Es bedarf keiner Kostenübernahme für die „Bankenrettung“ aus der Staats- und Reproduktionskasse der Bevölkerung!
Die  Auslandsgewinne  der deutschen  Banken  lagen  in den letzten 10 Jahren bei 1093 Milliarden Euro!

recherchiert von Reinhold Schramm

04/09

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Um das Bankensystem zu stabilisieren kommen mögliche Belastungen in Höhe von 200 Milliarden Euro auf die Bevölkerungsmehrheit zu. So hätte es das Parlament und die Regierung der Banken und großen Privateigentümer gerne, in Fortsetzung der kapitalistischen Umverteilung von unten nach oben. Diese finanziellen Reproduktionsmittel werden dem Sozialsystem und Gesundheitssystem, der Bildung und auch der (ökologischen) Infrastruktur entzogen.

Das komplexe Spekulationssystem der deutschen Banken hat auch mit seinen Plünderungsgeschäften im Ausland Geld verdient. Die Gewinne und Profite („Erträge“) aus Wertpapier- und Zinseinnahmen aus Kreditgeschäften im Ausland betrugen allein (nur) in den letzten 10 Jahren insgesamt 1.093 Milliarden Euro (1.093.000.000.000 Euro bzw. 1,093 Billion Euro) für die Banken und deren Profiteure (nicht nur) in der Bundesrepublik Deutschland!

Der DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik, erklärt hierzu:

>Der größte Teil davon wanderte in die Tresore der Finanzinstitute. Solange die Banken schwarze Zahlen schrieben, konnten sich die Finanzjongleure aus Frankfurt am Main satte Bonuszahlungen einstecken. Wenn sie sich verspekulieren, gab es einen „Goldenen Handschlag“. Nun aber fließen die Erträge aus Kredit- und Wertpapiergeschäften im Ausland nicht mehr. Es gibt aber noch Vater Staat, der bereitwillig das rettende Steuergeld reicht.“ Was der sozialdemokratische DGB-Vorstand nicht sagt: Beim bestehenden imperialistischen deutschen Staat, auch mit seinen Spekulations- und Raubgeschäften im Ausland, handelt es sich (auch) um den Staat der Spekulanten der Banken!  

Die ausländischen (imperialistischen) Spekulations- und Vermögenseinkommen der deutschen Banken in den letzten zehn Jahren lagen bei den Wertpapieren* bei einer Gesamtsumme seit 1999: 509,1 Milliarden Euro.

Die ausländischen Spekulations- und Vermögenseinkommen lagen bei den Zinsen für Kredite bei einer Gesamtsumme seit 1999: 583,7 Milliarden Euro. Die vom Ausland erhaltenen Spekulations- und Vermögenseinkommen (Gewinn und Profit) der deutschen Banken lagen seit 1999 bei insgesamt: 1.092,8 Mrd. Euro!  

Spekulations- und Vermögenseinkommen deutscher Banken im Ausland:

Jahr

Wertpapiere gesamt*

Zinsen für Kredite

Gesamtsumme:

1999

 29,43 Milliarden Euro

 39,71 Mrd. Euro

   69,14  Mrd. €

2000

 40,11 Mrd. Euro

 53,49 Mrd. Euro

   93,6   Mrd. €

2001

 45,89 Mrd. 

 47,16 Mrd.

   93,05 Mrd. €

2002

 46,79 Mrd.

 43,27 Mrd.

   90,06 Mrd. €

2003

 44,39

 39,95

   84,34 Mrd. €

2004

 47,22

 43,02

   90,24 Mrd. €

2005

 50,54

 55,35

 105,89 Mrd. €

2006

 56,54

 73,92

 130,46 Mrd. €

2007

 71,42

 90,61

 162,03 Mrd. €

2008

 76,77

 97,23

 174,0   Mrd.€

Summe:

509,1 Mrd. Euro

583,7 Mrd. Euro

1092,81 Mrd. €

(*) beinhaltet Dividenden, Erträge aus Investmentzertifikaten, Zinsen für Anleihen und Geldmarktpapiere

Quelle: Deutsche Bundesbank /  Erweiterung: R. Schramm
Quelleninfo.: „Klartext“ Nr. 15/2009, 16 April 2009. DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik.

Editorische Anmerkungen

Den Text  erhielten wir vom Autor.