Betrieb & Gewerkschaft
Betriebsratswahl 2010 bei Opel Bochum
"
das alte geht nicht von selbst, es muss gegangen werden - das müssen wir schon selber tun"

Wahlaufruf der Gruppe Gegenwehr ohne Grenzen (GOG)

02/10

trend
onlinezeitung

Seit 38 Jahren macht die GOG als Betriebsgruppe bei Opel gewerkschaftspolitische Arbeit, die zum Inhalt und Ziel hat, die Interessen der Belegschaft nicht der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens unter zu ordnen. Mit entsprechenden
Kommentaren, Analysen und Diskussionsbeiträgen nehmen wir Stellung zu den wesentlichen betrieblichen und gewerkschaftlichen Themen. Es war immer auch ein Anliegen der GOG, den Zusammenschluss lohnabhängiger
Menschen über Betriebs -, Branchen -, und Ländergrenzen hinweg durch Kontakte von unten zu unterstützen. Dabei ist bei unseren Unterstützern nicht Schluss, wenn sie in Rente gehen, sondern sie nehmen in aller Regel weiter aktiv teil und stehen der Gruppe mit Rat und Tat zur Seite.

Als ein Bestandteil unserer Arbeit waren wir, in unterschiedlicher Stärke, immer auch im Betriebsrat vertreten. Auch zur jetzigen BRWahl haben wir uns für eine Personenwahl ausgesprochen, die aber von verschiedenen Interessengruppen nicht gewollt ist.

Zur BR-Wahl 2010 treten wir wieder mit einer eigenständigen Liste an. Wir sind uns bewusst, dass unsere Kritik am kapitalistischen Gesellschaftssystem nicht von allen geteilt wird. Dennoch wissen wir, das ein nicht unerheblichen
Teil kämpferischer Kolleginnen und Kollegen, sich genau wie wir, nicht dem Krisengejammer, der Konkurrenz- und Verzichtspropaganda von Unternehmern, Politikern und Gewerkschaftsführern unterordnen will. Dabei suchen wir die Zusammenarbeit mit allen Gleichgesinnten.

Der Kerngedanke des Programms liegt darin, beim Kampf für den Erhalt bzw. Verbesserung unserer Lage an der wertvollen Erfahrung anzusetzen, die wir bei den Arbeitsniederlegungen Juni 2000 (Powertrain) und im Oktober
2004 gemacht haben:

unser Schicksal niemandem anzuvertrauen, sondern in Selbstorganisation und Selbstbestimmung in die eigenen Hände zu nehmen.

Doch nicht nur bei Opel sind wir von Krisenangriffen betroffen! In vielen Betrieben und auf bundesweiten Demonstrationen wurden Forderungen aufgestellt, die wir unterstützen müssen! Zusammen kämpft es sich besser, für:
Arbeitszeitverkürzung, Rente mit 60 ohne Abschläge! Arbeitslosengeld I bis zum Ende der Arbeitslosigkeit!
Weg mit Hartz IV! Gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 10 Euro!

Je weniger die Bochumer Opel-Belegschaft ihre Forderungen an eine „Opel-Rettung“ knüpft, je mehr also ein Überleben auch ohne Opel gefordert wird, zusammen mit den anderen Krisenopfern, desto größer ist die Chance, dass die Politiker, Unternehmer und Aktionäre Angst kriegen vor einer breiten Protestbewegung. In vielen Betrieben wird längst darüber diskutiert, dass wir bundesweit generalstreikähnliche Aktionen brauchen!

Das scheint manchem weit weg oder unrealistisch, aber das ist der Weg um deutlich zu machen:

Der beste Weg unsere Interessen wirksam durchzusetzen, ist uns selber aktiv dafür einzusetzen.

Wir wollen nicht für eure Krise zahlen!
Leben, Kämpfen, Gegenwehr!!!

Wir sind uns darin einig, den Kapitalismus in Frage zu stellen und es nicht wie ein Naturgesetz anzuerkennen, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht. Die Rettungsaktionen der Politik sind hilflose
Angstreaktionen. Dahinter steht keine vorwärtsweisende dee. Es sind alte Konzepte für ein altes System. Die Milliarden, mit denen der Staat und die Politik die Banken und Unternehmer stützen, gehören der Bevölkerung. Sie
wurde nicht gefragt.. ..

Die GOG empfiehlt:

Diskutiert unser Programm und wählt bewusst!
Liste 11 !

Das gesamte Wahlprogramm lesen (PdF-File)

Editorische Anmerkungen

Das Programm erhielten wir von GOG-UnterstützerInnen.