Am 15. Januar
findet – 100 Jahre nach der Oktoberrevolution – die
traditionelle
Luxemburg-Liebknecht-(Lenin-)Demonstration in
Berlin statt.
Vor 100 Jahren –
mitten im barbarischsten Krieg, den die Welt bis
dahin je gesehen hatte – begann in Russland ein
Revolutionsjahr. An seinem Ende stand die
Oktoberrevolution, der Beginn des größten
sozialistischen Versuchs der Menschheitsgeschichte.
Ihr Funke löste einen Flächenbrand aus.
Ein Jahr nach der
Russischen Revolution, an deren Spitze die
Bolschewiki Lenin und Trotzki standen, erhob sich
mit dem Ende des Weltkriegs auch im kaiserlichen
Deutschland die Masse der Werktätigen und Soldaten.
Sie stürzten den Kaiser, doch mit Ausnahme kurzer
regionaler Episoden konnte in Deutschland keine
sozialistische Rätemacht errichtet werden. Die
kommunistische Bewegung war zu schwach, die
Reaktion im Pakt mit der reformistischen
Sozialdemokratie zu stark und zu entschlossen, das
Revolutionsexperiment abzuwürgen.
Rosa Luxemburg und
Karl Liebknecht, Anführer*innen des Spartakusbundes
und Gründer*innen der Kommunistischen Partei
Deutschlands, mussten dafür – wie so viele andere –
mit ihrem Leben bezahlen. Als zwei der wichtigsten
Figuren der letztlich gescheiterten
Novemberrevolution wurden sie im Januar 1919 von
reaktionären Freikorps ermordet, mit denen die SPD
kooperierte.
Heute, 98 Jahre
nach dem Tod von Rosa und Karl und 100 Jahre nach
der Oktoberrevolution, befindet sich die Welt
wieder in Aufruhr. Die Weltwirtschaftskrise ist
immer noch nicht gelöst – im Gegenteil ist sie mit
den wachsenden Spannungen zwischen den USA und
China in eine neue Phase eingetreten.
Imperialistische Kriege und regionale
Machtkonflikte beherrschen den Globus. Die
imperialistische Interventionspolitik ist in Form
des islamistischen Terrorismus wie ein Bumerang in
die imperialistischen Zentren zurückgekehrt.
Und während in
Frankreich schon seit über einem Jahr ein
antidemokratischer Ausnahmezustand besteht,
befindet sich auch in Deutschland nach dem Anschlag
von Berlin die innere Militarisierung auf dem
Vormarsch. Ganz zu schweigen von dem rassistischen
Diskurs, der seit Jahren immer weiter ansteigt und
unzählige Akte der Gewalt gegen Migrant*innen
produziert und mit nie da gewesenen
Asylgesetzverschärfungen einhergeht.
Antimilitarismus,
Antiimperialismus, Antirassismus, Antisexismus und
die Perspektive einer sozialistischen Gesellschaft
jenseits kapitalistischer Ausbeutung und Barbarei
werden vor diesem Hintergrund so nötig wie schon
damals, als Rosa und Karl für diese Vision kämpften
und starben. Karls Devise “Der Hauptfeind steht im
eigenen Land” und Rosas Ausspruch “Im übrigen bin
ich der Meinung, daß dieser Staat zerstört werden
muss” müssen auch heute wieder zu Leitlinien
derjenigen werden, die diese Welt verändern wollen.
Die
Luxemburg-Liebknecht-(Lenin-)Demonstration an
diesem Sonntag, den 15. Januar, hat deshalb die
wichtige Aufgabe, gleichzeitig ein starkes Zeichen
gegen den Vormarsch des deutschen Imperialismus und
die repressive Politik der “inneren Sicherheit” zu
setzen, und 100 Jahre nach der Oktoberrevolution zu
zeigen, dass das Experiment des Sozialismus eine
Alternative für die überwältigende Masse der
Bevölkerung – die Arbeiter*innen, Jugendliche,
Frauen, Migrant*innen – ist.
Mit diesem Motto –
im Geiste der Oktoberrevolution die Fahne des
Antiimperialismus und des Internationalismus
hochhaltend – werden wir, die Herausgeber*innen der
revolutionären Nachrichtenseite KLASSEGEGENKLASSE,
an der Demonstration teilnehmen.
Dieses Banner zu
verteidigen, ist zuallererst ein Kampf gegen die
Vertreter*innen der Bourgeoisie, die ihren
Antikommunismus mit pseudo-demokratischen
Worthülsen versehen und damit auch noch
Sozialkahlschlag, Repression und imperialistische
Interventionen legitimieren.
Doch es geht auch
darum, dieses Erbe gegen die Stalinist*innen und
Reformist*innen verschiedener Couleur zu behaupten,
die die Anführer*innen von damals immer wieder für
eine reaktionäre Bürokratie vereinnahmen und ihr
Erbe teilweise bis zur Unkenntlichkeit
verunstalten. Deshalb wollen wir die Tradition der
trotzkistischen Kommunist*innen auf der
Demonstration sichtbar machen: Internationalismus,
proletarische Demokratie, gegen die bürokratische
Entartung der Errungenschaften der
Oktoberrevolution!
Quelle:
https://www.klassegegenklasse.org/lll-demo-gegen-imperialismus-und-rechtsruck-fuer-die-oktoberrevolution/
|