Die IG Metall fordert
in der aktuellen Tarifrunde unter anderem 6 Prozent
mehr Lohn. Diese 6 Prozent bedeuten 120 Euro
Lohnerhöhung bei den Kolleginnen und Kollegen in
den unteren Lohngruppen, beim „Mittelstand" der
5000 im Monat verdient sind diese 6 Prozent jedoch
300 Euro. Es gibt aber auch Löhne über 10 Tausend
und hier machen die 6 Prozent 600 Euro im Monat
aus. Wobei es auch Teilzeit und sogenannte prekäre
Beschäftigungsverhältnisse gibt die 1000 Euro
bekommen und damit sind diese 6 Prozent nur 60
Euro.
Von der
Lohnforderung von 6 Prozent profitieren also vor
allem die Besserverdienenden, Preissteigerungen und
Teuerungsraten sind jedoch für alle gleich. Damit
geht die Schere zwischen Besserverdienenden und
unteren Einkommen noch weiter und noch extremer
auseinander und die Spaltung der Gesellschaft
vertieft sich. Die IG Metall kämpft für das
Gegenteil von mehr Gleichheit und Gerechtigkeit und
das ist sicher schon allein ein Grund und
Ansatzpunkt für Alternative Netzwerke, die
Gewerkschaftspolitik anzugreifen und für
Alternative Forderungen zu kämpfen.
Lohnforderungen dürfen
nicht in Prozent sein sondern müssen gerechte und
reale Beträge sein, damit die Gesellschaft nicht
weiter gespalten wird. Verteilt man die
Lohnerhöhungen für die Kolleginnen und Kollegen
gerecht, so käme ein einheitlicher Betrag von über
300 Euro als Lohnforderung heraus.
Allerdings sind die
Bürokraten der IG Metall Spitze hochbezahlte und
kapitalistische „Wirtschafswissenschaftler" und
„Experten" und die wissen sehr wohl was sie tun und
warum. Sie wollen eben keinen Kampf für soziale
Gerechtigkeit und mehr Gleichheit und sie wollen
auch gar nicht den von der Krise am meisten
Betroffenen helfen.
Hinzu kommt das im
Kapitalismus Lohn-Preis und Profit gekoppelt sind
und mehr Lohn eben zum Beispiel mit höheren
Preisen, mehr Staatssubventionen, mehr Arbeit und
mehr Ausbeutung bezahlt wird. Sinken die
Profitraten dann kommt auch eine Schließung von
ganzen Produktionsanlagen in Betracht oder das
ganze Wirtschaftssystem bricht zusammen. Von all
dem sind dann wieder die unteren Einkommen am
meisten betroffen und alles wird auf diese
abgewälzt, während Besserverdienende wieder zum
Beispiel von sehr hohen Abfindungen und ihren
Vermögen profitieren.
Diese Zusammenhänge
werden von den Kolleginnen und Kollegen in den
Betrieben diskutiert. Daran können wir anknüpfen
und für antikapitalistische Alternativen werben.
Nur Solidarität und der Kampf für mehr Gleichheit
stärkt das Bewußtsein der Klasse und ihre
Kampfkraft.
Das kapitalistische
System ist außerdem so labil das es nicht mehr
lange bestehen kann. Die Forderung nach guten
Bedingungslosen Einkommen muß daher auf die
Tagesordnung gesetzt werden denn sie sind der
Einstieg in den Ausstieg aus dem kapitalistischen
System.
Schon die Diskussion
darum und der Kampf darum wird die Klasse
unabhängiger von allen Bürokraten und den
kapitalistischen Strömungen machen und dem Kampf
entscheidende Dynamik verleihen.
Zusendung per
Email am 20.1.18
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