Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Zugfunke" vom 03.04.2013

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

04-2013

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Zurückgeblieben
Ein Aushang bei Regio: Bei „Traubenbildung" vor den Türen sollen die Reisewilligen durch eine Ansage auch auf die anderen Türen verwiesen werden. Im selben Atemzug soll mit der S-Bahn-typischen An-sage „Zurückbleiben Bitte" die Türfreigabe strikt zu-rückgenommen werden. Denn auf Nachzügler wird nicht gewartet. Das Alles möglichst in 20 Sekunden. Mit diesen Maßnahmen soll der Fahrplan stabilisiert werden!!! Die Typen, die uns vorwerfen, dass wir den Dienst-leistungsgedanken noch nicht verinnerlicht hätten, kommen uns nun mit „konsequentem Einhalten des Fahrplans" ohne Rücksicht auf Verluste?

„Unglückliche" Umstände beim Rangieren...
….führten in Lichtenberg zu einem schweren Unfall, bei dem ein junger Lokführer ein Bein verlor.  So schnell wie es hieß, der Kollege sei wohl abge-sprungen oder zu schnell gefahren, so schnell war plötzlich zum ersten Mal in diesem Winter der Schnee zwischen den Gleisen geräumt... Zufall? Alle Untersuchungen haben bislang gezeigt, dass der Tf völlig korrekt gearbeitet hatte. Der Unfall ist eine Verkettung von unglücklichen Umständen? Nee, auch die Umstände werden gemacht! Einer ist, dass der Tf allein unterwegs war. Früher musste in dem Bereich immer zu zweit rangiert werden. Damit war das Risiko, dass es zu solchen Unfällen kommt, viel geringer!  Die DB tut unschuldig, der Tf hätte einfach Pech ge-habt... Pech, dass er nach den Einsparmaßnahmen rangieren musste.

Aufpassen!
Der Sprecher des Verkehrsbetriebs betont nun, es soll alles getan werden, um den verunglückten Tf in Berlin weiter zu beschäftigen. Aber versprochen wurde schon viel... Wir sollten ein wachsames Auge darauf haben und zusammenhalten. Denn wie schnell geht es: aus den Augen, aus dem Sinn.

Vertrauen ist gut – Kontrolle besser – Misstrauen noch besser
Um die Ausschreibung RE6 zu gewinnen, wurde der Betriebsrat zu einer Betriebsvereinbarung überredet. Darin sollen Pausen auf dem Zug und Einsparungen von Wegezeiten vereinbart sein. Also indirekte Lohnkürzungen. Wir, die davon direkt betroffen sein könnten, können nur spekulieren, denn über den genauen Inhalt wird geschwiegen. Mit welcher Jokerkarte wurde der Be-triebsrat rumgekriegt? Wir wollen die Fakten auf den Tisch, und zwar alle.

WEITERLESEN  das komplette Flugblatt als PdF

 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"