“Frauen für eine humane Zukunft und menschliche Emanzipation” rufen auf:
Schluss mit der patriarchalen Gewaltkultur!!!

03/03
 
 
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Für die Staatsmänner der Welt und ihre Auftraggeber - z.B. die Aktionäre und Manager der Waffenindustrien aller Herren Länder samt der globalen Firmenkonglomerate - ist der Krieg die Fortsetzung der Geschäfte mit anderen Mitteln, wie dies auch US-General Myers (sinngemäß übersetzt) sagte: “Dieser neue globale Krieg wird im Endeffekt zum Schutz der korporativen Interessen und Kapitalanlagen und zur Eindämmung des Widerstandes dagegen geführt werden” (siehe:  www.space4peace.org).

Für die meisten Frauen der Welt bedeutet

Krieg nicht nur Lebensgefahr, sondern der drohende Verlust von Existenz, Verwandten oder sogar der gesamten Familie. Es drohen Bombardierung, Vergewaltigung, Flucht, Armut, Elend und Hunger(tod).

Aufrüstung, brutale Konkurrenz, Kampf um Weltherrschaft und Krieg sind weiterhin die zentralen Muster dieses Systems. In Kriegen zeigt diese Zivilisation, was ”Menschenrechte” bedeuten: es ist die Durchsetzung von Kapitalinteressen mittels Gewalt sowie Macht-, Größenwahn und Militarismus incl. Männerbündelei (+ KomplizInnen) und Servilität. Wir müssen erkennen, daß unter den weißen Westen derer, die “Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit” deklarier(t)en, schwarz-braune Herzen schlagen.

Erwiesenermaßen sind heutzutage die Opfer von Kriegen ( wie beim Terrorismus) überwiegend Zivilisten, also hauptsächlich Frauen und Kinder, es sei denn sie werden - wie bisher nur die Männer - auch als Soldatinnen verheizt. Dies, weil die Armut der Mehrzahl der Frauen in den durch den Kolonialismus und Imperialismus verwüsteten Ländern oft besonders hoch ist, sie haben keine Mittel um zu flüchten. Sie werden deshalb ”hervorragend” zum Kanonenfutter und Versuchskaninchen für die schrecklichsten Waffen wie den radioaktiven DU-238-Geschossen gemacht, die schon während "desert storm” 1991 eingesetzt wurden und Todgeburten, Leukämie, verkrüppelte Kinder sowie genetische Mutationen hervorrufen.

Krieg - Terror - Krieg - Terror.....

Kriege dienen auch dazu, von inneren sozialen und politischen Krisen abzulenken, das Waffenbusiness anzukurbeln, Absatzmärkte zu erobern sowie die strategisch wichtigen Rohstoffe zu kontrollieren (z.B. Öl). Es geht aber auch darum, Menschen, die als ”unnütze Fresser” oder Unruhepotential für die globale Verwertung gelten, zu vernichten. Deswegen heißen solche Opfer von heutigen Distanzwaffen und Massenvernichtungsmitteln ”Kollateralschäden” statt als Menschen gesehen zu werden.

Global und lokal Destruktionsproduktion und -kreisläufe umkehren und aufheben!!

Aber nicht nur im offenen Krieg bedroht das kapitalistische Patriarchat das Leben und die Lebensentwürfe von Frauen/Menschen, denn Kapitalismus ist permanenter Krieg aller gegen alle auf dem Rücken von Frauen.

Laut neoliberalen Regeln innerhalb der heutigen Akkumulations-Krise ist die Militärindustrie der einzige Bereich, welchen die Staaten legal subventionieren dürfen sollen. Alle Lebensvorsorge für Bürgerinnen und Lebewesen dagegen (Wasser, Nahrung, Luft, Versorgungsinfrastruktur) sollen dem privaten Gewinnstreben durch deren vollständiger Privatisieren dienen. Vom 9. bis 11. Mai findet in der Fachhochschule Köln eine Konferenz statt, die die Auswirkungen des GATS untersucht und darstellt. (Anfragen an: Maria Mies, mariamies@aol.com.) Aber so viel wissen schon jetzt:

Die Folge dieser verheerenden Fehlsetzung von Prioritäten ist eine ausufernde Waffenindustrie, die sich Politiker hält und endlose Kriege bedient und befördert, anstatt dass die Bekämpfung des Hungers und der Umweltzerstörung vorangetrieben werden. Das Patriarchat wird unmittelbar für alle Menschen weltweit lebensbedrohlich!

Genderhierarchie und Arbeitsteilung

Ohne die unbezahlte Reproduktions- und Sozialarbeit von Frauen ist der Kapitalismus kaum denkbar. Die wenigen Schritte, die in den reichen Ländern in Richtung Autonomie, Genderdemokratie, Vergesellschaftung der sozialen Arbeit als Lohnarbeit und Lohngleichheit gemacht wurden, werden nun durch die beschleunigte Verwertungskrise des Kapitalismus wieder rückgängig gemacht. In manchen Betrieben wurden Frauen gar dazu genötigt, sich sterilisieren zu lassen, um einen Arbeitsplatz darin zu erhalten. Die Organisation der Arbeit, die sowohl durch Zwang, Fremdbestimmung und Ausbeutung geprägt ist - wie auch Organisation des Handels - kriegsförmig. In jeder Wirtschaftskrise verlieren zuerst die Frauen ihren Job. Durch das jetzt installierte Hartz - Gesetz werden Frauen noch mehr von ihren Ehemännern abhängig gemacht und in Billiglohnjobs gedrängt. Für sie werden vermehrt schlecht bezahlte Mini-Jobs und Dienstmädchenstellen geschaffen, haushaltsnah falls dann eine schnelle Berufsarmee die Zivis freisetzt und die Frauen deren kostenlose Sozialarbeit günstig machen sollen. Die SoldatInnen sind dann der Inbegriff der Emanzipation im militaristischen Patriarchat.

Ganz besonders hart trifft es Migrantinnen bzw. Flüchtlingsfrauen, die - insbesondere wenn sie keinen Job finden - von Abschiebung bedroht sind und unter elenden Bedingungen hier in einem der reichsten Länder der Welt leben müssen.

Berlin - Stadt der Frauen ?

In Berlin hat zusätzlich ein Netz von Unternehmern, Bankern und Politikern durch sittenwidrige Immobilienfonds eine kriminelle Kreditmaschine zur Verschleierung von Risiken mittels der Ausnutzung des öffentlich abgesicherten Auftrages der Sparkasse (mit Hilfe der mafiösen Konstruktion der Berliner Bankgesellschaft) geschaffen und damit die öffentlichen Kassen mit geplündert.

Durch die Bürgschaft des Senates für die BGB wird nun eine Kahlschlagsanierung im sozialen Bereich beschleunigt, die auch wiederum Frauen- und Mädchenprojekte sowie Kindertagesstätten mit am härtesten trifft. Obwohl - durch Sozialdruck und verstärkten Machokult - Vergewaltigungen stark angestiegen sind, werden Projekte, die sich den Opfern widmen, nicht mehr weiterfinanziert und mussten deshalb schließen. Wir hoffen, dass dazu auch die “Initiative Berliner Bankenskandal” arbeitet: Kontakt: www.berliner-bankenskandal.de  

Wir Frauen kämpfen für ein besseres Leben und eine menschenwürdige Zukunft

Seit 1910 gilt der 8. März als internationaler Aktionstag gegen Frauenunterdrückung und Krieg.

1908, bei einen Streik von Textilarbeiterinnen in New York, wurden die streikenden Arbeiterinnen von den Fabrikbesitzern in der Fabrik eingesperrt. Es brach ein Feuer aus und 129 Frauen kamen in den Flammen um. Der 8. März soll an diese und andere Frauen erinnern, die für ein besseres Leben gekämpft haben. Durch Streiks haben die Arbeiterinnen - zusammen mit ihren Männern, Freunden und Söhnen - ab 1917/18 den 1. Weltkrieg beendet. Doch was haben wir erreicht? Durch Niederschlagung der emanzipatiorischen Bewegung wurden alle unsere Bemühungen wieder zunichte gemacht, es kam zum 2. Weltkrieg, der Shoah, vielen weiteren Kriegen nach 1945 und in den kolonialisierten Ländern existiert immer noch ein Arbeitstag von mehr als 12 Stunden für Frauen. Auch die Kinderarbeit hat weltweit wieder zugenommen. Allein dies sollte genügend Grund für uns sein, weiterhin “auf die Barrikaden zu gehen!”

Zum 4. Mal rufen deshalb Frauengruppen - unterstützt von Männern gegen Militarismus - international am 8. März zu einem weltweiten Aktions- und Streiktag unter “Invest in Caring - Not in Killing !” auf, um gegen Kriege, Waffenhandel und Rüstungsproduktion zu protestieren, denn: Das kapitalistische Patriarchat ist zu einem Kapitalverbrechen an der Menschheit geworden und muss dringend umgewandelt werden!

DESHALB:

  • INVESTITIONEN IN DAS LEBEN, DESSEN FÜRSORGE UND NICHT MEHR IN ZERSTÖRUNG UND MORD!
  • Den Krieg gegen den Irak verhindern und alle anderen Kriege austrocknen!
  • Weltweit abrüsten und die Armeen schumpfen-auflösen!
  • WTO, GATS, IMF grundlegend verändern für Leben bzw. aufheben!
  • Militärindustrien in Gebrauchsgüterindustrien umwandeln!
  • Eine gesellschaftliche Produktion für die Bedürfnisse des Menschen als soziales und natürliches Gattungswesen!
  • dafür wollen wir nicht nur am 8. März 2003 auf vielfältige art und weise kämpfen !!!

    Samstag, den 8. März 2003: Frauendemonstration
    14 Uhr, ab Rosa-Luxemburg-Platz
    make love - not war war or law(s)!

    Kontaktmöglichkeit:Frauen-Streik-Café, jeden Sonntag ab 17 Uhr im Nachbarschaftsladen ”Lante”, Weisestr. 53, Ubhf. Boddinstr. email: human_emancipation@gmx.net , Tel: 0178-7594515
    info: http://womenstrike8m.server101.com/
    v.i.S.d.M.: Sarah Mandelbaum, Apfelbaumstr.8, 00001 Berlin

    Editorische Anmerkungen

    Den Text erhielten wir von INFOPARTISAN.