Auslieferung und Prozess gegen den KZ-Aufseher John Demjanjuk

Hintergrundliteratur aus dem UNRAST-VERLAG

04/09

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Die USA planen die Auslieferung von John Demjanjuk. Demjanjuk, ehemals  Iwan Nikolajewitsch und einer der meistgesuchten NS-Verbrecher, soll wegen der Beteiligung an der Ermordung von 29.000 Menschen in München der Prozess gemacht werden. Demjanjuk war KZ-Aufseher im Vernichtungslager Sobibor.

1986 lieferten die USA Demjanjuk nach Israel aus. Die Zeit schreibt: "Überlebende des KZ Treblinka hielten ihn für "Iwan den Schrecklichen", einen sadistischen Folterer in diesem Konzentrationslager. Ein Gericht verurteilte Demjanjuk 1988 und verhängte die Todesstrafe. Der Verurteilte ging in Berufung.

Fünf Jahre später musste die israelische Justiz das Urteil aufheben: Bis  dahin unberücksichtigte Dokumente ließen Zweifel aufkommen, ob Demjanjuk wirklich "Iwan der Schreckliche" war. Eine Verwechslung schien möglich. Dass er SS-Wächter war, wenn auch nicht in Treblinka, stand hingegen fest. Das Urteil wurde aufgehoben und Demjanjuk kehrte in die USA zurück.

Dort ermittelte eine Behörde zur Überprüfung von Nazi-Verbrechen weiter  gegen ihn. Die amerikanischen Beamten fanden heraus, dass Demjanjuk in den Konzentrationslagern Sobibor, Flossenbürg in Bayern und Majdanek in Polen zu der Wachmannschaft gehörte."
ZEIT ONLINE vom 26.3.2009

Vernichtungslager Sobibór

Jules Schelvis: Vernichtungslager Sobibór
Jahrelang vergriffenes Standardwerk
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,73,5.html

Sobibór war wie Belzec und Treblinka eines der drei Vernichtungslager in  Ostpolen, in denen im Rahmen der »Aktion Reinhardt« in den Jahren 1942 und 1943 etwa 1,7 Millionen Juden getötet wurden allein in Sobibor wurden von Mai 1942 bis Oktober 1943 annähernd 250 000 Juden ermordet.

Jules Schelvis, der Sobibór und weitere Lager überlebt hat, recherchierte jahrzehntelang in Archiven in Ost und West und hat ein an Fülle und Detailgenauigkeit beeindruckendes
Buch zusammengestellt, in dessen Mittelpunkt die Geschichte des  Vernichtungslagers Sobibór und der geglückte Aufstand der Häftlinge am 14. Oktober 1943 stehen. Bei der Revolte wurden zwölf SS-Männer getötet, etwa 300 Häftlinge konnten fliehen. Nur 50 erlebten das Ende des Krieges. Das Lager wurde gleich nach dem Aufstand liquidiert. Jules Schelvis wurde im Mai 1943 mit weiteren 3000 Menschen aus den  Niederlanden über das Durchgangslager Westerbork nach Sobibór deportiert. Bis auf 81 Männer wurden alle Menschen dieses Transports am  Tag ihrer Ankunft ermordet. Jules Schelvis hat als Einziger von ihnen überlebt.

Das Buch, in dem Jules Schelvis eigene Erlebnisse, ergänzt durch Zeugenaussagen aus den Sobibór-Prozessen der Nachkriegszeit, umfangreiches Archivmaterial und Interviews
mit Überlebenden verarbeitet, ist 1993 erstmals in den Niederlanden  erschienen und gilt seitdem als Standardwerk.

Nachdem das Buch jahrelang in Deutschland vergriffen war, erschien Jules  Schelvis Buch anlässlich des 60. Jahrestages des Aufstandes im Vernichtungslager Sobibór in einer Neuauflage in der Reihe rat / antifaschistische texte hamburg im Unrast Verlag. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über weitere Literatur zu Sobibor und Treblinka bei
Unrast.

Eine Übersicht der Literatur zu Sobibor und Treblinka bei Unrast

Thomas »Toive« Blatt
Sobibór - der vergessene Aufstand

Bericht eines Überlebenden
254 Seiten | 18 EUR [D] | ISBN 3-89771-813-8
rat / reihe antifaschistischer texte
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,72,5.html

Toivi Blatt gehörte zu dem kleinen Kreis von Häftlingen, die die Revolte  im Oktober 1943 planten und durchführten. Er ist einer der wenigen Überlebenden des Lagers, in dem innerhalb eines knappen Jahres 250.000 Juden ermordet wurden. In diesem Buch konzentriert sich der Autor auf eine detaillierte Beschreibung der Entstehung des Lagers und der Ausführung der Revolte. Und er schildert das Schicksal der  Aufständischen nach der Revolte: Die meisten von ihnen starben auf der Flucht - ermordet von antisemitischen Partisanen der »Polnischen Heimatarmee«, gejagt von der SS oder wurden nach der Befreiung Polens in Nachkriegsprogromen erschlagen.

Jules Schelvis
Vernichtungslager Sobibór

360 Seiten | 20 EUR [D] | ISBN 3-89771-814-6
rat / reihe antifaschistischer texte
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,73,5.html

Sobibór war wie Belzec und Treblinka eines der drei Vernichtungslager in  Ostpolen, in denen im Rahmen der »Aktion Reinhardt« in den Jahren 1942 und 1943 etwa 1,7 Millionen Juden getötet wurden allein in Sobibor wurden von Mai 1942 bis Oktober 1943 annähernd 250.000 Juden ermordet. Jules Schelvis, der Sobibór und weitere Lager überlebt hat,
recherchierte jahrzehntelang in Archiven in Ost und West und hat ein an  Fülle und Detailgenauigkeit beeindruckendes Buch zusammengestellt, in dessen Mittelpunkt die Geschichte des Vernichtungslagers Sobibór und der geglückte Aufstand der Häftlinge am 14. Oktober 1943 stehen. Bei der Revolte wurden zwölf SS-Männer getötet, etwa 300 Häftlinge konnten fliehen. Nur 50 erlebten das Ende des Krieges.

Jules Schelvis
Eine Reise durch die Finsternis

Ein Bericht über zwei Jahre in deutschen Vernichtungs- und  Konzentrationslagern
190 Seiten | 16 EUR [D] | ISBN 3-89771-815-4
rat / reihe antifaschistischer texte
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,73,5.html

Am 1. Juni 1943 wurden von den deutschen Besatzern 3.006 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus dem Polizeilichen Durchgangslager Westerbork in den Osten deportiert. Vier Tage später kamen sie in dem ostpolnischen Dorf Sobibór an. Niemand konnte vermuten, dass am Ende des Tages nur noch 81 junge Männer am Leben sein würden. Jules Schelvis war unter ihnen. Es brach für ihn eine Zeit von zwei Jahren durch die Hölle  mehrerer Ghettos und Konzentrationslager an, bevor er im April 1945, am Ende seiner Kräfte und vielfach dem Tode nur knapp entronnen im Konzentrationslager Vaihingen/Enz befreit wurde.

Richard Glazar
Die Falle mit dem grünen Zaun
Überleben in Treblinka

ISBN 978-3-89771-819-7 | 200 S. | 20.00 EUR [D]
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,287,5.html

Richard Glazar, einer der ganz wenigen Überlebenden des  Vernichtungslagers Treblinka in Europa, schildert seine Verschleppung aus der Tschechoslowakei über das Ghetto Theresienstadt nach Treblinka, wo 1942/43 900000 Juden ermordet worden sind.Seine Aufzeichnungen, die über vier Jahrzehnte unveröffentlicht blieben, sind ein einzigartiges
historisches Dokument und legen ein bewegendes Zeugnis ab für die vielen  Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden.

Samuel Willenberg
Treblinka
Lager. Revolte. Flucht. Warschauer Aufstand
ISBN 978-3-89771-820-3 | 240 S. | 22 EUR [D]
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,303,5.html

Samuel Willenberg schildert in seinem Text sehr anschaulich den Alltag und die Extremsituationen im NS-Vernichtungslager Treblinka, in das er 1943 mit 20 Jahren verschleppt wird. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Leben nach der Flucht im besetzten Polen. Der vorliegende Text von Samuel Willenberg basiert auf seinen Erinnerungen, die unmittelbar nach dem Krieg im Rahmen eines längeren Interviews aufgezeichnet wurden

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