Mai 1975
2.5.: Nach einem gerichtlichen Vergleich wandeln die
Arbeiter von Erwitte ihre Betriebsbesetzungen zur Abwehr der Stillegung in
einen Streik um.
15. und 22.:
Warnstreiks gegen angekündigte Betriebsstillegug
bei Thyssen/Niederrhein (1800 Teilnehmer).
16.5.: Warnstreiks gegen Stillegungspläne bei SEL,
Mannheim (700 Teilnehmer).
23. und 26.5.: Warnstreiks gegen beabsichtigte
Entlassungen von 350 Arbeiterinnen bei
SEL, Dortmund.
Juni 1975
11. - 13.6.: Hungerstreik von Arbeitern der Firma
Stübbe-Demag, Kalletal, vor der
Mannesmann-Hauptverwaltung in Düsseldorf gegen die
geplante (und schließlich auch durchgeführte)
Stillegung des Werks zum 31. 12.
August 1975
12.8.: Demonstration von 800—900 Lehrlingen bei BASF,
Ludwigshafen, gegen die Absicht der Unternehmensleitung, etwa 150
Lehrlinge nicht ins Arbeitsverhältnis zu
übernehmen.
September 1975
18.9.: 3000
Arbeiter und Angestellte demonstrieren in Emden
gegen die Vernich tung von Arbeitsplätzen in Ostfriesland,
insbesondere gegen den geplanten Bau eines VW-Werks
in den USA.
24.9.: Streiks und Protestdemonstrationen der Arbeiter
der Essener Eisenwerke, die im Oktober fortgesetzt werden und zur Rücknahme
von Teilstillegungsplänen der
Unternehmensleitung führen.
Oktober 1975
15.10.: Streiks bei der Trafo-Union, Nürnberg, gegen
Verlagerungsabsichten der Unternehmensleitung.
23. 800 demonstrieren vor der Wuppertaler
Hauptverwaltung von Enka-Glanzstoff gegen die beabsichtigte Stillegung des
Zweigwerks in Waldniehl.
23.10.: Demonstrationsstreik von 1000 Druckern, Setzern,
Angestellten und Journalisten gegen eine
geplante Zeitungsfusion von NRZ und WAZ.
31.10.: Streik der Drucker bei Madsack, Hannover, gegen
Überstunden angesichts verbreiteter Arbeitslosigkeit im Druckgewerbe.
November 1975
28.11.: In Herborn/Hessen demonstrieren 1000 Arbeiter und
Angestellte gegen die Schließung eines
Philipps-Zweigwerks.
28.-2.12.: Streik von 700 Arbeitern bei Singer und
Co., Blankenbach/Karlsruhe, gegen eine
beabsichtigte Betriebsschließung.
Januar 1976
15.1.: 4000
Arbeiter der Stahlwerke Südwestfalen
in Geisweid demonstrieren gegen die geplante Vernichtung von 1000
Arbeitsplätzen im Werk.
22.1.: 1300 Arbeiter streiken bei VFW-Fokker in Speyer
gegen Stillegungspläne.
März 1976
10.3.: In Hamburg
und anderen Städten streiken die Drucker gegen
die Vernichtung von Arbeitsplätzen.
10.3.: 30000 kommen zur Solidaritätskundgebung
anläßlich des einjährigen Streiks der Arbeiter im Zementwerk Seibel & Söhne,
Erwitte. Der DGB-Vorsitzende Vetter spricht von
einem Lehrstück für die Notwendigkeit der Kontrolle
wirtschaftlicher
Bei den Primavera-Werken in
Lohne/Westfalen besetzen die Arbeiter den
Betrieb, um zu verhindern, daß Maschinen
abtransportiert werden, während Lohnauszahlungen
nicht mehr vorgenommen werden.
16.3.:
Proteststreiks bei Heidenreich und Harbeck,
Hamburg, gegen die Stille
gung, die 900 Arbeitsplätze vernichten würde. Am
19. 3. solidarisieren sich 5000 bei einem
Protestmarsch durch die Stadt.
19.3.
Neuer Warnstreik bei VFW-Fokker, Speyer, gegen
den Abtransport von
weiteren Produktionsanlagen nach Nordenham. Es
gelingt, die Firmenleitung zur vorläufigen
Zurücknahme der Stillegungspläne zu zwingen.
April 1976
8.4.:
In Speyer demonstrieren 7000 gegen
Stillegungspläne bei VFW-Fokker.
Mai 1976
7.-10.4.:
Bewachung des Betriebes VFW-Fokker in Speyer
durch 1000 Beschäftigte, um
Abtransport von Maschinen zu verhindern.
12. und 13.4.:
In Herborn demonstrieren erneut 1300 Arbeiter
und Angestellte gegen die Schließung eines
Philips-Zweigwerks (Valvo).
14.4.:
300 Werftarbeiter protestieren in Büsum gegen die
Entscheidung der Landesregierung, dort keine
Schleuse zu bauen und damit Arbeitsplätze zu
gefährden.
26.4.:
Protestkundgebung gegen geplante Stillegung eines
AEG-Zweigwerks in Zeil a.
M.
Juni 1976
10.6.:
Streik bei der Thyssen AG, Bochum, gegen rund
50geplante Entlassungen.
17.6.:
Proteststreik von 1000 Arbeitern und
Angestellten bei Siemens, Bruchsal,
gegen
Stillegungspläne des Konzerns.
Juli 1976
16.7.:
Streik von 3000 Arbeitern der
Mannesmann Röhrenwerke, Hilden, für eine
Beschäftigungsgarantie.
September 1976
24.9.: Bei VFW-Fokker, Speyer,
vereinbaren Betriebsrat und Geschäftsleitung die
Erhaltung von Uber 1000 Arbeitsplätzen und ziehen
damit die Konsequenzen aus der Protestwelle
gegen die Stillegungspläne.
25.9.: In Bruchsal demonstrieren 6000,
unter Einschluß von Vertretern beider Kirchen,
gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch
Siemens.
Oktober 1976
7.10.:
700 MAN-Arbeiter streiken gegen die
geplante Schließung des Kesselbaus
im Hamburger Werk und die Vernichtung von
230 Arbeitsplätzen.
9. und 18.10.:
Erfolgreicher Warnstreik von 400
Arbeitern bei Atlas-Maschinenbau, Bremen, für
einen Sozialplan und die Übernahme der Arbeiter
in andere Betriebe der AG Weser.
12.10: Erfolgreicher Streik der
Arbeiter bei der SKF-Kugellagerfabrik,
Schweinfurt, gegen geplante Massenentlassungen.
13.10.:
Streik von 230
Arbeitern in der Schlosserei bei Siemens,
Bruchsal, gegen geplante Entlassungen.
16.10:
Protestkundgebung von 400
Beschäftigten bei Siemens, St. Wendel, gegen
drohende Betriebsschließung.
29.10.:
Protestdemonstration mit 800 Teilnehmern gegen
die beschlossene Stil
legung eines AEG-Zweigwerks in
Vechta/Südoldenburg.
29.10.:
Warnstreik von 300 Arbeitern der
Eurovia-Textilfabrik in Gelsenkirchen
gegen die Werkschließung und den Verlust
von 600 Arbeitsplätzen. Weitere Aktionen zur
Westdeutschen Landesbank nach Düsseldorf und
erneute Warnstreiks folgen im November (5. und
12. 11.).
November 1976
10./12.11.:
Bei Siemens, Bruchsal,
streiken erneut Tausende von Arbeitern gegen
Entlassungen und die Kündigung einer
Vertrauensfrau.
23.11.: Warnstreik gegen die
Entlassungsankündigungen von 230 Beschäftigten
bei insgesamt 400köpfiger Belegschaft des Trierer
Walzwerks, Wuppertal.
24.11.: Bei Siemens, Bruchsal,
streiken 500 Werkzeugmacher und Schlosser gegen
die geplante Entlassung von 69 Kollegen.
27.11.: Erneute Streiks und
Protestdemonstrationen gegen die geplante
Schließung der Eurovia-Texttlwerke,
Gelsenkirchen.
Dezember 1976
8.12.:
Durch Überstundenverweigerung erzwingen die 1250
Beschäftigten der
SE-Fahrzeugwerke Still, Hamburg, die
Einstellung von 75 Arbeitern aus einem
stillgelegten Zweigwerk.
Januar 1977
26.1.:
15 000 Hamburger Arbeiter und Angestellte
demonstrieren mit einem
Fackelzug gegen die Vernichtung von
Arbeitsplätzen.
Februar 1977
10.2.
300 Arbeiter der Frühschicht bei Thyssen,
Meiderich, streiken gegen geplante Kurzarbeit
28.2. Warnstreik von mehreren hundert
Arbeitern der Mannesmann-Röhrenwerke, Reisholz,
gegen die Vernichtung von 1800 Arbeitsplätzen.
März 1977
1.3.:
Warnstreik und Protestkundgebung von 3000
Arbeitern gegen die Vernichtung von 1000
Arbeitsplätzen bei den Neukirchner Eisenwerken,
Saarland.
5.3.:
Streik von 350 Arbeitern im Hamburger Still-Werk,
Janestraße, gegen eine
geplante Teilstillegung.
8.3.:
Streik von 3000 Arbeitern der
Kabelwerke Feiten und Guillaume, Köln, ge
gen die Entlassung von 976 Arbeitern und
Angestellten.
8.3.: Streik von 1500 Arbeitern der
Mannesmann-Röhrenwerke, Düsseldorf-Reisholz,
gegen die Schließung von 2 Mannesmann-Betrieben.
9.3.: Streik und Demonstration von 10
000 Arbeitern der Stahlwerke Röchling, Burbach in
Völklingen, gegen die Vernichtung von 2000
Arbeitsplätzen.
14.-16.3.:
26 Beschäftigte der Firma Genzel,
Walkenried/Harz, erzwingen durch
Arbeitsverweigerung die Auszahlung ihrer
überfälligen Löhne.
16.3.: Erneuter Streik von 10000
Arbeitern und Angestellten der Stahlwerke
Röchling, Völklingen, gegen Massenentlassungen.
17.3.: 1000 Jugendliche demonstrieren
in Emden gemeinsam mit betrieblichen
Jugendvertretern gegen den Mangel an
Ausbildungsplätzen.
21.3.:
400 Beschäftigte der Firma Goodrich, Koblenz,
streiken gegen die geplante
Betriebsschließung.
27.3.:
Warnstreik bei Thyssen-Niederrhein,
Oberhausen, gegen die geplante Entlassung von
2500 Arbeitern und Angestellten.
April 1977
12.4.:
100 Beschäftigte streiken gegen die beabsichtigte
Stillegung der Didier-Werke in Eisenberg/Pfalz.
15.4.:
Arbeitsniederlegung und Protestdemonstration von
5000 Arbeitern und
Angestellten der Thyssen-Niederrhein AG,
Oberhausen, gegen eine Teilstillegung.
20.4.: Arbeiter und Angestellte der
Zehlendorfer Spinnstoff-Werke, Berlin,
protestieren vor der Hoechster Jahrhunderthalle
gegen die Pläne der Konzernleitung, 710 von 1060
Beschäftigten zu entlassen.
21.4.: 2000 Arbeiter und Angestellte
im Kreis Aschendorf/Emsland protestieren mit
einer zweistündigen Arbeitsniederlegung gegen die
Massenarbeitslosigkeit im Emsland
(Arbeitslosenquote: 17%).
26.4.: 3000 Werftarbeiter der
Thyssen-Nordseewerke, Emden, streiken gegen die
Entlassung von 700 Kollegen.
29.4.:
Die Belegschaft der Habra-Druck, Darmstadt,
beschließt permanente Betriebsversammlungen, bis
die Unternehmensleitung ausreichend informiert.
Schließlich kontrolliert der Betriebsrat die
Ausarbeitung des Sozialplans.
Mai 1977
25.-27.:
2000 Beschäftigte bei SKF, Stuttgart, streiken
gegen eine geplante
Produktionsverlagerung und den Verlust von
Arbeitsplätzen.
27.5.: Streik von 200 Beschäftigten
bei Ardie-Metall, Nürnberg, gegen geplante
Arbeitsplatzvernichtung.
Juni 1977
2.6.:
Warnstreik von 1600 Arbeitern der
Mannesmann-Röhrenwerke und der
Kammerich AG, Reisholz, für die Erhaltung
der von Stillegungsplänen der
Konzernleitung bedrohten Arbeitsplätze.
20.6.:
Warnstreik und Demonstration von 1200 Arbeitern
bei Krupp-Industrie und
Stahlbau, Rheinhausen, gegen Verlagerung von 1500
Arbeitsplätzen.
20.6.:
290 Beschäftigte der Consul GmbH, Nürnberg,
erzwingen mit einem Streik
das Recht, die geplante Stillegung durch
Transparente im Werksgelände
bekanntzumachen.
Juli 1977
1.7.:
Protestdemonstrationen von 350 Vertrauensleuten
der Klöckner-Hütte,
Bremen, gegen die angekündigte Massenentlassung
von 500 Angestellten.
12.7.:
Demonstration von 3000 Arbeitern der
Klöckner-Hütte, Bremen, gegen geplante
Entlassungen. Einstündiger Solidaritätsstreik der
Bremer Drucker beim Weserkurier/Bremer
Nachrichten.
22.7.:
400 Beschäftigte streiken bei 1CI, Offenbach bei
Landau, gegen die drohende Betriebsschließung.
August 1977
20.8.:
Demonstration der Arbeiter und Angestellten der
bayrischen Max-Hütten
Sulzbach/Rosenberg und Haidhof gegen die
geplanten Massenentlassun-gen im
Klöckner-Konzern.
25.8.:
In Bremen demonstrieren 15000 gegen die
Arbeitsplatzvernichtung bei
Klöckner und in anderen Werken.
30.8.:
Warnstreik bei den
Hoesch-Hüttenwerken, Dortmund, Werk Phoenix,
gegen Rationalisierungsmaßnahmen.
September 1977
1.9.: Warnstreik von 4000
Beschäftigten bei VFW-Fokker, Bremen, gegen
Massenentlassungen. Demonstrationszug vor die
Bürgerschaft. Am 7., 9.. 22. und 28. erneute
Streiks i n allen
norddeutschen Zweigwerken des Konzerns,
Demonstration in Delmenhorst und Delegation zum
IG-Metall-Gewerkschaftstag.
6.9.:
Streik von 900 Arbeitern bei SEL, Mannheim, gegen
drohende Massenentlassungen.
Quelle: O. Jacobi, W.Müller-Jentsch, E. Schmidt
(Hg.), Kritisches Gewerkschaftsjahrbuch 1977/78,
Westberlin 1978, S.121- 124 |