trend spezial: Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Zunehmende Armut und Inflation in Kosova

von Agron Sadiku am 31.01.2013

02-2013

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Lumir Abdixhiku vom Institut „Riinvest” stellte in einer Erklärung fest: „In den letzten fünf Jahren hat es eine insgesamt eine Inflationsrate von 25 Prozent gegeben. Die Löhne und die Einkommen blieben hingegen gleich. Nur im öffentlichen Sektor gab es geringfügige Lohnerhöhungen.“ Die soziale Lage verschärft sich täglich. Ohne die Überweisungen aus der albanischen Arbeitsemigration wäre es schon zur sozialen Explosion in Kosova gekommen.

Im Schnitt werden aus der Diaspora pro Jahr 500 Millionen Euro nach Kosova geschickt. Umgerechnet bedeutet dies für jeden Bürger 300 Euro pro Jahr. Aber die Überweisungen gehen tendenziell zurück, denn auch die albanische Arbeitsemigration ist von „ Billiglöhnen“ und Arbeitsplatzverlusten betroffen. Dardan Sejdiu von VV ( Bewegung für Selbstbestimmung) nahm zu der Untersuchung des Instituts Stellung. Gegenüber den Medien sagte Sejdiu: „Alles hier wird importiert wir haben keine örtliche Produktion. Es gibt auch keinerlei Anstrengungen die örtliche Produktion zu beleben. Die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und die Erkämpfung von sozialen Rechten kann nur durch den Sturz der Regierung erreicht weden.“

Die Massenarmut in Kosova wächst ständig. Ebenso nimmt die Zahl der Selbstmorde dramatische Formen an. Die Preise steigen fast täglich, aber nicht die Löhne der Arbeiter , die in der Privatwirtschaft arbeiten. In diesem Sektor herrscht totale Ausbeutung, kein Arbeiter hat dort irgendwelche Rechte. Dis jetzt wurden 400 Betriebe privatisiert, in 300 Betrieben ist jegliche gewerkschaftliche Organisierung, zum Teil per Arbeitsvertrag verboten. Die Arbeiter haben keinen Kündigungsschutz und keinen Mindestlohn. Die Forderung nach einem Mindestlohn ist aufgetaucht, aber die neoliberale Regierung Thaci lehnt dies alles ab. Das Leben in Kosova ist unerträglich. Die Preise haben die Höhe der Preise in Deutschland. Ein Arbeiter verdient aber nur zwischen 200 und 300 Euro im Monat. Die Masse der Arbeitslosen hat keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Knapp 20% der Bevölkerung leiden unter Kalorienmangel. Es ist Zeit sozial zu revoltieren. Die Arbeiter und die pauperistischen Massen müssen sich erheben.
 

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