Heraus zum 1. Mai 2008
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04/08

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Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB)
Wir sind ziemlich unzufrieden...

weil wir vom Leben mehr wollen als vorm Job-Center Schlange stehen. Weil wir die Schnauze voll haben von Hartz IV, 1-Euro-Jobs und unbezahlten Berufspraktika. Weil wir weder für einen mickrigen Lohn stundenlang schuften noch als Hartz IV-Zombie mit billigem Bier vor der Glotze dahinvegetieren wollen. Weil wir keinen Bock haben, ihre Erniedrigungen weiter zu erdulden. Die dummen Sprüche der Lehrer, die mahnenden Vorträge der Sozialarbeiter, die prüfenden Blicke des Berufsberaters, die „gutgemeinten Ratschläge“ des Bewährungshelfers und die Knüppel der Bullen.

Wir sollen uns abfinden mit den armseligen Verhältnissen in denen wir leben, brav die ganze Scheiße fressen die uns täglich in Job, Schule und Arbeitsagentur vorgesetzt wird und aufhören Ansprüche zu stellen. Schulbildung, Ausbildungsplätze, gesicherte Maloche, Reihenhaus und Spießeridylle soll es in Zukunft nur noch für einige wenige "Auserwählte" geben, für den Großteil von uns hat dieses System nicht mehr zu bieten, als Armut, Knast und Bullenknüppel. Politik, Wirtschaft und Medien ahnen, daß uns das nicht gefallen könnte. Daß die Millionen Menschen, die jedes Jahr in der Schule, auf dem Arbeitsmarkt oder an den Staatsgrenzen aussortiert werden, aufmucken könnten. Daß sie unter Umständen aufhören sich gegenseitig fertig zu machen. Daß sie vielleicht sogar beginnen sich den gesellschaftlichen Reichtum von dem sie durch Gewalt ausgeschlossen werden einfach zu nehmen. Deshalb werden die Bullen aufgerüstet. Deshalb werden statt Schulen und Jugendclubs Knäste gebaut. Deshalb wird über härtere Strafen, Bootcamps und alte „Tugenden“ in der Erziehung diskutiert. Deshalb sollen migrantische Jugendliche die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind abgeschoben werden. Und deshalb wird so aufgeregt über Jugendgewalt und Jugendkriminalität geredet. In allen Nachrichtensendungen, Zeitungen, Wahlkämpfen und Talkshows wurde das Thema in den letzten Monaten das Thema breitgetreten. Fast kein Tag vergeht, ohne das Bild oder B.Z. mit irgendwelchen Horrorstorys über amoklaufende Jugendliche auftrumpfen. Bandenkriminalität, Gangs, niedergeschlagene Renter, Drogen, Rap-Musik und fehlende Integration sind die Eckpunkte dieser Debatte.

Worüber nicht geredet wird, ist die Ursache: die alltägliche Gewalt die uns vom gesellschaftlichen Reichtum fernhält. Die Gewalt des Schulsystems, das Kinder schon früh nach sozialer und ethnischer Herkunft sortiert. Die Gewalt des Arbeitgebers und des Arbeitsamtes, die über dein Einkommen entscheiden und dir einfach so das Geld streichen können. Die Gewalt der Bullen und der Justiz, ihren Knüppeln und Knarren, Gerichten und Knästen. Die Gewalt der Ausländerbehörde, die dich aus deiner Umgebung herausreißen und in Folter und Tod abschieben kann. Die Gewalt des Militärs, das andere Länder besetzt und dort die Zivilbevölkerung terrorisiert. Und die Gewalt des Welthandels, das für Profit täglich tausende Verhungern und an heilbaren Krankheiten verrecken lässt. Die rassistischen Kampagnen gegen Jugendgewalt und Jugendkriminalität dienen dazu von dieser Gewalt abzulenken, Angst zu erzeugen und Teile der Bevölkerung gegeneinander aufzuhetzen. Denn das System der Ausbeutung der Menschen zur Profitmaximierung funktioniert nur durch die Spaltung der Ausgebeuteten. Dafür müssen Feindbilder erzeugt werden: Islamische Terroristen, kriminelle Ausländer, Drogendealer, Bettler, Punks, Graffitisprüher, Chaoten, Hausbesetzer, Sozialschmarotzer und jugendliche Straftäter. Um diese Spaltung zu durchbrechen und gemeinsam für die Abschaffung dieses mörderischen Systems zu kämpfen, gehen wir am 1.Mai auf die Stasse.

Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB)

Revolutionäre 1.Mai-Demo | 18 Uhr | U-BHF Kottbusser Tor | Kreuzberg 36

Kottbusser Tor ab 14 Uhr beats against facism mit
Keny Arkana (Rap/Marseille)
Banda Bassotti (Ska/Rom)
Damion Davis (Rap/Berlin)
Mal Eleve (Ragga/Berlin)
Guts Pie Earshot (Punk ohne Gitarrre/Berlin)
Schlagzeiln (Rap/Berlin)
Red Star Soundsystem (Rap/Berlin)