trend spezial: Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Nach den Angriffen vom Wochenende
Für Freiheit und soziale Rechte

von Max Brym am 18.12.2012

01-2013

trend
onlinezeitung

Vergangenes Wochenende, gab es Angriffe: gegen eine Ausstellung, des Vereins "Libertas Kosovo“ in Prishtina. Es wurde Inventar zertrümmert und Menschen physisch angegriffen. Die Angriffe waren Aktionen von islamischen Fundamentalisten, im Namen der Religion und der Moral. Diese Angriffe haben keinerlei Rechtfertigung. In einer demokratischen Gesellschaft gibt es das Recht auf die freie Darstellung von Kunst und das Recht auf unterschiedliche sexuelle Orientierung.

Der Terror der islamischen Fundamentalisten hat nichts mit den demokratischen Werten der Gesellschaft gemein. Die sexuelle Orientierung wie das Recht auf freie und ungehinderte Religionsausübung müssen geschützt werden. Allerdings wäre es gerechtfertigt - gegen Aufrufe zur sexuellen Gewalt aufzustehen. Die kürzlich publik gewordenen Aufrufe zur sexuellen Gewalt gegen politische Gegner müssen entschieden zurückgewiesen werden. Kürzlich tauchten solche Aufrufe zur sexuellen Gewalt gegen politische Gegner durch hohe PDK Funktionäre auf. Die Herren Sami Lushtaku und Adem Grabovci drohten ihrem politischen Widersacher in der PDK, Jakub Krasniqi, mit offener sexueller Gewalt. Dies ist nachzulesen unter http://kosova-aktuell.de/ . Dagegen muss protestiert werden und zwar von atheistisch wie religiös geprägten Menschen.


Solidarität mit Max Brym

Am Donnerstag den 10, Januar findet ein Prozess gegen Max Brym ( Herausgeber von Kosova- Aktuell ) in Hamburg statt. Die Rechtsanwaltskanzlei „KSP Dr. Seegers, Dr. Frankenheim aus Berlin fordert von Herrn Brym persönlich mehrere tausend Euro. Dies geschieht im Auftrag der Presseagentur AFP. Angeblich soll Kosova-Aktuell geistige Leistungen der Presseagentur AFP ungefragt verwendet haben.

Aber die Fundamentalisten greifen lieber "Libertas Kosova“ an. Dies ist unwürdig, feige und seltsam. Objektiv geht es den Fundamentalisten nicht um die Menschen und ihre Interessen. Die Gewalt dieser Leute richtet sich gegen kleine Initiativen, aber keinesfalls gegen die Regierung des nationalen Verrats und der sozialen Grausamkeiten. Es gibt keinerlei Initiativen von fundamentalistisch geprägten Gruppen gegen die soziale Not in Kosova. Diese Gruppen kämpfen nicht gegen den Privatisierungsprozess. Das Gegenteil ist der Fall. Religiöse Fanatiker, die der Autor dieser Zeilen klar von einfachen gläubigen Menschen unterscheidet, versuchen an jeder dritten Straßenecke in Prishtina, die soziale Not für ihre seltsamen Koraninterpretationen auszunützen. Selbst an der Universität werden momentan von einigen Studenten die „ Liga von Prizren“ und der albanische Nationalheld Skanderbeg angegriffen. Letzteres erlebte ich selbst vor kurzem. Zur Begründung führen diese Leute aus: „ Die Liga von Prizren“ war nicht religiös und Skanderbeg war Katholik.“

Alle realen Probleme versuchen diese Vollpfosten im religiösen Diskurs zu ertränken. Damit sind diese Leute Feinde der Freiheit, des Selbstbestimmungsrechtes, des Respekts und der sozialen Gleichheit. Diese Leute besorgen auf ihre Art das Geschäft der Regierung, sie zerstören Patriotismus und Internationalismus. Das Recht auf Selbstbestimmung, das Recht auf soziale Gleichheit soll im religiösen Streit ertränkt werden. Nein die Religion ist eine zu respektierende Privatangelegenheit, genauso wie die sexuelle Orientierung von Menschen. Die Arbeiter und die Armen müssen gemeinsam für ihre sozialen Rechte streiten. Die religiösen Fundamentalisten wollen genau diese Gemeinsamkeit zerstören. Damit sind sie die objektiven Agenten der Privatisierer, und der westlichen Kolonialisten. Die Einheit der Albaner anhand religiöser Fragen zu zerstören nützt letztendlich auch dem serbischen Chauvinismus.

Editorische Hinweise

Wir  erhielten den Text vom Autor.