Betrieb & Gewerkschaft
Von Kolleg_innen für Kolleg_innen
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom
26. Januar 2017

02/2017

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Turboschwester
Nach dem Weggang der bisherigen stellvertretenden Pflegedirektorin dürfte klar gewesen sein, auch in diesen Posten hievt Frau Heepe eine mit ihr eng Verbündete. Geworden ist es Frau Wortha-Hoyer. Durchaus bekannt an der Charité. Immer fleißig studiert. Dann konnte es ihr wohl gar nicht schnell genug gehen, den Pflegeberuf wieder an den Nagel zu hängen. Fast verständlich – aber muss sie dann gleich Chefin werden…? Nun ist sie zuständig für Personalmarketing und Implementierung innovativer
Personalentwicklungskonzepte. Bei dieser Art der Aufgabenbeschreibung gruselt es uns schon ordentlich. Geschenkt, aber wir erwarten, dass sie auch jetzt den Turbogang einschaltet und endlich dafür sorgt, dass die Unmengen freier Stellen umgehend besetzt werden. Sonst müssen wir sie an die Hochschule zurück delegieren.

800 000 000 Euro
So beziffert der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte den jährlichen Gewinn, der mit der Krankenhausversorgung erwirtschaftet wird. Tendenz steigend. Das ist schon ein ordentlicher Batzen Geld. Der vor allem von den Krankenkassen eingebracht wird, aber eben nicht der Gesundheitsversorgung ihrer Mitglieder zu Gute kommt. Möglich wird dieser Gewinn durch die Steuerung der Kliniken über die DRGs. Womit noch einmal deutlich wird, wozu das Fallpauschalensystem in der BRD eingeführt wurde. Kliniken sollen privatisiert werden und die Behandlung von Krankheiten Kapital vermehren. Nicht nur Fresenius träumt von den sog. Wertschöpfungsketten. Medikamentenproduktion, Krankenhausbehandlung, Rehabilitation usw. Alles aus einer Hand. Wird der Traum zur Wahrheit, dann werden es demnächst in der Überschrift noch ein paar Nullen mehr sein. Das
Einzige, was stört, ist das leidige Personal. Aber auch daran arbeiten sie ja.

Alle Wahlen wieder!
Frau Bachmann, saarländische Gesundheitsministerin, hat gerade angekündigt, dass eine personelle Mindestausstattung im nächsten Landeskrankenhausplan verbindlich festgelegt werden soll. Na klar, muss sie ja. Schließlich sind in wenigen Wochen dort Landtagswahlen. Und da verspricht jede Partei so Einiges. Bezeichnenderweise hat sie vergessen zu benennen, wie diese Mindeststandards denn aussehen sollen. PPR minus 10 Prozent, zwei Kräfte mehr je Klinik und davon jeweils eine Servicekraft oder monatliche Neubestimmung durch Frau Minister? Nein, die streikbereiten Kolleg_innen in den saarländischen Kliniken lassen sich hoffentlich nicht täuschen, denn eine wirkliche Entlastung setzen wir nur mit dem gemeinsamen Arbeitskampf durch!

 

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"