Die nazistische NPD will am 23.
April 2008 eine Kundgebung unter dem Motto
„Besetzt, nicht befreit!“ auf dem Mandrellaplatz in
Berlin-Köpenick abhalten. Rudolf
Mandrella, nachdem der Platz benannt ist, war Jurist und
Antifaschist. Er wurde von den Nationalsozialisten im
September 1943 in Brandenburg an der
Havel hingerichtet. Des Weiteren stellt
die NPD-Veranstaltung eine direkte Provokation gegen
die Organisator/innen einer Gedenkkundgebung zum Tag der
Befreiung von Köpenick durch die Rote
Armee am 23. April 1945 dar.
Zudem findet die Versammlung der NPD genau vor dem ehemaligen
Köpenicker SA-Gefängnis, in dem sich
heute die Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche“
befindet, statt. Hier wird der Opfer des Juni 1933
gedacht, als hunderte Menschen –
Gewerkschafter/innen, Sozialdemokrat/innen, Kommunist/innen,
Jüdinnen und Juden u.a. - verschleppt, gefoltert und
Dutzende kaltblütig ermordet wurden. Am
23. April wird an diesem Ort das Stück „Schweigen ist
Zustimmung“ des Stadttheater Cöpenick, das sich mit den
Verbrechen der „Köpenicker Blutwoche“
befasst, uraufgeführt.
Das Antifaschistische Bündnis Südost (ABSO) und die Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes/ Bund der
Antifaschist/innen Köpenick e.V.
verurteilen diese schamlose Provokation der Nazis. Tina Böhm,
Sprecherin des Antifaschistischen Bündnis
Südost meint: „Wir werden diese zynische
Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus nicht
unwidersprochen hinnehmen. So bestehen
unsere Aktivitäten nicht nur aus stillem Gedenken,
sondern zeigen auch, wie wichtig der Widerstand gegen die
neuen Nazis auch
heute ist.“ Daher wird dazu aufgerufen, die antifaschistischen
Gedenkveranstaltungen zu besuchen. „Wenn viele Menschen
zeigen, dass sie den 23. April als Tag
der Befreiung Köpenicks von Nazideutschland
betrachten, dann werden die Nazis mit ihrer
Geschichtsverfälschung keinen Erfolg
haben.“, so Böhm.
Die Gedenkkundgebung zum Tag der Befreiung Köpenicks findet um
17 Uhr auf dem Platz des 23. April statt.
Um 18:30 Uhr führt das Stadttheater
Cöpenick in der Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche“ (Puchanstrasse/
Ecke Seelenbinderstrasse) das Stück
„Schweigen ist Zustimmung“ auf.
Die Veranstaltungen des Antifaschistischen Bündnisses Südost
bilden den Auftakt einer Reihe von
Informations- und Gedenkveranstaltungen im
Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. So finden u.a.
Gedenkakte und Rundgänge anlässlich der
des 75. Jahrestages der „Köpenicker Blutwoche“ und des 70.
Jahrestages der Pogromnacht vom 9. November 1938 statt.
Dabei kooperiert das Antifaschistische
Bündnis Südost mit etlichen Initiativen und
Jugendeinrichtungen sowie mit der Partei DIE LINKE.
Für Interviews, Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen unter der
Telefonnummer 0162/ 37 44 514 sowie der Emailadresse abso@no-log.org
zur Verfügung.
Besuchen Sie auch unsere Internetpräsenz www.abso-berlin.tk.
Tina Böhm
Pressesprecherin des Antifaschistischen Bündnis Süd-Ost - Berlin
Editorische
Anmerkungen
Wir erhielten die
PM am 10.4.2008 per Mail.
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