Betrieb & Gewerkschaft
Studentengewerkschaft in der Türkei gegründet

Nachrichtendienst der MLKP (1.1.08)

02/08

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In der Türkei wurde die erste Studentengewerkschaft unter dem Namen "Genc-Sen" gegründet. Genc-Sen ist Mitglied der Konföderation DISK und wurde offiziell am 15-16- Dezember in Ankara auf ihrer Gründungskonferenz gegründet, die 1,5 Jahre vorbereitet worden war. An der Gründungskonferenz nahmen 700 Studenten von fast 30 Universitäten teil und es gab lebhafte Diskussionen. Schließlich wurden das Statut und das Manifest verabschiedet.

Die Organisationsstruktur der Gewerkschaft, die sich mit dem Aufruf „Du wirst nie wieder alleine laufen" an die Schüler und Studenten richtet, wurde von den Studenten den Zielen und Prinzipien entsprechend beschlossen: im Anschluss an die Gründung von Genc-Sen werden Ortsverbände, Fakultäts- und Institutsräte an allen Universitäten des Landes gebildet werden. Diese Räte werden das Recht haben, jede Entscheidung zu treffen. Der Anteil von Studentinnen in den Räten muss mindest 40% betragen. Es wird außerdem kein Vorsitzenden-System geben und der Schwerpunkt wird auf den kollektiven Mechanismen der studentischen Jugend liegen. Die Schüler der Gymnasien werden in einer eigenen Plattform innerhalb von Genc-Sen organisiert.

Wissenschaftliche, freie Bildung in der Muttersprache!

Neben der Forderung der studentischen Jugend nach wissenschaftlicher, freier Bildung in der Muttersprache wird Genc-Sen aktiv gegen die Arbeitslosigkeit der Jugend kämpfen, die trotz eines Abschlusses und dem Absolvieren einer Universität arbeitslos sind. Die Studenten forderten auch das „Recht zu sprechen, zu leiten und zu entscheiden".
In dem Teil der Diskussion über die Ziele und Prinzipien nannten die Studenten „ein menschenwürdiges Leben" als ersten Punkt. Die Studenten verteidigen die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte, die einen großen Einfluss auf ihr Leben und ihre Bildung haben. Die jungen Studenten beschlossen außerdem, einen Kampf gegen die Privatisierung zu führen, so dass Bildung nicht den Interessen des Kapitals, sondern den Bedürfnissen und der Entwicklung der Gesellschaft dient. Seinen Zielen entsprechend, in denen es heißt, dass die Völker in Frieden und Brüderlichkeit leben sollen, wird die Jugend auch gegen den Imperialismus und die neoliberale Politik und für das Recht für alle auf gleichberechtigte Bildung kämpfen. Die Studenten zählen bei ihren Forderungen außerdem kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, freien Eintritt für kulturelle Veranstaltungen wie Kino und Theater, kostenlose Gesundheitsversorgung und die Abschaffung der unbezahlten Anstellung von Studenten unter dem Namen „Praktikum", die Abschaffung der Prüfungen wie LGS, ÖSS, KPSS und LES, die Möglichkeit für jeden, seinen Talenten und Interessen entsprechend frei und zu gleichen Bedingungen zu studieren, freien Zugang für alle zu den Universitäten und eine Bevorzugung der Frauen gegen die sexistischen Eigenschaften der Bildung sowie die Auflösung von YÖK (Hochschulrat).

In dieser Zeit, in der der Chauvinismus den Gipfel erreicht und besonders die Jugend für die schmutzige Kriegspolitik benutzt wird, spielt diese Gründung einer solchen Studentengewerkschaft eine wichtige Rolle. Die Jugend wird ihre eigenen Forderungen und Rechte verteidigen und die Parole der Brüderlichkeit unter der studentischen Jugend zu allen Studenten bringen.

Editorische Anmerkungen

Wir spiegelten den Text von der MLKP-Website