Buchtipp

Helmut Thielen
Die Wüste lebt
Jenseits von Kapital und Staat
363 Seiten, 39,80 DM
ISBN 3-9806353-3-3
Verlag Graswurzelrevolution

03/01
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Die Verletzung der Menschenwürde durch Armut ist Kennzeichen der neoliberalen kapitalistischen Ökonomie. Der Staatssozialismus des Ostens und die Befreiungsbewegungen des Südens stellten keine wirklichen Alternativen zum kapitalistischen Herrschaftssystem dar. Helmut Thielen plädiert daher dafür, sich den ursprünglichen Ideen und verschütteten Traditionen des Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus zuzuwenden und aus ihnen eine Utopie der Befreiung für eine gerechte und freie Gesellschaft zu entwickeln. Dies schließt auch die authentische kommunitäre Praxis des christlichen Glaubens ein.

Als aktuelle Beispiele für einen neuen Weg jenseits von Reformpolitik oder konventioneller Revolution beschreibt Helmut Thielen u.a. die zapatistische Bewegung in Mexiko und – besonders kenntnisreich und informativ, da der Autor in Brasilien lebt –, die Bewegung der brasilianischen Landlosen.
Helmut Thielen zeigt die Notwendigkeit und die Möglichkeit eines neuen Beginnens jenseits von Kapital und Staat.

Inhalt
Vom möglichen Ende der Vorgeschichte als Anfang neuer Wege
Menschenwürde, Armut und Befreiung

Reflexionen, Analysen und Perspektiven
Der Anfang vom Ende des Neoliberalismus

Bruchstellen einer destruktiven Ideologie
Ohne Drohung und Askese

Dialektische Notizen auf dem Wege zu einer kritisch-praktischen Ethik
Vor der Herausforderung des 21. Jahrhunderts

Das Ende der Reformpolitik, der »Revolution« und der kirchlichen Ethik als Chance für ein neues Beginnen
Verschüttete Traditionen – Neue Wege

Zwischen Marx und Landauer
Die Wüste lebt
Für die Mundialisierung einer bewußten Hoffnung
Jenseits von Kapital und Staat

Praxistheorie angesichts der Dekadenzkrise des mundialen Realkapitalismus
Anhang:
Anarchie und Moral

Ein Gespräch mit Sartre
Kreative Denker auf der Seite der Linken in Brasilien

Leonardo Boff und Tenso Genro
Beiträge zur interdisziplinären Konstruktion einer Kritischen Theorie der Emanzipatorischen Praxis

Vorstellung eines Projekts der sozialphilosophischen Forschung für eine eingreifende Publizistik

Der Autor
Helmut Thielen, geboren 1941, hat 1962–1969 in Marburg und Frankfurt Sozialwissenschaften und Philosophie studiert – bei Abendroth, Horkheimer, Adorno, Marcuse und Habermas – und 1974–1978 bzw. 1984/85 in Berlin Landschaftsplanung und Internationale Agrarentwicklung – bei Grossmann, Schiller-Bütow und Bechmann. Darauf folgte 1985 die Promotion über Agrarreform-Probleme in Lateinamerika. Baustellen und Behörden, Bücher und Universitäten kennzeichnen seinen Berufsweg. Von 1985 bis 1994 war er freier Publizist in Berlin. Von 1994 bis 1998 hatte er eine Gastprofessur inne für sozialphilosophische Forschung an der Bundesuniversität von Campo Grande, Mato Grosso do Sul, Brasilien. Rahmenthema der abgeschlossenen, laufenden und beabsichtigten Projekte: Beiträge zur interdisziplinären Konstruktion einer Kritischen Theorie der Emanzipatorischen Praxis. Seit 1999 lehrt er an der UNISINOS, einer Universität des Ordens der Jesuiten, in São Leopoldo, Rio Grande do Sul, Soziologie und Nachhaltige Entwicklung und forscht über ausgewählte Theoriemodelle zum Verhältnis Gesellschaft – Natur, im Rahmen des o.a. übergeordneten Projektes. Helmut Thielen hat bisher zahlreiche Bücher, Zeitschriften- und Zeitungsbeiträge veröffentlicht, in zwei Gebieten: Philosophie der gesellschaftlichen Praxis und Entwicklungschancen der Regionen des Südens. Kritik, Utopie und Emanzipation – das sind die Stichworte, die beide Sektoren dieser kritisch-wissenschaftlichen und publizistischen Arbeit zusammenhalten.

Anschrift: Prof. Dr. Helmut Thielen, Universidade do Vale do Rio dos Sinos, UNISINOS, Centro de Ciências Humanas, Avenida Unisinos 950, 93022-000 São Leopoldo, RS, Brasil
Fax: 0055 51 590 81 12
E-Mail: helmut@poa.unisinos.br