„Ricardo geht von der vorliegenden Tatsache der
kapitalistischen Produktion aus. Der Wert der Arbeit < als der
Wert des Produkts, den sie schafft. Der Wert des Produkts daher
> als der Wert der Arbeit, die es produziert, oder der Wert der
wages. Der Überschuß des Werts des Produkts über den Wert
der wages = Mehrwert. (Ricardo sagt fälschlich Profit,
identifiziert aber. . . hier Profit mit Mehrwert und spricht in
der Tat von dem letztern.) Bei ihm ist es Tatsache, daß der Wert
des Produkts > als der Wert der wages. Wie diese Tatsache
entsteht, bleibt unklar. Der Gesamtarbeitstag ist größer
als der Teil des Arbeitstags, der zur Produktion der wages
erheischt. Warum? tritt nicht hervor. Die Größe des
Gesamtarbeitstags wird daher fälschlich als fix
vorausgesetzt, woraus direkt falsche Konsequenzen folgen. Die
Vergrößerung oder Verkleinerung des Mehrwerts kann daher nur aus
der wachsenden oder fallenden Produktivität der
gesellschaftlichen Arbeit erklärt werden, die die necessaries
(lebensnotwendigen Güter, G. F.) produziert. D. h., nur der
relative Mehrwert wird begriffen."
(MEW, Bd. 26.2, S. 408.)
„Ricardo setzt natürlich voraus, daß die in den täglichen
necessaries enthaltne Arbeitszeit = der täglichen Arbeitszeit,
die der Arbeiter arbeiten muß, um den Wert dieser necessaries zu
reproduzieren. Aber er bringt dadurch eine Schwierigkeit herein
und verwischt das klare Verständnis des Verhältnisses, indem er
nicht unmittelbar einen Teil des Arbeitstags des
Arbeiters als der Reproduktion des Werts seines eignen
Arbeitsvermögens bestimmt darstellt . . . Indem aber so der
Ursprung und die Natur des Mehrwerts nicht klar gefaßt wird,
wird die Surplusarbeit + der notwendigen Arbeit, kurz der
Gesamtarbeitstag als eine fixe Größe betrachtet, die
Unterschiede in der Größe des Mehrwerts übersehn und die
Produktivität des Kapitals, der Zwang zur Surplusarbeit,
zur absoluten einerseits, dann sein innrer Trieb, die notwendige
Arbeitszeit zu verkürzen, verkannt, also die historische
Berechtigung des Kapitals nicht entwickelt. A. Smith dagegen
hatte die richtige Formel schon ausgesprochen. So wichtig es
war, die value in labour/1/, ebensosehr die surplus value in
surplus labour/2/ aufzulösen und zwar in expressen Worten."
(Ebenda, S. 407 f.)