Betrieb & Gewerkschaft
Johnson Controls
Teilbetriebsschließung des Bochumer Standortes

Presseerklärung des Betriebsrates vom 05.02.2014

02-2014

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Am Montag den 3. Februar 2014 hat die Unternehmensleitung den Wirtschaftsausschuss eine geplante Teilstillegung des Bochumer Standortes mitgeteilt. Sie wollen hierzu mit dem Betriebsrat schnelle Verhandlungen über einen Sozialplan und Interessensausgleich führen.

Dazu erklären wir folgendes:

Der angekündigte Wegfall von 220 Arbeitsplätzen ist ein deutliches Zeichen, dass von der geplanten Schließung des Bochumer Opelwerkes auch weitere Menschen und Ihre Familien betroffen sind. Mit einem abgebauten Arbeitsplatz im Opelwerk, folgen 10 und mehr Arbeitsplätze bei Zulieferern und in anderen Bereichen. Allein für die Produktion der Autositze für den Opelbereich gibt es weitere 100 Zulieferer, die Teile herstellen und anliefern. (Verstreut über ganz Deutschland und zum Teil im Ausland)

So sind auch Spediteure und andere Dienstleister zusätzlich betroffen. Die Vernichtung von Industriearbeitsplätzen bei Opel hat die Zerschlagung von Zulieferketten zur Folge. Das hat katastrophale Auswirkungen auf die Region und darüber hinaus. In Bochum kommt noch die geplante Arbeitsplatzvernichtung bei Outokumpo hinzu. Es kann absolut nicht unser Interesse sein, dass die Region Bochum zum neuen Detroit wird. Leere Fabriken, verfallene Häuser, bankrotte Kommune - das kann nicht unsere Perspektive sein.

Als Beschäftigte bei Johnson Controls, wie auch bei Opel, haben wir eine gemeinsame Verantwortung für die Zukunft der ganzen Region und für die Zukunft unserer Jugend. Der Betriebsrat ist daher gesprächsbereit, aber er wird keine Verhandlungen zum Zweck einer reinen Abwicklung führen. Die Angebote der Unternehmensleitung über Arbeitsplätze im 350 KM entfernten Saarlouis sind kein wirkliches Angebot!

Johnson Controls gehört zu den 100 größten Konzernen der Welt. Das Bochumer Werk gibt es seit fast einem viertel Jahrhundert. Und in dieser Zeit wurden Millionen von Gewinnen auf dem Rücken der Mitarbeiter erwirtschaftet. Wer Geld rausgezogen hat muss auch wieder Geld investieren.
Natürlich muss man sich über Abfindungen Gedanken machen, aber dem Betriebsrat geht es in erster Linie um den Erhalt aller Arbeitsplätze. Für diesen Kampf werden wir uns gemeinsam mit der Belegschaft einsetzen. Wir finden uns auch nicht mit der Schließung des Opelwerkes ab und erklären uns solidarisch mit dem Kampf der Opelaner.

Der Betriebsrat wird zusammen mit der Belegschaft die notwendigen Forderungen beraten. Das könnte zum Beispiel eine Absenkung der betrieblichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich sein. Die Forderung nach Ersatzarbeitsplätzen gehört genau so dazu.

Betriebsrat
Johnson Controls Objekt Bochum GmbH & Co. Kg

Hüttenstr. 40
44795 Bochum
Telefon: 0234/9440-330