Gestern fand die größte
Demonstration in Kosova seit Ende des Krieges im Jahr 1999
statt. Zur Demonstration in der Fußgängerzone von Prishtina und
Kundgebung am Skanderbeg- Platz , hatte die „Bewegung für
Selbstbestimmung“ ( VV) und die „Vereinigung der Frauen der
Verschwundenen“ aufgerufen. Im Mittelpunkt der überwältigenden
Demonstration, mit mehr als 30.000 Teilnehmern
standen zwei Forderungen: 1. Der sofortige Rücktritt von
Minister Jabllanoviq aus der Regierung. Der serbische Minister
beleidigte in öffentlichen Erklärungen die Masse der Menschen im
Kosova. Nach Jabllanoviq gab es in Kosova keine serbischen
Kriegsverbrechen .2. Die Demonstranten forderten den Erhalt des
Rohstoffgiganten Trepca in öffentlicher Hand.
Die Regierung Mustafa- Thaci hat seinem Beschluss gefasst,
wonach Trepca weiterhin der „Agentur für Privatisierung“ ( AKP)
unterstellt bleibt. In Übereinstimmung mit bestimmten
internationalen Faktoren wird faktisch, der Eigentumsanspruch
von griechischen und französischen Unternehmen unterstützt,
welche unter Milosevic Teile von Trepca erwarben. Auf der
Demonstration war viel Jugend zu sehen. Deutlich bemerkbar waren
spezielle Delegationen von Arbeitern , besonders aus Mitrovica.
Die Bergarbeiter marschierten in großen Blöcken auf . Generell
scheint der Widerstand gegen Privatisierung und Not zuzunehmen.
Größere eigene Blöcke bildeten Arbeiter des Stromversorgers KEK,
Arbeiter der “ Post und Telekommunikation Kosovos“ ( PTK) sowie
verschiedene andere Arbeitergruppen, die von der Privatisierung
betroffen wurden. Der Unmut gegen die Regierung Isa Mustafa
nimmt deutliche, zum Teil schon revolutionäre Züge an. An
Ministerpräsident Isa Mustafa wurde die Forderung gerichtet, bis
kommenden Montag Herrn Jabllanoviq zu entlassen. Gleichzeitig
wurde vom Ministerpräsidenten gefordert alle Beschlüsse ,die
Trepca als öffentliches Eigentum infrage stellen zurückzunehmen.
In einem Facebook Eintrag bemerkte der Herr Premierminister:“
„Ich lasse mich nicht erpressen und werden nicht weichen.“ Alles
deutet in Kosova auf eine Explosion hin. Ausländischer
Diplomaten geraten zunehmend in Nervosität. Die „Bewegung für
Selbstbestimmung“ genießt umfassenden Zuspruch. Die Proteste
werden zunehmen und speziell die Arbeiterklasse beginnt sich aus
ihrer Passivität zu lösen. Die Kampfbereitschaft war gestern in
einem enormen Maß zu spüren. Wenn die Regierung den serbischen
Provokateur nicht entlässt und am Prozess der Privatisierung
festhält, kann Ihnen der Laden um die Ohren fliegen. Letzteres
ist auch nötig, um die sozialen Existenzbedingungen der Massen
entscheidend zu verbessern.

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