Der Versuch des
kanadischen Redkneekonzerns seinen Berliner Betrieb zu
schließen, um ihn in geschrumpfter Form in Potsdam als
tarif- und betriebsratslosen Betrieb wieder
aufzumachen, zählt sicher zu den unverfrorensten
Angriffen des Kapitals in Berlin seit langem. Die 260
Beschäftigten mitsamt der Berliner IG Metall haben
dagegen mobilisiert und versuchen, dieser
Wild-West-Methode den Garaus zu machen.
Sicherlich gibt es durch
den Standortsicherungs-Tarifvertrag, den Redknee erst
vor kurzem unterzeichnet hat, genauso wie durch die
plumpe Verschleierung eines tatsächlichen
Betriebsüberganges, gute Karten für eine Niederlage des
Konzerns. Die Taktik von Betriebsrat und IG Metall, vor
allem auf die juristische Karte zu setzen und
politische Unterstützung aus allen Lagern einzuholen,
und dies durch Aktionen nur zu begleiten, ist aber
riskant.
Auch bei Redknee haben
die KollegInnen vor ihren Ausgliederungen von Siemens
COM und Nokia Siemens Networks Auseinandersetzungen
erlebt, bei denen IG Metall und Betriebsrat mit
Standortsicherungsverträgen, Verhandlungen und
„Standortkonzepten“ beruhigten. Inzwischen ist die
Belegschaft für einen Ingenieursbetrieb stark
organisiert und auf Grund ihrer Erfahrungen zu
entschlossenem Widerstand bereit.
Daher sollte auch hier
vor allem auf Aktion und Streikmaßnahmen gesetzt
werden, die sich mit dem Widerstand anderer
Belegschaften in Berlin, besonders jetzt im
Siemens-Konzern, Bombardier und im Rahmen der
anstehenden Tarifauseinandersetzung, verbindet. Statt
von einem „neuen industriellen Aufschwung“ in Berlin zu
faseln, kommt es jetzt auf einen gemeinsamen
Abwehrkampf gegen die nächste Welle der
De-Industrialisierung in Berlin an!
Quelle: Zusendung per Email
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