trend spezial: Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Kosova - Die Armut von vielen ist der Reichtum von wenigen

von Max Brym  / 03.02.2014

03-2014

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Kosova gilt als das ärmste Land in der Region, um genau zu sein: Kosova- ist das ärmste Land in Europa. Aber trotz der hohen Arbeitslosigkeit und der Armut in Kosova, gibt es im Land sehr viele Millionäre. Besonders führende Vertreter der großen politischen Parteien und Beamte in den höheren Institutionen haben Millionen auf ihren Privatkonten angehäuft. Dieser Reichtum von ca. 3 % der Bevölkerung, steht im schreienden Gegensatz, zur vorhandenen Massenarmut. Nach Angaben der „Anti Korruptionsagentur“ haben die führenden politischen Gestalten in Kosovo, Immobilien, Bargeld und Luxusautos, massiv angehäuft. Die Löhne der arbeitenden Bevölkerung hingegen stagnieren. Die Masse der Bevölkerung ist arbeitslos und kann sich oftmals das Brot, um den Magen zu füllen - nicht leisten. In Kosova gibt es eine sehr hohe Inflationsrate. Fast sämtliche Produkte für den täglichen Bedarf werden importiert. Mit der Türkei wurde kürzlich erst ein Freihandelsabkommen geschlossen. Dadurch wird massiv die lokale Produktion unterminiert. Der Direktor der „Anti Korruptionsagentur“, Hasan Preteni, sagte: „Das es auf normalem Weg unmöglich ist Millionen anzuhäufen.“ Der örtliche Reichtum in Kosova stammt aus Korruption, Unterschlagungen, sowie Schmiergeldzahlungen im Rahmen des Privatisierungsprozesses . Nach offiziellen Angaben ist jeder zehnte Politiker, der das Parlament betritt ein Millionär. Die angeblichen Volksvertreter haben sich auf Kosten der Gesellschaft rücksichtslos bereichert. Hohe Beamte haben ihre Stellung benutzt, um Millionenbeträge anzusammeln. Auf der anderen Seite der Medaille leben 20 % der Bevölkerung in absoluter Armut, mit weniger als einem Euro pro Tag. Das Vermögen der besitzenden Klasse, liegt nach Angaben der „Anti Korruptionsagentur“, bei 1.000.000.000 €. Dagegen vegetieren knapp 40 % der Bevölkerung -vor sich hin- mit weniger als zwei Euro pro Tag. Der Reichtum der einen ist die Armut der anderen. Finanzminister Besim Beqaj , kündigte „schärfere Kontrollen“ und „neuerlichen Kampf gegen die Korruption“ an. Wer's glaubt wird selig. Es gibt elementar keinen sauberen Privatisierungsprozess. Der gesamte Privatisierungsprozess führt naturnotwendiger weise zu Massenentlassungen und Verarmung. Der Privatisierungsprozess ist in ganz Osteuropa mit massiver Korruption verbunden. Denn ohne Privatisierung gäbe es keinen Grund an irgendwelche Politiker Schmiergelder zu bezahlen. Eine saubere Lösung des Problems gibt es nur, wenn sich die Massen im Kosova erheben.

Quelle:
http://www.gazetatribuna.com/