Seit erstem Januar soll im Babylon
Mitte ein Haustarifvertrag gelten, der mit ver.di
abgeschlossen
wurde. Doch die Geschäftsführer Timothy Grossman
und Tobias Hackel sehen sich offenbar
keineswegs verpflichtet, den Tarif wie zugesagt
ohne Umschweife für alle Beschäftigten umzusetzen.
Von den Teilzeitbeschäftigten, die
die Mehrzahl der Angestellten ausmachen, wird als Bedingung
für den
Tariflohn verlangt, neue Arbeitsverträge zu
unterschreiben, die ihre Arbeitssituation deutlich
verschlechtern würden. Zum Beispiel sollen sie
sich auf eine festgelegte niedrige Wochenstundenzahl
(10h/Woche) beschränken, durch die sie unter die
sozialversicherungspflichtige 400 Euro-Grenze fallen.
Ausserdem würden sie sich pauschal
mit “entsprechenden Anpassungen” ihrer Verträge für den Fall
des
Auslaufen des Tarifvertrages durch das
Sonderkündigungsrecht des Arbeitgebers einverstanden
erklären. Diese “Anpassungen“ sind nicht
benannt.
Nun ist ein Großteil der
Beschäftigten des Babylon Mitte nicht bereit, den neuen
Arbeitsvertrag zu
unterschreiben. Für Verdi-Mitglieder wäre die
zusätzliche Einwilligung zwar nicht notwendig, doch durch
die krude Intervention und den schlechten
Tarifabschluss der Gewerkschaft kommt auch eine dortige
Mitgliedschaft bisher für keinen der Betroffenen
in Frage.
Denn schon der Tarifvertrag selbst
löste Unmut bei den Beschäftigten aus. Sie hatten
Vereinbarungen
erwartet, die dem Verdi-Flächentarif Kino
entsprechen, was ihnen von ver.di-Verhandlungsführer
Andreas Köhn zuvor zugesagt worden war.
Tatsächlich liegen die Vereinbarungen zwischen Verdi und
dem Babylon weit hinter dem zurück; beim
Stundenlohn betragen die Einbußen aufgrund gestrichener
Zulagen oft 50%.
Der Betriebsratsvorsitzende
Matthias Schulz stellt fest: „Der Betriebsrat ist sehr
unzufrieden mit der
völlig unklaren Situation und ruft die
Geschäftsführung des einzigen halbkommunalen Kinos in Berlin
in die Pflicht. Schließlich wurden die
Kosten der Lohnerhöhung bereits zweckgebunden vom Senat mit
30.000 Euro bezuschusst. Wir erwarten die
Unterlassung jeder Ungleichbehandlung und die Anwendung
des Haustarifvertrages auf alle Beschäftigten!“
Betriebsrat Babylon Mitte
betriebsratbabylon@googlemail.com
Tel.: 0172/357-92-49 (Matthias Schulz, Vors.) / 0179/
590-65-63 (Andreas Heinze, Stellv.)
Editorische
Anmerkungen
Die PM
erhielten wir vom Betriebsrat.
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