Die Leninsche Wahrheitsauffassung und ihre aktuelle Bedeutung

von Kurt Wagner

04-2013

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Einleitung

Das Problem der Wahrheit bildet ohne Zweifel ein Zentralproblem jeder philosophischen Erkenntnistheorie, denn die Grundlage der Philosophie nach dem Verhältnis von Materie und Bewußtsein führt mit Notwendigkeit zu der weiteren Frage: „Ist unser Denken imstande, die wirkliche Welt zu erkennen, vermögen wir in unseren Vorstellungen und Begriffen ... ein richtiges Spiegelbild der Wirklichkeit zu erzeugen? "(1) Es geht dabei im umfassenden philosophischen Sinne um das Problem der Richtigkeit oder Adäquatheit unserer gedanklichen Abbilder, um ihre Übereinstimmung mit der Wirklichkeit, und das ist eine für die gesamte weltanschauliche Orientierung des Menschen und insbesondere auch des nach Wahrheit suchenden Naturforschers grundlegende Frage. Mit Recht nimmt sie deshalb in den erkenntnistheoretischen Überlegungen und Äußerungen Lenins einen wichtigen Platz ein, wobei er besonders den objektiven, konkreten und historisch-relativen Charakter der Wahrheit hervorhebt. Auf diese drei Aspekte der Leninschen Wahrheitsauffassung soll im folgenden eingegangen werden.

Der objektive Charakter der Wahrheit

Den Ausgangspunkt für Lenins Wahrheitsauffassung bildet die materialistische Beantwortung der Grundfrage der Philosophie, die Anerkennung des Primats der Materie gegenüber dem Bewußtsein. Konsequent faßt er das Materielle, die objektive Realität als das Primäre, Ursprüngliche und das Ideelle als ein (mehr oder weniger getreues) Abbild, als das ,,im Menschenkopf umgesetzte und übersetzte Materielle"(2) auf. Darin sieht er das Hauptmerkmal jeder materialistischen Erkenntnistheorie, und das schließt von vornherein aus, daß Wahrheit als eine selbständig existierende Wesenheit im Sinne Platos und des objektiven Idealismus aufgefaßt wird; Wahrheit ist vielmehr — wie es schon Aristoteles darlegte — eine Eigenschaft unserer Erkenntnis, des gedanklichen Abbilds und besteht in dessen Übereinstimmung mit dem Erkenntnisobjekt.

Aus dieser materialistischen Grundauffassung des Erkenntnisprozesses ergibt sich, daß der Maßstab für die Richtigkeit, die Wahrheit unserer Vorstellungen über die materielle Wirklichkeit nur in der objektiven Realität selbst, in den primären Objekten der Erkenntnistätigkeit liegen kann, daß das Wahrsein in diesem Sinne einen objektiven, vom Objekt determinierten Charakter trägt. Da es Lenin in der Auseinandersetzung mit dem subjektiven Idealismus vor allem um die Verteidigung der materialistischen Grundposition, um die vorbehaltslose Anerkennung der primären Existenz der materiellen Welt geht, verknüpft er oft und mit Recht die Anerkennung der objektiven Realität mit der der objektiven Wahrheit, denn beide stehen in engem Zusammenhang. Das bedeutet jedoch nicht, daß von ihm objektive Wahrheit und objektive Realität gleichgesetzt werden, denn Wahrheit als Eigenschaft dej kognitiven Abbilder gehört doch einer anderen erkenntnistheoretischen (oder semantischen) Ebene an. Unter „objektiver Wahrheit" versteht Lenin in einem tieferen, umfassenderen Sinne die Tatsache, daß es,,m den menschlichen Vorstellungen" — also in der ideellen Ebene! — einen Inhalt gibt, „der vom Subjekt unabhängig ist, der weder vom Menchen noch von der Menschheit abhängig ist."(3) „Objektiv" heißt also hier: unabhängig vom erkennenden Subjekt, sowohl als individuelles als auch als gesellschaftliches Subjekt des Erkenntnisprozesses. Nun gibt es natürlich keinen menschlichen Erkenntnisvorgang ohne ein erkennendes Subjekt, ohne dessen aktive geistige Tätigkeit. Aus der Fülle der Informationen, die ihm seine Sinnesorgane und deren moderne „Erweiterungen" in Form der verschiedenartigsten Beobachtungsgeräte und -verfahren liefern, baut sich der Mensch das ideelle Modell des Erkenntnisobjektes in seinem Bewußtsein auf — insofern ist jede Erkenntnis „ein subjektives Abbild der objektiven Welt."(4) Aber die Frage nach der Wahrheit des Ergebnisses dieses Erkenntnisvorgangs ist nicht die Tätigkeit des Subjekts, sondern der erreichte Grad der Übereinstimmung mit dem Erkenntnisobjekt entscheidend. Die Wahrheit ist vom erkennenden Subjekt unabhängig - das ist der. Kerngedanke der Leninschen Lehre vom objektiven Charakter der Wahrheit. Er richtet sich zugleich gegen den subjektivistischen Relativismus und dessen Behauptung, daß die Wahrheit einer These vom jeweiligen Subjekt abhängig und nicht für alle beliebigen Subjekte die gleiche sei. Wie weit das Erkennen bei der Gewinnnung eines wahren Abbilds vordringt, wird zwar von den Möglichkeiten und Fähigkeiten des Erkenntnissubjekts mitbestimmt, aber die Wahrheit des Erkenntnisproduktes besteht allein in seiner (mehr oder weniger ausgeprägten) Übereinstimmung mit dem Erkenntnisobjekt, ist also eine objektive Eigenschaft wahrer Abbilder.

In diese Auffassung von „objektiver Wahrheit" ist die Möglichkeit eingeschlossen — auch wenn sie von Lenin nicht ausdrücklich erwähnt wird —, daß in bestimmten Fällen rein ideelle Gegebenheiten zum Objekt der menschlichen Erkenntnistätigkeit werden und auf höherer, metatheoretischer Stufe abgebildet werden können, beispielsweise in der metatheoretischen Aussage p: „Die Theorie T ist logisch widerspruchsfrei." Wenn diese Aussage wahr, das heißt die Theorie T wirklich logisch widerspruchsfrei ist, so ist sie auch objektiv wahr genau in dem von Lenin formulierten Sinne: Ihre Wahrheit ist unabhängig von dem Subjekt, das die Aussage p trifft, sie wird allein bestimmt durch die „objektive" Beschaffenheit des „stufenniedrigeren" Sachverhalts (hier: die logische Widerspruchsfreiheit von T) — wobei es in dieser Hinsicht ohne Belang ist, ob die Theorie T direkt oder über weitere Stufen vermittelt einen objektiv-realen, also materiellen Gegenstand widerspiegelt.«(5)

Aus der Auffassung der Objektivität der Wahrheit als Unabhängigkeit vom erkennenden Subjekt folgt ferner, daß die Wahrheit von Aussagen nicht von deren Feststellbarkeit abhängig gemacht oder diese gar in die Definition des Wahrheitsbegriffs einbezogen werden darf.(6) Ob eine Aussage (mehr oder weniger) wahr ist, wird allein durch den Grad ihrer Übereinstimmung mit dem durch sie abgebildeten Sachverhalt bestimmt. Daß sich ihre Wahrheit im praktischen Handeln, bei experimenteller Prüfung, durch theoretische Ableitung oder auf andere Weise nachweisen und feststellen läßt, liegt in ihrem Wahrsein begründet, nicht umgekehrt. Es sind durchaus auch wahre Aussagen möglich, ohne daß das erkennende Subjekt zur Zeit oder jemals in der Lage ist, ihre Wahrheit festzustellen und zu beweisen.(7)

Beispielsweise war Demokrits Behauptung „Alle Körper bestehen aus Atomen" vor 2500 Jahren so wahr wie heute, obwohl damals keinerlei Möglichkeit bestand, diese kühne materialistische Hypothese empirisch zu bestätigen oder theoretisch zu beweisen — der Grad ihrer Sicherheit war also sehr gering. Die Annahme „Auf dem Mars gab es einst hochorganisierte Lebewesen" kann wahr oder falsch sein, unabhängig davon, ob es uns heute oder überhaupt jemals möglich sein wird, ihre Richtigkeit zu prüfen. Deshalb betont Lenin mit Recht, daß man die Frage der objektiven Wahrheit nicht mit dem Kriterium der Wahrheit vermengen darf.(8)

Von bürgerlichen Erkenntnistheoretikern wird oft der Unterschied der beiden Fragestellungen — einerseits nach der Wahrheit und andererseits nach der Sicherheit oder Gewißheit einer Aussage - nicht beachtet.(9) Das hat seine Hauptursache darin, daß sie das Wahrsein nicht als objektive Eigenschaft der Aussagen auffassen, sondern als Ergebnis seiner „Bewertung" durch das erkennende Subjekt, als eine „Zuordnung" von Wahrheitswerten zu den Aussagen. Dieses Bewerten und Zuordnen hängt natürlich vom Wissensstand des Subjekts und den theoretischen und praktischen Möglichkeiten der Überprüfung ab. Unter diesen Voraussetzungen ist es dann nur folgerichtig, wenn die Begriffe „wahr" und „-wahrscheinlich" auf die gleiche Ebene gestellt, der Unterschied zwischen beiden verwischt und „wahrscheinlich", ja sogar „unbestimmt" als graduelle Zwischenstufe zwischen „wahr" und „falsch " eingeordnet werden. Zugleich wird jedoch meist zugegeben, daß eine als „unbestimmt" bewertete Aussage auch wahr oder falsch sein kann, nur daß wir dies eben zum gegebenen Zeitpunkt (noch) nicht wissen — daß also Wahrheit und Wissen von der Wahrheit keineswegs dasselbe sind.

Die Leninsche Lehre vom objektiven Charakter der Wahrheit hilft uns also, die unterschiedlichen erkenntnistheoretischen Betrachtungsebenen klar auseinanderzuhalten und die Gleichsetzung von Wahrheit und Feststellbarkeit, von Begriff und Kriterium der Wahrheit zu vermeiden. Damit wird vor allem dem krassen Relativismus und Subjektivismus in der Wahrheitsauffassung der Boden entzogen, wie er etwa in Dunges Formulierung zum Ausdruck kommt: „Es sind wir, die einer gegebenen Aussäge einmal diesen, einmal einen anderen Wahrheitswert zuordnen, je nachdem '•• wie unser allgemeiner Wissensstand sich entwickelt. "(10) Lenins Hinweise haben auch große Bedeutung für die richtige, dialektisch-materialistische Lösung einer Reihe von Problemen, die gegenwärtig sowohl unter bürgerlichen als auch marxistischen Philosophen diskutiert werden, wie die Abhängigkeit der Wahrheit vom Zeitpunkt der Formulierung einer Aussage oder von der dabei verwendeten Sprache, die Frage nach der Wahrheit von Zukunftsaussagen oder von Theorien. Eine erfolgreiche Auseinandersetzung mit den Auffassungen der Vertreter des modernen Positivismus und mit Tendenzen ihres Eindringens in manche Darlegungen marxistischer Autoren macht es erforderlich, die wegweisenden Grundgedanken Lenins, seine klare materialistische Ausgangsposition noch stärker als bisher zu beachten und schöp-fersich weiterzuentwickeln.

Der konkrete Charakter der Wahrheit

Ein zweiter grundlegender Gesichtspunkt der Leninschen Wahrheitsauffassung ist die Lehre von der Konkretheit der Wahrheit. Anknüpfend an Hegels These „Die Wahrheit ist immer konkret" und aufbauend auf dem von Marx herausgearbeiteten Gesetz des Aufsteigens der Erkenntnis vom Abstrakten zum Konkreten, hebt Lenin immer wieder hervor, daß nur die konkrete Analyse der konkreten Situation und die möglichst allseitige Erfassung des Gegenstandes uns ein wahrheitsgetreues Bild der Wirklichkeit liefern können. „Um einen Gegenstand wirklich zu kennen, muß man alle seine Seiten, alle Zusammenhänge und , Vermittelungen' erfassen und erforschen",(11) betont er, und es sei unbedingt notwendig, jede Frage in ihre konkrete historische Situation hineinzustellen. Eine der großen Leistungen Lenins als Theoretiker und Führer der Arbeiterbewegung besteht gerade darin, daß er diesen Grundsatz in allen komplizierten Situationen und Auseinandersetzungen meisterhaft anzuwenden verstand, vom Kampf gegen die „allgemeinen Wahrheiten" der Menschewiki hinsichtlich der Taktik in der bürgerlich-demokratischen Revolution (12) bis zu den Meinungsverschiedenheiten mit Trotzki und Bucharin über die Rolle der Gewerkschaften beim Aufbau des Sozialismus.

Die Forderung nach „Konkretheit der Wahrheit" kann man zunächst auf einzelne Aussagen und Thesen beziehen, auf die Erhöhung ihres Wahrheitsgrades durch „Konkretisierung", durch genauere Erfassung ihrer Bedingungen und Grenzen. Je vollständiger und präziser in einer Aussage durch eine Vielzahl von zeitlichen, räumlichen und anderen Bestimmungen die vielfältigen Zusammenhänge des betrachteten Sachverhalts widergespiegelt und ihr Gültigkeitsbereich genau abgesteckt wird, um so höher wird ihr Wahrheitsgrad und damit ihre Brauchbarkeit und Zuverlässigkeit als Richtschnur für das menschliche Handeln. Wird dies nicht beachtet, so kann eine unter bestimmten Bedingungen wahre Aussage in einer anderen Situation falsch und irreführend sein, denn „jede Wahrheit kann man, ... wenn man sie übertreibt, wenn man sie über die Grenzen ihrer wirklichen Anwendbarkeit hinaus aus- , dehnt, ab absurdum führen ",(13) „jede abstrakte Wahrheit wird zur Phrase, wenn man sie auf jede beliebige konkrete Situation anwendet. "(14) Der konkrete Charakter der Wahrheit äußert sich also darin, daß die wahre Aussage den Sachverhalt „mit der historisch jeweils möglichen größten Präzision erfassen" muß.(15)

Diese Forderung ist nicht nur für die Erkenntnis gesellschaftlicher Zusammenhänge, worauf sich Lenin meist bezieht, sondern ebenso für die Erforschung der Naturerscheinungen von großer Bedeutung. Die Geschichte der Naturwissenschaft liefert eine Fülle von Beispielen, wie bestimmte Aussagen durch den weiteren Erkenntnisfortschritt präzisiert und betreffende Sachverhalte immer genauer erfaßt wurden. Engels erläutert dies sehr anschaulich an der Geschichte des Boyleschen Gesetzes,(16) in dessen ursprüngliche Formulierung (p • V = constant) später der Einfluß des Temperaturbereichs, der Art und Dichte des Gases usw. aufgenommen werden mußte. Ähnlich war es mit der Kopernikanischen These, daß die Sonne im Mittelpunkt kreisförmiger Umlaufbahnen der Planeten stehe, oder mit der Ansicht Newtons, daß die Masse eines Körpers eine völlig unveränderliche Größe sei. Der Fortschritt der Erkenntnis bestand in den genannten einfachen Fällen stets darin, daß durch zusätzliche, einschränkende Bestimmungen die ursprünglichen Aussagen — die durchaus ihre historische Berechtigung und relative Wahrheit besitzen — „konkretisiert" wurden.

Darüber hinaus bedeutet „Konkretheit der Wahrheit" in einem erweiterten und umfassenden Sinne die vollständige und allseitige Erfassung eines ganzen Objektbereichs in einem System von Aussagen, in einer Theorie. Zur richtigen Widerspiegelung eines komplexen Objekts reichen einzelne Aussagen nicht mehr aus, da sie immer nur bestimmte, isolierte Seiten oder Teile desselben erfassen. Um die Vielfalt der Zusammenhänge zu erkennen, muß ein Aussagensystem als ein geordnetes Ganzes aufgebaut werden, dessen innere Struktur zugleich die objektiv bestehenden Beziehungen in bestimmter Weise abbildet, indem die Aussagen in eine entsprechende Ordnung gebracht und die wesentlichen Zusammenhänge darin hervorgehoben werden. In diesem Sinne sprach Lenin davon, daß die Lehre von Marx allmächtig, weil richtig (oder wahr) ist;(17) denn sie widerspiegelt die wesentlichen, grundlegenden Beziehungen des gesellschaftlichen Le.bens und liefert ein zuverlässiges Gesamtbild der gesellschaftlichen Entwicklung.

Zwischen dem Wahrheitsgrad einer Theorie und dem einzelner Aussagen bestehen wechselseitige Zusammenhänge. Zwar bildet der Wahrheitsgrad oder -wert der Aussagen das grundlegende Element, zu dessen Feststellung keineswegs immer erst eine Theorie erforderlich ist. Doch hängt die Wahrheit jeder Aussage auch von der Bestimmtheit der verwendeten Begriffe und damit von dem zugrundeliegenden Begriffssystem ab, das mit Hilfe anderer Aussagen aufgebaut wird, und der Grad der Sicherheit der Aussage erhöht sich durch ihre Einordnung in ein schon in anderer Weise geprüftes und bewährtes Aussagensystem. Umgekehrt wird der Wahrheitsgehalt einer Theorie durch die Wahrheitswerte der in ihr enthaltenen Aussagen, insbesondere durch die Tiefe und Vollständigkeit ihrer wesentlichen Teilerkenntnisse bestimmt. Man kann aus dem Marxismus — schrieb Lenin in diesem Zusammenhang — „nicht eine einzige grundlegende These, nicht einen einzigen wesentlichen Teil wegnehmen, ohne sich von der objektiven Wahrheit zu entfernen"(18), denn die Marxsche Theorie als Ganzes stellt objektive Wahrheit dar.(19)

Aus dieser Auffassung vom konkreten Charakter der Wahrheit folgt also, daß man die Anwendung des Wahrheitsbegriffs nicht allein auf Aussagen beschränken kann, sondern daß in einem erweiterten, übertragenen Sinne auch die Frage berechtigt ist, wie weit Aussagensysteme, Theorien und die von ihnen gelieferten Gesamtbilder mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Das gilt natürlich auch für so-genannte ideologische Systeme, da und insofern sie ebenfalls aus Aussagen bestehen. In gewissem Sinne kann man sogar — wie es auch bei den Klassikern des Marxismus-Leninismus auftritt — von der Wahrheit von Vorstellungen und Begriffen sprechen, wenn man berücksichtigt, daß in ihre Herausbildung oder Definition eine Reihe von Aussagen eingeht. Die in dieser Hinsicht zentrale Stellung der Aussagen beruht darauf, daß sie die elementaren Bausteine für das ideelle Abbild darstellen, denn sie widerspiegeln die"einfachsten Beziehungen (Sachverhalte), aus denen sich die Übereinstimmung (Strukturähnlichkeit) von Abbild und Objekt ergibt, und an ihnen kann die Wahrheit oder Falschheit unmittelbar überprüft werden. Die Betonung der Tatsache, daß Wahrheit vor allem eine Eigenschaft von Aussagen ist,(20) hat deshalb ihre sachliche Berechtigung, doch sollten wir dabei Übertreibungen und Einseitigkeiten vermeiden. Der philosophisch-erkenntnistheoretische Wahrheitsbegriff muß auf jeden Fall weiter gefaßt werden, als es in der Aussagenlogik üblich ist, und die Übereinstimmung des Gesamtbildes mit dem Erkenntnisobjekt in sich einschließen. So kann uns auch hier die Leninsche Wahrheitsauffassung bei der Überwindung zu enger Auslegungen des Wahrheitsbegriffes und bei der erfolgreichen Entwicklung der marxistisch-leninistischen Erkenntnistheorie wirksam helfen

Der historisch relative Charakter der Wahrheit

Aus der dialektisch-materialistischen Auffassung des Erkennens als Abbildungsprozeß ergibt sich folgerichtig, daß die vollständige, allseitige Erfassung des Erkenntnisobjekts nicht in einem einmaligen Erkenntnisakt erfolgen kann, sondern nur allmählich, schrittweise, in einem langen historischen Prozeß. Dabei erhöht sich der Wahrheitsgrad unserer Aussagen und Theorien von Stufe zu Stufe, es vollzieht sich ein Prozeß der Annäherung an die absolute Wahrheit über viele Grade und Formen relativer Wahrheiten. Die Herausarbeitung dieser historischen Relativität der Wahrheit bildet einen dritten wesentlichen Grundzug der Leninschen Wahrheitsauffassung, in dem ihr dialektischer Charakter besonders deutlich zum Ausdruck kommt.

Anknüpfend an Engels' Thesen im „Anti-Dühring", zeigt Lenin, daß um die Jahrhundertwende Relativismus und Skeptizismus bei Philosophen und Naturwissenschaftlern gerade deshalb so weite Verbreitung finden konnten, weil sie die Dialektik von relativer und absoluter Wahrheit nicht verstanden hatten.(21) Da durch die Fortschritte der Naturerkenntnis, besonders die Aufdeckung des atomaren Aufbaus der Materie, eine Reihe von Vorstellungen, die vorher als absolut wahr galten, erschüttert wurden, begann man nun daran zu zweifeln, ob überhaupt objektive und absolute Wahrheit unserer Erkenntnisse erreichbar sei. Moleküle, Atome, Elektronen wurden als bloße Fiktionen, als vom Menschen konstruierte Hilfsvorstellungen betrachtet, die man ebensogut fallenlassen und durch andere ersetzen könnte. Weil sich das Atom nicht als raumfüllend und unzerstörbar erwies, wie man bisher angenommen hatte, wurde von den idealistischen Philosophen die reale Existenz der Atome überhaupt bestritten. Demgegenüber betont Lenin: ,,'Die Zerstörbarkeit des Atoms, seine Unerschöpflichkeit, die Veränderlichkeit aller Formen der Materie und ihrer Bewegung bildeten immer die Stütze des dialektischen Materialismus. Alle Grenzen in der Natur sind bedingt, relativ, beweglich, drücken das Näherkommen unseres Verstandes an die Erkenntnis der Materie aus, was aber nicht im'min-desten beweist, daß die Natur, die Materie selbst nur ein ... Produkt unseres 'Ver-

Standes sei. "(22) in der Unkenntnis der materialistischen Dialektik sieht er die Hauptursache für das Abgleiten vieler Wissenschaftler vom mechanischen Materialismus, der sich als unhaltbar erwies, zum Agnostizismus und Idealismus. Klar und eindeutig formuliert er als Standpunkt des dialektischen Materialismus in dieser Frage: „Daß sich die absolute Wahrheit aus der Summe der relativen Wahrheiten in deren 'Entwicklung zusammensetzt, daß die relativen Wahrheiten relativ richtige Widerspiegelungen des von der Menschheit unabhängigen Objekts sind, daß diese Widerspiegelungen immer richtiger werden, daß in jeder wissenschaftlichen Wahrheit trotz ihrer Relativität ein Element der absoluten Wahrheit ist. "(23)

Die marxistisch-leninistische Lehre von der relativen und absoluten Wahrheit bezieht sich sowohl auf den Wahrheitsgrad einzelner Aussagen als auch auf Theorien und die Gesamterkenntnis der Welt. Beschränken wir uns hier zunächst auf den erstgenannten, einfacheren Anwendungsbereich. Eine Aussage ist absolut wahr genau dann, wenn sie alle Seiten und Bedingungen des durch sie abgebildeten Sachverhalts vollständig widerspiegelt und deshalb im weiteren Fortschritt der Erkenntnis nicht mehr verändert werden kann. Das Absolut-wahr-Sein stellt also den höchsten Grad der Übereinstimmung von Aussage und Sachverhalt dar, den unüber-schreitbaren Grenzwert der genauen Erfassung desselben; vollständige Bestimmtheit und die daraus folgende zeitliche Invarianz sind die beiden Hauptmerkmale absolut wahrer Aussagen.(24) Dagegen ist eine Aussage relativ wahr, wenn sie den abzubildenden Sachverhalt nur teilweise und ungenau widerspiegelt, also nur einige Seiten und Bedingungen desselben erfaßt; sie kann und muß deshalb durch den weiteren Erkenntnisfortschritt noch ergänzt, vervollständigt, präzisiert werden. Der Prozeß der schrittweise genaueren Erfassung eines Sachverhalts läßt sich treffend als „Annäherung an die absolute Wahrheit" auffassen; er ist eng mit der obengenannten Konkretisierung verbunden, die zugleich eine Relativierung darstellt.

Die Klassiker des Marxismus-Leninismus erkannten, daß die formallogische Einteilung aller Aussagen in (absolut) wahre und (absolut) falsche nicht ausreicht, um den historischen Prozeß des ständigen Fortschreitens der Erkenntnis zu erfassen,(25) und sie nahmen mit dieser Einsicht bestimmte Gedanken neuer Entwicklungsrichtungen der modernen Logik voraus, wie sie seit den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts entstanden. Während die „topologische Logik" (Hempel)(26) einen komparativen Wahrheitsbegriff einführt, indem sie die Beziehungen „gleich wahr" und „mehr (oder weniger) wahr" zugrunde legt und die Aussagen nach ihrem Wahrheits-

grad vergleicht und ordnet, lassen die verschiedenen mehrwertigen Logiksysteme nicht nur zwei, sondern n (mit n > 2) „Wahrheitswerte" zu, deren erkenntnistheoretische Interpretation jedoch sehr unterschiedlich erfolgt. Wird in den dreiwertigen Logiken, wie sie von Kleene, Reichenbach und anderen entwickelt würden, der dritte Wahrheitswert als „unbestimmt", „unbekannt" oder „nicht feststellbar" gedeutet,(27) so werden dadurch verschiedenartige Aspekte der Bewertung von Aussagen miteinander vermengt, insbesondere die Frage der Wahrheit (Übereinstimmung) und der Sicherheit (Wahrscheinlichkeit) unserer Erkenntnisse - darauf wurde weiter oben bereits hingewiesen.

Am besten geeignet für die quantitative Darstellung der Beziehungen zwischen relativer und absoluter Wahrheit von Aussagen ist wohl eine „unendlichwertige" Logik, in der die Wahrheitswerte den reellen Zahlen des Intervalls 0 ... l zugeordnet und folgendermaßen interpretiert werden: Der Wert „l" entspricht der vollkommenen Übereinstimmung, also der absoluten Wahrheit, der Wert „0" der absoluten Falschheit, und die unendlich vielen Zwischenwerte entsprechen den unendlich vielen möglichen Übereinstimmungsgraden von Aussage und Sachverhalt, das heißt den verschiedenen Graden relativer Wahrheit.(28) Auch diejenigen Aussagen, deren Wahrheitswert < l, aber > 0 ist, betrachten wir als (relativ) wahr, weil sie einen bestimmten Grad von Übereinstimmung mit dem Sachverhalt aufweisen und deshalb für das menschliche Handeln eine (mehr oder weniger) brauchbare Orientierung geben. Eine annähernd richtige Widerspiegelung eines Sachverhalts wird nicht dadurch falsch, daß sich im Zuge des weiteren Erkenntnisfortschritts eine Präzisierung oder Konkretisierung, eine genauere Begrenzung ihres Geltungsbereiches erforderlich macht — dafür wurden im vorhergehenden Abschnitt schon einige Beispiele genannt, und Lenin demonstriert am immer tieferen Eindringen in die physikalische Struktur der Materie den „zeitweiligen, relativen, annähernden Charakter aller dieser Marksteine in der Erkenntnis der Natur durch die fortschreitende Wissenschaft des Menschen ",(29)

Es ist bemerkenswert, daß Mario Bunge in seiner umfassenden Untersuchung zur Erkenntnistheorie und Methodologie der modernen Wissenschaften zu ähnlichen Ergebnissen kommt.(30) Er entwickelt dort eine Konzeption der partiellen oder approximativen Wahrheit, die er am Beispiel empirischer Verallgemeinerungen erläutert: Wenn wir anfangs angenommen haben: „Alle A sind B" (a), und die Erfahrung zeigt, daß 10 Prozent der A nicht B sind, so werden wir nicht schlußfolgern, daß die Aussage a insgesamt falsch ist, sondern daß sie partiell falsch oder im bestimmten Maße oder Grade wahr ist; mehr noch, wir können sagen, daß ihr Wahrheitsgrad 0,9 beträgt, da sie in 9 von 10 Fällen als wahr herauskommt.

Sicher bedarf es noch weiterer, gründlicher Untersuchungen, um die Berechtigung und Anwendbarkeit der mehrwertigen Logiken zur Beschreibung des Prozesses der Annäherung und Vertiefung unseres Wissens zu klären. Im Alltag wie in der Wissenschaft wird jedenfalls — darin ist Bunge zuzustimmen - die Konzeption der partiellen, das heißt relativen Wahrheit weitgehend verwendet - und wir sehen darin eine Bestätigung der auch von Lenin hervorgehobenen Voraussage von Engels, daß die formale zweiwertige Logik nur auf einem beschränkten Gebiet absolut gültig ist und die Dialektik des Erkenntnisprozesses nicht ausreichend erfassen kann.(31)

Für die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie ergibt sich die Einführung unterschiedlicher Wahrheitsgrade (relative Wahrheiten verschiedener Stufe) und eines Grenzwertes derselben (absolute Wahrheit) folgerichtig aus ihrer dialektischmaterialistischen Grundposition.(32) Wenn Erkennen stets in einem mehr oder weniger getreuen Abbilden der Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein besteht, so muß man einerseits davon ausgehen, daß die angestrebte Übereinstimmung jeweils in verschieden hohem Grade, mit mehr oder weniger großer Genauigkeit erreicht werden kann, und man muß andererseits — zumindest als Idealfall und für bestimmte Gegenstandsbereiche - die Möglichkeit anerkennen, daß Aussage und Sachverhalt vollständig übereinstimmen. In diesem Sinne schrieb Lenin: „Die objektive, d.h. vom Menschen und von der Menschheit unabhängige Wahrheit anerkennen heißt auf diese oder jene Weise die absolute Wahrheit anerkennen",(33) der wir uns ständig nähern;jedoch sind „die Grenzen der Annäherung unserer Kenntnisse an die objektive, absolute Wahrheit geschichtlich bedingt",(34) die Wahrheit muß historisch relativiert werden.

Dagegen erscheint uns eine Relativierung der Wahrheit auf die Sprache, in der die betreffende Aussage formuliert ist, für die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie unannehmbar. Sie ist zwar bei bürgerlichen Logikern und Erkenntnistheoretikern weit verbreitet und hat auch in Arbeiten marxistischer Autoren Eingang gefunden, sie beruht jedoch auf einer ungerechtfertigten Gleichsetzung der Ebenen der gedanklichen Abbilder und der sprachlichen Zeichen: Wahrheit wird nicht konsequent als Eigenschaft der Aussagen (bestimmter Abbilder), sondern der Aussagesätze (ihrer sprachlichen Existenzform) verstanden. Wenn Wahrheit — wie oben dargelegt wurde - eine objektive Eigenschaft der gedanklichen Abbilder ist, so kann sie nicht von den sprachlichen Zeichen abhängen, die zu ihrer Fixierung und Übermittlung benutzt werden. Das würde beispielsweise bei der Verwendung homonymer Wörter zu der absurden Konsequenz führen, daß derselbe Satz auf einem Gebiet wahr, auf einem anderen falsch sei;(35) in Wirklichkeit handelt es sich hier um zwei verschiedene Aussagen, die nur - infolge der Mehrdeutigkeit mancher Wörter der Umgangssprache - durch die gleiche sprachliche Einführung eines „statischen Begriffs" von relativer Wahrheit (in Gegenüberstellung zu dem sonst üblichen „dynamischen Begriff") fragwürdig, der dadurch gekennzeichnet sein soll, daß „den sprachlichen Aussage-

Sätzen selbst Wahrheit zugeschrieben wird" und diese „nur in bezug auf ein bestimmtes Sprachsystem Wahrheit besitzen."(36) Die (gleichberechtigte) Anerkennung eines auf Sätze bezogenen und deshalb von der Sprache abhängigen Wahrheitsbegriffes steht in Widerspruch zu Grundthesen der marxistischen Abbildtheorie, insbesondere der Lehre von der objektiven Wahrheit. Die einzige Relativität der Wahrheit, die der dialektische Materialismus nicht nur anerkennt, sondern hervorhebt, ist ihre historische Relativität, die sich aus dem Charakter des menschlichen Erken-nens als eines historisch fortschreitenden gesellschaftlichen Prozesses ergibt.

In ähnlicher Weise, wie es hier am Wahrheitsgrad von Aussagen dargestellt wurde, kann man die Weiterentwicklung wissenschaftlicher Theorien oder die aufeinander-folgende Ablösung verschiedener Theorien als Übergang zu höheren Graden relativer Wahrheit und Annäherung an die absolut wahre, das heißt vollständige und endgültige Erfassung des betreffenden Objektbereiches auffassen. Einfachere Theorien gehen in kompliziertere ein, bilden einen Grenzfall der letzteren unter bestimmten vereinfachenden Voraussetzungen — wie etwa die Newtonsche Mechanik bei v ^ c in der relativistischen Mechanik enthalten ist. Schließlich zeigt sich das dialektische Wechselverhältnis von relativer und absoluter Wahrheit auch in der Beziehung des historisch erreichten Wissensstandes der Menschheit zur Gesamterkenntnis .der Welt in allen ihren Bereichen und Zusammenhängen. „Absolute Wahrheit" bedeutet hier die Gesamtmenge aller wahren Aussagen, die alle jemals existierenden Sachverhalte vollständig und eindeutig widerspiegelt. Es ist offensichtlich, daß diese absolute Wahrheit nur eine gedankliche Extrapolation, der fiktive Grenzwert des gesamten Erkenntnisprozesses der Menschheit und praktisch unerreichbar ist. Aber das vorhandene und gesicherte Wissen ist eine echte Teilmenge der „absoluten Wahrheit", diese ist nichts Mystisches und Übernatürliches, sondern - wie Lenin ausdrücklich hervorhebt — „das menschliche Denken ist seiner Natur nach fähig, uns die absolute Wahrheit, die sich aus der Summe der relativen Wahrheiten zusammensetzt, zu vermitteln, und es tut dies auch. "(37) In diesem Standpunkt zeigt sich der Erkenntnisoptimismus der marxistisch-leninistischen Philosophie. Das Hauptanliegen ihrer Lehre von der relativen und absoluten Wahrheit ist es gerade, die Dynamik, das ständige Fortschreiten des menschlichen Erkenntnisprozesses zum Ausdruck zu bringen und zu betonen, daß es „keine unüberbrückbare Kluft zwischen relativer und absoluter Wahrheit gibt. "(38)

Zusammenfassend läßt sich zu den hier untersuchten drei Hauptaspekten der Leninschen Wahrheitsauffassung sagen, daß sie grundlegende und wertvolle Hinweise für die Lösung zahlreicher aktueller erkenntnistheoretischer Probleme enthalten, auch wenn Lenin keine detailliert ausgearbeitete „Wahrheitstheorie" hinterlassen hat. Die von ihm entwickelten Grundgedanken bilden - und das nicht nur hinsichtlich des Wahrheitsproblems — das feste und zuverlässige Fundament, auf dem wir bei der weiteren Ausarbeitung der marxistisch-leninistischen Erkenntnistheorie aufbauen können und müssen.39 Diese Aufgabe gewinnt zunehmend an Bedeutung angesichts der wachsenden Rolle der Wissenschaft im materiellen und geistigen Leben unserer sozialistischen Gesellschaft, denn nur durch gründliche Analyse und tiefes theoretisches Verständnis des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses kann die marxistisch-leninistische Philosophie auch dem Naturwissenschaftler von heute eine klare, vorwärtsweisende weltanschaulich-erkenntnistheoretische Orientierung geben.

Anmerkungen

1) F. Engels,,Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie, in: K. Marx/F. Engels, Werke, Bd. 21, Berlin 1962, S. 275 (Hervorhebung - K.W.).

2) K. Marx, Nachwort zur 2. Auflage des „Kapital", in: K. Marx/F. Engels, Werke, Bd. 23, Berlin 1963, S. 27.

3) W. I. Lenin, Materialismus und Empiriokritizismus, in: Werke, Bd. 14, Berlin 1962,5. 116.

4) Ebenda, S. 113.

5) Vgl. L. Kreiser, Eine Präzision der marxistisch-leninistischen Wahrheitskonzeption, in: DZfPh, Sonderheft 1968, S. 185 f.

6) Vgl. H. Wessel, Zur Wahrheitsproblematik in den empirischen Wissenschaften, in: ebenda, S.196f.

7) Vgl. I. S. Narski, Positivismus in Vergangenheit und Gegenwart, Berlin 1967, S. 398.

8) W. I. Lenin, Materialismus und Empiriokritizismus, S. 117.

9) Vgl. R. Carnap und W. Stegmüller, Induktive Logik und Wahrscheinlichkeit, Wien 1959, S. 54; W. Leinfellner, Einführung in die Erkenntnis- und Wissenschaftslehre, Mannheim 1965, S. 32.

10) M. Bunge, Scientific Research, Teil II, (West-)Berlin - Heidelberg - New York 1967, S. 112.

11) l W. I. Lenin, Noch einmal über die Gewerkschaften, die gegenwärtige Lage und die Fehler Trotzkis und Bucharins, in: Werke, Bd. 32, Berlin 1961, S. 85.

12) W. I. Lenin, Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution, in: Werke, Bd. 9, Berlin 1957,8.28.

13) W. I. Lenin, Der „linke Radikalismus", die Kinderkrankheit im Kommunismus, in: Werke, Bd. 31, Berlin 1959,8. 47 f.

14) W. I. Lenin, Eine harte, aber notwendige Lehre, in: Werke, Bd. 27, Berlin 1960, S. 49.

15) D. Wittich, Praxis - Erkenntnis - Wissenschaft, Berlin 1965, S. 154.

16) Vgl. F. Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, in: K. Marx/F. Engels, Werke, Bd. 20, Berlin 1962, S. 85.

17) Vgl. W. I. Lenin, Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus, in: Werke, Bd. 19, Berlin 1962, S. 3.

18) W. I. Lenin, Materialismus und Empiriokritizismus, S. 329.

19) Ebenda, S. 138.

20) Vgl. G. Klaus, Spezielle Erkenntnistheorie, Berlin 1966, S. 79 ff.; Marxistische Philosophie (Lehrbuch), Berlin 1967, S. 594.

21) Vgl. W. I. Lenin, Materialismus und Empiriokritizismus, S. 116, 277, 281.

22) Ebenda, S. 282 t.

23) Ebenda, S. 312.

24) Vgl. K. Wagner, Zur Semantik von „relativer" und „absoluter Wahrheit", in: DZfPh, H. 8, 1968,8. 945 f.

25 F. Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, S. 84 f.

26) Vgl. H. Wessel, Der logische Aspekt der Theorie der absoluten und relativen Wahrheit, in: Woprossy. filossofii, H. 8, 1967, S. 58 f. (russ.); ders.; Über mögliche Explikationen der Termini „relative Wahrheit" und „absolute Wahrheit", in: Wege des Erkennens, hrsg. von R. Bellmann und H. Laitko, Berlin 1969, S. 231 f.

27) H. Wessel, Zur Wahrheitsproblematik in den empirischen Wissenschaften, S. 200.

28) Vgl. A. A. Sinowjew, Über mehrwertige Logik, Berlin 1968, S. 31 (Anmerkung von H. Wessel).

29) W. I. Lenin, Materialismus und Empiriokritizismus, S. 262.

30) M. Bunge, Scientific Research, S. 300 f.

31) Vgl. W. I. Lenin, Materialismus und Empiriokritizismus, S. 129.

32) Vgl. A. Kosing, Karl Marx und die dialektisch-materialistische Abbildtheorie, in: DZfPh, Sonderheft 1968,8. 7 ff.

33) W. I. Lenin, Materialismus und Empiriokritzismus, S. 127.

34) Ebenda, S. 130.

35) Vgl. L. Kreiser, Eine Präzision der marxistisch-leninistischen Wahrheitskonzeption, S. 188.

36 G. Klaus, Spezielle Erkenntnistheorie, S. 174.

37 W. 1. Lenin, Materialismus und Empiriokritizismus, S. 129.

38 Ebenda, S. 130.

39) Vgl. A. Kosing, Probleme der marxistischen Erkenntnistheorie, in: Philosophie im Klassenkampf, hrsg. von M. Klein und A. Kosing, Berlin 1959, S. 48.

 

Editorische Hinweise

Aus: Lenin und die Wissenschaft II. Lenin und die Naturwissenschaften. Beiträge zum 100. Geburtstag von W. I. Lenin, Sammelband, erschienen 1970 im VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin. Zweitveröffentlicht in Marxismus Digest, 1/1972, Ffm 1972, S. 44-55
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