Pragmatismus in Sachen Israel ?
Der kann tatsächlich zur Zeit nur darin bestehen, eine friedliche Koexistenz zweier Staaten zu erreichen.


Eine Kritik an Peter Nowak von
Hartmut Barth-Engelbart

03/09

trend
onlinezeitung

Red. Hinweis: Die Kritik an Peter Nowak bezieht sich seinen Artikel: Legt endlich die NS-Vergleiche beiseite!

Nowak kritisiert einerseit die Gleichsetzung des Warschauer Ghettos mit Gaza (was in der regel so nicht passierte, sondern es wurde eine Gruppe von einigen Hundert britischen jüdischen Intellektuellen zitiert, die "Gaza an das Warschauer Ghetto erinnert". Und eben diese und auch Naomi Klein fordern zum Boykott Israelischer Unternehmen und Waren auf, wie etwas die Regierung Süd-Afrikas, die auch dabei auf die enge Kooperation Israels mit dem Apartheitsystem hinweist und das Israelische als ein ebensolches bezeichnet. Auch das Weltsozialforum fordert zum Boykott auf. Und das nicht in Bezug auf NS-Parolen sondern unter Hinweis auf die Wirksamkeit des Boykotts gegen das Botha-Regime. 

Der gebetsmühlenartige Hinweis vieler SoftZionisten, dass Israel der Teilung Palästinas durch die UN zugestimmt habe aber die Palästinenser nicht, was ja ein verstoß gegen UN-Resolutionen sei und zwar grundlegend wirkt sich auch auf die Argumentation Nowaks aus: er fordert quai ein, dass die Palästinenser den Akt der Besetzung ihrer Heimat posthum als legitim, legal, gerechtfertigt und als völlig normal anerkennen. Wer hier jetzt polemisch auf die preußische Treuhand und Frau Steinbach hinweisen und Parallelen aufzeigen will, dem sei hier schon Mal vorab gesteckt, dass die Palästinenser 1948 einen bereits seit jahrhunderten existierenden Staat überfallen und dessen bevölkerung massakriert haben, sondern es war umgekehrt: über 400 palästinensische Dörfer wurden zur Gründung des zionistischen Staates zerstört, die Menschen ermordet und vertrieben und diese Verreibung hält an, das Morden auch. Und es ist völlig legitim, dass sicg die Vertriebenen und pauperisierten Menschen dagegen zur Wehr setzen, auch gegen die in der Nachbarschaft regierenden Kompradoren wie Mubarak, König Hussein bzw, dessen Nachfolger, die ritualisierte Lippenbekenntnisse abllegen und gleichzeitig doe Palästinenser bekämpfen. Wenn hier jemand wie Peter Nowak den Eindruck vermittelt, dass die permanente Unterdrückung der Palästinenser, der anhaltende Land- und Wasserraub, die ununterbrochene Zerstörung palästinensischer Siedlungen , die Besetzung ihrer Häuser ... eine legitime Antwort auf die Katjuscha-Raketen sei, der verwechselt absichtsvoll Ursache und Wirkung. 

Nowak fordert Pragmatismus ein: wenn Statistiken der israelischen Armee belegen, dass während der Einhaltung des Waffenstillstandes über fast 6 Monate es kaum mehr als zwei Hände voll Raketen waren und erst nach den Kommandounternehmen, der Ermordung zahlreicher Palästinenser durch die israelische Armee, die Raketen-Abschüsse wieder stiegen .... kann man eigentlich nur schließen, dass Israel die Raketen braucht.

Schließlich wurde ja auch die Hamas als Gegengewicht, zur Schwächung der Fatah mit Unterstützung des israelischen Geheimdienstes erst aufgebaut. 

Pragmatismus ? Der kann tatsächlich zur zeit nur darin bestehen eine friedliche Koexistenz zweier Staaten zu erreichen. Das aber ist nicht im Interesse der scheidenden und der im Aufbau begriffenen israelischen Regierung.

Livni hat zur Zeit lediglich etwas Kreide gefressen, um die Beziehungen zu den USA nicht zu unterkühlen. Das Israel von Faschisten regiert wird, belegen mittlerweile zahlreiche israelkritische jüdische Portale, die bei SteinbergRecherche gut aufgelistet sind.  Einfach dort mal öfter reinschauen: www.steinbergrecherche.com

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir Autor per Mail.