Für eine solidarische
Gesellschaft, für eine sichere Zukunft! – Gegen die Herrschaft des
Kapitals! Seit mehr
als 100 Jahren ist der 1. Mai der bedeutendste Kampftag der
internationalen ArbeiterInnenbewegung. Er geht zurück auf die
Haymarket Riots 1886 in Chicago. Dabei kamen mehrere Streikende
durch Angriffe der Polizei ums Leben oder wurden in der Folge
hingerichtet. Bis heute tragen am 1. Mai Millionen von Arbeiterinnen
und Arbeiter ihre Forderung nach gesellschaftlicher und
wirtschaftlicher Teilhabe auf die Straße. Auch in Deutschland, einem
der bedeutendsten und aggressivsten kapitalistischen Staaten der
Welt, hat der 1. Mai nichts von seiner Bedeutung verloren. Wir gehen
am 1. Mai auf die Straße um den zunehmenden Angriffen des Kapitals
und der Entpolitisierung der deutschen Arbeiterbewegung eine
entschlossene Absage zu erteilen.
Der Klassenkampf von Oben wird
währenddessen mit immer neuen Mitteln und immer größerer Härte
geführt. In Europa sind davon besonders unsere Kolleginnen und
Kollegen in den von der Troika terrorisierten Ländern betroffen wo
Stück für Stück alle erkämpften sozialen Errungenschaften der
Arbeiterschaft zerstört werden. Konkret heißt das Arbeitslosigkeit,
Entlassungen, Lohn und Rentenkürzungen und Angriffe auf Grundrechte
wie Gesundheit und Bildung. Am massivsten betroffen ist dabei die
Bevölkerung Griechenlands, wo mit Milliardensummen Staatsschulden
beglichen werden, während den Lohnabhängigen Stück für Stück die
Lebensgrundlage entzogen wird .
Aber auch bei uns wird die Luft
immer noch dünner für den Großteil der lohnabhängigen Menschen. Die
Mieten steigen, das Gesundheitssystem teilt sich weiter in zwei
Klassen, immer mehr Menschen werden in prekäre Arbeitsverhältnisse
gedrängt und die Forderungen nach einer Einschränkung der
Koalitionsfreiheit und Streikrechtes ziehen weite gesellschaftliche
Kreise.
Die Verantwortung dafür trägt aber
auch die Gewerkschaftsbewegung. Denn das Modell der
Sozialpartnerschaft, bei dem Unternehmern und Arbeitern gleiche
Interessen unterstellt werden, findet immer noch breite Zustimmung.
Ohne Frage konnten mit dieser Strategie in wirtschaftlich sicheren
Zeiten teilweise gute Tarifabschlüsse erzielt werden, diese Zeiten
sind jedoch längst Geschichte. Immer deutlicher wird klar, dass die
einzige Partnerschaft die das Kapital jemals eingehen wird, die mit
dem Profit ist. Die Folge ist eine Arbeiterbewegung, die kaum noch
in der Lage ist, auf die Angriffe von Oben angemessen zu reagieren.
Die Prekarisierung von
Arbeitsverhältnissen, Produktionsauslagerungen, die zunehmend
normalisierte Praxis von Leih- und Zeitarbeit sind Angriffe auf die
gesamte ArbeiterInnenklasse. Die Zeit ist mehr als reif um die
Spaltung zwischen Ost und Westdeutschland, Nord- und Südeuropa,
Hilfskraft und Facharbeiter, Leih- und Stammbelegschaft zu
überwinden und als Arbeiterbewegung gemeinsam zu kämpfen.
Rassistische Stimmungsmache und
Rechtspopulismus sind dabei nur ein weiteres Mittel zur Spaltung der
Arbeiterschaft, dem wir keinen Raum bieten dürfen. Die Angst vor dem
sozialen Abstieg darf nicht länger zu einer Entsolidarisierung der
Gesellschaft führen.
Unsere Solidarität stellen
wir dem ewigen „nach Oben buckeln nach Unten treten“ entgegen. Wir
lassen uns nicht länger gegeneinander ausspielen.
Am 1. Mai auf die Straße!!!
1.Mai-Demonstration: 10 Uhr
| Bahnhof | VS-Schwenningen
Quelle:
https://erstermaivs.wordpress.com/aufruf/