Betrieb & Gewerkschaft
Aufruf & Solierklärung zum GDL-Streik
GDL Ortsgruppe S-Bahn Berlin & Initiative "Hände weg vom Streikrecht – für volle gewerkschaftliche Aktionsfreiheit"

03/11

trend
onlinezeitung

Hallo KollegInnen, MitstreiterInnen und Forumteilnehmer!

Aufruf zu einem gemeinsamen Kampf!

Es wird jedem Beschäftigten in diesem Land bekannt sein, dass es bei der Bahn zu  massiven Streikmaßnahmen der GDL gekommen ist und kommen wird. Dabei geht es den Lokführern in keiner Weise darum, die Fahrgäste und den unter ihnen befindlichen Beschäftigten anderer Betriebe auf der Strecke zu lassen. Es geht uns gegen  einen Wettbewerb der Unternehmen, den es in fast allen Branchen dieses Landes gibt, auf Kosten von uns Beschäftigten bei den bundeseigenen, kommunalen und privaten Eisenbahnunternehmen.

Zudem geht es uns Eisenbahnern um den Erhalt unserer Gewerkschaft GDL als  letztes verbliebenes Mittel, um unsere Forderungen als Beschäftigte bei der Bahn überhaupt noch umsetzen zu können. So agiert der DGB in enger Zusammenarbeit mit  dem Arbeitgeberverband BDA daraufhin, dass es die GDL und andere von der Politik  unabhängigen Gewerkschaften nicht mehr als Tarifmacht der Beschäftigten geben soll.

Wir Kollegen von der GDL rufen euch daher auf, uns bei unserem Kampf zu  unterstützen. Wir brauchenöffentliche wie auch innerbetriebliche Unterstützung  von Belegschaften, Betriebsräten, GewerkschafterInnen und einzelnen
Beschäftigten. Damit können wir der Arbeitgeberseite noch deutlicher zeigen,  dass sieden Wettbewerb um ihre Gewinne nicht mehr länger aufunsere Kosten führen  können.

Im Interesse einer freien Gewerkschaftswahl für alle Beschäftigten, muss der  gesetzesinitiativerischen Partnerschaft von DGB und BDA ein Riegel vorgeschoben werden.

Vielen Dank schon einmal für eure Unterstützung, die in unserem gemeinsamen  Interesse als Beschäftigte in den Betrieben sein wird!

Uwe Krug
Lokführer
GDL Ortsgruppe S-Bahn Berlin

+++++++++++++++++++++
 

An die streikenden GDL-Mitglieder ++++

Solidaritätserklärung mit den LokführerInnen

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

wir, die TeilnehmerInnen am 1 . Vorbereitungstreffen zu einer Tagung „Hände Weg vom Streikrecht“ aus verschiedenen DGB- und anderen Gewerkschaften, Initiativen und Organisationen, erklären uns hiermit solidarisch mit Euren berechtigten Streiks. Euer Kampf findet vor dem Hintergrund der gemeinsamen Gesetzesinitiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (DBA) zur so genanten “Tarifeinheit“ statt. Mit dieser Initiative soll das Streikrecht eingeschränkt werden.

Wenige Stunden nach Eurem letzten Streik am vergangenen Donnerstag tauchten in den Medien erste Überlegungen auf, Euch und anderen nicht DGB-Gewerkschaften, „wenn es so weitergehe“ zu verbieten!

Liebe KollegInnen, liebe Kollegen,

seid versichert, damit Ihr auch in Zukunft streiken könnt, dass wir alles dafür tun werden, um den DGB von dem verheerenden Kurs abzubringen, zusammen mit den Unternehmerverbänden sowohl das Recht auf Koalitionsfreiheit als auch auf Streik einzuschränken.

Wir wünschen Euch viel Erfolg in der laufenden Tarifauseinandersetzung!

GLÜCK AUF!

Kassel, Sa. 12.03.2011

Initiative "Hände weg vom Streikrecht – für volle gewerkschaftliche Aktionsfreiheit"
Kontakt: c/o peter.gerstmann@gmx.de

Editorische Anmerkungen

Wir erhielten die Aufrufe über das Forum Betrieb, Gewerkschaft und Soziale Bewegung Berlin.