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spezial:
Die
Aufstände in Nordafrika
Für demokratische Bewegungen -
gegen Ausstattungshilfe für autoritäre Regime
Zu den aktuellen Entwicklungen im arabischen Raum,
insbesondere in Libyen, erklärt Tobias Pflüger, Mitglied im
Parteivorstand der LINKEN: |
02/11

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DIE LINKE verurteilt die brutalen Übergriffe von Polizei und
Militär auf Demonstranten insbesondere in Libyen, Bahrain
und Jemen. Sowohl der Einsatz von Schusswaffen als auch das
Töten von friedlichen Demonstranten sind völlig
inakzeptabel. DIE LINKE ist weiterhin solidarisch mit den
Demokratiebewegungen in arabischen Staaten und appelliert an
die dort Herrschenden und an die Demonstranten einen
friedlichen Wandel hin zu demokratischen Verhältnissen zu
ermöglichen.
Ähnlich wie in Tunesien und Ägypten praktizieren die
Verantwortlichen in der Europäischen Union und in
Deutschland eine fadenscheinige Politik: Strategische
Interessen und so genannte "Stabilität" scheinen hier
einigen Vertretern näher zu stehen als demokratische
Proteste.
Libyen spielt für die Ölversorgung Deutschlands und anderer
EU-Staaten eine wesentliche Rolle. Der Ölpreis steigt
inzwischen aufgrund der Bürgerkriegssituation im
Wüstenstaat. Libyen wird von der Europäischen Union als
Handlanger für seine brutale Abschottungspolitik gegenüber
Flüchtlingen benutzt. Eine unrühmliche Rolle spielt dabei
die Grenzschutzagentur Frontex. Es ist an der Zeit, dass
sämtliche Vereinbarungen, die die EU und Frontex mit Libyen
geschlossen haben, suspendiert werden. DIE LINKE fordert
seit Jahren die Auflösung von Frontex.
Ausstattungs- und Ausbildungshilfen Deutschlands für
Polizei, Militär und Geheimdienste von autoritären Regimen
sowie sämtliche Rüstungsexporte müssen endlich beendet
werden.
Bahrain und Dschibuti sind Länder in denen sich wichtige
Militärstützpunkte der USA bzw. Deutschlands befinden. Auch
wegen dieser strategischen Interessen hält sich Deutschland
mit deutlicher Kritik am gewalttätigen Vorgehen staatlicher
Stellen zurück. Bundeswehr-Stützpunkte in autoritären
Ländern wie Dschibuti müssen geschlossen werden.
DIE LINKE wünscht den Demokratiebewegungen in Ägypten,
Tunesien, Algerien, Libyen, Bahrain, Jemen, Dschibuti und
anderen arabischen Ländern viel Erfolg. DIE LINKE wird sich
hierzulande mit ihren Gliederungen weiterhin aktiv an
Solidaritätsdemonstrationen für die Demokratiebewegungen in
den arabischen Staaten beteiligen.
Editorische
Anmerkungen
Wir spiegelten den
Text von der Nachrichtenseite der Partei "Die Linke", wo er
am 21.2.2011 erschien.
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