Betrieb & Gewerkschaft
 "Aachen ist auch Nokia"
Universitätsklinikum Aachen tauscht kurzfristige Gewinne gegen MitarbeiterUniversitätsklinikum

von
Darius Dunker

02/08

trend
onlinezeitung

Wie die betroffenen Mitarbeiter im Aachener Klinikum der Lokalpresse am Samstag (den 26.1.08) entnehmen konnten, will der Arbeitgeber sich in diesem Jahr von 200 Beschäftigten trennen.

Nachdem im vergangenen Jahr von CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen durch die Änderung des Personalvertretungsgesetzes die Rechte des Personalrats beschnitten wurden, habe der Vorstand des Klinikums "eine kleine Schamfrist" abgewartet, so die Gewerkschaft Verdi, bis er die Situation der rechtlich geschwächten Arbeitnehmervertretung ausnützte.

„Meine Mutter war richtig glücklich, als ich in den 70ern eine Stelle im öffentlichen Dienst gefunden hatte, er zählte Stefan Jungheim „damals dachte man noch, dass mit dem geringeren Gehalt der sichere Arbeitsplatz bezahlt würde. Heute wissen wir es besser. Der öffentliche Dienst zahlt schlechter als die Privatwirtschaft und das, obwohl die Sicherheit des Arbeitsplatzes nur noch eine Fiktion ist.“

Wie es weiter geht? „Der Pflegebereich ist bereits grenzwertig ausgedünnt. Als nächstes werden die Verträge der rechtlosen befristeten Beschäftigten in den Service-Bereichen nicht verlängert, danach verschwindet der Rest in tariflosen GmbHs, um bis zur Rente keine Tariferhöhung mehr zu erhalten oder nach einem Jahr in die Arbeitslosigkeit zu verschwinden,“ erwartet Jungheim.

Verdi-Vertrauensleute und -Personalratsmitglieder werden alle rechtlichen Mittel und gewerkschaftlichen Aktionsformen nützen, um den Kampf gegen die Arbeitgeber-Willkür aufzunehmen, heißt es in einer Pressemitteilung von Verdi.

Erst vor einer Woche hatte Verdi am Düsseldorfer Universitätsklinikum zu einem Warnstreik aufgerufen , weil dort 800 Arbeitsplätze ausgegliedert und privatisiert werden sollen.

Editorische Anmerkungen

Wir fanden die Nachricht am 30.1.08 bei
z-ac | Zeitung für Aachen und Umgebung