Betrieb & Gewerkschaft
Von Kolleg_innen für Kolleg_innen

RSO-Betriebsflugblatt

"Vitamin C" (Charité und CFM) vom
07. Februar 2019

02/2019

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Charité bei Facebook
Die Charité strebt ja schon seit einiger Zeit eine größere „Social Media“ Präsenz an, die sie nun endlich erreicht hat. Vor kurzem verstarb der zwei Tage alte Sohn einer Facebook und Instagram „Influencerin“ an der Charité an einer Lungenentzündung. Laut Mutter hätte dies verhindert werden können. Oder ein Vater beschwert sich öffentlich, dass sein Kind über die Feiertage fast umgekommen wäre, hätte er nicht genug Druck in der Notaufnahme gemacht. Diese Berichte sind schockierend und wir wissen nicht, wie viel Wahres dahinter steckt. Doch wir alle können uns vorstellen, dass aufgrund von Sparpolitik und Personalmangel solche Sachen passieren können. Aber dann sind nicht die Ärzt_innen und Pfleger_innen für diese Schweinereien zu verdammen, sondern die, die für diese katastrophalen Zustände verantwortlich sind!

Gefährdungsanzeige adé?
Es erscheint uns jedoch sinnvoll, im Vorfeld zu einer Gefährdungsanzeige Kontakt zu Vorgesetzten und Bereichsverantwortlichen aufzunehmen.“ Wer jetzt denkt, dies kommt von unserer PD, hat sich leider geirrt. Der Klinikpersonalrat rät uns, auf sofortige schriftliche
Gefährdungsanzeigen zu verzichten. Bitte was!? Dies ist eines unserer wenigen Druckmittel und Absicherungen, auf gefährliche Arbeitssituationen hinzuweisen. Wenn das wegfällt, was dann? Erzählt uns dann unser Vorgesetzter, wir hätten gar nicht oder falsch informiert, wenn es zur nächsten Katastrophe kommt?

Keine Nacht allein!
Diese Forderung hat immer noch ihre volle Berechtigung, was folgende Geschichte beweist: Eine Krankenschwester in Göppingen hat in ihrer Nachtschicht die Trägerflüssigkeit für das Schmerzmittel vertauscht und in Folge dessen verstarben zwei Patienten. Die Schwester wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt und muss eine Geldbuße zahlen. Obwohl nachgewiesen wurde, dass „eine erhebliche Arbeitsbelastung für die Krankenschwester bestand“, wird das Krankenhaus aus jeglicher
Verantwortung genommen. Wenn wir nichts tun, müssen wir immer wieder für die Verfehlungen der Politik büßen.

 

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Editorische Hinweise

Wir veröffentlichen das Betriebsflugblatt zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Revolutionär Sozialistische Organisation"