Guten Tag,
Genossinnen und Genossen!
Nachdem wir am vergangenen Wochenende mit der jährlich
wiederkehrenden Gedenkveranstaltung unseren beiden
geistigen "Vorsitzenden" Luxemburg/Liebknecht geehrt haben,
möchte ich trotzdem am heutigen 15. Januar , dem Tag, an
dem sie beide 1919 von einem Mordkommando liquidiert
wurden, die Gelegenheit nutzen, um daran zu erinnern, dass
die Linkspartei auf dem Wege ist, ihre Ideale zu vergessen.
Man hat beide ermordet, um durch ihre "Beseitigung" auch
ihre Ideen verschwinden zu lassen. Besonders die von Rosa
Luxemburg vertretene kritische Solidarität mit der
russischen Oktober-Revolution und ihr fester Glaube an den
Sieg und damit an die Änderung der Machtverhältnisse zur
Überwindung des Kapitalismus/Imperialismus durch die
proletarische Revolution rief nicht nur in den eigenen
Reihen einen gewissen Widerspruch hervor, sondern machte
sie zum "Todfeind" des Bürgertum und vor allem der
regierenden SPD.
Aber der Mord an den Beiden bewirkte nur, dass man ihre
Stimmen nicht mehr hörte. Doch den Tod zu erleiden für ihre
Ideale machte sie unsterblich. Und zeigt gleichzeitig ganz
deutlich, dass der politische
Mord nicht nur den Schergen der Macht oder des Kapitalismus
(was ja beides zusammen gehört) als Mittel zum Zweck
diente, sondern sogar in einer Partei, die bei ihrer
Gründung durch Leute wie August Bebel und Wilhelm
Liebknecht (1869 SDAP, aus der 1890 die SPD hervorging) die
Rechte des Proletariats vertreten wollte und die Ideen des
Marxismus als richtig erkannt hatte.
Denn das Mordkommando unter Waldemar Papst, der sich schon
durch besondere Grausamkeiten Tage zuvor bei der
Niederschlagung des "Spartakus-Aufstandes" einen blutigen
Namen gemacht hatte, wurde mit der "Lösung" beauftragt. Und
zwar von Kriegsminister Gustav Noske, Mitglied der SPD!
Ein Schlächter, der dann bei der Beseitigung der Münchener
Räterepublik unter Kurt Eisner oder der Bremer Räterepublik
mit Waffengewalt jeden Widerstand gebrochen hat. Ergebnis
waren über 1.000 Tote. Was ihm den "Ehrentitel" Blutnoske
einbrachte! Um den Boden für den politischen Mord zu
bereiten, hatte in mehreren Aufrufen unter der Überschrift
"Stunde der Abrechnung" die SPD-Parteizeitung "Der Stürmer"
(Oh, Entschuldigung, da habe ich doch glatt die Parteien
verwechselt) ich meine natürlich den "Vorwärts",
aufgerufen, Rosa und Karl "tot zu schlagen"! Man kann hier
auch die BILD-Zeitung aufführen, die den Boden für den Mord
an Rudi Dutschke bereitet hat.
Nachdem Waldemar Papst 1970 ganz friedlich gestorben war,
fand man in seinen Tagebüchern folgende Eintragung: " Dass
ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen
konnte und Rückendeckung von Friedrich Ebert hatte und auch
meine Offiziere schützen musste, ist klar. Aber nur ganz
wenige Leute haben begriffen, warum ich nie vernommen oder
unter Anklage gestellt worden bin. Ich habe als Kavalier
das Verhalten der SPD damit quittiert, dass ich 50 Jahre
lang das Maul gehalten habe über unsere "Zusammenarbeit"!
"Ehrenmänner" und Kavaliere in einem Mordkomplott! Gibt es
heute noch, nur da findet man sie bei der Mafia oder bei
Geheimdiensten wie der CIA oder dem MOSSAD!
Und trotz dieser bekannten Tatsachen gibt es immer noch
Leute in unserer Partei, die der SPD die Hand reichen
wollen. Einer Partei, die aus Machtkalkül zum Büttel der
CDU/CSU verkommen ist. Die sich nie für ihre Schuld am
politischen Mord an Rosa und Karl entschuldigt hat oder die
Schuld offiziell anerkannt haben. Die vom Gegner von
TTIP/CETA zum größten Lobbyisten dafür herab gesunken ist.
Deren Vorsitzender der ehemalige POP-Beauftragte unter
Schröder war. Volker Pispers hat ihn richtig
charakterisiert, als er sagte: Früher waren Dick und Doof 2
Personen.
Deshalb muss für uns immer gelten, niemals vergessen
werden: WER HAT UNS VERRATEN? SOZIALDEMOKRATEN !!!!
Für uns gibt es keinen Platz an der Seite der SPD !!!
Unsere Werte sind die Glaubwürdigkeit und die
Gerechtigkeit. Tragen wir unser rotes Panier als Zeichen,
dass wir ihnen zu Ehren die Ideen von Karl und Rosa auch in
Zukunft als Wertmesser gegenüber jedermann anwenden, vor
uns her. Auf unserem eigenen Weg. Kein Anbiedern an die SPD
oder die Grünen!!! Wenn wir ihre Ideale verraten würden, in
dem wir den Sozen die Steigbügel halten würden dann sterben
sie ein 2. Mal!
Nun werden
viele sagen, um etwas erreichen zu können, muss man eine
Mehrheit haben. Aber die SPD will uns nur -wenn überhaupt-
um ihre eigene Macht zu erreichen. Danach werden sie uns
wegwerfen wie einen alten Handschuh. Aber wir haben eine
Verpflichtung den Menschen gegenüber, die uns ihre Stimme,
also ihr Vertrauen schenken. Wer eine kleine, aber feine
Partei wie die unsere wählt, weiß, dass unser Weg schwer
und steinig ist. Und Geduld erfordert.
Deshalb möchte ich an den Schluss meines Beitrages ein
Zitat von Eduard Benesch setzen, das er gebraucht hat, als
er erfahren hatte, dass das Sudetenland von Chamberlain und
Daladier geopfert worden ist (Münchner Abkommen, 1938), um
Hitler vom Krieg abzuhalten:
"Echter
Idealismus besteht nicht in der Jagd nach augenblicklicher
Verwirklichung dessen, was vielleicht eine Chimäre oder
Illusion sein könnte, sondern im täglichen, unermüdlichen,
beständigen Kampf um die allmähliche Annäherung an das, was
uns als Ideal vorschwebt."
QUO VADIS,
Linkspartei?
In diesem Sinne
Euer Augustin
Quelle:
Zusendung per Email am 18.01.2016 durch den Autor.
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