Aufruf: Heraus zum 1.Mai in Magdeburg

zusammen kämpfen magdeburg

04-2015

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Heraus zur revolutionären 1.Mai Demonstration! Solidarität aufbauen! Klassenkämpfe entwickeln!

Seit 2007 nehmen wir uns am 1.Mai die Straßen in Magdeburg, um gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu demonstrieren. Gemeinsam gehen wir, ob als ArbeiterInnen, Erwerbslose, SchülerInnen, StudentInnen und NachbarInnen auf die Straße, um gegen die anhaltenden Klassenkämpfe der Kapitalisten zu protestieren. Wir alle kämpfen für ein menschenwürdiges Leben, für ein Leben frei von kapitalistischen Zwängen und frei von Ausbeutung und Unterdrückung. Weltweit tragen Millionen von Menschen am 1. Mai ihre Wut gegen die täglichen Verhältnisse auf die Straße, Verhältnisse die für die Mehrheit der Menschen ein Kampf des Überlebens sind.  

Der Alltag …
… ist beschissen: Notendruck in der Schule oder Ausbildung, Konkurrenz um miese Jobs, Leistungsterror vom Arbeitsamt. Tu dies, tu das – zahl dies, zahl jenes. Egal wo wir hinschauen, es geht nur um die Kohle. Unsere täglichen Bedürfnisse bleiben dabei völlig auf der Strecke. Hierarchien, Abgrenzung, Isolation, Chauvinismus, Elend, Hetze gegen geflüchtete Menschen – all das ist in der kapitalistischen Gesellschaft normal. Normal ist es auch das dein Fahrschein jährlich teurer wird oder du für das (Über-) Leben immer mehr (be-) zahlen musst.
Unsere wenigen sozialen Freiräume hingegen werden verscherbelt, um noch mehr  Profit zu erzielen, während unsere NachbarInnen aus ihren Wohnungen verdrängt werden, um Yuppies und deren teuren Luxuswohnungen Platz zu machen. Wenn wir über den eigenen Tellerrand schauen stellen wir fest, dass die Herrschenden ihre Kriege für natürliche Ressourcen und neue Absatzmärkte in die ganze Welt tragen und wir uns hingegen von den geflüchteten Menschen abgrenzen sollen.
Von diesen Verhältnissen haben wir die Schnauze voll! Wir wollen solidarisch zusammenarbeiten und respektvoll miteinander leben! Wir wollen selbst darüber bestimmen wie und wo wir leben, wir wollen selbst entscheiden, was wir brauchen und produzieren!

Die andere Seite der Barrikade vermeldet hingegen weiterhin pure Freude und fette Gewinne. Deutschland gilt weiter als Exportschlager. Gesichert durch “optimale“ Wachstums- sowie  Ausbeutungsbedingungen und den “Sozialpartnerschaft-Gewerkschaften“ fahren die Konzerne noch nie da gewesene Gewinne ein. Deutsche Waffen sind bei den weltweiten Kriegsstrategen heiß gefragt oder tragen “den europäischen Gedanken“ mit Bomben und Phosphor in die Wohnzimmer unserer KollegInnen, Brüdern und Schwestern in aller Welt. Was uns als Wohltat deutscher Außenpolitik verkauft werden soll, bedeutet in der Realität Zerstörung, Krise und Verelendung. Dieses System wird mit brutalen Mitteln und einer rücksichtslosen Ausplünderung insbesondere in den Dritten Welt Ländern aufrecht erhalten. Täglich erleben wir Kriege, die ganze Landstriche verwüsten, Menschen die verhungern und Millionen die auf der Flucht sind, um ein Leben in Würde zu finden. Während Deutschland an etlichen Kriegsherden dieser Welt beteiligt ist, demonstrieren deutsche Nazis und Rassisten unter der Federführung des Kapitals an der Heimatfront, um gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes mobil zu machen. Diese antimuslimische und faschistische Hetze
liegt im Interesse des bürgerlichen Rechtsstaates, mit dem Ziel Flüchtlinge wieder schneller abschieben,  kriminalisieren und jene selektieren zu können, die der deutschen Wirtschaft noch förderlich sein können. Die Pegida-Demonstrationen sollen dafür ein gesellschaftliches Klima schaffen, während die Bundesregierung die Asylgesetzgebung weiter massiv verschärft. Der angebliche Kampf der bürgerlichen Parteien gegen die Pegida-Bewegung ist nur eine Farce, denn diese Parteien sind eben an der Verschärfung der Asylgesetzgebung und den massenhaften Abschiebungen ebenso beteiligt.

Viele von uns wehren sich bereits gegen diese Zustände und deren Hintergründe. Einige von uns sind bereits vernetzt, andere kämpfen für sich. Repression und Kriminalisierung trifft uns auch wenn wir die Verhältnisse umkippen wollen. Wegen nicht bezahlter Rechnungen oder weil wir einfach über die Runden kommen wollen, sitzen bereits so Viele in den Knästen. Auch über die Mauern hinaus müssen wir uns weiter verbinden und vernetzten, um Schulter an Schulter für unsere Bedürfnisse zu kämpfen.

Wenn wir die Augen aufmachen und gegen die kapitalistischen Zustände aufstehen, sehen wir, dass eine entschlossene Gegenwehr möglich und nötig ist. Weltweit erheben sich bereits sehr viele, wie z.B. der Kampf der RevolutionärInnen in der Türkei oder die Verteidigung Rojavas, wo die kurdische Bevölkerung einen eigenen Weg gehen will, unabhängig von den Reichen und Mächtigen dieser Welt. Auch in Italien, Spanien oder Griechenland können wir heftige Auseinandersetzungen gegen den Krisenkapitalismus beobachten, wobei immer Menschen selbst organisiert ihre Wohnungen, Häuser und Stadtteile verteidigen. Wir solidarisieren uns mit den verschiedenen Kämpfen an vielen Orten des Erdballs, denn uns eint die Widerstandskraft für ein besseres Leben in Würde und Freiheit.

Ausweglose Zeiten?
Jede Sauerei, jede neoliberale Trickserei, jeder Krieg und jede Krise wurde von Menschen erzeugt. Unser Leben, und das Leben im Kapitalismus ist kein Schicksal oder ein Naturgesetz. Menschen haben diese Verhältnisse gemacht, Menschen werden sie auch abschaffen!
Es liegt an uns, unser Leben in all unseren Lebensbereichen wieder in die eigenen Hände zu nehmen damit wir eine Welt ohne Zwänge oder wirtschaftlicher Not ermöglichen können. Die gesellschaftlichen Belange wollen wir gemeinsam organisieren. Wie wir leben und was wir vollbringen – möchten wir selbst bestimmen – das Denken und Handeln wird durch Solidarität und Kollektivität geprägt sein. Geld, Leistungsterror und Konkurrenzkampf wollen wir hinter uns lassen, so dass alle Menschen haben was sie brauchen.
Dafür müssen wir uns noch besser vernetzen und unsere Kämpfe weiter zusammen bringen – im Kiez, auf der Straße oder im Betrieb. Wir brauchen ebenso noch mehr Freiräume die wir uns aneignen, kollektivieren und verteidigen. Unser soziales Zentrum, der Infoladen in der Puschkinstraße  ist aktuell von Verdrängung bedroht und es wird an uns liegen für den längerfristigen Erhalt zu kämpfen.
 

Freiräume erkämpfen und verteidigen! Kiez statt Kies – Hände weg vom Infoladen!
Klassenkämpfe statt Standort! Für die soziale Revolution!

1 Mai 2015  13 Uhr Alter Markt Magdeburg

Quelle: http://zusammenkaempfen.bplaced.net