Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: DB: "Zugfunke" vom 23.01.2013

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

02-2013

trend
onlinezeitung

Schöne Bescherung
Wer rechnet schon am ersten Weihnachtsfeiertag mit zwei Anscheißern auf dem Zug? Genau das ist die Falle, in die ein KiN von Regio getappt ist. Regio will uns zeigen, dass wir immer mit der Willkür der Chefs rechnen müssen. Dazu wird das Teamleiterfußvolk auch schon mal Feiertags aktiviert. Wir sollen jede Minute rennen. Egal, ob etwas zu tun ist
oder nicht. Keine Minute Stillstand wird geduldet. Wer nicht springt fliegt raus. Weihnachtsatmosphäre bei der DB.

Regio-Laboratorium
Nicht nur einmal ist es vorgekommen, dass KiN ohne betriebliche Ausbildung auf Zügen fahren sollten, die eine solche erfordern. Fragen die Kollegen nach, wird von der TP abgewiegelt: Alles wäre völlig in Ordnung. Steht der Zug dann, weil der Tf sich doch weigert, haben wir den Stress mit der TP und den Fahrgästen. Ist das wieder einer der Versuche, etwas schleichend durchzusetzen? Aber diese Sicherheitsbestimmungen gibt es nicht umsonst! Es geht nicht nur um unsere Sicherheit. Wir müssen zusammenhalten, sonst sparen sie auch noch an diesem Quäntchen Ausbildung und an den Löhnen der KiN-Kollegen.

Haltet den Dieb!
Nach diesem alten Kriminellen-Trick handelten die Sprecher der DB-Tochter Arriva in Schweden, nachdem ein Vorortzug bei Stockholm in ein Wohnhaus gerast war. Dreist behaupteten sie, die bei dem Unfall schwer verletzte Putzfrau habe den Zug „aus dem Depot gestohlen“. In Wahrheit hatte das Bahnunternehmen jegliche Sicherheit
außer Kraft gesetzt - „um den morgendlichen Betriebsablauf nicht zu verzögern“. Schlüssel im Schloss, Bremsen gelöst und die Betriebszentrale „aus Kostengründen“ in der Nacht unbesetzt. Nun brauchte die nach vorn geklappte Lehne des Sitzes den Fahrhebel nur nach vorn schieben – und der Zug raste los. Die Putzfrau hatte keine Chance. Das
alles für ein paar Minuten Einsparung – das kommt uns nicht nur in Schweden bekannt vor.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"