Armut (nicht nur) in Deutschland.
Klartext: Armut in Deutschland beinhaltet auch ein 'Ausrottungsprogramm' an den Armen in der Reichtumsgesellschaft!


von
Reinhold Schramm

03/08

trend
onlinezeitung

Die gewerkschaftliche Hans-Böckler-Stiftung führt (hierzu) aus: "Arme Menschen sind öfters krank und sterben früher."

Diese Feststellung ist eine (weltweite) Tatsache, insbesondere unter den Bedingungen der entwickelten kapitalistischen Gesellschaftsordnung. - Eine ausschließlich auf Gewinn, Profit und Maximalprofit orientierte Gesellschaftsformation, wie sie auch in der Bundesrepublik Deutschland real existiert. Die HBS schreibt aufklärend hierzu: "Arme Männer leiden häufiger an Schlaganfällen, Bronchitis, Schwindel oder Rückenschmerzen, bei armen Frauen sind Herzinfarkte und Diabetes weiter verbreitet."

Armut reduziert die Lebenserwartung und damit auch die Rentenansprüche. Dies dürften die parlamentarischen Schwindler aller Parteien, - mit Einschränkung, und natürlich die Lobbyisten der Industrie, insbesondere der um 'Kostendämpfung' und Profite bzw. Dividenden bemühten Konzerne und analogen Interessenvereinigungen leugnen! Die HBS führt weiter hierzu aus: "Männer und Frauen aus der Unterschicht leiden 1,6mal häufiger unter Depressionen als Personen der Oberschicht. Fast jeder zweite Arbeitslose gibt an, er sei nicht gesund." -

Und von wegen die Arbeitslosigkeit sei eine 'Hängematte': "Von den Erwerbstätigen sagt dies nicht einmal jeder dritte. Arbeitslose verbringen im schnitt mehr als doppelt so viele Tage im Krankenhaus wie Erwerbstätige." - Um diesem Zustand zu entfliehen, befördert, die sozial- und gesellschaftspolitisch gewollte asoziale Politik, (nicht nur) in der Bundesrepublik Deutschland, auch deren Instrument: die enthauptete Arbeits- und Sozialgesetzgebung, die Hartz IV-Repression, die Erwerbslosen in die Unterbezahlung.

Zugleich beraubt sie die Opfer einer ausreichenden Altersversorgung, - auch im Wissen um deren vorzeitigen physischen Beseitigung, durch die Reduzierung der Lebenserwartung! Nach einem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums "sind außer Arbeitslosen auch allein erziehende Frauen häufiger krank. Sie sind häufiger von Nieren- und Lebererkrankungen, Bronchitis und Migräne betroffen als verheiratete Mütter."

Und: "Psychische Leiden sind bei ihnen doppelt so oft anzutreffen wie bei Verheirateten." Weiterhin: "Die Gesundheitsrisiken wirken sich auf die Lebenserwartung aus." - Und: "Zum Beispiel leben Männer mit Abitur im Schnitt drei Jahre länger als Männer ohne Hochschulreife. Bei Frauen beträgt der Unterschied sogar vier Jahre." Und die HBS führt weiterhin aus, mit Verweis auf den Bericht 'Gesundheit in Deutschland' des Bundesgesundheitsministeriums: "Arme Kinder spielen weniger im Freien und treiben weniger Sport. Fast jedes dritte Unterschicht-Kind zeigt psychische Auffälligkeiten; in der Oberschicht sind es nur halb so viele Kinder."

Meine Schlussfolgerung: Wir brauchen eine andere menschenwürdige Gesellschaftsordnung, die ist im System der Menschenverwertung nicht zu
bekommen. Für eine Veränderung müssen wir gemeinsam kämpfen, - nicht erst Morgen, bereits Heute! Wir müssen streiten und praktisch kämpfen, für einheitliche Entwicklungs- und Lebensbedingungen, - unabhängig vom Geschlecht und von der sozialen Herkunft!

Quellenbezug: Hans-Böckler-Stiftung, zum Bericht "Gesundheit in Deutschland" des Bundesgesundheitsministeriums (2006).

Editorische Anmerkungen
Wir
erhielten den Text am 10.3.2008 vom Autor zu Veröffentlichung.