Mitte
November 1917 – der Erste Weltkrieg
dauerte schon länger als 3 Jahre an –
schrieb Rosa Luxemburg aus dem Gefängnis
an Sonja Liebknecht: »je länger das
dauert und je mehr das Niederträchtige
und Ungeheuerliche, das jeden Tag
passiert, alle Grenzen und Maße
übersteigt, um so ruhiger und fester
werde ich innerlich…«.
Diese ungewöhnliche Kraft, die ihr und
ebenso Karl Liebknecht eigen war, machte
es unmöglich, ihre Stimmen zum Schweigen
zu bringen. Und so erschlugen gedungene
Mörder sie am 15. Januar 1919. Rosa,
Karl und viele ihrer Mitkämpfer starben
für eine bessere Welt – frei von
Unterdrückung, Ausbeutung und Krieg.
Mehr als 100 Jahre sind seither
vergangen. Erneut wächst die
Kriegsgefahr, getrieben von wahnsinniger
Aufrüstung und zerstörerischen
Handelskriegen. Der Welt droht die
atomare Vernichtung, droht eine
unvorstellbare Umwelt- und
Klimakatastrophe. Die Verantwortung
hierfür trägt – wie vor einem
Jahrhundert schon – die einzig vom
Profitstreben getriebene kapitalistische
Ordnung und in deren Rahmen in erster
Linie die sich im Schlepptau des
US-Imperialismus befindliche NATO. Die
Verantwortung trägt auch die EU und in
ihr die imperial wiedererstarkende BRD.
Wenn wir dem Vermächtnis von Rosa und
Karl treu bleiben wollen, dann müssen
wir fest sein wie sie. Fest und
organisiert im Kampf gegen Repression,
Ausbeutung, Krieg und Faschismus. Die
faschistische Gefahr wächst
unaufhörlich. Wir stehen gegen
Umweltzerstörung und für entschiedene
Maßnahmen gegen den Klimawandel, deren
Auswirkungen die Ärmsten der Armen
zuerst treffen. Wir bleiben fest in
unserer Überzeugung, dass der
Kapitalismus nicht das letzte Wort der
Geschichte ist, fest in unserer
internationalistischen Solidarität.
In diesem Sinne werden wir – Linke
unterschiedlicher Strömungen – gemeinsam
am 12. Januar 2020 friedlich unsere
Standpunkte und Forderungen bekunden.
Wir rufen zu einem breiten Bündnis und
einer kraftvollen Demonstration auf.