Betrieb & Gewerkschaft

Kiel: 12.000 bei Warnstreik und Demonstration - Kanalschleusen bleiben dicht

von Redaktion von www.kommunisten.de

04/12

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26.03.2012: Mit einer Demonstration von etwa 12.000 Teilnehmern sind am Montag in Kiel die Warnstreiks des öffentlichen Dienstes fortgesetzt worden. "Damit sind unsere Erwartungen mehr als übertroffen worden", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di . Die Gewerkschaft hatte mit etwa 8.000 Menschen gerechnet. Neben Kitas, Rathäusern und Stadtreinigungen waren ab 6 Uhr auch die Kanalschleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau betroffen. Der Streik traf die Wasserstrasse mitten im Boom; bis zu 100 Schiffe fahren derzeit täglich durch den Kanal. Am Vormittag brachten 60 Busse Streikende nach Kiel. Fünf Demonstrationszüge zogen durch Kiel und vereinigten sich um 12 Uhr auf dem "Platz der Kieler Matrosen" vor dem Hauptbahnhof.

Sprecher von ver.di unterstrichen in ihren Reden noch einmal die Tarifforderungen. Sie verlangten für die Streikenden 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 200 Euro im Monat. Außerdem verlangt ver.di die unbefristete Übernahme der Auszubildenden sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro. Die Arbeitgeber haben für die Angestellten bisher 2,1 Prozent mehr ab Mai und weitere 1,2 Prozent mehr ab 2013 angeboten.

„Dieser Warnstreik ist derzeit die einzige Möglichkeit, um auf das in der vergangenen Woche in jeder Beziehung unzureichende Angebot der Arbeitgeber zu reagieren. Wer den Beschäftigten ein Angebot in Form einer dreisten Mogelpackung verkaufen will, darf sich über die Antwort nicht wundern! Die angebotenen 2,1 Prozent ab Mai 2012 entsprechen lediglich 1,75 Prozent auf 12 Monate gerechnet. Wenn dann auch nur 1,2  Prozent für 2013 hinzukommen, haben wir es mit einem Reallohnverlust zu tun! Darüber kann auch eine Einmalzahlung von 200,-€ nicht hinweg täuschen. Das ist weder akzeptabel noch hinnehmbar!" so Karin Hesse, Leiterin des ver.di Landesbezirks Nord.

"Wenn Banken und Spekulanten rufen, werden Milliarden von Euro ohne mit der Wimper zu zucken zur Verfügung gestellt! Wenn es aber um den ehrlich arbeitenden Feuerwehrmann, die Krankenschwester, die Erzieherin, den Müllwerker, den Busfahrer, die Altenpflegerin, den Versorger und den Verwaltungsangestellten des öffentlichen Dienstes geht, wird ihnen ein  Reallohnverlust zugemutet. Das ist weder plausibel noch akzeptabel!" so die Gewerkschafterin weiter.

Editorische Hinweise

Wir spiegelten den Bericht von der Website  www.kommunisten.de