Betrieb & Gewerkschaft
VW: Leiharbeiter stehen auf!

von Nandor Pouget (FAU-Hannover)

04/09

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Am 25. März zogen über hundert LeiharbeiterInnen des Werks VW Nutzfahrzeuge in Hannover-Stöcken vom Klagesmarkt durch die Innenstadt. Unter den Losungen „Zeitarbeit abschaffen!“, „Heute wir, morgen ihr!“ und Hochrufen auf die internationale Solidarität verschafften sie sich lautstark Gehör.

Der Anlass: Ende März laufen ihre Verträge aus. Die LeiharbeiterInnen fordern, dass sie wie ihre KollegInnen aus der Stammbelegschaft ins gesetzliche Kurzarbeiterprogramm aufgenommen werden. Vom Betriebsrat und ihrer Gewerkschaft IG Metall fühlen sie sich im Stich gelassen. Deshalb organisierten sie sich jetzt selbst.

Bereits am 19. März hatten 200 LeiharbeiterInnen die Sitzung des Betriebsrats bei VW Nutzfahrzeuge Stöcken besucht, um ihre Forderungen vorzutragen. Dieser ließ den Werkschutz rufen, um sie aus dem Sitzungsraum zu drängen.

Der heutige Demonstrationszug ging auch an der IG Metall Verwaltungsstelle vorbei, vor dem einige FunktionärInnen Stellung bezogen hatten. Diese mussten sich von den DemonstrantInnen Einiges anhören, machten wohl auch deshalb lange Gesichter. Einige LeiharbeiterInnen warfen ihnen demonstrativ ihre Mitgliedsausweise vor die Füße.

Auf der Abschlusskundgebung machten die KollegInnen deutlich, dass sie weiter kämpfen werden, dass es darauf ankomme, endlich die Angst zu verlieren. Sie hätten es satt, für die Krise zu zahlen. Hier ginge es um sie, um ihre nackte Existenz und die ihrer Familien. Dankesworte galten am Ende der FAU-Hannover, die mit ihrer Teilnahme ihre Solidarität bekundet hatte.

Editorische Anmerkungen

Den Text spiegelten wir von der FAU Website.Er erschien dort am 25.3.2009.