Heute am 17. Januar trifft sich
Hashim Thaci, mit dem serbischen Ministerpräsidenten Dacic zu
Gesprächen in Brüssel. Die Masse des Volkes in Kosova lehnt
diese so genannten Verhandlungen ab. Auch ich ein Mitglied der
deutschen Partei “ Die Linke” bin entschieden gegen diese
“Verhandlungen”. Es kann keine Verhandlungen mit dem
serbischen Staat geben, welcher laut
Verfassung Kosova als unveräußerlichen Bestandteil Serbiens
definiert. Die Handlungen von Thaci sind nichts als nackter
Verrat am Selbstbestimmungsrecht Kosovas. Diesen Verrat begeht
er als treuer Komparator der EU, sowie der USA. Die genannten
Mächte haben kein Interesse, dass Selbstbestimmungsrecht
Kosovas zu akzeptieren. Formal erkennen einige kapitalistische
Staaten Kosova an, andere kapitalistische EU Staaten wie
Spanien, tun dies nicht. Die Realität belegt, Kosova wird wie
eine Kolonie behandelt und der Appetit des serbisch
kapitalistisch nationalistischen Staates, weitgehend
befriedigt. Im Norden Kosovas arbeiten 1.000 serbische
Spezialagenten und Geheimdienstleute. Der Norden Kosovas wird
de facto von Serbien direkt kontrolliert und durch den
Athisaariplan wurde Kosova in anderen Landesteilen faktisch
ethnisch geteilt. Im Norden Kosova vertrieben die serbischen
Nationalisten auf einen Schlag> im Februar 2000 > rund 11.500
Albaner und Albanerinnen. Seit dieser Zeit ging die
Vertreibung dosierter weiter. Die einst internationale
Arbeiterstaat Mitrovica wurde ethnisch geteilt.
Probleme eines Linken in Kosova
Ich weile zur Zeit als deutscher Linker in Kosova. Oft finde
ich massenhafte Zustimmung wenn ich die Armut geißle und für
Arbeiterrechte eintrete. Dennoch bleibt eine gewisse Skepsis
mir gegenüber erhalten. Meine Partei “ Die Linke” lehnt das
Selbstbestimmungsrecht Kosovas immer noch ab. Dies hat mit dem
klassischen leninschen Konzept in der nationalen Frage nichts
gemein. Objektiv teilt die “ Linke” in Deutschland, damit die
Haltung des serbischen Tschetnik - Präsidenten Nikolic. Es ist
gut und nicht schlecht, wenn kleinere linke Gruppen wie die
SAV, oder der RSB, in Deutschland für das
Selbstbestimmungsrecht Kosovas eintreten. Dennoch hilf das
nicht viel weiter, die Masse in Kosova nimmt die Haltung der
Partei “ Die Linke” wahr. Diese Wahrnehmung ist verheerend. Es
scheint als ob die deutsche Linke die selbe Haltung hat wie
die rechte FPÖ in Autria . Die FPÖ ist eng verbunden mit den
serbischen Nationalisten, um Präsident Nikolic. Natürlich hat
die “ Linke” keine Parteibeziehungen mit Nikolic. Letzteres
ändert aber nichts an der Ablehnung der “ Linken” in Kosova,
wegen ihrer völlig unmarxistischen Haltung zum
Selbstbestimmungsrecht, sowie zur angeblichen Heiligkeit von
Grenzen. In dieser Situation gibt der rechtskonservative CSU
Europaabgeordnete Posselt ein Interview indem er meinte: “
Kosova wird niemals wieder zu Serbien gehoehren” Natürlich
punktet er damit und die Linke verliert in Kosova an Ansehen..
Für einen Ausweg aus dem Dilemma
Die Haltung vieler Linker : “Es darf keine Grenzverschiebungen
geben” ist a- historisch und undialektisch. Die komplette
Geschichte hindurch entstanden und verschwanden Grenzen. Wieso
wird jetzt plötzlich die alte serbische Grenze gegen den
Wunsch der absoluten Mehrheit der Bevölkerung Kosovas, für
heilig erklärt ? Die Haltung der deutschen “ Linken” zu Kosova
ist falsch. Zwar wird das Selbstbestimmungsrecht ( nicht die
Pflicht) der Kurden akzeptiert, aber das gleiche Recht wird
den Kosovaren abgesprochen. Diese Position nutzt nur dem
rechten CSU EU Abgeordneten Posselt. Die sich entwickelnde
kosovarische Linke wird u.a. durch die Haltung der deutschen “
Linken” geschwächt. Ergo Nachdenken und die Haltung
schnellstens korrigieren. Der Einwand ich würde fast das
gleiche wie Posselt vertreten ist irreal. Posselt ist in
Wahrheit nicht für das Selbstbestimmungsrecht Kosovas.
Allerdings gibt es eine abstrakte Gleichheit der Forderungen
von mir und Posselt. Hegel schrieb dazu jedoch: “ Die Wahrheit
ist immer konkret.” Abstrakt betrachtet hatte ich in jungen
Jahren in der Disco oft das GLEICHE Ziel wie mein Konkurrent,
wenn ich ein Mädchen zum tanzen aufforderte. Unsere Interessen
waren aber konkret betrachtet völlig gegensätzlich. Abstrakt
betrachtet hatten Lenin und der US Präsident Wilson, gegen
Ende des ersten Weltkrieges fast die gleichen Forderungen zum
Selbstbestimmungsrecht der Nationen. Konkret wollte Lenin
damit Menschen für den Sozialismus gewinnen und Wilson wollte
konkret mit >scheinbar fast gleichlautenden Forderungen>, den
Kapitalismus stabilisieren. Politik ist oft ein schwieriges
Geschäft . Ohne dialektische Methode funktioniert keinerlei
linke Politik. Trotz der Fehler der deutschen “ Linken” gibt
es am kommenden Freitag ein Treffen von radikalen Linken in
Kosova.
Editorische
Hinweise
Wir erhielten den
Text vom Autor.
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