ist schauerlich zu lesen, also sollen hier beispielhaft nur zwei Aktionen hervorgehoben werden:

„27. Januar - Eine Freiwillige des palästinensischen Roten Halbmonds in Ramallah wird die erste weibliche Selbstmordattentäterin.“

sowie

„2. März - ein al-Aqsa-Selbstmordattentäter sprengt sich in Jerusalem inmitten einer Menge von Müttern und Babies in die Luft. Dabei sterben neun Menschen.“ [3]

Die Washington Post schreibt [4]:

[Zitat:]

„ ... die al-Aqsa-Brigaden haben die Verantwortung für Dutzende Angriffe auf Soldaten und Zivilisten übernommen. Diese Angriffe zeichnen sich durch ihre Bandbreite aus.
Obwohl sie nicht-religiös orientiert sind, nennen sich die Brigaden nach der al-Aqsa-Moschee... Die Brigaden sind aus der Fatah hervorgegangen, der wichtigsten Gruppe in Arafats PLO... Viele ihrer Mitglieder, wie Abu Wadya, arbeiteten früher in einem der unzähligen Sicherheitsdienste von Arafats Autonomiebehörde.

[Zitat Ende]

Mit anderen Worten, eine terroristische Organisation, die Selbstmordattentäter zum Mord von Säuglingen und anderen Kleinkindern aussendet und die erstmals *Frauen* als Selbstmordattentäter einsetzte (und ausgerechnet in der Person einer Freiwilligen für den Roten Halbmond), ist ein *Gehaltsempfänger* und Bestandteil von Arafats Fatah.

Im TIME-Artikel wird es so dargestellt, als wären Hamas und Arafat Rivalen. Hamas steht dabei angeblich für Gewalt, Arafat & Co. dagegen für Mäßigung. Wenn aber die al-Aqsa-Brigaden Teil von Arafats Fatah sind und dabei „die tödlichste bewaffnete Gruppierung der Palästinenser“ darstellen, dann fördern in Wirklichkeit Fatah und Hamas gleichermaßen den Terrorismus.

Wenn also Fatah und Hamas in diesem Sinne keine Rivalen sind, sind sie dann wenigstens *politische* Rivalen? Ein Blick in die Charta der Hamas scheint dies nicht zu bestätigen. Artikel 27 beschreibt die PLO (die seit drei Jahrzehnten von Arafats Fatah kontrolliert wird) als „Vater, Bruder, Verwandter, Freund“ [5].

Sehen so Rivalen aus? Oder ist ihre angebliche Rivalität eine Show für ein westliches Publikum, aufgeblasen von den westlichen Medien?

TIME magazine gibt sich viel Mühe, dieses Bild der PLO als das der `gemäßigten` Fraktion zu zeichnen, die von radikaleren `Rivalen` in die Ecke gedrängt wird. In der gleichen Ausgabe unterscheidet der Kolumnist Michael Elliott zwischen, wie er es nennt, *politischem* und *apokalyptischem* Terrorismus. Der erste ist seiner Meinung nach vor allem von politischen Beweggründen getrieben. Der zweite dagegen beruht auf Hass gegen ein bestimmtes Volk. Dabei stellen seine religiösen Hintergründe möglicherweise die politischen Gründe in den Schatten. Elliott behauptet [6]:

[Zitat:]

„ ...kluge Nationen bemühen sich, den ersteren [also politischen Terrorismus] davor zu bewahren, sich in die zweite Art [also apokalyptischen] Terrorismus zu verwandeln. Man könnte behaupten, dass Israel genau diese Entwicklung nicht verhindert hat. In den 70ern war die [von Arafat geführte] PLO, trotz ihrer mörderischen Taten, streng nicht-religiös und verfolgte eine konventionelle Agenda für nationale Befreiung.“

[Zitat Ende]

Elliott zufolge zwang Israels mangelnde `Klugheit` Arafats PLO zur Aufgabe ihrer „streng nicht-religiös[en] ... [und] konventionellen Agenda für nationale Befreiung.“

Ich dachte genau so, solange ich mich bei meiner Beurteilung der Nahostproblematik auf Medien wie TIME magazine verließ. Elliotts Vorwurf, erst Israels Politik habe die Palästinenser radikalisiert, kann nur dann berechtigt sein, wenn er im dem Punkt Recht hat, dass vor den gegenwärtigen Unruhen die PLO 1) kein religiöses Programm besaß und 2) eine „konventionelle Agenda für nationale Befreiung“ vertrat.

Wie steht es nun mit den Fakten?

Bei ihrer Gründung „legte die Charta der PLO (die Palästinensische Nationalcharta oder Grundgesetz) die Ziele der Organisation dar, darunter die komplette Eliminierung des israelischen Hoheitsgebiets in Palästina und die Zerstörung des Staates Israel.“ [7]

Noch einmal: die *Zerstörung* des Staates Israel.

Es lohnt sich, die entsprechende Stelle aus der PLO-Charta wörtlich zu zitieren (meine Hervorhebungen): [8]

[Zitat aus Associated Press:]

„ Artikel 9 hält fest, dass `der bewaffnete Kampf die *einzige* Möglichkeit zur Befreiung Palästinas` ist. Artikel 15 bezeichnet es als `eine nationale Pflicht, die zionistische imperialistische Invasion vom großen arabischen Vaterland zurückzuschlagen und Palästina von zionistischer Präsenz zu *säubern*.` In Artikel 22 heißt es: `die Befreiung Palästinas wird die zionistische und imperialistische Präsenz *liquidieren* und die Stabilisierung des Friedens im Nahen und Mittleren Osten bewirken.“

[Zitat Ende].

Die Verwendung von Begriffen wie `Säubern` und `Liquidieren` einer `Präsenz` und das Bestehen auf Gewalt als dem *einzigen* Weg zur Befreiung Palästinas (!) erweckt sehr wohl den Eindruck, als sei das Gründungsziel der PLO der Genozid gewesen.

Ist es das, was Michael Elliott als „konventionelle Agenda für nationale Befreiung“ bezeichnet?

Und außerdem: „Die PLO wurde bei einem arabischen Gipfeltreffen 1964 gegründet.“ Dieses Datum ist von erheblicher Bedeutung. 1964 nämlich befanden sich die umstrittenen Gebiete Judaea-Samaria (West Bank) und Gaza *nicht* unter israelischer Kontrolle. In diesen Gebieten existierte nicht eine einzige jüdische Siedlung, da diese Gebiete erst nach dem Krieg von 1967 unter israelische Kontrolle gerieten.

Mit anderen Worten: das Palästina, das die PLO in einer solch radikalen und apokalyptischen Weise befreien wollte, bezeichnete damals nicht die `besetzten Gebiete`, die seither in der Rhetorik der PLO eine solche Rolle spielten.

Ein anderer Aspekt: die gängig vertretene Auffassung besagt, ein palästinensischer Staat habe die West Bank und Gaza zu umfassen. Dieser Staat, bestehend genau aus diesen beiden Gebieten, gilt als Erfüllung der langjährigen palästinensischen Forderungen.

Aber ist das wahr? Die West Bank und der Gazastreifen gehörten von 1948 bis 1967 jeweils zu Jordanien und Ägypten. In diesen Zeitraum fallen auch die ersten drei Jahre der Existenz der PLO (gegründet 1964). Warum hat die palästinensische Führung vor 1967 niemals gefordert, Ägypten und Jordanien sollten einen einheitlichen Staat in diesen Gegenden errichten? Warum verwendeten sie dagegen, schon damals, die Gebiete Judaea-Samaria (West Bank) und Gaza, ebenso wie syrisches Territorium, um von dort terroristische Angriffe auf Israel zu starten?

Erst *nach* dem Krieg von 1967, nachdem Israel Judaea, Samaria und Gaza erobert hatte, beschloss die palästinensische Führung, dass sie genau in diesen Gebieten einen palästinensischen Staat errichten wollte. Aufgrund meiner Untersuchungen bin ich eindeutig zu der Ansicht gelangt, dass der Krieg von 1967 von Ägypten, Irak, Syrien etc. provoziert wurde. Hätten sie diesen Krieg nicht provoziert, hätte Israel jetzt nicht die Kontrolle über Gaza und Judaea-Samarien. Außerdem bot Israel 1967 das Land im Tausch für Frieden zur Rückgabe an, aber die arabischen Kriegsanstifter verweigerten alle Verhandlungen...[62]

Warum also entstand die Forderung nach einem palästinensischen Staat in der West Bank und Gaza *nach* der arabischen Niederlage von 1967, und warum beanspruchte dieser Staat Gebiete, welche die Araber nicht als Tausch für eine Zusicherung des Friedens zurückerhalten wollten? Könnte es daran liegen, dass die PLO, die „auf einem arabischen Gipfeltreffen 1964“ [9] gegründet wurde und die gänzlich von Geld aus Saudi-Arabien und anderen reichen arabischen Staaten (von denen die meisten enge Verbündete der NATO-Staaten sind) abhängt, in Wirklichkeit ein Instrument panarabischer Politik ist? Einer Politik, deren zentrales Ziel „die Zerstörung des Staates Israel“ ist?

Liegt hier vielleicht auch der Grund dafür, dass man auf der offiziellen Website der Palästinensischen Autonomiebehörde (hervorgegangen aus der PLO) eine Karte des Nahen Ostens findet, auf der Israel einfach nicht existiert? Das heißt, eine Karte, wo Israel, die West Bank und Gaza einfach gemeinsam als `Palästina` bezeichnet werden?

http://www.tenc.info/warchive/ipc

2. Die Ahnen der Fatah

Man kann also festhalten: die PLO war seit dem Tag ihrer Gründung eine radikale, apokalyptische Terrororganisation. Doch wurde sie anfangs nicht von Jasser Arafat geführt, und die PLO war damals auch nicht die radikalste palästinensische Organisation. Dieser Ehrentitel gebührte der Fatah, die wiederum tatsächlich unter der Leitung von Arafat stand. Der Historiker Howard Sachar schreibt (meine Hervorhebungen): [10]

[Zitat:]

„ Im Februar 1967 wurde der Anführer der PLO [Ahmed Shukeiry] bei einem Mordversuch verletzt. Infolgedessen war die Organisation zumindest für eine Weile durch Fraktionskämpfe gehemmt.

Eine nicht wirklich rivalisierende, *eher noch radikalere* palästinensische Gruppierung in Syrien, die Fatah (Arabische Befreiungsbewegung), war etliche Jahre vorher von Veteranen des ehemaligen durch den Mufti geleiteten Arab Higher Committee (des Arabischen Hochkommissariats) gegründet worden [und stand unter der Führung von Arafat].“

[Zitat Ende]

Fatah war also zu Beginn radikaler als die PLO und war von Veteranen des Arab Higher Committee gegründet worden. Um die ideologische Basis von Fatah zu verstehen, ist es sinnvoll, sich die Ansichten und Handlungen des Gründers und unangefochtenen Führers dieses Gremiums, des Muftis von Jerusalem, Hadsch Amin al-Husseini, vor Augen zu führen. Dieser war die führende Figur in der palästinensischen Bewegung von 1920, als er die ersten terroristischen Angriffe auf Juden in Palästina organisierte, bis zu seinem Tod im Jahr 1974.

Michael Elliott von TIME erklärt uns, Arafats Fatah habe eine „konventionelle Agenda für nationale Befreiung“ gehabt. Aber war der genannte Mufti al-Husseini, dessen Hochkommissariat bei der Gründung von Fatah Pate stand, ein `konventioneller nationaler Befreier`?

Als solcher kann er nur in dem Fall bezeichnet werden, wenn das Streben nach Ausrottung eines anderen Volkes als `konventionell` zu gelten hat.

Dieser Mufti war ein unermüdlicher antisemitischer Agitator im britischen Mandatsgebiet, das die heutigen Staaten Jordanien und Ägypten in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts umfasste. Er organisierte zahlreiche blutige Attentate auf jüdische und arabische Zivilisten, die in dem terroristischen Aufruhr von 1936 mündeten, der als `Arabischer Aufstand` bekannt ist. Diese organisierte Terrorkampagne war von Hitler bewaffnet worden und wurde vom Hochkommissariat geführt, das der Mufti im selben Jahr 1936 gegründet hatte. [11] Zu dieser Zeit war er bereits ein Geheimagent der Nazis und wurde von den Briten gejagt...

[Zitat New York Post:] [12]

„ ...Der ex-Mufti entkam in Frauenkleidern aus Jerusalem und Palästina. In Syrien stand er auf der Soldliste von Mussolini. Als bei Kriegsbeginn seine Position im französischen Mandatsgebiet Syrien `unsicher` wurde, entkam er in den Irak. Dort arbeitete er mit aller Kraft und hatte Erfolg [mit der Anstiftung eines Staatsstreichs] und erreichte schließlich den Kriegseintritt des Irak gegen die Alliierten. Die Kriegserklärung erfolgte am 2. Mai 1941. Zu dieser Zeit eroberten die Nazis Griechenland und Ägypten.

Als die Revolte niedergeschlagen wurde (größtenteils von jüdischen Freiwilligen aus Palästina), entkam der ex-Mufti al-Husseini in den Iran und versteckte sich in der japanischen Botschaft. Von Teheran gelangte er nach Italien, wo das faschistische Radio seine Ankunft als „großes und freudiges Ereignis“ feierte. November 1941 kam er in Berlin an und wurde von Hitler empfangen. 1942 organisierte der ex-Mufti die arabische Legion zur Bekämpfung der amerikanischen Landung in Afrika.

[Zitat Ende]

Amin al-Husseini wurde also von Hitler empfangen. Was wurde bei diesem Treffen 1941 diskutiert? Das folgende Zitat stammt wörtlich aus den Aufzeichnungen des Gesandten Schmidt über die Unterredung zwischen Adolf Hitler und dem Großmufti von Jerusalem Hadji Mohammed Amin el Husseini am 28. November 1941[13]

[Zitat:]

Der Führer gab sodann dem Mufti folgende Erklärung ab, indem er ihn bat, sie in seinem tiefsten Herzen zu verschließen:

1. Er (der Führer) werde den Kampf bis zur völligen Zerstörung des jüdisch-kommunistischen europäischen Reiches fortführen.

2. Im Zuge dieses Kampfes würde zu einem heute noch nicht genau nennbaren, aber jedenfalls nicht fernen Zeitpunkt von den deutschen Armeen der Südausgang Kaukasiens erreicht werden.

3. Sobald dieser Fall eingetreten sei, würde der Führer von sich aus der arabischen Welt die Versicherung abgeben, daß die Stunde der Befreiung für sie gekommen sei. *Das deutsche Ziel würde dann lediglich die Vernichtung des im arabischen Raum unter der Protektion der britischen Macht lebenden Judentums sein.* In dieser Stunde würde dann auch der Mufti der berufenste Sprecher der arabischen Welt sein. Es würde ihm obliegen, die von ihm insgeheim vorbereitete arabische Aktion auszulösen. Dann würde auch Deutschland die Reaktion Frankreichs auf eine derartige Erklärung gleichgültig sein können.

[Zitat Ende]

Dasselbe Dokument hält fest, der Mufti sei „absolut beruhigt und zufriedengestellt durch die Worte, die er vom deutschen Staatsoberhaupt vernommen hätte“.

Das heißt, er war absolut beruhigt und zufriedengestellt, dass Hitler (1) ihm helfen würde, *die Vernichtung aller Juden* im arabischen Machtbereich durchzuführen und (2) dass er ihn auf Grundlage der Endlösung zum „berufensten Sprecher der arabischen Welt“ machen würde.

Man wird dem Mufti also nicht ganz gerecht, wenn man ihn als einen `apokalyptischen Terroristen` bezeichnet.

[Zitat aus der Ecyclopedia of the Holocaust] [14a]

“...[Mufti Hajj Amin al] Husseini trug mehr in seiner Eigenschaft als Muslim denn als Führer der arabischen Welt zu den Kriegshandlungen der Achsenmächte bei, indem er im Frühling 1943 *in Rekordzeit* [meine Hervorhebung] bosnisch-muslimische Bataillone in Kroatien organisierte, denen ungefähr 20.000 Mann angehörten. Diese muslimischen Freiwilligeneinheiten, genannt Handschar (Schwert), [14b] wurden in Waffen-SS-Einheiten organisiert, kämpften gegen jugoslawische Partisanen in Bosnien und leisteten Polizei- und Sicherheitsdienste in Ungarn. *Sie beteiligten sich an der Abschlachtung von Zivilisten in Bosnien und meldeten sich freiwillig zur Judenjagd nach Kroatien* [meine Hervorhebung]. Die Deutschen hielten es keineswegs geheim, sondern machten im Gegenteil publik, dass Husseini eigens von Berlin nach Sarajewo geflogen war, um der muslimischen Armee seinen Segen zu erteilen, die Truppen zu inspizieren und Manöver zu beobachten.

[Zitat Ende]

Mit anderen Worten: der Mufti beteiligte sich begeistert an der „Endlösung“. Zu den von seinen Truppen verfolgten Zivilisten gehörten auch Tausende Serben und Roma (`Zigeuner`), die mit einer Brutalität getötet worden, die selbst die deutschen Nazis schockierte.

Nach dem Krieg suchte die jugoslawische Regierung den Mufti per Haftbefehl aufgrund von Kriegsverbrechen...

Die Westalliierten nahmen ihn in Deutschland fest. Von Rechts wegen hätte man ihm in Nürnberg wegen Kriegsverbrechen den Prozess machen oder ihn an Jugoslawien ausliefern müssen. Stattdessen gelang ihm auf wundersame Weise die Flucht nach Kairo.

[Zitat New York Post:] [60]

„ Im August 1945 forderte Jugoslawien die Aufnahme des ex-Muftis in das offizielle Verzeichnis der Kriegsverbrecher. Woran lag es, dass man ihn in Deutschland nicht vor Gericht brachte, wo er beim Zusammenbruch Deutschlands festgenommen wurde?

... gemäß der Charta des Internationalen Gerichts in Nürnberg muss der ex-Mufti als schuldig in allen drei Punkten gelten: Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“

[Zitat Ende]

Ermöglichte man dem Mufti heimlich die Flucht? Hielten die Feinde des Mufti aus dem 2. Weltkrieg ihn nun für nützlich, nun, da auch im Nahen Osten eine neue Ära begonnen hatte? Sollte dies zutreffen, dann stünde dies in Einklang mit der Verwendung des Muftis durch Großbritannien *vor* dem Krieg, denn schließlich war es eine englische Kolonialregierung gewesen, die Hajj Amin al-Husseini den Titel „Mufti“ verliehen hatte.

Großbritannien kreiert einen Mufti

Revisionisten betrachten Amin al-Husseini als einen antikolonialistischen Kämpfer, aber in Wirklichkeit hatte er von einer britischen Kolonialregierung den Titel `Mufti` erhalten. Die gesamte Geschichte der jüdisch-arabischen Beziehungen wäre vielleicht anders verlaufen, hätten die Briten diesen gewalttätigen Antisemiten nicht auf so dramatische Weise unterstützt.

[Zitat aus einer Untersuchung der Library of Congress:] [15]

„ 1921 ernannte [der erste Hochkommissar Palästinas Sir Herbert] Samuels Hajj Amin al-Hussayni, einen glühenden anti-Zionisten und einen der Drahtzieher der Krawalle von 1920, zum Mufti (also zur obersten islamischen Rechtsinstanz) von Jerusalem. 1922 erweiterte er al-Hussaynis Machtbefugnisse, indem er ihn zum Vorsitzenden des neu ernannten Obersten Muslimrates (Supreme Muslim Council, SMC) ernannte, dem wiederum weitreichende Vollmachten über die Auszahlung von Geldern aus religiösen Stiftungen, Gebühren etc. übertragen wurden.“

[Zitat Ende]

Die Briten belohnten also den Verantwortlichen für die Terrorangriffe von 1920 gegen unschuldige jüdische Zivilisten; sie gaben ihm offiziellen Status und finanzielle Macht.

Was die Untersuchung der Library of Congress verschweigt, ist die Tatsache, dass Hajj Amin al-Husseini *nach* seiner Ernennung zum Mufti 1921 *wieder* Terrorangriffe gegen jüdische Zivilisten organisierte. [16] Was reagierten die Briten? Wie oben dargestellt, erweiterten sie im darauf folgenden Jahr 1922 die politischen und finanziellen Machtbefugnisse des Muftis. Auf diese Weise sandte Großbritannien eine klare Botschaft aus: wer als palästinensischer Araber Karriere machen wollte, musste nur Terrorangriffe auf jüdische Zivilisten organisieren.

Der Mufti verstand diese Botschaft nur allzu gut. Er benutzte seine von den Briten verliehenen Machtbefugnisse, um Konkurrenten zu verdrängen und die Politik der Araber extrem antisemitisch auszurichten.

[Zitat Untersuchung Library of Congress:] [17]

Durch seinen Vorsitz im SMC kontrollierte al-Husseini ein breites Geflecht von Klientelbeziehungen und hatte Macht über einen großen Teil der Bevölkerung. Dieses neue Klientelsystem konkurrierte bedrohlich mit den traditionellen familien- und clangebundenen Verhältnissen, die noch aus der Zeit des osmanischen Reiches stammten. Traditionelle arabische Eliten aus anderen Gegenden wie Hebron oder Haifa ertrugen nur unwillig das Monopol der von den Briten unterstützen Elite mit Basis in Jerusalem...

Diese Spannungen innerhalb der herrschenden arabischen Schicht wurden dadurch verschärft, dass Hajj Amin, der kein gewählter Amtsträger war, immer stärker versuchte, die palästinensische Politik zu diktieren. Die Konkurrenz zwischen den bedeutenden Familien und die verstärkte Verwendung der zionistischen Bedrohung als Werkzeug im politischen Kampf innerhalb der Elite war ein idealer Nährboden für Extremismus. Hajj Amin hetzte seine Anhänger oft gegen die Nashashibis auf, indem er diese als zionistische Kollaborateure bezeichnete.“

[Zitat Ende]

1929 und noch spektakulärer 1936 hetzte Hajj Amin al-Husseini *erneut* zum Terror gegen jüdische Zivilisten. [18]

Es war die britische Unterstützung, die es dem Mufti ermöglichte, bis zu seinem Tod der bedeutendste Führer der Araber in den besetzten Gebieten zu werden. Viele Jahre lang war sein Arabisches Hochkommissariat die offizielle Vertretung der Palästinenser. [19]

Nach al-Husseinis Tod im Jahr 1974 behielten die Verwandten dieses Antisemiten und Faschisten entscheidenden Einfluss in palästinensischen Organisationen. Ein Beispiel: Jassir Arafat. Wie Howard Sachar erläutert (meine Hervorhebungen):[20]

[Zitat:]

Der tatsächliche Name des Fatah-Führers war Abd al-Rahman abd al-Rauf Arafat al-Qud *al- Husseini*. Er kürzte diesen Namen, um seine Verwandtschaft mit dem diskreditierten ex-Mufti von Jerusalem, Hajj Amin al-Husseini zu verbergen.“

[Zitat Ende]

Es ist natürlich richtig, dass niemand für die politische Einstellung seiner Verwandten verantwortlich ist. Natürlich könnte Arafat theoretisch ein toleranter Mensch sein, der Völkerverständigung mit den Juden zugetan, obwohl sein Verwandter, der Mufti, ein führender Nazi war.

Aber es geht hier nicht nur um Blutsverwandtschaft. Es geht darum, dass Arafats Fatah-Organisation, eine Organisation, die noch radikaler einzustufen ist als die apokalyptischen Terroristen in der PLO, von Veteranen aus dem Arab Higher Committee gegründet wurde.

Das Hochkommissariat war das Werkzeug jenes gewalttätigen genozidalen Terroristen mit Namen Hajj Amin al-Husseini, der eine führende Rolle im Holocaust spielte.

Arafat ist heute noch stolz darauf, dass er sich im Sold des Mufti seine Sporen verdiente.


Arafat prahlt: „Ich war einer seiner Soldaten“

In der heutigen Welt der Politik der aufgeblasenen Medienereignisse sind Etiketten von zentraler Bedeutung. In den Medien gilt Arafat als korrupt, opportunistisch, nicht-religiös, relativ gemäßigt und als die beste Alternative zu den wirklich schrecklichen islamischen Terroristen. Daraus entsteht beim Medienkonsumenten ein Bild, das es Leuten, die niemals einen Nazi unterstützen würden, erlaubt, Arafats Gruppierung zu unterstützen. Um dieses Bild nicht zu beschädigen, vermeiden Arafat und andere führende palästinensischen Terroristen beim Kontakt mit Nichtarabern das unangenehme Thema des Nazis Hajj Amin al-Husseini. Aber Arabern gegenüber hat Arafat scheinbar keine solchen Hemmungen. Einem Journalisten des PLO-freundlichen arabischsprachigen Magazins al Sharq al Awsat aus London gegenüber machte Arafat die folgenden Bemerkungen, die von einer führenden palästinensischen Tageszeitung aufgegriffen wurden:[21]

[Zitat:]

„ Frage: `Mir sind seitens der [palästinensischen] Autonomiebehörde in den letzten Wochen Aussagen zu Ohren gekommen, die besagen, dass die Reformen entsprechend den Launen der Amerikaner durchgeführt werden sollen...`

Arafat: `Wir sind nicht Afghanistan. Wir sind das Mächtige Volk. Haben sie es fertig gebracht, unseren Helden Amin al-Husseini beiseite zu schieben? ... Es gab zahlreiche Versuche, Hajj Amin loszuwerden, den sie als einen Verbündeten der Nazis betrachteten. Und trotz alledem lebte er doch in Kairo, nahm am Krieg von 1948 teil, und ich war einer seiner Soldaten.“

[Zitat Ende]

Arafat begann also seine Karriere als ein Leutnant des Muftis. Auch später folgte er dem Weg, den dieser ihm vorgezeichnet hatte. Wie er verdrängte Fatah seine Rivalen und behauptete die Macht durch gewalttätige Angriffe auf palästinensische Zivilisten und andere Araber, die diese Macht herausforderten.[22] Überdies war nach Sachar Fatah auch *islamisch-fundamentalistisch* von Anfang an:[23]

[Zitat:]

„ Von Anfang an ... beruhte das Ansehen von Fatah in hohem Maße auf dem Erfolg ihres *muslimisch-traditionalistischen Verständnisses von Dschihad gegen Israel* und auf konventionellen Infiltrationsmethoden“.

[Zitat Ende]

Ein Dschihad oder heiliger Krieg wird gegen Ungläubige nicht aufgrund von deren konkreten Handlungen geführt, sondern aufgrund dessen, was sie sind: nämlich *Ungläubige*.

Wie sollen wir in Anbetracht all dieser Tatsachen die Behauptung von Elliott in TIME magazine beurteilen: „In den 70ern war die [von Arafat geführte] PLO, trotz ihrer mörderischen Taten, streng nicht-religiös und verfolgte eine konventionelle Agenda für nationale Befreiung.“

Wir müssen zu dem Schluss kommen, dass diese Aussage in erstaunlicher Unkenntnis der Tatsachen getroffen wurde. Oder aber wir können sie als eine Lüge betrachten, denn es ist kein Geheimnis, dass ab 1970 die Fatah mit ihrem „muslimisch-traditionalistischen Verständnis von Dschihad gegen Israel“ die PLO übernommen hatte.

[Zitat Howard Sachar:][24]

Ungefähr [1970] bestimmte die Zersplitterung der Guerillas weitgehend ihr geändertes Vorgehen gegen Israel. Nominell gehörten die meisten zu einer Dachorganisation, der Palästinensischen Befreiungsbewegung PLO. Doch war diese ägyptisch dominierte Bewegung aus der Zeit vor dem Junikrieg durch die entsprechende Katastrophe schwer geschwächt, und ihr Führer, Ahmed Shukeiry, war zum Rückzug gezwungen worden. Seitdem durchlebte die PLO weniger einer Renaissance als vielmehr *eine totale Reinkarnation* sowohl im Hinblick auf Mitglieder als auch auf die Ziele, unter der Führung von Jassir Arafat. Während sie nach außen hin weitgehend aus Repräsentanten aller Guerillaorganisationen bestand, war sie de facto *fast vollständig* von der Fatah dominiert, und Arafat selbst war Vorsitzender des Exekutivrats. In dieser Eigenschaft wurde er zu den Treffen der arabischen Liga eingeladen und erhielt reiche Unterstützung von den Regierungen der ölfördernden Länder wie Saudi-Arabien, Kuwait und den Scheichtümern des persischen Golfs [meine Hervorhebungen].

[Zitat Ende]

Die gängigen Sichtweise betrachtet Arafats PLO als ein säkulares und sogar linkes Gegengewicht gegen die islamistisch-palästinensischen Gruppen und zu den ultrakonservativen islamischen Ölstaaten. In Wirklichkeit jedoch verhält es sich ganz anders. Es waren die islamischen Ölstaaten, die die „*totale Reinkarnation* sowohl im Hinblick auf Mitglieder als auch auf die Ziele unter der Führung von Jassir Arafat “ finanzierten. Sie taten dies so wirkungsvoll, dass die PLO schließlich „*fast vollständig* von der Fatah dominiert“ wurde, und zwar von derselben Fatah, deren „Ansehen in hohem Maße auf dem Erfolg ihres *muslimisch-traditionalistischen Verständnisses von Dschihad gegen Israel“ beruhte.

 3. Aber wie sieht es heute aus? Hat die palästinensische Führung die Farbe gewechselt?

In jüngster Zeit hat als Folge der Oslo-Verträge eine weitere Metamorphose stattgefunden:

Der israelische Premier Yitzhak Rabin teilte Jassir Arafat in einem Brief vom 9. September 1993 mit, dass als Ergebnis der Oslo-Verträge „die israelische Regierung beschlossen hat, die PLO als Vertretung des palästinensischen Volkes zu betrachten.“ [25] Es war deshalb die PLO (also im Grunde Fatah), die schließlich die Aufgabe der Bildung einer Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) übernahm.

Das von den Medien verbreitete Argument lautet, der `Friedens`prozess von Oslo habe die PLO in Tauben verwandelt, aber die israelischen Militäreinsätze hätten sie dazu gebracht, wiederum den Terror zu unterstützen.

In arabischen Reden vor arabischem Publikum jedoch weisen die Führung der PLO und die Autonomiebehörde eine solche offizielle Sichtweise stets zurück. Bei solchen Gelegenheiten beschreiben sie die Osloverträge als einen Trick, ein „trojanisches Pferd“, um Israel in Etappen zu zerstören. [26] Zum Beispiel, wie hier in der Baltimore Sun berichtet:[27]

[Zitat:]

„ ... Faisal Husseini, der Leiter der PLO in Jerusalem... [wurde] mit einer Aussage zitiert, in der er die Oslo-Verträge mit einem trojanischen Pferd verglich. ...die Wochenzeitung al-Arabi [28] zitiert Husseini mit den Worten, die Oslo-Verträge seien nur befristete Maßnahmen, nur ein Schritt hin auf etwas Größeres ... die Befreiung des gesamten historischen Palästina vom Fluß (Jordan) bis zum (Mittel-) Meer, auch wenn das bedeutet, dass der Konflikt noch für mehrere tausend Jahre oder für mehrere Generationen andauern wird.`

Sharif Husseini, der Ressortleiter für internationale Beziehungen im Orient-Haus, dem Hauptquartier von Faisal Husseini in Jerusalem, betonte, sein Verwandter sei im falschen Kontext zitiert worden.

[Zitat Ende]

Man muss hier festhalten, dass Sharif Husseini nicht die Aussage Faisal Husseinis dementiert. Er behauptet nur, man habe das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen.

Ich kann mir keinen Zusammenhang vorstellen, in dem Faisal Husseinis Worte etwas anderes bedeuten als sie wörtlich besagen, und das wiederum passt hervorragend zu dem, was Faisal Husseini *wirklich* ist.[29] Vielleicht wollte Sharif Husseini sagen, dass die Dinge, die ein arabischer Amtsträger auf Arabisch zu anderen Arabern sagt, der falsche Kontext für eine westliche Zuhörerschaft sind, für die eine gänzlich andere Aussage bestimmt ist.[30]

Wie der Courier Mail hervorhebt, haben „Beobachter Arafat schon lange für die Kluft zwischen seinen Aussagen auf Englisch zu den westlichen Medien und auf Arabisch zu seinen eigenen Leuten kritisiert... In seiner Rede in Ramallah vor einer Delegation aus Hebron im Januar [2002] (al-Hayat, al Jadeeda), rief Arafat die Menge erneut zum `Dschihad` auf.“[31]

Aufrufe zum Dschihad sind bei Arafat nichts Neues. Der Evening Standard (London) berichtet 1994, nur *ein* Jahr nach Beginn des `Friedens`prozesses von Oslo:[32]

[Zitat:]

„ Es ist eine Tonbandaufzeichnung einer Rede von PLO-Chef Jassir Arafat vor muslimischen Anhängern in einer Moschee in Johannesburg ans Licht gekommen. ... Arafat forderte seine Zuhörer zur Führung eines `Dschihad zur Befreiung von Jerusalem` auf. Arafat bestreitet nicht die Authentizität des Dokuments, behauptet jedoch, er habe `Dschihad` metaphorisch gebraucht und einen Dschihad der Worte gemeint, einen Dschihad der Ideen, gewaltlos. Arafats Unverschämtheit macht die Sache nur schlimmer. 1980 gab König Fahd von Saudi-Arabien eine klare Definition: `Dschihad bedeutet einen vereinten, umfassenden, integrierten arabisch-islamischen Kampf, in dem wir all unsere Ressourcen sowie unser geistliches, kulturelles, materielles und militärisches Potential einsetzen, in einem langen und unermüdlichen `Heiligen Krieg`, gegen Israel, natürlich, gegen wen sonst?` Selbst wenn also Arafat `Dschihad` wirklich in diesem neuen, gewaltfreien Sinn verstanden hätte, würde die Masse seiner Anhänger diese feine Nuance nicht begriffen haben. Sie würden verstanden haben, dass der Friedensprozess nicht mehr als ein strategischer Trick sei: ein trojanisches Pferd, das nun mit der maximalen Rücksichtslosigkeit ausgenutzt werden sollte. Bestenfalls war Arafat also unverantwortlich. Schlimmstenfalls war er zutiefst unehrlich.“

[Zitat Ende]

Arafat selbst schient den Oslo-`Friedens`-Prozess von Anfang an als ein „trojanisches Pferd“ begriffen zu haben. Dies stimmt nicht nur mit den Aussagen anderer Offizieller überein, sondern mit dem gesamten Muster der Oslo- (d.h. der norwegischen) Diplomatie für NATO-Staaten auf der ganzen Welt.[33]

Bemerkenswert ist noch, wie eindeutig der Herrscher Saudi-Arabiens mit dem Ziel eines Dschihad gegen Israel übereinstimmt. Kein Wunder, ist doch Saudi-Arabien der Hauptsponsor des palästinensischen Terrorismus; eine Politik, die von den islamischen Geistlichen an saudi-arabischen Moscheen enthusiastisch unterstützt wird.

Zum Beispiel berichtete Associated Press im Oktober 2000: „ein saudiarabischer Geistlicher hat an einer der größten Moscheen Riads zum Dschihad, zum heiligen Krieg gegen Israel und seine Unterstützer aufgerufen. Dabei bezeichnete er amerikanische Botschaften, Firmen sowie einzelne Personen als legitime Ziele.“ [34] Das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Um einen Begriff vom Ausmaß des Eisbergs zu erhalten, hier ein Zitat des Ministers für Kommunikation der Autonomiebehörde (auf Arabisch an ein arabisches Publikum gerichtet):

[Zitat Associated Press:][35]

„ Ein Minister des Kabinetts der palästinensischen Autonomiebehörde ... , Kommunikationsminister Imad Faloudschi, sagte bei einer PLO-Demonstration, es sei ein Irrtum, zu glauben, die Intifada oder Aufstand, in deren Verlauf über 400 Personen getötet wurden, sei vom umstrittenen Besuch des designierten Premierministers Ariel Scharon auf dem Gebiet der al-Aqsa-Moschee im vergangenen September ausgelöst worden.

`Sie wurde seit Präsident Arafats Rückkehr von Camp David geplant, als er den damaligen US-Präsidenten (Bill Clinton) brüskierte und die amerikanischen Bedingungen zurückwies`, sagte Faloudschi ... Israel behauptet seit langem, die Intifada sei geplant.

... Faloudschi, der im Libanon eine Konferenz für Telekommunikation besuchte, sprach zu einer PLO-Demostration bei dem Flüchtlingslager al-Hilweh, nahe der Hafenstadt Sidon, 45 Kilometer südlich von Beirut. Er sagte ebenfalls, die PLO belebe ihre militärischen Aktionsgruppen neu, um den Kampf gegen Israel auszuweiten.

`Die PLO kehrt zu den 60ern, 70ern und 80ern zurück. Die Falken der Fatah, die Kassam-Brigaden, der Rote Adler und alle anderen militärischen Aktionsgruppen nehmen ihre Arbeit wieder auf`, teilte er einer jubelnden Menge von circa 2.500 Teilnehmern mit, darunter die Führer der örtlichen palästinensischen Gruppierungen.

Die PLO hatte die Demonstration organisiert, um ihre Unterstützung für den Aufstand zu zeigen.“

[Zitat Ende]

In einer Rede vor Arabern dementiert dieser Minister der Palästinensischen Autonomiebehörde also stolz, und zwar auf einer von der PLO organisierten Veranstaltung, die al-Aqsa-Intifada sei eine spontane Explosion gewesen. Er erklärt im Gegenteil, dies alles sei geplant gewesen. Wir erfahren ebenfalls, dass die PLO dabei war, alle ihre militärischen Flügel zu aktivieren. Es scheint nicht so, als hätten palästinensische `Extremisten` die `gemäßigte` PLO in etwas *hineingezogen*. Vielmehr ist es in Anbetracht der Tatsache, dass „Faloudschi ein früherer Anführer der islamischen Widerstandsbewegung Hamas“[36] ist und dass Faloudschi bereits vor der al-Aqsa-Intifada, also schon als Minister der Autonomiebehörde, „zur Entführung von Israelis aufrief, die dann für die Entlassung von Palästinensern in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden könnten“ [37], schwer zu begreifen, welche Unterschiede man zwischen den verschiedenen palästinensischen Organisationen machen könnte. Sie sind alle aus einem Holz geschnitzt und scheinen extrem koordiniert zu handeln.

Außerdem vermehren sich die Organisationen und Untergruppierungen rasant. Neben den al-Aqsa-Brigaden hat Fatah auch die Tanzim hevorgebracht, und diese wiederum spielt eine zentrale Rolle bei der Ingangsetzung der al-Aqsa-Intifada (meine Hervorhebungen):[38]

[Zitat International Policy Institute for Counter-Terrorism:]

“ Die Tanzim ist der bewaffnete Arm der Fatah, ... dient als eine informelle, nicht offizielle `Palästinensische Armee`, die gegen die israelischen Sicherheitskräfte *und jüdische Zivilisten* vorgehen kann, ohne offiziell die mit Israel unterzeichneten Verträge zu brechen.

Kämpfer der Tanzim haben eine bedeutende militärische Rolle bei Demonstrationen und Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften gespielt. *Diese Organisation war in vorderster Front an den gewaltsamen Demonstrationen im Oktober 2000 beteiligt*, als Friedensgespräche mit Israel über eine endgültige Friedensregelung definitiv in eine Sackgasse geraten waren.

Tanzim habe eine *führende Rolle* bei den Aktivitäten der `al-Aqsa-Intifada` gespielt, einschließlich der Durchführung von *Überfällen aus dem Hinterhalt auf zivile Fahrzeuge und Angriffen auf Busse in israelischen Städten*.“

[Zitat Ende]

Die Tanzim ist also einer der bewaffneten Arme der Fatah, und die Tanzim spielt eine führende Rolle beim Start der al-Aqsa-Intifada, einschließlich der Angriffe auf israelische Zivilisten. Es bleibt also nicht der geringste Zweifel: wenn der Kommunikationsminister der Autonomiebehörde seinen arabischen Zuhörern sagt, die Intifada sei lange im Voraus geplant worden, sagt er nur das, was wir alle wissen würden, wenn die westlichen Medien ihre Arbeit tun würden.

Man könnte sich dabei auch fragen: warum tut der Mainstreamjournalismus seine Arbeit eben *nicht*? Ein jüngstes Beispiel aus Newsday:[39]

[Zitat:]

„ Die al-Aqsa-Märtyrerbrigaden entstanden vor weniger als zwei Jahren, als die gegenwärtige Intifada oder Aufstand der Palästinenser schon im Gange war. In einer Nacht im Oktober trafen sich sieben Freunde von Jassir Arafats Gruppierung in einem verschwiegenen Ort in Balata. *Aus Ärger darüber, dass die Fatah über keinen bewaffneten Arm verfügte*, beschlossen sie, selbst einen solchen bewaffneten Arm zu gründen.“ [Meine Hervorhebung]

[Zitat Ende]

„Keinen bewaffneten Arm?!“ Wem wollte man das weismachen?

Wahrscheinliche denjenigen, die nicht wissen, dass Tanzim, Fatahs „informelle palästinensische Armee“ schon den Ausbruch der al-Aqsa-Intifada unterstützt hatte.

Newsday verbreitet also offensichtlich Unsinn und streut den Lesern Sand in die Augen. (Das ist nichts Neues, angesichts der Tatsache, dass von Newsday auch die falschen Berichte stammten, die bosnischen Serben betrieben Todeslager...) [40]

Und in Anbetracht der Tatsache, dass Tanzim, der bewaffnete Arm von Arafats Fatah, ebenso wie die al-Aqsa Märtyrerbrigaden, ebenfalls ein Teil von Fatah, terroristische Attacken gegen Zivilisten ausführt, ergibt sich klar, dass Arafat keiner gewöhnlichen nationalen Organisation vorsteht.

Aber anstatt die hier aufgeführten Fakten genauer zu untersuchen - oder auch nur darüber zu berichten - beruft sich die Baltimore Sun auf ungenannte, aber „prominente palästinensische Experten [, die] betonen, dass *die palästinensische Führung* und die *große Mehrheit* ihres Volkes immer noch eine Zweistaatenlösung wollen.“ [41] (Meine Hervorhebungen)

Dann beklagen sie, dass sich bei den Israelis hartnäckig die Wahrnehmung halte, die „Palästinenser wollten die Existenz des Staates Israel zerstören“. Sie schlussfolgern, dass „diese israelische Sichtweise ... ihren Schatten auf den fortgesetzten Guerillakrieg wirft, der gerade zwischen einem zum Scheitern verurteilten Waffenstillstand und möglicherweise noch größerer Gewalt in der Schwebe hängt.“[42]

Für die Sun liegt das Problem also bei der israelischen Sichtweise.

Und ist es nicht offensichtlich?

Warum sollte die palästinensische Führung den Staat Israel zerstören wollen, nur weil die palästinensische Führung - und die Gründungsdokumente all ihrer wichtigsten Organisationen - erklären, dass sie die Zerstörung des Staates Israel anstreben?

Warum sollte es die Israelis kümmern, dass im Osten und Süden ihres gerade einmal 85 Meilen breiten Staates ein Staat entsteht, der von Organisationen geführt wird, welche direkt von gewalttätigen Antisemiten gegründet wurden, die Hitler in seinem Vorhaben unterstützten, die Juden bis zum letzten zu vernichten (und ihn dabei allenfalls anbettelten, doch bitte schneller zu machen)?

Und warum sollten die Israelis über Verhandlungen mit palästinensischen Führern ihre Zweifel haben, die ständig vor arabischem Publikum erklären, der Oslo `Friedens`prozess sei einzig und allein ein trojanisches Pferd, um Israel in Etappen zu zerstören.

Tja, warum nur...

4. Das Flüchtlingsproblem

Israels Kritiker, ob nun gemäßigt (wie ich selbst früher) oder extrem, porträtieren Israel als einen Fall von Kolonialismus: europäische Siedler vertreiben die einheimische Bevölkerung und machen sie zu heimatlosen Flüchtlingen. Und natürlich, heißt es dann, waren diese Europäer selbst Opfer von Genozid, aber was gibt ihnen selbst das Recht, jetzt so zu handeln?

Diese Sichtweise ist in zweierlei Hinsicht problematisch. Erstens schildert es die Zusammensetzung der Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Israels in irriger Weise. Ebenso falsch ist zweitens die Darstellung des palästinensischen Flüchtlingsproblems.


Ist Israel ein europäischer Siedlerstaat?

Diese Ansicht ist weit verbreitet, die Wahrheit dagegen sieht ganz anders aus.

In Wirklichkeit „wanderten nach Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 fast alle jemenitischen, irakischen und libyschen Juden und große Teile der übrigen jüdischen Gemeinschaften im Orient nach Israel aus.“ [43] Es handelt sich um die so genannten Mizrahim oder `orientalischen Juden`, die in Nordafrika und dem Mittleren Osten, von Marokko bis zum Irak lebten.

Warum kamen die Mizrahim nach Israel?

Die Mizrahim wanderten nicht einfach nach Israel aus. Der Historiker Howard Sachar zeichnet im Folgenden ein Bild der Umgebung, in der diese `orientalischen Juden` in den zwei Jahrzehnten vor ihrem Exodus 1947-49 lebten:

[Zitat Howard Sachar:] [44]

Eine besonders erfolgreiche Taktik der Achsenmächte, um sich das Wohlwollen der Araber zu sichern, war ideologischer Natur... Man erinnerte die Araber daran, dass sie und die Nazis einen gemeinsamen Feind hatten... Deutsche Diplomaten hatten keinerlei Hemmungen, den deutschen antijüdischen Feldzug publik zu machen. Kaum eine deutsche arabischsprachige Zeitung oder Zeitschrift erschien im Nahen Osten ohne eine scharf antijüdische Ausrichtung. Nachdrucke solcher Ausgaben wurden durch das Hochkommissariat des Muftis von Jerusalem weit verbreitet. Bei Einführung der Rassengesetze von Nürnberg im Jahr 1935 erhielt Hitler deshalb Glückwunschtelegramme und Lob aus allen Ecken und Enden der arabischen Welt. Im arabischen Nahen und Mittleren Osten entwickelte sich eine blühende Szene von ultrarechten politischen Gruppierungen und Parteien in bewusster Anlehnung an den Nationalsozialismus und den italienischen Faschismus.“

[Zitat Ende]

Woher rührte diese große ideologische Nähe zwischen Muslimen in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten einerseits und Hitlers Nazideutschland andererseits?

Die Erklärung lautet gewöhnlich, dass die Muslime der Regel „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ folgten. Frankreich und England hatten den Nahen und Mittleren Osten ihrer Kolonialpolitik unterworfen. Hitler bekämpfte Frankreich und England. Und so verbündeten sich die muslimischen Führer aus pragmatischen Erwägungen mit Hitler.

Rein pragmatische Überlegungen erklären aber nicht den Enthusiasmus, mit dem der von den Nazis propagierte Judenhass von arabischen Muslimen aufgenommen wurde. Ein Blick auf die historische Situation von Juden in muslimischen Ländern erklärt dieses Phänomen.

Vielfach wird behauptet, die Lage der Juden in der arabischen Welt sei anders als in Europa gewesen (das heißt, die Lage in den arabischen Ländern war angeblich *besser*), und demzufolge hätten die Araber vor Ankunft der Zionisten in Palästina keinen Antisemitismus gekannt. In Wirklichkeit war die Lebenswirklichkeit der Juden in der arabischen Welt von institutionalisiertem Rassismus gekennzeichnet. [63]

In den muslimischen Ländern galten Christen und Juden über Jahrhunderte als `Dhimmi` (dh sprich hier wie engl. `th` in `the`, Anm.d.Ü.). Man kann oft hören, dieser Dhimmi-Status hätte Christen und Juden einen `Schutz` gewährt, weil es sich bei ihnen um `Buchreligionen` gehandelt habe - also um Anhänger biblischer Religionen. Aber die Frage lautet wohl: `Schutz` wovor?

Die Antwort lautet: `Schutz` vor der Ausrottung durch die Muslime.

Die Muslime erlangten Kontrolle über den Nahen und Mittleren Osten durch Dschihad - religiöse Eroberungskriege. Im Allgemeinen wurde die lokale Bevölkerung, die nicht zum Islam konvertieren wollte, massakriert. Aber Christentum und Judentum wurden als Vorläufer des Islam angesehen. Wenn die Führer eroberter christlicher und jüdischer Gruppierungen eine Dhimma (einen Schutzvertrag) besiegelten, konnten sie ihre Völker retten. Die Dhimma war also ein *Zwangsvertrag*, eine Kapitulation. Juden und Christen waren dadurch vor dem Dschihad geschützt, zumindest theoretisch, solange sie sich an die Bedingungen dieses `Vertrages` hielten.

Da Dhimmis per definitionem nicht zum Islam konvertiert waren, musste ihr Leben dem ständigen Ausdruck der Minderwertigkeit von Judentum und Christentum gegenüber dem Islam dienen. Diese Minderwertigkeit schlug sich in den Regeln der Dhimma nieder:

* Dhimmis mussten Muslimen den Vortritt lassen;

* sie durften nur auf Eseln reiten;

* sie durften vor Gericht nicht gegen einen Muslim aussagen;

* sie durften keine höheren Häuser als Muslime bauen;

* sie duften keine neuen Gebetsstätten errichten;

* sie mussten leise beten, um die Gefühle vorübergehender Muslime nicht zu verletzen;

* ein Dhimmi durfte keine muslimische Frau berühren, aber ein Muslim konnte jüdische oder christliche Frauen heiraten;

* ein Dhimmi durfte sich nicht gegen den körperlichen Angriff eines Muslims verteidigen;

* Dhimmis durften keine Waffen tragen;

* Dhimmis mussten jährlich eine Sondersteuer entrichten und wurden bei der Bezahlung dieser Steuer auf erniedrigende Weise behandelt;

* in der Öffentlichkeit mussten Dhimmis eine sie unterscheidende Tracht, die absichtlich demütigend entworfen war, tragen;

* zumindest bis zum 9. Jahrhundert mussten Dhimmis hölzerne Bilder von Teufeln an ihre Türen nageln;

* usw.

Außer gesetzlich festgeschriebener Ungleichheit und ständiger Demütigung bedeutete die Dhimma auch rettungslose Ausgeliefertheit. Warum? Weil die Dhimma ein Kapitulationsvertrag einer Gruppe war, die im Dschihad (heiligen Kampf) unterworfen worden war, und die Einhaltung dieses Vertrags war an Bedingungen geknüpft. Ein Jude oder Christ, der nach Meinung eines Muslims die Dhimma brach, konnte schwer bestraft werden. Mehr noch, die Dhimma konnte selbst jederzeit aufgekündigt werden, was die gesamte Gemeinschaft einem erneuten Dschihad ausgesetzt hatte.

Ein theoretisches Beispiel: Wenn ein Jude oder Christ wirtschaftlich erfolgreich war, konnte ein Muslim mit Gewalt oder legalen Tricks seinen Besitz an sich bringen. Widerstand konnte als Verstoß gegen die Dhimma ausgelegt werden und die gesamte Dhimma-Gemeinde einer tödlichen Gefahr aussetzen. Ein muslimischer Beamter konnte die Dhimma für null und nichtig erklären, religiöse Fanatiker konnten einen muslimischen Mob auf die Beine bringen, und Juden oder Christen konnten en masse abgeschlachtet werden.

Muslims wuchsen im Glauben auf, die Dhimma sei gerecht, und noch der ärmste Muslim konnte sich noch dem reichsten Christen oder Juden überlegen fühlen. Die Verachtung gegenüber den unterworfenen Dhimmi-Klassen stärkte das Band zwischen den herrschenden Klassen der islamischen Gesellschaften und den muslimischen Armen.

Warum reagierten viele Araber von Anfang an mit heftiger Wut auf den Zionismus, die Bewegung für einen jüdischen Staat in Palästina? Um dies zu verstehen, muss man die Welt mit den Augen des traditionellen arabisch/islamischen Weltverständnisses betrachten.

Die arabischen Oberschichten betrachteten das System der Dhimma als den Mörtel ihrer Gesellschaftsstruktur, sie sicherten sich auf diese Weise die Loyalität der „Straße“. Viele Araber verstanden den niedrigen Status der Juden - den Dhimmi-Status - als eine Bestätigung des eigenen Werts. Besonders verachtet wurden die Juden, vielleicht weil diese, anders als die Christen, keinen jüdischen Staat hatten, der mit islamischen Staaten hätte konkurrieren können.

Juden waren im Mittleren und Nahen Osten sowie in Nordafrika für *über tausend Jahre* Dhimmis gewesen. Als Vergleich: die Sklaverei der Schwarzen in Amerika begann vor `gerade einmal` vierhundert Jahren. Und man erinnere sich, mit welch brutaler Gewalt viele weiße Amerikaner auf die Abschaffung der Sklaverei reagierten (in den Südstaaten waren nach Ende des Bürgerkrieges Lynchmorde an der Tagesordnung). Wenn jemand eine Person für *von Natur aus unterworfen* hält, denn kann jedes Streben nach Gleichheit als Beleidigung und als Affront empfunden werden.

Woher rührte also der Hass bei Arabern in ganz Nordafrika und dem Mittleren Osten, die niemals einen Zionisten zu Gesicht bekommen hatten? Es gibt dafür zwei Gründe: erstens handelten die Juden hier nicht als „gute Dhimmis“. Zweitens brachten zionistische Juden den gefährlichen Virus moderner Ideen mit sich. Natürlich gab es dabei Unterschiede. „Die Juden“ sind keine einheitliche Gruppe. Aber viele von ihnen brachten in den Mittleren Osten die Idee einer liberalen Demokratie, weltlicher Erziehung und der Gleichstellung der Frau - und manchmal sogar sozialistisches Gedankengut. Diese Ideen forderten nicht nur die arabische Kultur heraus, sondern sie konnten bei weiterer Verbreitung die Macht der herrschenden Eliten in der gesamten arabischen Welt gefährden (1900 so gut wie heute).

Die einwandernden Juden mißachteten also das Konzept der Dhimma, eines zentralen Elements im gesellschaftlichen Zusammenhang, und sie hatten gefährliche Ansichten.

Man versteht nun besser, warum der Mufti von Jerusalem, warum Nasser, Arafat, Hamas etc. nicht nur zum *Sieg* über Israel und/oder zum Kampf um politische Erfolge aufgerufen haben, sondern immer für die *Zerstörung* Israels geworben haben. Die Existenz eines jüdischen Staates im nahen Osten gilt als eine Beleidigung der Naturordung, nämlich der von Gott verfügten Minderwertigkeit der Juden - und als eine Quelle von Ideen, die die traditionelle Politik und die Machtbeziehungen des Nahen und Mittleren Ostens in Frage stellen. Arabische Führungen nutzen das, um die Unterstützung der `Straße` zu gewinnen.

So erklären sich auch einige ansonsten schwer erklärbare Tatsachen. So organisierte zum Beispiel der Mufti Hajj Amin al-Husseini einen blutigen Angriff gegen jüdische Zivilisten im Jahr 1920. Dieser richtete sich vor allem gegen Mitglieder des alten Yishuv. Dabei handelte es sich keineswegs um jüdische Einwanderer. Diese Familien lebten seit 2000 Jahren in Palästina.[45a] 1929 massakrierten vom Mufti al-Husseini organisierte Araber die Juden in Hebron und anderen Städten. Auch wenn palästinensische Führer über das Massaker von Hebron als einen Akt des heroischen Widerstandes gegen den Zionsimus sprechen,[45b] handelte es sich in Wirklichkeit um ein terroristisches Pogrom, das weitgehend gegen einheimische palästinensische Juden gerichtet war, nicht etwa gegen Neueinwanderer.[45c]

Der Kontext des Dhimma-Status erklärt, warum so viel terroristische Gewalt gegen einheimische Juden in Palästina gerichtet wurde. Dadurch, dass sich die Zionisten als den Muslims gleichwertig begriffen, hatten sie die Dhimma gebrochen, deshalb konnte der Dschihad wieder aufgenommen werden. Da sich der Dhimma-Vertrag auf die gesamte Gesellschaft erstreckte, konnten nun *alle* Juden dem Dschihad zum Opfer fallen.

Was also im Westen fälschlich als ein irrationaler Ausbruch von Gruppenhass gedeutet wurde, war in Wirklichkeit eine Fortsetzung einer uralten Weise der kulturellen Interaktion - wenn auch in modernem Gewand: es war Lynchmord an Dhimmis, ähnlich dem Lynchmord an unbotmäßigen Schwarzen in den Südstaaten der USA nach dem Bürgerkrieg.

Somit erklärt sich, warum viele Muslime in Nordafrika und im Nahen und Mittleren Osten den Antisemitismus der Nazis begrüßten. Die Ideologie der Nazis traf sich mit ihren eigenen Vorstellungen darüber, wie mit `unbotmäßigen Juden` zu verfahren sei. Mehr Informationen über den Dhimmi-Status in der islamischen Welt gibt auf der folgenden hervorragenden Website: http://ww.dhimmitude.org/

„Tötet die Juden! Tötet sie alle!“

Wie sehr sich die Situation für Juden in muslimischen Ländern mit Herannahen und Ausbruch des zweiten Weltkriegs auch verschlechterte, so verschlimmerte sich die Situation noch einmal radikal mit dem Krieg von 1948 in Palästina (dem israelischen Unabhängigkeitskrieg). Die von Arabern beherrschten Länder, in denen 1948 Mizrachim (`Orientalische Juden`) lebten, erklärten en bloc einem kleinen Landstrich den Krieg, der sich selbst als den neuen Staat Israel proklamiert hatte.[46]

Die Armeen Ägyptens, Syriens, des Libanon und Saudi-Arabiens sowie irakische und palästinensische Freischärler überfielen Israel nicht, weil es diese Länder angegriffen oder bedroht hatte, sondern weil es beschlossen hatte *zu existieren*. Mit dieser Handlung war die Dhimma im großen Maßstab aufgekündigt.

Fällt die Dhimma dahin, wird der Dschihad wieder aufgenommen. Daher verkündete der Mufti von Jerusalem, Hajj Amin al-Husseini 1947 eine Fatwa: „Ich erkläre einen heiligen Krieg, meine Brüder Muslime! Tötet die Juden! Tötet sie alle!“[47]

Azzam Pasha, der Generalsekretär der arabischen Liga, versprach: „Dies wird ein Vernichtungskrieg und ein augenblickliches Massaker, von dem man sprechen wird wie von den Massakern der Mongolen und der Kreuzzüge.“[48]

Die arabischen Führer machten sich nicht die Mühe, auch nur zu leugnen, dass sie den Kampf begonnen hatten. Bei einer Rede vor dem UN Sicherheitsrat im April 1948 verkündete der Sprecher des arabischen Hochkomissiariats des Muftis al-Husseini, Jamal Husseini: „Der Vertreter der Jewish Agency sagte hier gestern, nicht sie seien hier die Angreifer. Wir haben das nicht bestritten. Wir haben die ganze Welt wissen lassen, dass wir kämpfen würden.“[49]

Dieser Krieg hatte keinen anderen Anlass als den, dass Israel sich gegründet hatte. Doch das kann kaum als Provokation betrachtet werden. Deshalb handelte es sich bei diesem Krieg um einen Angriffskrieg. Ihn zu beginnen, war ein Verbrechen, und außerdem waren - wieder einmal - Zivilisten die Zielscheibe.

Die Wiederkehr des Dschihad machte das Leben der Juden in arabischen Ländern extrem gefährlich, auch wenn sie nichts mit der zionistischen Bewegung zu tun hatten, die auf europäischem Boden entstanden war.

Wie der Soziologe Shlomo Swirski in seinem Buch „Israel: The Oriental Majority“ schreibt:[50]

[Zitat:]

„ ... die militärische Konfrontation zwischen Juden in Palästina und palästinensischen Arabern sowie den Armeen der arabischen Staaten in den Jahren 1947-1949 schuf ein unerträgliches Klima für die im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika lebenden Juden. In kurzer Zeit wanderten sie en masse in den neuen Staat Israel aus. Ganze lokale Bevölkerungen wurden verpflanzt - die meisten der 130.000 Juden des Irak, die 45.000 Juden des Jemen, die 35.000 Juden Libyens, ebenso wie substantielle Anteile anderer Gemeinschaften, aus Marokko, Algerien und Tunesien im Westen bis Iran im Osten. Im Zeitraum von 1948 bis 1956 kamen insgesamt 450.000 Juden aus Afrika und Asien in Israel an, gegenüber 360.000 Juden aus Europa und Amerika.

[Zitat Ende].

Die orientalischen Juden wanderten also nicht einfach nach Israel aus: sie *flohen* aus den Ländern, in denen ihre Vorfahren für hunderte von Generationen oder länger gelebt hatten.[51] Sie verloren dabei fast ihren gesamten Besitz.

Die oben genannten Zahlen sind erstaunlich. Während Hunderttausende orientalische Juden flohen, wurden Länder, die vormals große jüdische Gemeinden hatten, über Nacht sozusagen `judenfrei`. Und nach einer Untersuchung der Library of Congress „überstieg in den frühen 70er Jahren die Zahl der Israelis afrikanisch-asiatischen Ursprungs die der europäischen und amerikanischen Juden.“[52]

1985 stellten die orientalischen Juden „den größten Anteil der israelischen jüdischen Bevölkerung - 43,3% der Israelis der ersten und zweiten Generation ... [einschließlich der Nichtjuden].[53] Tatsächlich stellten bis zur jüngsten russischen Einwanderung die 900.000 jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Ländern und Millionen ihrer Kinder die Mehrheit in Israel... Mizrachim machen noch heute 50% der jüdischen Bevölkerung aus.“ [54]

Die verbreitete Sichtweise, nach der die einzigen Flüchtlinge der arabisch-jüdischen Konflikte seit 1947 Araber sind, ist schlichtweg falsch. Der Unterschied liegt darin, dass die jüdischen Flüchtlinge, die nach Israel geflohen waren - und die bei der Flucht alles verloren hatten - israelische Bürger wurden (oder Bürger anderer Staaten). Im Gegensatz dazu verweigerten alle arabischen Staaten außer Jordanien den palästinensischen Flüchtlingen die Staatsbürgerschaft.

Und das heißt:


Die arabischen Staaten, nicht Israel, tragen die Verantwortung für das palästinensische Flüchtlingsproblem.

Warum verweigerten die arabischen Staaten diesen Palästinensern die Staatsbürgerschaft? Aus welchem Grund?

Antwort: Um die Flüchtlingsfrage als politische Wunde offenzuhalten, die - und das bis heute ! - gegen den Staat Israel instrumentalisiert werden kann. Ob diese Flüchtlingspolitik nun grausam oder wohlmeinend ist, die Haltung bleibt eindeutig: die Flüchtlinge erhalten keine Staatsbürgerschaft, damit sie als politisches Faustpfand erhalten bleiben, um Israel in die Defensive zu drängen.

Erhellend sind hier die Beispiele Libanon und Syrien. Die folgenden Zitate stammen aus dem Washington Report on Middle East Affairs, der stark für die Sichtweise der arabischen Führungen Partei ergreift. [61] Angesichts dieser Parteinahme hat es ein besonderes Gewicht, wenn die Autoren schreiben:[55]

[Zitat:]

„ Viele palästinensische Flüchtlinge im Libanon leben immer noch in ärmlichen Lagern... Nach über einem halben Jahrhundert im Exil bleibt ihre Situation weiter unsicher. Ohne Staatsbürgerschaft und sogar ohne die Rechte, die Gastarbeiter aus Ägypten oder Sri Lanka haben, können Palästinenser nur in wenigen Bereichen arbeiten. Auch erhalten sie keinerlei Hilfe von der libanesischen Regierung, die ständig in Finanznöten steckt. In manchen Fällen sind sie sogar nicht mehr in der Lage, ihre zerstörten Häuser zu bezahlen, weil sie keinerlei Baumaterial in die Lager `importieren` dürfen.

Weil Beirut sich weigert, die de-facto Umsiedlung von palästinensischen Flüchtlingen nach Libanon zu akzeptieren, haben diese Flüchtlinge von der libanesischen Regierung niemals die Staatsbürgerschaft erhalten, denn die Regierung will den Druck auf Israel aufrecht erhalten, den Flüchtlingen ein Rückkehrrecht zu gewähren. Diese Politik bedeutet jedoch beträchtliches Leiden für viele Palästinenser.“

[Zitat Ende]

Libanon treibt also ein politischen Spiel mit dem Leben dieser Palästinenser. Nach dem Washington Report ist die Politik der syrischen Regierung milder, verfolgt jedoch das gleiche politische Ziel:

[Zitat:]

„ Deutlich anders sind die Lebensumstände von Palästinensern nur gerade jenseits der Grenze in Syrien. Nach Aussagen von Sylvia Williams, Direktorin des UNRWA in Syrien, liegt der Hauptgrund in der offiziell gastfreundlichen Politik der Regierung gegenüber den Flüchtlingen. `Sie unterliegen hier nicht denselben Einschränkungen wie im Libanon`, erklärte Williams. `Palästinenser haben denselben Zugang wie Syrer zu staatlichen Einrichtungen, Erziehung, staatlichen Krankenhäusern und zum Arbeitsmarkt. Hier können sie sogar eine Parzelle Hauseigentum zur eigenen Nutzung erwerben.`

Die größeren Rechte für Palästinenser in Syrien beruhen auf dem von der der Regierung befolgten Grundsatz, dass die Verbesserung der Lebensbedingungen der Palästinenser einer endgültigen Lösung ihrer Probleme und möglichst ihrer Heimkehr nicht im Weg steht. Obwohl sie *keine Staatsbürgerschaft erhalten, nicht wählen können und kein Ackerland erwerben dürfen* (meine Hervorhebung) sind die Palästinenser vollständig in die syrische Gesellschaft integriert.“

[Zitat Ende]

Wie kann man in eine Gesellschaft „voll integriert“ sein, in der man nicht wählen darf, keine Staatsbürgerschaft besitzt und als Bauer kein Land bearbeiten darf? Dies kann schlichtweg keine Integration sein, und das wiederum ist plausibel, weil die Syrer eine endgültige Lösung und die Rückkehr der Palästinenser wünschen. Syriens etwas wohlwollendere Politik folgt dem Grundsatz, dass ein gesunder und gut ausgebildeter (aber doch gleichzeitig politisch marginalisierter und zweitklassig gehaltener) Palästinenser eine schärfere geopolitische Waffe ist.

Vergleichen wir nun diese Haltung mit dem Standpunkt der israelischen Regierung. Israels Unabhängigkeitserklärung von 1948 beinhaltet die folgenden Sätze:
„ WIR APPELLIEREN - inmitten des Angriffs, der schon seit Monaten gegen uns geführt wird - an die arabischen Einwohner des Staates Israel, den Frieden zu bewahren und am Aufbau des Staates auf der Basis von vollständiger und gleichberechtigter Staatsbürgerschaft mitzuarbeiten sowie in allen provisorischen und ständigen Einrichtungen gebührend vertreten zu sein.“[56]

Die UN-Resolution 194, die Israel anzunehmen bereit war, besagt in Punkt 11: „...Flüchtlingen, die in ihre Häuser zurückkehren und in Frieden mit ihren Nachbarn leben wollen, soll dies so schnell wie möglich erlaubt werden, und für das Eigentum derjenigen, die nicht zurückkehren wollen, soll Entschädigung gezahlt werden, ebenso für Eigentumsverlust oder Schaden.“ Diese Resolution wurde von den arabischen Staaten *einhellig zurückgewiesen*.[57]

Die in manchen Kreisen weit verbreitete Ansicht, dass die Israelis für die palästinensische Krise verantwortlich sind, hält den historischen Fakten nicht stand. Ich fasse zusammen:

1) Die militärischen Zusammenstöße zwischen Juden und Arabern begannen, als der Teilungsplan der UNO von 1947 „sofort von den [palästinensischen] Arabern abgelehnt wurde und diese ... die Juden in ganz Palästina attackierten, als die Briten sich zurückzogen.“[58]

2) Die umgebenden arabischen Staaten zogen nach und erklärten im Jahr 1948 ohne Grund und gleichzeitig Israel den Krieg.

3) Durch den Antisemitismus der arabischen Staaten, verstärkt durch den Krieg gegen Israel, wurden die Lebensbedingungen der Mizrachim in der Diaspora so unsicher, dass sie en masse nach Israel flohen. So *verursachten* die arabischen Staaten also eine jüdische Flüchtlingskatastrophe, die der jüdische Staat nach und nach absorbierte.

4) Die Araber verloren 1948 den Krieg gegen Israel. Die arabischen Flüchtlinge als Folge dieses Kriegs erhielten in den arabischen Ländern, die diese Krise durch den Angriff auf Israel verschuldet hatten, keine Staatsbürgerschaft (Ausnahme: Jordanien).

Diese Liste spricht für sich. Diese Argumente müssen widerlegt werden, wenn man die Schuld für die palästinensische Flüchtlingsproblematik den Israelis anlasten will.

5. Wir können festhalten:

Wenn Hajj Amin al-Husseini, der Nazi-Mufti von Jerusalem, das arabische Hochkommissariat als Instrument seiner antisemitischen Gewaltakte organisierte; wenn Veteranen des Arabischen Hochkommissariats die Fatah gründeten; wenn Arafat, der oberste Chef der Fatah, sich rühmte, Hajj Amin al-Husseinis Soldat gewesen zu sein; wenn Arafat 1994, direkt nach Besiegelung des Oslo `Friedens`prozesses erklärte, es handele sich bei alledem um eine Strategie des Dschihad gegen Israel; wenn andere prominente palästinensische Führer diese Aussage wiederholten und dabei den Friedensprozess sogar als trojanisches Pferd bezeichneten; wenn die Terroristen der al-Aqsa Märtyrerbrigaden als „die tödlichste bewaffnete Gruppierung der Palästinenser“ gelten; und wenn diese nun wieder Teil der Fatah sind und von Arafat ihr Gehalt bekommen; wenn die Tanzim, die Hauptstreitmacht der Fatah, Angriffe gegen israelische Zivilisten durchführt; und wenn Tanzim wiederum die al-Aqsa-Intifada gestartet hat; wenn die al-Aqsa-Intifada im Voraus geplant war, wie der Minister für Kommunikation der Autonomiebehörde sich brüstete...

Dann ist der blutige Rassismus der palästinensischen Führung keine neuere Verirrung und geht auch nicht auf israelische Provokationen zurück.

Arafats Fatah war von Anfang an eine apokalyptische islamistische und terroristische Organisation. Jeder gegenteilige Anschein ist ein Ergebnis der Propaganda von Michael Elliott und seinesgleichen, von TIME magazine und vom Rest des Medien-Mainstreams.

Wir erleben die Neuschreibung der Geschichte in Echtzeit. Meine eigene Naivität kann hier als Illustration dienen: je frecher die Lügen in der Neuschreibung sind, desto weniger fallen sie auf. Das ist ein Prinzip, das Goebbels, Hitlers Propagandaminister, und auch Hitler selbst hervorragend verstanden hatten.

Natürlich könnte man sagen, dass die hier aufgeführten Fakten - auch wenn sie das Bild vervollständigen - nicht *andere* Tatsachen ungeschehen machen, also insbesondere, dass Israel militärisch reagiert und Truppen in die besetzten Gebiete geschickt hat. Das ist richtig: diese Fakten bleiben bestehen. Was sich jedoch ändern *kann*, ist die Deutung dieser Tatsachen, wenn die hier vorgelegte Dokumentation unsere Ansicht darüber ändert, mit welchen Kräften es die Israelis zu tun haben.

Im Krieg geschehen furchtbare Dinge. Deshalb gilt das Führen eines Angriffskrieges selbst als ein Verbrechen. Und natürlich sind die übelsten Kriege diejenigen, die nicht einfach erobern, sondern ein anderen Volk *auslöschen* wollen: also zum Beispiel das Ziel verfolgen, Israel zu *liquidieren* und das Land von den Juden *zu säubern*. Dieser Hass und dieses Bestreben zur Auslöschung eines Volkes ist ein ständiges Motiv in der arabischen Feindschaft gegenüber Israel und andernorts und findet seinen steten Ausdruck in entlarvenden Redewendungen, die noch vom Nachwirken des Konzepts der Dhimma zeugen. „Die niedrigen Juden“ ist eine gern von Saddam Hussein verwendete Bezeichnung.[59] Oder wie es im Schlachtruf der arabischen Mörder hieß, als sie jüdische Männer, Frauen und Kinder in Hebron im Jahr 1929 abschlachteten: „Palästina ist unser Land, und die Juden sind unsere Hunde.“[45b]

Dieser Dschihad, dieser heilige Krieg gegen die Juden, der seit der Gründung der zionistischen Bewegung ohne Unterlass von den arabischen Regierungen geführt wurde, seit die Zionisten es wagten, den Dhimmi-Status der Juden im Nahen Osten anzugreifen, ist nicht die Schuld der Zionisten oder des Staates, den sie gründeten. Israel hat ein Recht darauf, zu existieren und zu blühen. Die Ehre, diesen Krieg zu beenden, der so viel Leiden auf beiden Seiten bewirkt, kommt vor allem den Arabern zu, die in der besten Position sind, die entsprechenden Schritte zu unternehmen. Ein erster Schritt könnte es zum Beispiel sein, die Führung der ideologischen Nachkommen von Hajj Amin al-Husseini, dem Mufti von Jerusalem, zurückzuweisen, der selbst nach seinem Tod noch das politische Leben seines Volkes beherrscht und seine Bestrebungen verzerrt, zugunsten von Intoleranz und Krieg. Die Völker des Nahen und Mittleren Ostens haben etwas Besseres verdient. Sie verdienen endlich Frieden.

Meine jetzige Position halte ich für im wahren Sinne pro-palästinensisch, und ich verurteile nachdrücklich Jassir Arafat und seine Strategie von Mord und Hass, die schon so viel Leiden über die Palästinenser gebracht hat, also über dieselben Menschen, für deren Schicksal er angeblich Sorge trägt. Sollten die Palästinenser einen neuen politischen Führer berufen, der sich von Arafat und dem früheren Mufti von Jerusalem unterscheidet, dann wäre das ein Hoffnungszeichen für den Nahen Osten und seine Zukunft, auf das Juden und Palästinenser gleichermaßen ein Recht haben.


“El respeto al derecho ajeno, es la paz”
[Frieden bedeutet: das Recht des anderen zu respektieren.]

            -- Benito Juarez (Oaxaca-Indianer und ehemaliger Präsident von Mexico)

 

Fussnoten

1] Time Magazine, 10. Juni 2002, NOTEBOOK; S. 18, 323 Wörter, Arafat's "Zero" Motivation, Matt Rees/Ramallah, Jamil Hamad/Bethlehem und Aharon Klein/Jerusalem

[2] Newsday (New York, NY), Sonntag 8. September 2002, NASSAU AND SUFFOLK EDITION, S. A05, 1333 Wörter, WEST BANK; Inside the Crucible;
An occasional series on te Israel-Palestine conflict; Militia Goes More Quietly; Al-Aqsa changes tactics after losses, Matthew McAllester. NAHOSTKORRESPONDENT

[3] TRAIL OF BLOOD/EINE BLUTIGE SPUR

14. Jan.: Al-Aqsa übernimmt die Verantwortung für die Erschießung eines Israeli nahe Nablus

17. Jan.: Ein Mitglied von al-Aqsa tötet sechs Personen bei einer Batmitzwah in Hadera, Nordisrael

22. Jan.: Ein Mitglied der al-Aqsa eröffnet das Feuer auf eine Warteschlange an der Bushaltestelle in Jerusalem und verletzt dabei 16 Personen

27. Jan.: Eine Freiwillige des palästinensischen Roten Halbmonds wird die erste Selbstmordattentäterin

19. Feb.: Al-Aqsa übernimmt die Verantwortung für einen Überfall auf einen Grenzposten an der Grenze zur Westbank, bei dem sechs israelische Soldaten umkommen

25. Feb.: Ein al-Aqsa -Scharfschütze verletzt acht Israelis an einer Bushaltestelle in Jerusalem

3. März: Zehn Israelis sterben unter den Kugeln eines al-Aqsa-Scharfschützen an einem Grenzposten der Westbank

2. März: Ein al-Aqsa-Selbstmordattentäter sprengt sich in Jerusalem inmitten einer Menge von Müttern und Babies in die Luft. Dabei sterben neun Menschen

14. März: Mitglieder der Al-Aqsa töten zwei angebliche Spione in Belehem und schleifen ihre Leichen durch die Straßen

21. März: Ein Selbstmordattentäter der al-Aqsa tötet im jüdischen Westjerusalem drei Israelis und verwundet Dutzende andere

The Guardian (London), 23. März 2002, Guardian Foreign Pages, S. 15, 913 Wörter, Killers revel in kudos of a US terrorism designation: Relentless atrocities attain dubious form of distinction for al-Aqsa Martyrs` Brigades, Suzanne Goldenberg in Balata

[4] The Washington Post, Donnerstag 7. März 2002, Final Edition, A SECTION; S. A01, 1530 Wörter, A Magnet for Palestinian Martyrs`; Al-Aqsa Brigades Lead New Wave of Attacks on Israeli Civilians, Daniel Williams, Washington Post Foreign Service, BETHLEHEM, West Bank

[5] Der vollständige Text der Hamas-Charta ist nachzulesen unter:

http://www.palestinecenter.org/cpap/documents/charter.html

[6] Time, 10. Juni 2002, Essay; S. 76, 786 Wörter, Not All Terrorists Are Alike; Some can actually be reasoned with, and India should test that theory in Kashmir, Michael Elliott

[7] "Palestine Liberation Organization" Encyclopædia Britannica;

http://www.search.eb.com/eb/article?eu=59547
[Abgefragt 20. September 2002].

[8] The Associated Press, 15. Dezember 1998, Dienstag, AM cycle, International News, 1070 Wörter, Clinton meets with Netanyahu, Arafat, appeals for progress, TERENCE HUNT, AP White House Correspondent, EREZ CROSSING, Gaza Strip

[9] "Palestine Liberation Organization" Encyclopædia Britannica;

http://www.search.eb.com/eb/article?eu=59547
[Abgefragt 20. September 2002].

[10] Sachar, Howard Morley - A history of Israel : from the rise of Zionism to our time / Howard M. Sachar. 1982, c1979. (S. 619)

[11] Für Informationen zum Terrorismus des Arabischen Aufstandes:

http://www.psych.upenn.edu/~fjgil/Muftihistory.htm

[12] "Ex-Mufti, Criminal Ally,", Autor: Observer` (Immanuel Velikovsky), New York Post, Monday, 23. Februar, 1948;

http://www.varchive.org/obs/480223.htm

[13] Autor: Auswärtiges Amt. Titel: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, aus den Archiven des Auswärtigen Amtes. Englische Ausgabe: Washington, U.S. Govt. Print. Off., 1949- Beschreibung: Book v. fold. maps. 24 cm.; Series D, Vol. XIII no. 515. ANMERKUNG: Das ganze Dokument kann auf Englisch eingesehen werden unter:

http://www.psych.upenn.edu/~fjgil/muftihitler.htm.

[14a] Encyclopedia of the Holocaust, Ausgabe 1990, Band 2, Seiten 706 und 707,unter: Husseini, Hajj Amin Al

[14b] http://emperors-clothes.com/bosnia/svijet.htm

[15] Library Of Congress Country Study - Israel;

http://lcweb2.loc.gov/frd/cs/iltoc.html

(Auf die Überschrift "The Arab Community During The Mandate" klicken)

[16] Shapira, A. (1992). Land and power. New York & Oxford: Oxford University Press.

[17] Library Of Congress Country Study - Israel;

http://lcweb2.loc.gov/frd/cs/iltoc.html

(Auf die Überschrift "The Arab Community During The Mandate" klicken)

[18] http://www.psych.upenn.edu/~fjgil/Muftihistory.htm

[19] Das folgende Zitat aus der ägyptischen Zeitung al-Ahram, betont die zentrale Rolle des Muftis auch nach seinem Gang ins Exil:

"Am Vorabend des UN-Teilungsbeschlusses [1947] zählte die arabische Bevölkerung Jaffas über 70,000 Menschen. Im Großen und Ganzen unterstützten sie die traditionelle palästinensische Führung unter der Leitung des Großmuftis Haj Amin Al-Husseini, obwohl dieser selbst zu jener Zeit bereits im Kairo im Exil lebte. Zur Organsisierung des Widerstands wurden zwei Mitglieder des Arab Higher Committee, Sheikh Hassan Abou Al-Seoud and Rafiq Al-Tamimi, nach Jaffa entsandt, um dort die Gründung eines Nationalkomitees zu organisieren. Desse Zusammensetzung widerspiegelte die eher konservativen Einstellungen der Mehrheit, obwohl es auch einige Jüngere umfasste, die für weniger konservative Tendenzen standen. Neben den Unterstützern von Haj Amin waren auch Christen vertreten, sowie einige Elemente aus dem Stadtrat. Der Bürgermeister, Dr. Joussef Heikal, wurde nicht zugelassen, denn er galt als Feind der traditionellen Unterstützer von Haj Amin und als Unterstützer von König Abdullah."

http://www.ahram.org.eg/weekly/1998/1948/lughod.htm

[20] Sachar, Howard Morley - A history of Israel : from the rise of Zionism to our time / Howard M. Sachar. 1982, c1979. (S. 682)

[21] Al Quds (Palästinensische Tageszeitung) 2. Aug. 2002

[22] http://www.psych.upenn.edu/~fjgil/fatahpalestinians.htm.

[23] Sachar, Howard Morley - A history of Israel : from the rise of Zionism to our time / Howard M. Sachar. 1982, c1979. (S. 698)

[24] Sachar, Howard Morley - A history of Israel : from the rise of Zionism to our time / Howard M. Sachar. 1982, c1979. (S. 698)

[25] Jewish Virtual Library;

http://www.us-israel.org/jsource/Peace/recogn.html

[26] Palestinian Media Watch hat eine Liste von Aussagen ranghoher Vertreter der PLO und der Autonomiebehörde zusammengestellt, die auf Arabisch an arabische Zuhörer gerichtet worden waren und die eindeutig erklären, dass für sie das Ziel bis heute die vollständige Zerstörung Israels ist. Nachzulesen unter:

http://www.pmw.org.il/bulletins-280802.html.

[27] The Baltimore Sun, Mittwoch 11. July 2001, FINAL EDITION, S. 1A, 1574 Wörter, Israelis taking darker view of Palestinian intentions; Many see existence of Jewish state at risk, Mark Matthews

[28] Al-Arabi`, 24. Juni 2001

[29] John Wallach http://www.usip.org/oc/newsroom/pr20020712.html

Autor einer Biographie Jasser Arafats ist der Verfasser eines Leitartikels in der Washington Post, in dem er Faisal Husseini als gemäßigt preist. Ohne mit der Wimper zu zucken erklärt er:

"Vor allem ärgert die Israelis, dass [Faisal] Husseinis finanzkräftige Arab Studies Society Literatur veröffentlicht, die einiger der brutalsten Feinde Israels *glorifiziert* [meine Hervorhebung], darunter auch azisympathisanten, und historische` Karten veröffentlicht, die einen Nahen Osten ohne Israel zeigen." [The Washington Post, Dienstag 31. Januar 1989, Final Edition, LEITARTIKEL; SEITE A17, 778 Wörter, A Palestinian Israel Needs, Janet Wallach, John Wallach, OPINION EDITORIAL]

Wallach scheint sagen zu wollen, die Israelis seien hier überempfindlich?

Und woher rühren die Nazisympathien Faisal Husseinis? Rein theoretisch könnten sie etwas mit der Tatsache zu tun haben, dass er Großneffe des Großmufti Haj Amin al-Husseini, eines begeisterten Nazis, ist.

"[Faisal] Husseini wurde in Baghdad als Sohn eines Kriegshelden, Abdel Khader Husseini, geboren. Er war der Großneffe des Großmuftis und Chefs des Supreme Muslim Council, Hajj Amin Husseini." [The Guardian (London), 1. Juni 2001, Guardian Leader Pages, S. 26, 1317 Wörter, Nachruf: Faisal Husseini: Palestinian politician renowned for his commitment to human rights who played a key role in the quest for peace with Israel, Lawrence Joffe]

Und schlußendlich kann man ganz elementar feststellen, dass Faisal Husseinis Aussagen auf dem Sterbebett (er gab das im Haupttext erwähnte Interview kurz vor seinem Tod) die apokalyptische Gründungsurkunde der PLO zitieren. Was Husseini wirklich sagte:

der Oslo Friedens`Prozess war eine Erfindung, um Leute im Westen von der Bekehrung

der PLO zur Mäßigung zu überzeugen und mit dieser List Menschen der unterschiedlichsten

Ausrichtungen zu Unterstützern der Terroristen zu machen.

Haben die Aussagen von Faisal Husseini, einmal in den Kontext seines persönlichen, Hintergrundes gestellt, noch etwa Überraschendes? Nein. Und noch weniger kann es überraschen wenn man die Funktionsweise der norwegischen Diplomatie, die Husseini zu Recht als Trojanisches Pferd" kennzeichnete, in Betracht zieht, spielen doch norwegische Diplomaten eine wichtige Rolle beim Aufpolieren des Images terroristscher Bewegungen wie der PLO.

http://www.psych.upenn.edu/~fjgil/OsloWarb.htm

[30] Palestinian Media Watch verfügt über eine lange Zusammenstellung von Aussagen wichtiger arabischer Amsträger vor arabischem Publikum, die allesamt ausdrücklich besagen, das einzige Ziel sei jetzt und zukünftig die Zerstörung Israels - Verhandlungen sind nur eine Farce. Nachzulesen unter:

http://www.pmw.org.il/bulletins-280802.html.

[31] Courier Mail, Dienstag 9. April 2002, WORLD; S. 9, 605 Wörter, Arafat accused of fuelling hatred and inspiring martyrdom, Yehonathan Tommer

[32] Evening Standard (London) 19. Mai 1994; TEIL: S. 9; LÄNGE: 907

WÖRTER; TITEL: A NEW KIND OF JIHAD

[33] Eine Analyse des wahren Charakters der norwegischen Dioplomatie unter:

http://www.psych.upenn.edu/~fjgil/OsloWarb.htm.

[34] Associated Press Online, Montag 9. Oktober 2000; International news, 1866 Wörter, Palestinians Blaming U.S. for Woes, LAURA KING, RAMALLAH, West Bank

[35] Associated Press Worldstream, Freitag 2. März 2001; International news, 363 Wörter, Palestinian Cabinet minister says Palestinian uprising was planned, SIDON, Lebanon

[36] Deutsche Presse-Agentur, Montag 15. Mai 2000, International News, 105 Wörter, Palestinian minister urges kidnapping of Israelis for prisoner swap, Gaza City

[37] Deutsche Presse-Agentur, Montag 15. Mai 2000, International News, 105 Wörter, Palestinian minister urges kidnapping of Israelis for prisoner swap, Gaza City

[38] International Policy Institute for Counter-Terrorism;

http://www.ict.org.il/inter_ter/orgdet.cfm?orgid=82.

[39] Newsday (New York, NY), 8. September 2002 Sunday, NASSAU AND SUFFOLK EDITION, S. A05, 1333 Wörter, WEST BANK; Inside the Crucible; An occasional series on te Israel-Palestine conflict; Militia Goes More Quietly; Al-Aqsa changes tactics after losses, By Matthew McAllester. NAHOSTKORRESPONDENT

[40] http://emperors-clothes.com/Film/judge.htm

[41] The Baltimore Sun, Mittwoch 11. Juli 2001 FINAL EDITION, S. 1A, 1574 Wörter, Israelis taking darker view of Palestinian intentions; Many see existence of Jewish state at risk, Mark Matthews

[42] The Baltimore Sun, Mittwoch 11. Juli 2001, FINAL EDITION, S. 1A, 1574 Wörter, Israelis taking darker view of Palestinian intentions; Many see existence of Jewish state at risk, Mark Matthews

[43] "Oriental Jews" Encyclopædia Britannica

http://www.search.eb.com/eb/article?eu=58803
[Abgefragt September 17, 2002].

[44] Sachar, Howard Morley - A history of Israel : from the rise of Zionism to our time / Howard M. Sachar. 1982, c1979. (S. 195-196)

[45a] "...die Unruhen während der Feierlichkeiten zu al-Nebi Musa im April 1920 waren auf Jerusalem beschränkt. Eine große, wütende arabische Menschenmasse strömte durch das Haffa-Tor in die engen Gassen der Altstadt und griff auf dem Weg wahllos Juden an. Araber versuchten auch, Juden in den neueren Teilen Jerusalems anzugreifen."

-- Shapira, A. (1992). Land and power. New York & Oxford: Oxford University Press, S. 110.

[45b] Die Homepage dieser Website lässt die pro-palästinensische Einstellung klar erkennen:

http://members.tripod.com/~freepalestine/

Sie scheint von der PFLP (Popular Front for the Liberation of Palestine) oder Unterstützern geführt zu werden. Sie enthält eine Aussage von Dr. George Habash, Generalsekretär der Volksfront zur Befreiung Palästinas mit dem Titel "Palestine between dreams and reality" (`Palästina zwischen Traum und Wirklichkeit`), unter:

http://members.tripod.com/~freepalestine/gh2000.html

In diesem Dokument sagt Habash: "Unser Volk verstand nicht die Bedeutung der ersten Welle von jüdischen Einwanderern in unser Land. Aber als die Juden daran gingen, Land aufzukaufen, begann...unser Volk eine Reihe von Kämpfen, von Streiks und Demonstrationen bis hin zum Buraq-Aufstand (die Zusammenstöße von 1929 angesichts jüdischer Versuche, die Kontrolle über Teile Jerusalems in unmittelbarer Nachbarschaft zur sogenannten Klagemauer zu erlangen, bis hin zum Streik und der Revolte von 1936."

Habash ist offensichtlich stolz auf die Unruhen von 1929 und stellt diese als anti-kolonialen Kampf dar. Anzumerken wäre dabei, dass er nur die friedlichen Mittel wie Streiks und Demonstrationen erwähnt." Ein Blick auf das damalige Geschehen hingegen zeigt: es war ein Pogrom:

"Die Unruhen [von 1929] standen unter dem Zeichen arabischer Schlachtrufe wie: 'Das Gesetz Muhammads wird mit dem Schwert durchgesetzt', `Palästina ist unser Land und die Juden sind unsere Hunde`, 'Wir sind wohlbewaffnet und werden euch mit dem Schwert töten`. Es kam seitens der Araber auch zu Handlungen sinnloser Grausamkeit wie bei den Morden in Hebron, wo kleine Kinder gefoltert und dann getötet wurden. Die Furcht, die Araber könnten die Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung - von Männern, Frauen und, Kindern - in einem massiven Gewaltausbruch planen, nahm erstmals nach den Unruhen von August 1929 Gestalt an...Zum ersten Mal fand sich die jüdische Gemeinschaft in Palästina von einer Welle gewalttätiger Unruhen überschwemmt, die sich durch jüdische Siedlungen und Stadtviertel quer durch das ganze Land mit nie gekannter Wut ihren Weg bahnten. Diese Gefahr schien nun die Existenz der gesamten jüdischen Gemeinschaft in Frage zu stellen."

--Shapira, A. 1992. Land and power. New York & Oxford:

Oxford University Press, (S .174)

[45c]"Die Unruhen von 1929 markierten einen Bruch...Am heftigsten betroffen waren die Städte Hebron und Safed, gemischte Städte, wo Juden viele Generationen zusammen mit Arabern gelebt hatten...Außerdem gehörten die Gemeinden in diesen zwei Städten zum 'alten Jischuv': es waren tief religiöse, nicht zionistische Juden. Sie trugen keine Waffen und konnten sich nicht verteidigen; auch glaubten sie nicht, dass ihre Nachbarn ihnen Schaden zufügen würden.

Nach den Unruhen verließen die Überlebenden der alten jüdischen Gemeinschaft von Hebron die Stadt. Die während der Unruhen aus Gaza evakuierten Juden kehrten nie mehr dorthin zurück."

-- Shapira, A. (1992). Land and power. New York & Oxford: Oxford University Press, (p.176).

[46] Wie klein, das zeigen zwei Karten. Eine vergleicht Israel mit Ländern des Nahen und Mittleren Ostens und Nordafrikas. Die andere Karte zeigt, dass Israel einschließlich Gaza und West Bank beinahe so groß wie Vancouver Island ist.

Verglichen mit der arabischen Welt: http://www.iris.org.il/sizemaps/arabwrld.htm

Vergleichen mit Vancouver Island http://www.iris.org.il/sizemaps/vancouv.htm

[47] Leonard J. Davis und M. Decter (Hg.). Myths and facts 1982; a Concise Record of the Arab-Israeli Conflict (Washington DC: near east report, 1982), S. 199

[48] Howard M Sachar, A History of Israel (New York: Knopf, 1979), S. 333

[49] Security Council Official Records, S/Agenda/58, (April 16, 1948), S. 19

[50] Swirski, Shlomo. 1989. Israel: The Oriental Majority. London & New Jersey: Zed Books Ltd. (S. 3-4)

[51] Eine stärker persönlich geprägte Darstellung des Themas Mizrachim unter:

http://www.loolwa.com/crisis.html.

[52] "ISRAEL A Country Study," Federal Research Division Library of Congress.

Hg. Helen Chapin Metz. Untersuchung fertig gestellt im Dezember 1988

http://memory.loc.gov/frd/cs/iltoc.html;
(Siehe Kapitel "POPULATION.")

[53] Swirski, Shlomo. 1989. Israel: The Oriental Majority. London & New Jersey: Zed Books Ltd. (S. 3)

[54] A MIZRAHI PERSPECTIVE ON THE CURRENT MIDDLE EAST CRISIS, von Loolwa Khazoom;

http://www.loolwa.com/crisis.html

[55] Palestinian Refugees in Lebanon and Syria Face Different, Uncertain Futures. Dez. 2000, Bd. 19 Heft 9, S. 26; Washington Report on Middle East Affairs; Fecci, JoMarie

[56] Text der israelischen Unabhängigkeitserklärung:

http://www.us-israel.org/jsource/History/Dec_of_Indep.html

[57] "The Palestinian Refugees", von Mitchell Bard

http://www.us-israel.org/jsource/History/refugees.html

[58] "am 29. November 1947 beschloss die UNO-Generalvollversammlung die Teilung des britisch regierten Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Diese Entscheidung stieß sofort auf den Widerstand der Araber. Angeblich unter der Führung Hajj Amin al-Husaynis, des Großmuftis von Jerusalem, griffen sie bei Rückzug der Briten Juden in ganz Palästina an." "Israel" Encyclopædia Britannica

http://www.search.eb.com/eb/article?eu=109507
[Abgefragt September 23, 2002].

[59] http://www.emperors-clothes.com/letters/shussein.htm#l

[60] Ex-Mufti, Criminal Ally," von: `Observer` (Immanuel Velikovsky), New York Post, Montag, 23. Februar 1948.

http://www.varchive.org/obs/480223.htm

[62] Keiner wusste, wie der militärische Sieg in Frieden verwandelt werden konnte. Bald nach Kriegsende machte sich Israel an die Erfüllung dieser Aufgabe, aber es sollte länger als ein Jahrzehnt dauern, bevor erste Ergebnisse sichtbar wurden. Eshkol`s geheimes Angebot, einen Großteil der eroberten Gebiete für Friedensverträge mit Ägypten, Jordanien und Syrien zu räumen, wurde von Nasser zurückgewiesen. Unterstützt durch eine sowjetische Waffenlieferung war er die führende Kraft auf dem arabischen Gipfel von Khartoum im Sudan im August 1967, der direkte Verhandlungen mit Israel zurückwies." -- "Israel" Encyclopædia Britannica

http://www.search.eb.com/eb/article?eu=109507
[Abgefragt am 27. Oktober 2002].

[63] Für weitere Informationen über die Dhimma, die institutionalisierten Rassismus gegen Christen und Juden in arabischen Ländern bedeutete, siehe:

http://www.dhimmitude.org/

 Editorische Anmerkungen:

Der Text wurde am 17. Januar 2002 von  Francisco J. Gil-White veröffentlicht. Er  ist Assistant Professor für Psychologie an der University of Pennsylvania und Fellow am Solomon Asch Center for Study of Ethnopolitical Conflict (SACSEC), an der University of Pennsylvania. Seine Spezialgebiete sind Ethnizität und die psychologie ethnischer Konflikte. Er ist stellvertretender Herausgeber von Emperor's Clothes und Herausgeber der Soanischen Sektion von Emperor`s Clothes. Seine email-Adresse: fjgil@psych.upenn.edu

Der Text ist eine Spigelung von: http://emperors-clothes.com/german/articles/d-palestina.htm