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Seit 1999 berichteten wir in der TREND Onlinezeitung sporadisch aus den Stadtteilen. Die Artikel waren zumeinst rein summarisch erfasst und folgten zunächst keiner besonderen politisch-ideologischen Ausrichtung. Dies begann sich mit der Ausgabe vom Mai 2004 deutlich zu verändern, die nun bei INFOPARTISAN.net erschien. Im Editorial hieß es dazu:

"Postrukturalistische Ansätze oder das Leiden des Einzelnen in den Mittelpunkt rückende Betrachtungen von Geschichte, wie sie der Existenzialismus pflegt, werden im trend keinen Platz mehr finden. Wir wollen die Geschichte der ArbeiterInnenbewegung nicht mehr länger ihren LeichenfledderInnen und DenunziatorInnen überlassen, sondern uns um Texte bemühen, die einen differenzierten Standpunkt bei der Untersuchung der Geschichte der Klassenkämpfe einnehmen."

Seit der TREND-Ausgabe vom Mai 2010 veröffentlichten wir regelmäßig Berichte von sozialen Verwerfungen und Auseinandersetzungen in den Berliner Stadtteilen - ergänzt durch Berichte aus anderen Städten. Zunächst bildeten Schülerknast und Bildungsstreik die Einstiegsthemen. Als ständige Rubrik wurde sie in der Nr.10/2012  eingeführt und erhielt den den Titel Kapitalistischer Stadtumbau & Stadtteilkämpfe.

Dies war eine Reaktion auf die sprunghafte Zunahme der Kämpfe gegen MIetwucher und Wohnungsnot. Da TREND grundsätzlich mehr als nur ein publizistischer Bewegungsmelder sein wollte, erachteten wir es als unabdingbar den linken Stadtteilaktivist*innen einen "theoretischen Werkzeugkasten" an die Hand zu geben, der die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie als Grundlage hat. Deshalb schrieben wir damals:

"Wir wollen nicht verschweigen, dass unsere Fixierung auf die "Polit-Ökonomie" aus dem politischen Anspruch resultiert, Miet- und Wohnfragen nicht jenseits anderer kommunaler Strukturen und der Lohnarbeit bzw. der Erwerbslosigkeit zu sehen. Nur wenn diese (Teil)bereiche von den AktivistInnen zusammengedacht und politisch praktisch vernetzt werden, werden unsere Kämpfe mehr Erfolg haben."

Fortan erschienen nicht nur Bewegungsmeldungen sondern gerade auch theoretische Artikel sowohl zur politischen Ökonomie der kapitalistischen Stadt als auch zur Geschichte linker Stadtteil- und Wohnungskämpfe sowie zu Fragen der Strategie und Taktik antikapitalistischer Stadt(teil)politik heute. Dazu gehörte auch die kritische Begleitung der beiden reformistischen Kampagnen: Mietenvolksentscheid & DW-Enteignen.