Heraus zum 1. Mai 2014

1.Mai 2014: Da geht noch mehr….RISE UP!
Antikapitalistisches Bündnis Hamburg

04-2014

trend
onlinezeitung

Freedom of Movement now!
Antirassistische & Antikapitalistische Vorabenddemonstration
30. April / 19:00h / Bahnhof Altona


Make capitalism history!
Antikapitalistischer/Klassenkämpferischer Block auf der DGB-​De­mo
1. Mai / 10:30h / U Lohmühlenstraße


Der Kapitalismus wird uns täglich als alternativlos verkauft. Dem wol­len wir widerspechen! Die für die meisten Menschen miserablen Lebens­bedingungen im Kapitalismus zeigen, dass eine andere Welt nötig und die kleinen und großen Kämpfe, dass noch lange nichts entschieden ist…

Schauen wir nach Europa…
….​sehen wir von Krisen angeschlagene Staaten, die von der EU ge­zwungen werden, ihre öffentlichen Haushalte zu „sanieren“, dass heißt staatliche Betriebe zu privatisieren und öffentliche Ausgaben zu kür­zen. In Südeuropa wurden Löhne und Gehältererheblich abgesenkt; Massenarbeitlosigkeit, drastische Verschlechterungen bei der Gesund­heitsversorgung und Wohnungslosigkeit treiben die Menschen in Armut und Elend. Dagegen demonstrieren Tausende auf den Straßen, versam­meln sich auf öffentlichen Plätzen, streiken im Betrieb und fangen an, Widerstand zu organisieren. Die Generalstreiks, Massenproteste, Ver­hinderungen von Zwangsräumungen und die Besetzungen von Plätzen, Häusern und Betrieben sind ein ermutigendes Signal!

…denken wir an die heftigen Ausseinandersetzungen um den Gezi Park in Istanbul, ein Kampf gegen neoliberale Stadtentwicklung und um öf­fentlichen Raum, aber auch einer von vielen Kämpfen gegen repressive Staatspolitik und autoritäre Machthaber.

Blicken wir weiter….
…sehen wir soziale Auseinandersetzungen in etlichen Ländern. In Brasi­lien musste eine Preiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr nach Protes­ten zurück genommen werden. Millionen Menschen demonstrieren gegen die Milliarden verschlingenden Großveranstaltungen Fussball-​WM 2014 und Olympia 2016 und fordern stattdessen besseren Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Die Wut der Menschen richtet sich auch gegen Polizeigewalt, korrupte Verwaltungen und andere Missstände.

Und in Hamburg….
…geht einiges! Am 1. Mai 2013 schlossen sich Geflüchtete zu der Grup­pe „Lampedusa in Hamburg“ zusammen und traten erstmalig in die Öf­fentlichkeit um gemeinsam gegen das europäische Asylrecht und für eine Anerkennung ihrer Situation als Kriegsflüchtlinge zu kämpfen.
In den folgenden Monaten rollte eine Welle der Solidarität durch die Stadt und in einer überraschenden Intensität gingen Menschen zu zehntausenden auf die Strasse und forderten ein solidarisches Europa. Immer wieder wurden die Ursachen für Flucht, Migration und Rassis­mus thematisiert, Schüler*innen aus ganz Hamburg streikten einen Tag lang und demonstrierten durch die Innenstadt bis zur Zentrale der SPD.
Der Hamburger Staatsapparat antwortete gewohnt kreativ, ordnete rassistische Polizeikontrollen an und versuchte damit erfolglos den Pro­test zu spalten und einzelne abzuschieben. Ganze Stadtteile wurden zu Gefahrengebieten erklärt, und damit diverse Grundrechte außer Kraft gesetzt.

… führte der (geplante) Abriss der Esso-​Häuser zu weiteren Protes­ten. Der Abriss steht symbolisch für die Zerstörung bezahlbaren Wohn­raums, eine Kommerzialisierung öffentlichen Raums und die Luxussanie­rung ganzer Stadtteile.

Make capitalism history
Das kapitalistische Wirtschaftsmodell basiert auf globaler und individu­eller Ausbeutung und bringt notwendig Armut, soziale Spaltung und Kriege hervor.
Die BRD ist mit ihrer reichen Erfahrung beim Abbau von sozialen und Arbeitnehmer*innen Rechten die treibende Kraft dabei, die Bevölkerung der EU Staaten in Konkurenz zueinander zu stellen. Die Folge dieses brutalen Wettbewerbs ist ein allgemeiner Sozialabbau. Dieses Klima bie­tet einen fruchtbaren Nährboden für rechte und faschistische Propa­ganda. Wir erteilen jeder nationalistischen Standortlogik – auf die sich viel zu oft auch die deutschen Gewerkschaften einlassen – eine klare Absage.

Am 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiter*innen, gehen weltweit Millionen Menschen für ein besseres Leben auf die Straße. Ge­meinsam und solidarisch kämpfen wir gegen Konkurrenz und Spaltungs­verhältnisse und für ein schönes Leben für Alle: Ob in den Gewerk­schaften, sozialen Bewegungen oder an der Basis im Betrieb, Stadtteil oder in Schule und Uni. Wo immer es möglich ist, sollten wir unsere Kämpfe vernetzen, uns organisieren und kollektiv handeln.

Mit einem eigenständigen Block auf der Gewerkschaftsdemo wollen wir zeigen, dass es uns um Alles geht. Wir wollen nicht nur hier und da ein bisschen mehr Lohn oder bessere Arbeitsbedingungen, sondern eine grundlegend andere Gesellschaft! Um eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung erkämpfen zu können, müssen wir alle lernen, unsere Angelegenheiten in die eigenen Hände zu nehmen. Darum set­zen wir auf Selbstorganisierung und Selbstermächtigung, statt unsere Interessen an Staat und Institutionen zu delegieren. Nur so lassen sich Klassenkämpfe hin zu Alternativen zum Kapitalismus und zur rassis­tischen Festung Europa entwickeln. Geht mit uns auf die Straße!

Quelle: http://www.rise-up.tk/

 

Selbstverständnis von Rise - Up! Antikapitalistisches Bündnis Hamburg

Das rise up!-Bündnis ist ein Zusammenschluss von linken Gruppen aus Hamburg,‭ die in soziale Kämpfe eingreifen wollen.Wir teilen die Annahme, dass die radikale Linke nur aus der Defensive kommt, wenn sie sich an alltäglichen Kämpfen beteiligt, soziale Bewegungen voran bringt und gleichzeitig eine grundsätzliche Kapitalismuskritik erneuert und weiter trägt. Aktuell bedeutet das, politische Antworten auf die europäische Krisenpolitik und die allgemeine Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen durch Staat und Kapital zu finden.‭

Wir verstehen uns als spektrenübergreifendes Bündnis, das sich für klassenkämpferische und antikapitalistische Positionen stark macht-‭in der Linken und der gesamten Gesellschaft. Wir wollen uns nicht auf die eigene „Szene“ beschränken, sondern nach außen treten und Men­schen für antikapitalistische und emanzipatorische Ansätze gewin­nen. Dazu gehört auch die Mitarbeit in politisch breiter gefassten Bünd­nissen. Dabei sind für uns s‬owohl eine solidarische Zusammenarbeit als auch eine eigenständige inhaltliche Positionierung unverzichtbar. Mit gemeinsamen Debatten und Aktionen gilt es eine Praxis zu entwi­ckeln, die die soziale Frage wieder verstärkt aufgreift. Denn die Klas­senkämpfe finden statt,nur die Linke ist selten ein Teil davon.

Der Kapitalismus kann nicht durch Reformen überwunden werden, son­dern nur durch den Bruch mit den bestehenden Herrschafts- und Eigentumsverhältnissen.‭ Bis dahin ist es ein langer Prozess. Wir sind davon überzeugt, dass eine breite und massenhafte Bewegung gegen Staat und Kapital nicht am Reißbrett entworfen werden kann, sondern sich aus den sozialen Kämpfen der Gegenwart entwickeln muss. Wir wollen unseren revolutionären Standpunkt mit einer konkreten Inter­vention in die heutigen Kämpfe verbinden - Für eine solidarische und klassenlose Gesellschaft!

Anarchistische Gruppe/Rätekommunisten (AG/R), ATESH – Für eine sozialrevolutionäre Perspektive, Avanti Hamburg – Projekt undogmatische Linke, Libertäre Harburg, Projekt Revolutionäre Perspektive (PRP)