"JOBS & KARRIERE" für die Arbeiter und Angestellten!
Und (nur) "Bonus, Abfindung und Vorstandsbezüge" für die Administration.

Von Reinhold Schramm

01/08

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Goldman-Sachs-Chef streicht 67,9 Millionen US-Dollar als Bonus ein: 

67,9 Millionen Dollar bzw. 47 Millionen Euro (1 : 1,44) streicht Lloyd Blankfein als Prämie ein. Begründung: Weil die Investmentbank trotz Kreditkrise unter seiner Führung Rekordgewinne gemacht hat. Die Jahresprämie erhält Blankfein zusätzlich zu seinem Jahresgehalt von 600.000 Dollar. Von seinem Bonus erhält der Banker 26,8 Millionen Dollar in bar und 41,1 Millionen Dollar als Paket aus Aktien und Optionen. Demnach lag sein Stundenlohn bei 18.819 US-Dollar (bzw. ca. 13.000 Euro/Std.) - auf der Berechnungsgrundlage von zehn Stunden am Tag und einer sieben Tage-Woche. Der Bonusaufschlag lag um 25 Prozent höher als im Vorjahr. Demnach lag bereits im Jahr 2006 der Bonus bei 54,3 Millionen Dollar, bzw. bei ca. 37,7 Millionen Euro. [1]

Schlagzeile: "Aufschwung schlägt kaum auf Löhne durch" (T-Online)

Laut einer Studie der DGB-nahen Hans-Böckler-Stiftung beträgt der Lohnanteil am Volkseinkommen im ersten Halbjahr 2007 nur noch 38,8 Prozent. Im Jahr 2006 lag die Netto-Lohnquote noch bei 40,5 Prozent; 1991 bei 48 Prozent und 1960 sogar noch bei 56 Prozent. [2]

Unter "JOBS & KARRIERE" - liegen laut 'Statistisches Bundesamt' (je nach Himmelsrichtung ) die 'Tariflichen Stundenlöhne der Arbeiter':

West: Ost:
Friseurhandwerk 6,28 € 3,83 €
Wach- und Sicherheitsgewerbe 5,78 € 4,38 €
Öffentlicher Dienst (Bund) 7,59 € 7,02 €
Textil- und Bekleidungsgewerbe 8,49 € 7,08 €
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 10,62 € 7,73 €
Chemische Industrie 11,38 € 10,04 €
   
Anmerkung: Es gibt auch unterschiedliche Wochenarbeitszeiten [3]
   

Über "Abfindungskönige" - "Was Konzern-Chefs kassieren" führt T-Online aus:

  • Die weltweit größte Baumarktkette, der US-Konzern Home Depot, trennt sich vom umstrittenen Chef Bob Nardelli. Zum Abschied erhielt Nardelli, er war auch wegen seiner Bezüge in die Kritik geraten, den "goldenen Handschlag" in Höhe von 210 Millionen Dollar.

  • Pfizer-Chef Hank McKinnell musste im Frühjahr 2007 seinen Hut nehmen, er war zu unbeliebt bei den Aktionären und Analysten. Zum Abschied bekommt McKinnell 198 Millionen Dollar.

  • Werner Seifert, Ex-Börsenchef (Deutsche Börse), erhielt zum Abschied eine Abfindung, etwas weniger als 10 Millionen Euro.

  • Die Managerin Carly Fiorina bekam vom US-Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) eine Abfindung von 21 Millionen Dollar. [4]
     

  • Vorstandsbezüge:

    • Dr. Wolfgang Ziebart, Infineon, Gehalt 2006: 1,74 Mio. Euro (Vorjahr/2005: 2,51 Millionen Euro). [5]

    • Dr. Matthias L. Wolfgruber, Altana, Gehalt 2006: 2,51 Mio. Euro. [6]

    • Dr. Michael Frenzel, TUI, Gehalt 2006: 2,68 Mio. Euro (2005: 3,29 Millionen Euro) [5]

    • Norbert Reithofer, BMW, Gehalt 2006: 2,82 Millionen Euro (2005: 3,15 Mio. Euro) [6]

    • Ben Lipps, Fresenius Medical Care, Gehalt 2006: 2,86 Millionen Euro (Quelle: Hans Böckler Stiftung).

    • Kai-Uwe Ricke, Deutsche Telekom (seit November 2006 nicht mehr Vorstandsvorsitzender), Gehalt 2006: 3,085 Millionen Euro.

    • Wulf von Schimmelmann, Postbank (seit Juli 2007 nicht mehr Vorstandsvorsitzender), Gehalt 2006: 3,41 Millionen Euro [5]

    • Georg Funke, Hypo Real Estate, Gehalt 2006: 3,45 Millionen Euro [5]

    • Werner Wenning, Bayer, Gehalt 2006: 3,47 Millionen Euro [5]

    • Bernd Pischetsrieder, Volkswagen (seit 1. Januar 2007 nicht mehr Vorstandsvorsitzender), Gehalt 2006: 3,53 Millionen Euro [5]

    • Klaus Kleinfeld, Siemens AG (seit Juli 2007 nicht mehr Vorstandsvorsitzender), Gehalt 2006: 3,62 Millionen Euro [5]

    • Hakan Samuelsson, MAN, Gehalt 2006: 3,63 Millionen Euro [5]

    • Herbert Hainer, Adidas, Gehalt 2006: 3,79 Millionen Euro (Vorjahr/2005: 4,17 Mio. Euro)

    • Ekkehard Schulz, ThyssenKrupp, Gehalt 2006: 3,99 Millionen Euro.

    • Reto Francioni, Deutsche Börse, Gehalt 2006: 4,02 Millionen Euro.

    • Klaus Zumwinkel, Deutsche Post, Gehalt 2006: 4,24 Millionen Euro.

    • Nikolaus von Bomhard, Münchner Rück, Gehalt 2006: 4,47 Millionen Euro.

    • Klaus-Peter Müller, Commerzbank, Gehalt 2006: 4,48 Millionen Euro.

    • Wolfgang Mayerhuber, Lufthansa, Gehalt 2006: 4,64 Millionen Euro.

    • Manfred Wennemer, Continental, Gehalt 2006: 4,71 Millionen Euro

    • Dieter Zetsche, Daimler(Chrysler) AG, Gehalt 2006: 5,09 Millionen Euro

    • Michael Diekmann, Allianz AG, Gehalt 2006: 5,3 Millionen Euro

    • Jürgen Hambrecht, BASF, Gehalt 2006: 6,06 Millionen Euro

    • Ulrich Lehner, Henkel, Gehalt 2006: 6,10 Millionen Euro

    • Hans-Joachim Körber, Metro, Gehalt 2006: 6,38 Millionen Euro

    • Wulf Bernotat, E.ON, Gehalt 2006: 6,40 Mio. Euro (2005: 5,72 Millionen Euro)

    • Wolfgang Reitzle, Linde Group, Gehalt 2006: 8,20 Millionen Euro

    • Henning Kagermann, SAP, Gehalt 2006: 9,03 Millionen Euro

    • Josef Ackermann, Deutsche Bank, Gehalt (nur) 2006: 13,21 Millionen Euro (Vorjahr/2005: 11,9 Millionen Euro)

    • Harry Roels, RWE, Gehalt 2006: 16,56 Millionen Euro [5]

Abschließende Anmerkung: Nicht (nur) bei Lohnforderungen stehen bleiben!

Quellenverweis:
[1] Spiegel online - am 23. Dez. 2007 (T-Online/Wirtschaft)
[2] Erschienen am 29.11.2007 - dpa/AFP/T-Online (23.12.07)
[3] Quelle: Statistisches Bundesamt; T-Online/Wirtschaft - am
23.12.2007
[4] Quelle: Financial Times Deutschland; T-Online/Wirtschaft
[5] Quelle: Hans Böckler Stiftung. Laut T-Online: "Zahlen beziehen neben fixem Gehalt und Leistungs-Boni auch Aktienoptionen und Pensionszuwendungen ein. Je nach Berechnungsbasis ergeben sich unterschiedliche Rankings, z.B. nimmt RWE-Chef Roels mit ca. 16,6 Millionen Euro" -in Deutschland- "den Spitzenplatz ein, ohne Pensionsansprüche wäre es aber nur Platz fünf mit knapp 6,9 Millionen Euro".

[6] - Hans Böckler Stiftung.  Anmerkung zu "Altana" und "BMW": Susanne Klatten (Familie Quandt)
kassierte (nur) im Jahr 2005 von BMW eine Dividende in Höhe von 48 Millionen Euro und von Altana (2005) eine Dividende in Höhe von 67 Millionen Euro. Im Jahr 2007 bekam Frau Klatten den Bayerischen Verdienstorden. Die Familie Quandt spendete seit dem Jahr 2002 mehr als 1,5 Millionen Euro an deutsche Parteien (CDU, CSU und FDP). Siehe auch im Internet: http://www.labournet.de/diskussion/wipo/finanz/addiw.html

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir vom Autor zur Veröffentlichung in dieser Ausgabe.