Stichwort KOSOVA
Was sagt uns Kosovas Handelsbilanzkrise ?

von Max Brym

01/10

trend
onlinezeitung

Kosovas Handelsbilanz ist eine Katastrophe und drückt die Armut und den kolonialen Charakter der kosovarischen Ökonomie aus. Die Zentralbank Kosovas gab folgende Zahlen bekannt: In den ersten sieben Monaten des Jahres 2009 führte Kosova, Waren im Wert von 1 Milliarde 185 Millionen Euro ein. Im gleichen Zeitraum wurden Exporte in der  Höhe von 92 Millionen Euro getätigt. Diese Bilanz steht im völligen Gegensatz zu den Behauptungen der Regierung, die kosovarische Ökonomie würde wachsen.

Bericht der Nationalbank

Nach der Nationalbank, hat Kosovo,- bis ANFANG August 2009- Waren im Wert von rund 92 Mio. Euro exportiert. Dem stehen Importe von 1 Milliarde 185 Millionen Euro gegenüber. Kosova orientiert sich beim Export hauptsächlich auf die Länder der EU. In den EU Ländern wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2009, Exporte in der Höhe von 39 Mio. Euro abgewickelt. Dies sind 36 Prozent der gesamten Exporte. Die ersten sieben Monate dieses Jahres weisen in der Handelsbilanz, noch Albanien mit 16,6 Millionen Exporterlös aus. Exporte in der Höhe von 600 Tsd. Euro gingen nach Bosnien, in Kroatien wurden Waren im Wert von 900 Tausend Euro abgesetzt. Waren im Wert von 11,5 Millionen gingen nach Mazedonien. In Montenegro wurden beim Export 2 Mio. Euro eingenommen. Nach Serbien gingen offiziell Exporte im Wert von 900 Tausend Euro. Die Türkei erwarb in diesem Zeitraum kosovarische Waren im Wert von 4,2 Millionen Euro. Die Schweiz erwarb für 5 Millionen kosovarische Produkte. Relativ viel Exporte gingen nach Indien, Indien kaufte kosovarische Produkte im Wert von 6,8 Millionen Euro.

Was exportiert und importiert Kosova ?

Laut Statistik verkauft Kosova hauptsächlich, unbearbeitete mineralische Erzeugnisse- sprich Rohstoffe im Wert von 14,2 Millionen Euro., Danach kommen Kunststoffe im Wert von 8,8 Mio Euro. Diverse Produkte im Wert von 2,5 Mio Euro.Es werden viel unedle Metalle und Waren aus unedlen Metallen in der Höhe von etwa 42 Mio Euro exportiert. Ergo, Kosova exportiert fast keine Fertigprodukte, sondern hauptsächlich Mineralien, Rohstoffe und Schrott. Die Weltmarktpreise dafür gingen spätestens seit Beginn der Krise auf dem Weltmarkt immer tiefer in den Keller. Kosova hat keine verarbeitende Industrie für seinen Rohstoffreichtum. Kosova bedient die Rohstoffbedürfnisse bestimmter entwickelter Länder zum Billigtarif. Auf der anderen Seite importiert Kosova für 183 Millionen mineralische Erzeugnisse. Zudem Maschinen, Werkzeuge und Elektronik-Altgeräte im Wert von 155 Millionen Euro. Für 134. Millionen Euro werden Nahrungsmittel und Werkzeuge importiert .114 Millionen gehen in den Textilimport.. Für 58 Millionen Euro wird Gemüse, lebende Tiere und tierische Erzeugnisse importiert. Für rund 50 Millionen werden , chemische Erzeugnisse der Industrie eingeführt, 78 Millionen gehen für Plastik und Stein Importe drauf. Rund 64 Millionen werden für Kunststoff , Gummi und Schuhe, ausgegeben. Für 16 Millionen Euro wurden für diverse Dinge importiert.

Von der Statistik werden die illegalen serbischen Exporte -über die offene Grenze im Norden Kosovas- ohne Steuer und Zoll nicht erfasst.Die Statistik allein für das Jahr 2009 zeigt, dass Kosova über keine selbständige Ökonomie verfügt. Der Reichtum Kosovas wird nach Bedarf dem Weltmarkt günstig angeboten. Fertigprodukte, aber auch landwirtschaftliche Produkte werden zum Nachteil der hoch verschuldeten Bauern in Kosova, nach Kosova importiert. Es besteht eine krasse Preisschere zwischen den ausgeführten und den eingeführten Artikeln. Ferronikel" und das schwach besetzte "Trepca", sind direkt von der globalen Finanzkrise betroffen. Allerdings ließen die Stabilisierung der Preise auf dem internationalen Markt die Geschäfte der beiden größten Exporteure Kosovas etwas besser gehen.

Der koloniale Charakter der Ökonomie Kosovas. drückt sich im Handelsdefizit klar aus. Im Jahr 2001 hatte Kosova ein Handelsdefizit von 673 Millionen Euro, im Jahr 2002 wuchs es auf 827 Millionen Euro an Im Jahr 2003 erreichte das Defizit 937 Millionen Euro. Im Jahr 2004 hat sich das Handelsbilanzdefizit noch vertieft und erreichte die Zahl von 1 Milliarde Euro. In den Jahren 2005 und 2006 stieg das Defizit auf 1,1 Milliarden Euro. Im Jahr 2007 lag das Defizit bei 1,4 Milliarden Euro. In der letzten Untersuchung des kosovarischen „Statistischen Amtes“ lag im Jahr 2008 das Defizit bei 1 Milliarde und 731 Millionen Euro.

Aber die letzte Bilanz des Außenhandels, des Statistischen Amtes für das Jahr 2008 zeigt, , dass das Kosovo -2008- ein Handelsdefizit von 1 Milliarde 731 Millionen Euro hatte..In Bezug auf die Einfuhr von Produkten nach Kosova von Januar 2009, bis August 2009 im Wert von 1 Milliarde und 185 Millionen Euro zeigt von wem Kosova abhängig ist. Waren im Wert von 453 Millionen Euro (oder 38 Prozent) wurden aus EU-Ländern eingeführt, führend dabei ist Deutschland mit 147 Mio. Euro. In diesem Zeitraum hat Albanien Waren im Wert von 34 Millionen Euro nach Kosova geliefert. Bosnien lieferte Waren im Wert von 34 Millionen Euro, Kroatien für 28 Mio. Euro und Waren im Wert von 189 Mio Euro kamen aus Mazedonien. Dann kommt Montenegro mit Exporten in der Höhe von 8 Mio. Euro. Aus Serbien kommen- nach offiziell angegebenen Zahlen- Werte in der Höhe von 132 Millionen Euro, nach Kosova.

Kosovo importierte für 92 Mio. Euro Waren aus der Türkei, Waren aus Brasilien für 21 Millionen Euro und Waren im Wert von 78 Millionen von China.Waren im Wert von rund 15 Millionen Euro exportierte die USA nach Kosova , aus Japan kamen Importe von etwa 10 Millionen Euro.

Fazit

Kosovas Ökonomie liegt am Boden. Kosova hat keine selbständige Ökonomie. Allerdings hat Kosova viele Rohstoffe, wie Braunkohle, Chrom, Nickel und Blei anzubieten. Dieser Reichtum wird gegenwärtig privatisiert. Kosova soll dauerhaft den Status des Energie und Rohstofflieferanten in der Region und in Europa erhalten. Es gibt keinerlei Anzeichen für Investitionen im Bereich der verarbeitenden Industrie Kosovas. Fertigprodukte sollen grundsätzlich zu hohen Preisen von außen kommen. Die Rohstoffe und die Energie dagegen -wird internationalen Investoren- zum Billigpreis angeboten. Dazu passt, dass die Regierung Thaci immer neue Autostraßen in Kosova baut. Klar die Rohstoffausbeutung benötigt eine gewisse Infrastruktur, die teuren Waren welche nach Kosova gebracht, oder nur durch Kosova transferiert werden benötigen Straßen. Das Volk jedoch benötigt eine selbständige Ökonomie, perspektivisch eine ausgeglichene Handelsbilanz und soziale Wohlfahrt. Auf kapitalistischer und kolonialer Grundlage ist dies nicht zu haben.

Editorische Anmerkungen

Der Artikel wurde uns von Max Brym für diese Ausgabe zur Verfügung gestellt.