Kapitalistischer Stadtumbau & Stadtteilkämpfe
Wohnungspolitisches Programm der BAG Wohnungslosenhilfe e.V.
Wohnungspolitik gegen Wohnungslosigkeit und soziale Ausgrenzung am Wohnungsmarkt
erarbeitet vom Fachausschuss Wohnen der BAG W, verabschiedet vom Gesamtvorstand der BAG W am 27. Oktober 2006

03-2013

trend
onlinezeitung

1. Einführung

Unser oberstes Ziel ist die Sicherstellung einer menschenwürdigen Wohnraumversorgung. Deutschland braucht eine Wohnungspolitik, die ihren Beitrag zum Abbau der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft in Arme und Reiche leistet. Wohnungspolitik steht auf der politischen Agenda auf den hinteren Plätzen, da nicht Wohnungsnot, sondern im Gegenteil Wohnungsüberfluss (Leerstand) das zentrale Problem der Wohnungspolitik in Deutschland sei. Doch die absehbare demographische Entwicklung, neue Studien zum Leerstand, Wohnungslosigkeit auf hohem Niveau und die Folgen der Reform der Sozialgesetzgebung sprechen eine andere Sprache.

Die BAG Wohnungslosenhilfe folgt der Vision einer Gesellschaft ohne wohnungslose Menschen: Bis zum Jahre 2010 muss mindestens erreicht worden sein, dass kein Mensch mehr gegen seinen Willen ohne Unterkunft auf der Straße schläft.

Menschenwürdiger Wohnraum liegt in Anlehnung an eine Definition des Europarates dann vor, wenn es sich um Wohnraum handelt, der den folgenden Kriterien genügt:

  • physisch bewohnbar

  • nicht baufällig

  • gesund

  • rechtlich abgesichert und dauerhaft

  • nicht überbelegt

  • Schutz bietend vor gewalttätigen Handlungen

Diese Kriterien liegen auch der Wohnungsnotfalldefinition in Deutschland zugrunde:

  • Wohnungslose Haushalte verfügen nicht über menschenwürdigen Wohnraum.

  • Von Wohnungslosigkeit bedrohte Haushalte leben in menschenwürdigem Wohnraum, sind aber unmittelbar vom Wohnungsverlust, d.h. vom Verlust eines rechtlich abgesicherten dauerhaften Besitz-/Mietverhältnisses bedroht.

  • Haushalte in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben in Wohnraum, der in der Regel rechtlich abgesichert und physisch bewohnbar, aber überbelegt oder sanitär  unzureichend ist oder keinen Schutz vor gewalttätigen Handlungen bietet.

Das komplette Programm als PdF-Datei lesen

Editorische Hinweise

Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.