„In Gesellschaft produzierende Individuen - daher
gesellschaftlich bestimmte Produktion der Individuen - ist natürlich der
Ausgangspunkt"14). Denn „der Mensch ist im wahrsten Sinne ein Zoon politicon,
nicht nur ein geselliges Tier, sondern auch ein Tier, das nur in der
Gesellschaft sich vereinzeln kann" 15). Der Gedanke der gesellschaftlichen
Produktion wird zugleich mit dem Sinn verbunden, daß die Gesellschaft in ihren
verschiedenen historischen Erscheinungsformen den Individuen gegenüber das
Übergreifende, die Totalität, bedeutet. Das Ausgehen von der Totalität der
gesellschaftlichen Produktion ist entsprechenden dem von Marx vertreten
Identitätsstandpunkt sowohl methodische Voraussetzung des Forschers als auch
inhaltliche Erkenntnis des Objektes der Forschung. Die Begriffe eines
Gesamtarbeiters, der Gesamtarbeitszeit, des Gesamtproduktes, des Gesamtwertes
usw., die bei Marx immer wiederkehren, haben daher nicht nur methodische
Bedeutung, sondern sind gleichzeitig Ausdrücke für die Tatsache, daß die
Gesellschaft als das Übergreifende das Denken und Handeln der einzelnen
Gesellschaftsmitglieder bedingt 16).
Unter dem Begriff der gesellschaftlichen Produktion wird
nicht nur der technische Prozeß der Hervorbringung von Gebrauchsgütern
verstanden, sondern dieser Begriff umfaßt sowohl die Produktion in technischer
Beziehung, als auch die Distribution, die selbst wieder in die Verteilung der
Produktionsmittel und die der Produkte erfällt, die Konsumtion und in
entwickelten Gesellschaftsordnungen den Austausch. „Das Resultat, wozu wir
gelangen, ist nicht, daß Produktion, Distribution, Austausch, Konsumtion
identisch sind, sondern daß sie alle Glieder einer Totalität bilden,
Unterschiede innerhalb einer Einheit. Die Produktion greift über, sowohl über
sich in der gegensätzlichen Bestimmung der Produktion, als über die anderen
Momente"17).
Im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Produktion steht
der Prozeß der Hervorbringung von Gütern, der als Stoffwechselprozeß
Naturgesellschaft fortwährende Verausgabung menschlicher Arbeitskraft
erheischt. Die menschliche Arbeit ist die Basis jeder Gesellschaftsordnung.
Sie ist die umwälzende menschliche Praxis, ist Ausdruck der Aktivität der.
Gesellschaft, und neben der Natur „ewige" Voraussetzung jeder
Gesellschaftsordnung, unabhängig von ihrer bestimmten historischen Gestalt
18).
Der Begriff der Arbeit, der im Mittelpunkt des „Kapitals" steht, zeigt die
gleiche Struktur wie alle anderen ökonomischen Kategorien bei Marx. Er ist
kein Dingbegriff, sondern ein Funktionsbegriff, der seine inhaltliche
Bestimmtheit sowohl durch die Beziehung auf die individuelle Produktion als
auch durch die Beziehungen auf die Totalität der gesellschaftlichen Produktion
erhält. Der Mensch produziert nicht nur, indem er in Kontakt mit der ihn
umgebenden Natur tritt, sondern er geht im Produktionsprozeß zugleich
bestimmte Beziehungen zu allen übrigen Mitgliedern der Gesellschaft ein. Er
steht in bestimmten Produktionsverhältnissen. Deshalb zeigt sich auch erst in
Beziehung zur Gesellschaft die dialektische Natur der Arbeit. Vom Standpunkt
des Individuums, also isoliert betrachtet, bedeutet die materielle Produktion
Verausgabung individueller, konkreter Arbeit zur Schaffung von Gebrauchsgütern
bestimmter Art, während ihre Verausgabung, vom Standpunkt der Gesellschaft
gesehen, Wertschaffungsprozeß ist, unabhängig von der Form der Gebrauchswerte
der Güter. Die vielen Teilarbeiten der Mitglieder eines
Gesellschaftsorganismus sind nur als Funktionen im Rahmen und zur Erhaltung
des Gesellschaftskörpers wertschaffend. Sie sind aliquote Teile der
Gesamtarbeitskraft der Gesellschaft und gelten in dieser Beziehung als
unterschiedslose, gleiche menschliche Arbeiten. Ist der Produktionsprozeß so
einerseits Wertanschaffungsprozeß, unabhängig von den historischen Formen
dieses Prozesses, so ist er andererseits Prozeß zur Schaffung von
Gebrauchsgütern, von Reichtum, der in seinen Formen und seinem Umfang von der
Entwicklung der Produktivkräfte abhängig ist. Die Entwicklungshöhe der
Produktivkräfte bedingt jedoch nicht nur die Größe des stofflichen Reichtums
der Gesellschaft, sondern ein bestimmter Stand der Entwicklung der
Produktivkräfte ist zugleich die ökonomische Voraussetzung jeder
Mehrwertproduktion. Marx versteht darunter ganz allgemein die Menge von
Gebrauchsgütern, die über den Bedarf der Gesellschaft hinaus hergestellt
werden, und sagt über die ökonomischen Voraussetzungen
der Mehrwertproduktion „die naturwüchsige Basis der Mehrarbeit überhaupt...
ist die, daß die Natur... die nötigen Unterhaltsmittel gewährt bei Anwendung
einer Arbeitszeit, die nicht den ganzen Arbeitstag verschlingt" 19). Der Zwang
zur Mehrarbeit - unabhängig von den Formen der Produktion, unter denen sie
geleistet wird, und den Formen der Verteilung, unter denen die Prokukte
angeeignet werden - ergibt sich mit Notwendigkeit von einem gewissen Punkt der
Entwicklung ab. „Mehrarbeit überhaupt, als Arbeit über das Maß der gegebenen
Bedürfnisse hinaus, muß immer bleiben .. Ein bestimmtes Quantum Mehrarbeit ist
erheischt, durch die Assekuranz gegen Zufälle, durch die notwendige
Entwicklung der Bedürfnisse und dem Fortschritt der Bevölkerung progressive
Ausdehnung des Reproduktionsprozesses" 20).
Auf den Begriffen des Wertes und des Mehrwertes basiert
auch der Marxsche Klassenbegriff. Unter bestimmten ökonomischen und
historischen Voraussetzungen wird es einem Teil der Gesellschaftsmitglieder
möglich, die ihnen zufallende produktive Arbeitstätigkeit von sich auf andere
Mitglieder der Gesellschaft abzuwälzen und sich die zur Befriedigung der
eigenen Bedürfnisse notwendigen Güter anzueignen, ohne sie selbst produziert
zu haben. Die juristischen Formen dieser Aneignung sind dabei weitgehend
abhängig von dem Stand der Entwicklung der prodzierenden und der aneignenden
Klasse zu den Produktionsmitteln. Aus der positiven oder negativen Beziehung
der Gesellschaftsmitglieder zum Produktionsprozeß ergibt sich ihre Zurechnung
zu einer der beiden großen Gruppen von Klassen, die im Verlaufe der Geschichte
auftreten und unter bestimmten ökonomischen und historischen Voraussetzungen
in scharfen Gegensatz zueinander treten, zu der produzierenden oder der
aneignenden Klasse 21). Oder wie dieser Gedanke im Kommunistischen Manifest
formuliert wird: „Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz
zueinander"^).
Es wird bei dieser „polaren" Begriffsbestimmung der
Klasse 22a) zu. nächst abstrahiert von den historischen Formen, unter den die
Klassen auftreten, ebenso wie bei der Begriffsbestimmung des Wertes und des
Mehrwertes abstrahiert wurde von den Formen ihrer Produktion und ihrer
Aneignung. Diese ganz abstrakten Kategorien sind als Inhaltserkenntnisse
gleichgültig gegenüber den Formen, unter denen sie erscheinen, vielmehr allen
Formen gemeinsam und damit für sich allein betrachtet untauglich zur Erklärung
bestimmter historischer Gesellschaftsordnungen 23). Die Aufgabe des
Wissenschaftlers ist es nach Marx jedoch, den Wandel der Formen des sich
gleichbleibenden sozialen Inhalts zu verstehen, wenn er die ökonomischen
Epochen der Geschichte begreifen will. „Die Formen, worin diese Mehrarbeit dem
unmittelbaren Produzenten abgepreßt wird, unterscheidet die ökonomischen
Gesellschaftsformationen, z.B. die Gesellschaft der Sklaverei von der der
Lohnarbeit" 24).
Damit kommen wir zur Entwicklung der Formen des
Mehrwertes und des Wertes, denen zugleich bestimmte Formen der produzierenden
und der aneignenden Klasse entsprechen. In den Kulturanfängen steht im
Mittelpunkt der gesellschaftlichen Produktion fast ausschließlich die
Befriedigung der unmittelbaren Bedürfnisse. Tausch tritt nur sporadisch auf
als unmittelbarer Tausch der Produzenten und ihrer Produkte. Im Tausch wird
zugleich der Wert der Produkte sichtbar. Er wird zum Tauschwert, der sich zu
Beginn der Entwicklung des Tausches in der einfachen, einzelnen oder
zufälligen Wertform zeigt. Das Wertverhältnis zweier Waren ist innerhalb
dieser Form noch ganz zufällig, durch kein Gesetz beherrscht. „Diese Form
kommt offenbar praktisch nur vor in den ersten Anfängen, wo Arbeitsprodukte
durch zufälligen und gelegentlichen Austausch in Waren verwandelt werden" 25).
„ihr quantitatives Austauschverhältnis ist zunächst ganz zufällig" 26). Die
Funktion des Tausches ist es, innerhalb dieser Gesellschaftsordnung den über
die Bedürfnisse der Gesellschaft hinaus geschaffenen Mehrwert zu realisieren
im Gegensatz zu seiner Funktion der „Leistungsergänzung" innerhalb der
kapitalistischen Gesellschaftsordnung 27). Es ist jedoch möglich, daß bereits
auf dieser Stufe der Wirtschaftsentwicklung die Mehrwertproduktion unter
antagonistischen Formen vor sich geht, d.h. in Formen, bei denen ein Teil der
Gesellschaft sich Arbeitsprodukte aneignet, ohne sie selbst produziert zu
haben. Auf dieser Stufe der Entwicklung ist jedoch „die Proportion der
Gesellschaftsteile, die von fremder Arbeit leben, verschwindend klein gegen
die Masse der unmittelbaren Produzenten. Mit dem Fortschritt der
gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit wächst diese Proportion absolut
und relativ" 28). Der unentwickelten Form des Wertes entsprechen auch
unentwickelte Formen der antagonistischen Mehrwertproduktion und
Mehrwertaneignung. Der Mehrwert wird produziert unter der Form der Arbeits-
und Produktenrente 29). Diese Produktions- und Aneignungsform ergibt sich mit
Notwendigkeit aus der ökonomischen Struktur der noch auf Eigenbedarf
gerichteten Gesellschaftsformationen. Die Produzenten sind noch Besitzer der
Produktionsmittel und damit der Produkte ihrer Arbeit. Es ist deshalb
außerökonomischer, politischer und juristischer Zwang notwendig, wenn sich die nichtproduzierende Klasse den Mehrwert in einer der beiden Formen aneignen
will. Dabei mögen die rechtlichen und politischen Formen, unter denen die
Mehrarbeit geleistet wird, stark variieren. Das ergibt sich schon allein
daraus, „daß dieselbe ökonomische Basis - dieselbe den Hauptbedingungen nach -
durch zahllose verschiedene empirische Umstände, Naturbedingungen,
Rassenverhältnisse, von außen wirkende geschichtliche Einflüsse usw.,
unendliche Variationen und Abstufungen in der Erscheinung zeigen kann, die nur
durch Analyse dieser empirisch gegebenen Umstände zu begreifen sind" 30). Für
die Beurteilung der ökonomischen Struktur der Gesellschaft und ihrer Klassen
sind die juristischen und politischen Anschauungen der Menschen über diese
ökonomischen Abhängigkeitsverhältnisse irrelevant. Gemeinsam bleibt dieser auf
Eigenbedarf gerichteten Produktionsweise, daß sich innerhalb eines oft sehr
verschiedenen geographischen und rassenmäßigen Milieus und unter den
verschiedensten ideologischen Verkleidungen die gleichen ökonomischen Formen
der Mehrwertproduktion und -aneignung verbergen.
Es liegt in der ökonomischen Struktur dieser auf der
Naturalwirtschaft basierenden Klassengesellschaften, daß sie stationär sind.
Von Marx ist dieser Gedanke mehrfach ausgeführt worden. So sagt er
beispielsweise über den stationären, ökonomischen Charakter des Feudalismus
und der ihm entsprechenden Formen der Mehrwertaneignung: „Durch die an
bestimmte Art des Produktes und der Produktion selbst gebundene Form der
Produktenrente, durch die ihr unentbehrliche Verbindung von Landwirtschaft und
Hausindustrie, durch die fast völlige Selbstgenügsamkeit, die die
Bauernfamilie hierdurch erhält, durch ihre Unabhängigkeit vom Markt und von
der Produktions- und Geschichtsbewegung des außerhalb ihrer stehenden Teile
der Gesellschaft, kurz, durch den Charakter der Naturalwirtschaft überhaupt,
ist diese Form ganz geeignet, die Basis stationärer Gesellschaftszustände
abzugeben" 31). Der stationäre Charakter dieser Gesellschaftsformen wirkt
seinerseits zurück auf den Umfang der Mehrwertproduktion. Er setzt der
Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft ziemlich enge Schranken, da hier noch
„der Gebrauchswert des Produktes vorwiegt, die Mehrarbeit durch einen engeren
oder weiteren Kreis von Bedürfnissen beschränkt ist, aber kein schrankenloses
Bedürfnis nach Mehrarbeit aus dem Charakter der Produktion selbst entspricht"
32). Diese Tendenz der Beschränkung der Mehrarbeit auf ein gewisses Maß
wird noch verstärkt dadurch, „daß in den naturwüchsigen und unentwickelten
Zuständen ... die Tradition eine übermächtige Rolle spielen muß. Es ist ferner
klar, daß es hier wie immer im Interesse des herrschenden Teils der
Gesellschaft ist, das Bestehende als Gesetz zu heiligen und seine durch
Gebrauch und Tradition gegebenen Schranken als gesetzliche zu fixieren. Von
allem anderen abgesehen, macht sich dies übrigens von selbst, sobald die
beständige Reproduktion der Basis des bestehenden Zustandes des ihm zugrunde
liegenden Verhältnisses im Laufe der Zeit geregelte und geordnete Form annimmt
und diese Regel und ihre Ordnung ist selbst ein unentbehrliches Moment jeder
Produktionsweise, die gesellschaftliche Festigkeit und Unabhängigkeit von
bloßen Zufall oder Willkür annehmen soll. Sie ist eben die Form ihrer
gesellschaftlichen Befestigung und daher ihrer relativen Emanzipation von
bloßer Willkür und bloßen Zufall. Sie erreicht diese Form bei stagnanten
Zuständen sowohl des Produktionsprozesses, wie der ihm entsprechenden
gesellschaftlichen Verhältnisse durch die bloße wiederholte Reproduktion ihrer
selbst. Hat diese eine Zeitlang gedauert, so befestigt sie sich als Brauch und
Tradition und wird endlich geheiligt als ausdrückliches Gesetz"
33).
Die Auflösung dieser Produktionsweise und der ihr
entsprechenden Klassen setzt ein mit dem Überhandnehmen der Warenwirtschaft
und dem Aufkommen des Geldes, sowie mit der Verwandlung
der Arbeits- und Produktenrenten in Geldrenten und der Konzentration des
Geldes in den Händen einzelner Wirtschaftsgruppen. Auf Einzelheiten dieser
ökonomischen Zersetzungsvorgänge einzugehen müssen wir uns versagen, wie sich
überhaupt über den Untergang einzelner Klassen und das Aufkommen
neuer Klassen nur ganz wenig allgemeine Bestimmungen festhalten lassen. Im
einzelnen ist die Zersetzung der Naturalwirtschaft an eine ganze Reihe
zufälliger ökonomischer und außerökonomischer Voraussetzungen gebunden, die
nur durch Spezialuntersuchungen aufgezeigt werden können.
Mit der Entfaltung der Produktivkräfte ändern sich auch
die Formen der Wert- und Mehrwertproduktion. Die zufällige Wertform macht mehr
und mehr der totalen oder entfalteten Wertform Platz. „Die entfaltete Wertform
kommt zuerst tatsächlich vor, sobald ein Arbeitsprodukt, Vieh z.B., nicht mehr
ausnahmsweise, sondern schon gewohnheitsmäßig mit verschiedenen anderen Waren
ausgetauscht wird" 34). „Das zufällige Verhältnis zweier individueller
Warenbesitzer fällt fort. Es wird offenbar, daß nicht der Austausch die
Wertgröße der Ware, sondern umgekehrt die Wertgröße der Ware ihre
Austauschverhältnisse reguliert" 35). Die zweite Form des Wertes schlägt mit
der Entfaltung der Warenproduktion in die allgemeine Wertform um. „Die Waren
stellen ihre Werte jetzt erstens einfach dar, weil in einer einzigen Ware, und
zweitens einheitlich, weil in derselben Ware. Ihre Wertform ist einfach und
gemeinschaftlich, daher allgemein" 36). „Erst vom Augenblick,
wo diese Ausschließung sich endgültig auf eine spezifische Warenart
beschränkt, hat die einheitliche relative Wertform der Warenwelt objektive
Festigkeit und allgemein gesellschaftliche Gültigkeit gewonnen"
37).
Damit ist die Geldform entstanden. Zugleich gibt erst
diese Form die Möglichkeit, den Wert aller Waren in seiner letzten und
widerspruchsvollsten Erscheinungsform hervortreten zu lassen: im Preis. Das
Auftreten der Preisform ist jedoch an spezifisch ökonomische und
geschichtliche Voraussetzungen gebunden, die nicht ohne weiteres gegeben sind
mit der Existenz der Geldform. Im Gegenteil, „Geld- und
Warenzirkulation können Produktionssphären der verschiedensten Organisation
vermitteln, die ihrer inneren Struktur nach noch hauptsächlich auf Produktion
des Gebrauchswertes gerichtet sind" 38).
Folgen wir auch bei der Entwicklung der Geldform dem
Gang der Geschichte. In den beiden unentwickelten Weltformen, in denen sich
Waren gegenübertraten, bedeutete jeder Kauf zugleich Verkauf. Anders in dem
durch das Geld vermittelten Zirkulationsprozeß. Es heißt jetzt zwar auch
„keiner kann verkaufen, ohne daß ein anderer kauft, aber keiner braucht
unmittelbar zu kaufen, weil er selbst verkauft hat"
39). Mit der Existenz des
Geldes besteht die Möglichkeit der Schatzbildung. Das Geld stellt besonders in
unentwickelten Formen der Gesellschaft die Verkörperung des Reichtums dar 40).
Doch die Gestalt des Schatzbildners ist ökonomisch
irrelevant 41). Denn mit der Erstarrung des Geldes zum Schatz erstarren
zugleich seine übrigen gesellschaftlichen Funktionen. Andererseits, je
unentwickelter die Produktion ist, in der sich bereits
das Geld herausgebildet hat, um so seltener ist das Geld
42), und eine um so
größere Bedeutung hat der Geldbesitzer als Geldverleiher
43). Das Geld wird
innerhalb dieser Wirtschaftsverfassung vorwiegend als Kaufmittel und als
Zahlungsmittel gebraucht. Dem Geldbesitzer ist damit die Möglichkeit gegeben,
sich durch das Verleihen seines „Geldschatzes" Produkte fremder Arbeit
anzueignen, und damit seinen Schatz in Wucherkapital, in Mehrwert heckenden
Wert zu verwandeln 44). Aus dem Schatzbilder ist der Wucherer geworden, der
sich kraft seines Geldbesitzes und der Automatik des Produktionsprozesses
Mehrwert aneignet von den juristisch und politisch freien Produzenten. Das
antagonistische Produktionsverhältnis ist jetzt versteckt unter dem
Gläubiger-Schuldnerverhältnis, während die Mehrwertaneignung unter der Form
des Zinses geschieht. Mit der Klasse der Wucherer entwickelt sich zugleich die
Klasse der Waren- und Geldhändler, deren ausschließliches Privilegium es ist,
die Zirkulation der Waren und des Geldes zu vermitteln. Das Handelskapital
eignet sich einen weiteren Teil des Mehrwertes an unter der Form des
Handelsprofites, allein kraft seines Geldbesitzes. Das Wucherer- und das
Handelskapital gehören „zu den antediluvianischen Formen des Kapitals, die der
kapitalistischen Produktionsweise lange vorhergehen und sich in den
verschiedensten ökonomischen Gesellschaftsformationen vorfindet"
45). Geld wird
in den Händen dieser beiden Klassen zum Kapital par excellence
46). Geld wird
Mehrwert heckender Wert, ohne daß es auf dieser Stufe der gesellschaftlichen
Entwicklung möglich wäre, hinter des Geheimnis des Geldes und des Kapitals zu
kommen 47).
Geld wird in diesen Gesellschaftsordnungen einmal
gebraucht als Zahlungsmittel, sei es zur Zahlung von Steuern oder von Rente
48). Daraus erklärt es sich auch, daß sich eine Wucherklasse oft aus
den Steuerpächtern entwickelt 49). Geld wird
andererseits gebraucht als Kaufmittel 50), entweder von
den unmittelbaren Produzenten, den Kleinbauern und Handwerkern
51), wenn sie infolge eingetretener Teuerung
Rohstoffe hinzukaufen müssen, oder wenn ihnen durch Mißernten, durch
Kriegsteilnahme usw. die Wiederaufnahme ihrer Produktion in dem bisherigen
Umfange nicht möglich ist ohne Kauf neuer Produktionsmittel
52). Oder das Geld wird gebracht von einer dritten aneignenden Klasse,
mögen ihre Mitglieder nun Feudalherren oder Sklavenbesitzer sein, die in
solchen Gesellschaftsordnungen den genießenden und verbrauchenden Reichtum
darstellen. Es ist die Tendenz des Wucherkapitals, im Gegensatz zu seiner
Funktion in der heutigen Wirtschaftsordnung, sich unter der Form des Zinses
den ganzen Mehrwert anzueignen 53). Doch bei dieser
Form der Aneignung bleibt es manchmal nicht, sondern die Klasse der Wucherer
eignet sich darüber hinaus auch das Eigentum auf die Arbeitsbedingungen seiner
Schuldner an, seien es nun Kleinbauern und kleine
Handwerker, Sklavenbesitzer oder Feudalherren 54). Die
ökonomischen Wirkungen des Vorherrschens des Wucherkapitals sind verschiedene.
Einmal findet mit der Entwicklung des Wuchers eine fortschreitende
Konzentration des Geldes in der Hand einer zahlenmäßig kleinen Klasse statt
55). Zugleich wirkt sich die Existenz des Wucherkapitals auf
Ausbreitung der Warenproduktion aus und führt damit zu einer Zersetzung der
bestehenden Produktionsweise. Der im Gefolge des Wucherkapitals oft
auftretende ökonomische Ruin der produzierenden und eventuell auch der übrigen
aneignenden Klassen führt zum Rückgang der Entwicklung der Produktivkräfte
56). Die Gegensätze zwischen Gläubigern und Schuldnern wachsen und
werden noch gesteigert dadurch, daß in solchen Gesellschaftsordnungen mit dem
Eigentum an den Produktionsmitteln zugleich politische Rechte verbunden sind,
die mit der Enteignung durch den Wucherer auf diesen übergehen
57). Daher auch der starke Haß gegen die Wucherklasse. Unter bestimmten
geschichtlichen Voraussetzungen kann die zersetzende Wirkung des Wucher- und
Handelskapitals zugleich zur Herausbildung einer neuen Gesellschaftsordnung
führen. Welche neuen Produktionsformen sich aus der Auflösung der alten
Produktionsweise ergeben 58), hängt jedoch nicht von
der Form des Wucherkapitals, sondern von allgemeinen geschichtlichen
Voraussetzungen ab 59). Unter bestimmten ökonomischen
Voraussetzungen entsteht aus dem Gläubiger-Schuldnerverhältnis die
Schuldsklaverei und daran anschließend das Leibeigenenverhältnis 60). Das
klassische Beispiel dafür sind die Agrarrevolutionen der Antike. Ist der
Wucherer einmal zum Sklavenbesitzer geworden, dann wird sein Geld unmittelbar
in der Produktion verwertbar. Doch dieser Fall hat keine große Bedeutung
innerhalb der geschichtlichen Entwicklung gehabt. Das Charakteristikum
des Wucherkapitals ist es vielmehr, daß es die Ausbeutungsweise des modernen
Kapitals besitzt, ohne seine Produktionsweise zu besitzen 61). Die
Wucherklasse ,Jebt in den Poren der Produktion, wie die Götter in den
Intermundien der Welt bei Epikur" 62).
Auch die Klasse der Händler hat ihre eigentliche
ökonomische Bedeutung in unentwickelten Gesellschaftsordnungen 6 3). Dem
Händler liegt es ob, den Austausch der überschüssigen Produkte der einzelnen,
isoliert nebeneinanderlebenden Gemeinwesen zu vermitteln. Der
Zirkulationsprozeß, in der kapitalistischen Gesellschaftsordnung ein Moment
des Produktionsprozesses, ist in vorkapitalistischen Wirtschaftsformen
verselbständigt gegen seine Extreme, die austauschenden Produzenten
64). Es
gibt für die Kaufmannsklasse mehrere Möglichkeiten, sich Teile des Mehrwertes
anzueignen 65). Der Kaufmann gewinnt einmal an den Unterschieden zwischen den
Preisen der Waren der unter verschiedenen natürlichen und sozialen Bedingungen
produzierenden Gemeinwesen 66). Er gewinnt weiter dadurch, daß die
Tauschwertverhältnisse der Waren noch wenig gefestigt sind, so daß die Waren
oft unter ihrem Wert an den Händler verkauft werden, der an dem Wiederverkauf
gewinnt. Es ist also regelrechte Prellerei,, durch die der Mehrwert vom
Kaufmannskapital in seinen Vorkapitalistischen Formen angeeignet wird
67).
Gemeinsam mit dem Wucherkapital bleibt dem Kaufmannskapital, daß die
Mehrwertaneignung unter der verhüllenden Form des Geldes geschieht.
Die Verteilung des Gesamtmehrwertes auf die Klasse der
Wucherer, der Händler und anderer evtl. vorhandenen aneignenden Klassen ist,
von allgemeinen Bestimmungen abgesehen, noch dem Zufall überlassen. Auch das
Handelskapital führt im Verlaufe seiner Entwicklung zur steigenden
Konzentration des Geldes in der Hand Weniger. Die Vermittlung des
Warenaustausches der verschiedenen Gemeinwesen durch die Händler führt zur
Festigung der Austauschverhältnisse und damit zur Erweiterung der
Warenproduktion 68). Entfaltung der Warenwirtschaft ist jedoch gleichbedeutend
mit Auflösung der vorhandenen auf die unmittelbare Bedürfnisbefriedigung
gerichteten Produktionsweise 69). Welche Wirkung die Existenz der Klasse der
Wucherer und der Handeiskapitalisten im einzelnen auf die Struktur der
bestehenden Produktionsweise ausübt, läßt sich generell nicht sagen.
Die bisher entwickelten Formen der Mehrwertproduktion
und Aneignung basieren auf der Voraussetzung, daß die ausgebeutete Klasse noch
im Besitze ihrer Produktionsmittel ist. Mit dem Zurückgehen der
Eigenbedarfswirtschaft und der Entwicklung der durch Geld vermittelten
Warenzirkulation kommt es, wenn wir dem Gang der Geschichte folgen, unter
bestimmten historischen Voraussetzungen zur Herausbildung der Sklaverei.
Solange die Sklaverei noch patriarchalischen Charakter trägt, ist dieses
Produktionsverhältnis von untergeordneter ökonomischer Bedeutung für die
Struktur der betreffenden Wirtschaft70). Das ändert sich, wenn Sklavenarbeit
nicht nur zur Ergänzung der Arbeit der freien Produzenten benutzt wird,
sondern wenn sie zur Produktion von Waren in großem. Maßstabe Verwendung
findet 71). Jetzt geschieht die Mehrwertproduktion und seine Aneignung unter
der juristischen Form des Besitzverhältnisses. Geld wird jetzt zum Kapital
dadurch, daß man es in Produktionsmittel, sachliche und lebendige, verwandelt,
die man arbeiten läßt. Die juristische und faktische Stellung des Arbeiters
als eines bloßen Produktionsmittels hat zur Folge, daß die Ausbeutung der
menschlichen Arbeitskraft bis zum Äußersten getrieben werden kann. Innerhalb
der Sklavenwirtschaft finden sich deshalb auch die scheußlichsten Formen der
Ausbeutung. Die Realisierung des durch Sklavenarbeit geschaffenen Mahrwertes
findet durch den Verbrauch der geschaffenen Produkte seitens der
Sklavenbesitzer und ihres Anhangs und durch den Verkauf der überschüssigen
produzierten Waren statt. Daraus ergibt sich, daß in diesem
Produktionsverhältnis ebenso wie im Gläubiger-Schuldnerverhältnis die Herkunft
des Mehrwertes völlig undurchsichtig ist im Gegensatz zu antagonistischen
Produktionsverhältnissen, die auf der unmittelbaren Herrschaft einer Klasse
über eine andere freie Klasse von Produzenten beruhen, die noch im Besitze der
Produktionsmittel sind. Doch auch die die Sklavenwirtschaft enthält noch ein
zufälliges, nicht von der Oekonomie abhängiges Element 72). Es ist nämlich die
Zufuhr des Produktionsmittels „Sklave" durch kein ökonomisches Gesetz
reguliert, sondern den Wechselfällen des Kriegsglückes überlassen. Stockt der Zufluß an Arbeitskräften, dann ist damit die Existenz der Gesamtwirtschaft auf
das ernsteste gefährdet und im Verlauf führt das Versiegen der Menschenquellen
zum Untergang der Sklavenwirtschaft.
Es ist das Kennzeichen aller bisher entwickelten Formen
der Mehlwertproduktion und der ihnen entsprechenden Klassen, daß sie niemals
rein auftreten, sondern daß die einzelnen Formen der Ausbeutung nebeneinander
herlaufen und sich gegenseitig überschneiden. Meistens läßt sich jedoch auch
innerhalb vorkapitalistischer Gesellschaftsordnungen eine bestimmte Form der
Mehrwertaneignung als die herrschende feststellen, der auch eine bestimmte
Form der Produktion entspricht. „In allen Gesellschaftsformen ist es eine
bestimmte Produktion, die allen überlegen ist und deren Verhältnisse daher
auch allen übrigen Rang und Einfluß anweist" 73).
Erst wenn die ökonomische Beziehung der Menschen den
höchsten Grad der Verdinglichung erreicht haben 74), erst wenn die
Warenproduktion die allgemeine Form der Wirtschaft geworden ist, kommt es zur Herausbidlung relativ „reiner" Klassen nicht nur in der Theorie, sondern
zugleich in der Praxis und damit zur Übereinstimmung zwischen Theorie und
Praxis. Diese Voraussetzungen sind erst in der kapitalistischen
Wirtschaftsordnung gegeben, wenn auch das Arbeitsvermögen des Menschen zur
Ware geworden ist. „In der Tat ist die kapitalistische Produktionsweise die
Warenproduktion als allgemeine Form der Produktion, aber sie ist es nur und
wird es stets mehr in ihrer Entwicklung, weil die Arbeit hier selbst als Ware
erscheint.., weil der Arbeiter die Arbeit, d.h. die Fähigkeit seiner
Arbeitskraft verkauft" 75).
Voraussetzung der kapitalistischen Produktionsweise ist
also die Existenz der Klasse des Proletariats, deren Angehörige besitzlos und
rechtlich frei sind und damit gezwungen, sich stückweise den Geldbesitzern
bzw. den Besitzern der Produktionsmittel zu verkaufen 76). Auch jetzt ist es
das Geld, das in der Hand seiner Besitzer zum Mittel wird, um sich fremde
Arbeit und fremde Arbeitsprodukte anzueignen. Doch die Verwertung des Wertes
geschieht jetzt im Unterschied zu früheren Gesellschaftsordnungen durch seine
Verwandlung in konstantes und variables Kapital, in Produktionsmittel und in
Arbeitslohn 77). Die Produktion des Mehrwertes geschieht unter der Form des
Kapitalverhältnisses, eines Produktionsverhältnisses, das nicht mehr durch
juristischen und politischen, sondern allein durch ökonomischen Zwang
aufrechterhalten wird. Die Aneignung des auf kapitalistischer Grundlage
erzeugten Mehrwertes geschieht unter der Form des Kapitalprofites
(Unternehmergewinn plus Zins) und der Grundrente. Diesen beiden Formen der
Mehrwertaneignung entsprechen die beiden großen besitzenden Klassen der
modernen Gesellschaft, die Klasse der Kapitalisten und die der
Großgrundbesitzer.
In die, in der Theorie „rein" dargestellte
kapitalistische Gesellschaftsordnung ragen jedoch zahlreiche soziale Rudimente
vorkapitalistischer Gesellschaftsordnungen hinein. Soweit es sich dabei um die
Existenz vorkapitalistischer Klassen handelt, spricht Marx von
Zwischenklassen 78) oder Mittelklassen
79). Unter diesem Sammelnamen werden die
noch selbständigen Kleinproduzenten oder sonstwie selbständigen Gruppen der
Handwerker, der Bauern, der Kaufleute und der Rentiers zusammengefaßt
80). Die
Bauernklasse bezeichnet Marx als die im Rahmen der kapitalistischen
Gesellschaftsordnung stationärste Klasse, als die Klasse, die in der
Zivilisation die Barbarei vertritt 81).
Wenn die Zwischenklassen in der Geschichte der modernen
Staaten auch eine große Rolle spielen, so sind sie für die Erkenntnis der
ökonomischen Struktur der kapitalistischen Gesellschaftsordnung doch
irrelevant, für die vielmehr nur die drei großen Klassen der Kapitalisten, der
Großgrundbesitzer und des Proletariats Bedeutung haben.
Während der Anteil der einzelnen Klassen am Gesamtwert
und Gesamtmehrwert in vorkapitalistischen Gesellschaftsordnungen zufällig war,
wird das Verhältnis dieser drei Klassen zueinander resp. der diesen Klassen
entsprechenden Wert- und Mehrwertteile in der kapitalistischen
Wirtschaftsordnung durch streng ökonomische Gesetze bestimmt. Die möglichen
Variationen der Relationen zwischen dem Gesamtarbeitslohn, dem
Gesamtkapitalprofit und der Gesamtgrundrente aufzuzeigen, sie als gesetzmäßige
Beziehungen darzustellen, war die Aufgabe, die Marx zu lösen versuchte. Er war
sich dabei bewußt, daß auch die Theorie der Klassen der modernen Gesellschaft
nur Annäherungswert gegenüber der Wirklichkeit besitzt, daß aber andererseits
diese Theorie zum ersten Male in der Geschichte das Bewußtsein einer Klasse
über ihre ökonomische und gesellschaftliche Lage repräsentiert. Erst durch die
geschichtliche Aktion des Proletariats findet die Marxsche Klassentheorie ihre
Bestätigung und zugleich ihre Aufhebung als eine nur historische
Wahrheit, ihre Aufhebung dann, wenn es dem Proletariat gelungen ist, eine
klassenlose Gesellschaftsordnung aufzubauen.
Anmerkungen
1) Das Kommunistische Manifest, 8. Aufl., Berlin 1928,
S. 25.
2) Aus der Waffenkammer des Sozialismus. Eine Sammlung
alter und neuer Propagandaschriften, 9. Halbjahrsband, Frankfurt 1907, S. 57 f
3) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. XLI.
4) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. XLII.
5) Auf eine eingehende Untersuchung des
erkenntnistheoretischen Problems bei Marx muß im Rahmen dieser Arbeit verzichtet werden.
6) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. XXXVIII
(s.a. Kapital III l, S.156).
7) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. XXXVI.
8) Marx, Kapital I, S. XXXVIII.
9) Marx, Kapital I, S. 47.
10) Marx, Kapital I, S. 505, Kapital III l, S. 297.
11) Marx, Kapital III 2, S. 35 2.
12) Marx, Kapital III l, S. 188.
13 ) Siehe auch: Georg Lukacs, Geschichte und
Klassenbewußtsein, Berlin 1923, Der Malik-Verlag.
14) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. XIII.
15) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. XIV.
16) Hier taucht erneut das Problem des
geschichtsphilosophischen Deternismus bei Marx auf, das sich bereits als Problem der Ideologie
zeigte. Beide Teilfragen können in unserem Zusammenhang jedoch nicht weiter behandelt
werden.
17) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. XIV.
18) Marx, Kapital I, S. 146.
19) Marx, Kapital III 2, S. 172, 174.
20) Marx, Kapital III 2, S. 354, 172.
21) Von dieser Begriffsbestimmung aus ist es
gleichgültig, ob die produzierende Klasse juristisch Subjekt oder Objekt
(Sklaverei) des Produktionsprozesses ist. Der Webersche Klassenbegriff ist
demgegenüber insofern enger, als er auf dem Kriterium der eigenen
Verwertbarkeit der Chance beruht. Die Sklaven betrachtet deshalb Weber nicht
als Klasse, sondern als Stand. Siehe Max Weber: Grundriß der Sozialökonomik,
III. Abt. Wirtschaft und Gesellschaft S. 632: „Eine Vielheit von Menschen
dagegen, deren Schicksal nicht durch die Chance der eigenen Verwertbarkeit von
Gütern oder Arbeit auf dem Markt bestimmt wird - wie z.B. die Sklaven -, sind
im technischen Sinne keine „Klasse" (sondern: ein „Stand")."
22) Das Kommunistische Manifest, 8. Aufl., S. 25.
22a) Siehe auch Kautsky, Die Materialistische
Geschichtsauffassung, Bd. II, S. 16: „Der Begriff der Klasse ist also ein polarer Begriff."
23) Marx, Kapital III 2, S. 176.
24,) Marx, Kapital I, S. 179, s.a. Kapital II, S. 12.
25) Marx, Kapital I, S. 32.
26) Marx, Kapital I, S. 54.
27) Marx, Kapital I, S. 322, „Nur der Überschuß der
Produkte verwandelt sich in Waren".
28) Marx, Kapital I, S. 475, S (s.a. Kapital III 2, S.
326).
29) Marx, Kapital III 2, S. 322.
30) Marx, Kapital III 2, S. 325.
31) Marx, Kapital III 2, S. 329 (s.a. Kapital I, S.
323).
32) Marx, Kapital I, S. 196.
33) Marx, Kapital III 2, S. 326.
34) Marx, Kapital I, S. 32.
35) Marx, Kapital I, S. 30.
36) Marx, Kapital I, S. 32.
37) Marx, Kapital I, S. 36.
3S) Marx, Kapital III l, S. 312, Kapital II, S. 6,8,88.
39) Marx, Kapital I, S. 73.
40) Marx, Kapital III 2, S. 137.
41) Marx. Kapital III 2, S. 132.
42) Marx, Kapital III 2, S. 137.
43) Marx, Kapital III 2, S. 149.
44) Marx, Kapital III 2, S. 132. Dabei ist es in diesem
Zusammenhange unwesentlich, ob Waren- oder Geldkapital verliehen wird.
45) Marx, Kapital III 2, S. 132.
46) Marx, Kapital III l, S. 310.
47) Marx, Kapital III 2, S. 149.
48) Marx, Kapital III 2, S. 137. Die Verwandlung der
Produktenrente in Geldrente spielt im Zusammenhang mit der Herausbildung einer
Wucherer- und einer Händlerklasse für die Auflösung des europäischen
Feudalismus eine ausschlaggebende Rolle.
49) Marx, Kapital III 2, S. 138.
50) Marx, Kapital III 2, S. 133, 137.
51) Marx, Kapital III 2, S. 138.
52) Marx, Kapital III 2, S. 138.
53) Marx, Kapital III 2, S. 134.
54) Marx, Kapital III 2, S. 134.
55) Marx, Kapital III 2, S. 133.
56) Marx, Kapital III 2, S. 134,135,136,149.
57) Marx, Kapital III 2, S. 135.
58) Marx, Kapital III 2, S. 133.
59) Marx, Kapital III 2, S. 133.
60) Marx, Kapital III 2, S. 138.
61) Marx, Kapital III 2, S. 137,149.
62) Marx, Kapital III 2, S. 137.
63) Marx, Kapital III 2, S. 312.
64) Marx, Kapital III l, S. 309,312.
65) Marx, Kapital III l, S. 313.
66) Marx, Kapital III l, S. 315.
67) Marx, Kapital III l, S. 313.
68) Marx, Kapital III l, S. 314,316.
69) Marx, Kapital III 2, S. 132 ff.
70) Marx, Kapital III 2, S. 133.
71) Marx, Kapital III 2, S. 133.
72) Marx, Kapital II, S. 454.
73) Marx, Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. XVIII.
74) Marx, Kapital III 2, S. 417.
75) Marx, Kapital II, S. 88.
76) Marx, Kapital I, S. 130,131, Kapital II, S 8,9.
77) Marx, Kapital I, S. 133.
78) Marx, Die Klassenkämpfe in Frankreich, S. 79.
79) Marx, Der Bürgerkrieg in Frankreich, S. 96,
Klassenkämpfe S. 93.
80) Marx, Klassenkämpfe, S.7,66, Korn. Manif. S.
33,35,47.
81) Marx, Klassenkämpfe S. 50,90,91.