Betrieb & Gewerkschaft
Ein Jahr Haustarif im Babylon
Weder Geschäftsführung noch Ver.di halten sich an den abgeschlossenen
Tarifvertrag


Pressemitteilung Betriebsrat Babylon Berlin Mitte

04/11

trend
onlinezeitung

28. März 2010

Im Dezember 2009 schlossen Ver.di in Person von Andreas Köhn und Babylon-Geschäftsführer Timothy Grossman einen Tarifvertrag für das Berliner Traditionskino am Rosa-Luxemburg-Platz ab, der rot-rote Senat stellte für tarifliche Lohnerhöhung 30.000 Euro zur Verfügung.

Doch ohne Druckmittel und mangels einer Basis im Betrieb musste Ver.di  eine stark abgespeckte Variante des Flächentarifvertrages unterschreiben. So wurden die Vergütungstabellen und beispielsweise die Anerkennung von Berufserfahrung vorerst ausgesetzt. Der Arbeitskampf, den Beschäftigte mit der Basisgewerkschaft FAU Berlin Monate zuvor begonnen hatten, sollte von Ver.di und Geschäftsleitung offenbar schnell befriedet werden.

*Der Betriebsrat Matthias Schulz: "Ver.di rechtfertigte den billigen Vertragsabschluss mit dem Versprechen auf baldige Nachverhandlungen. Heute scheint es, als hätten sich Ver.di und Babylon-Geschäftsführung das Schweigen der Kritiker und das Ende des Arbeitskampfes möglichst billig erkaufen wollen."*

Bis Oktober 2010 hätten die Vergütungstabelle und damit die Löhne nachverhandelt werden müssen. Im Dezember 2010 erklärte Geschäftsführer Timothy Grossman, noch im selben Monat würden die ausstehenden Verhandlungen nachgeholt. Bis heute ist das nicht geschehen. Keine der Tarifparteien hält sich an den eigenen Vertrag. Nach wie vor liegen die Löhne im einzigen kommunal geförderten Kino Berlins, trotz Ver.di-Vertrag, weit unter dem Flächentarifvertrag.

Matthias Schulz
Betriebsrat Neue Babylon GmbH


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