Kommentare zum Zeitgeschehen
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ie gesellschaftswissenschaftliche Wahlanalyse:
Die Ideologie verkommt in ihrer Endkrise zum Populismus !

von Siegfried Buttenmüller

04/2016

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Der Wahlergebnisse vom Superwahltag am 12.3.2016 mit Landtagswahlen in den drei Bundesländern Baden-Würtemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt liegen vor. Auch die Reaktionen der verschiedenen Parteien und Strömungen sowie der Bevölkerung sind nun bekannt, so das nun eine wissenschaftliche und objektive Analyse vom Standpunkt der Gesellschaftswissenschaft erfolgen kann und muss.

Parteien sind eben parteiisch und damit nicht objektiv und unwissenschaftlich, deshalb ist es nötig solchen „Analysen" und „Erklärungen" eine objektive und wissenschaftliche vom Standpunkt der Gesellschaft entgegen zu setzen.

Parteien vertreten nicht die Gesellschaft sondern ihre Bürokratie, ihr Klientel, ihre Bündnispartner und ihre Wählerbasis, auf die sie Rücksicht nehmen müssen.

Wissenschaftliche Gesellschaftsanalyse bedeutet hingegen sämtliche objektive Bedingungen zu Berücksichtigen und die Gesellschaft als ganzes zu vertreten.

So müssen wir zunächst einmal feststellen dass die Gesellschaft in Klassen gespalten ist. Diese Spaltung war den Menschen schon seit Urzeiten aufgezwungen worden und musste von ihnen akzeptiert werden, um eine Entwicklung der Produktivkräfte zu ermöglichen, wenn man nach den Begründern der Wissenschaftlichen Gesellschaftsanalyse, Engels und Marx, geht. Die Wirkung dieser Spaltung der Gesellschaft ist eine Art Schizophrenie, eine Geisteskrankheit deren Ausdruck die Ideologien sind. Jede Ideologie stellt praktisch eine der schizophrenen Gesellschaftsspaltungen (Persönlichkeitsspaltungen) der Gesellschaft dar. Die Gesellschaft selbst wird durch ihre eigenen schizophrenen Spaltungen ständig verletzt und erniedrigt, da jede Ideologie die anderen Ideologien unterdrücken und ausmerzen will, nur Teile und Teilaspekte der Gesellschaft erfassen und berücksichtigen und andere vernachlässigen.

Die Erklärungen der Parteien und Strömungen zu den Wahlen gleichen den Erklärungen die von Persil, Ariel, Dash, weißer Riese und no Name bezüglich der Waschkraft ihres Waschmittels herausgegeben werden. Sie verteidigen ihre Marke, ihre Mitarbeiter und Aktionäre und nicht die Gesellschaft, die von verschiedenen Verpackungen gar nichts hat und für die sämtliche dieser Waschmittel vielleicht überflüssig oder gar schädlich sind.

Doch nun zur Analyse der Wahlen. Hier muß man natürlich zuerst einmal feststellen das diese nicht demokratisch sind, weil die Bedingungen nicht gleich sind. Da hat eine neue Partei wie die AfD zum Beispiel riesige Goldbestände, mit deren Handel sie ihren „Wahlkampf" finanzieren kann. Damit schaltet sie Anzeigen in großen Zeitungen, unterhält Büros mit vielen Mitarbeitern, Mietet große Hallen für Veranstaltungen, hat ein eigenes ?Umfrageinstitut", lässt Plakate von Firmen aufhängen und Wahlzeitungen verteilen. Die Mitglieder der AfD kommen aus kleinbürgerlichen und bürokratischen M?ttelschichten der Gesellschaft. Also eine ähnliche soziale Basis wie einst die NSDAP. Die Ideologie der AfD ist der Rechtspoulismus des Konservativismus, Sie ist eine Abspaltung Rechter Teile der CDU / CSU, Rechtsliberaler zuzüglich der Faschisten der NPD und anderer Rechter Parteien, wie den echten Wahlergebnissen sowie den auf ?mfragen basierenden Angaben zu Wählerwanderungen zu entnehmen ist.
Die großen Zeitungen und Medien sind auch in der Hand von Dynastien und Konzernen wie Springer und vertreten die Interessen ihrer Sponsoren. So wird die Berichterstattung und Werbung für die AfD mit angeblicher Demokratie begründet.

Analysten der bürgerlichen, aber auch die „Linken" gehen jedoch von demokratischen Wahlen aus und beschimpfen die Wähler Teilweise als „Bodensatz", anstatt objektiv zu analysieren. Die Wahlergebnisse werden auch gefälscht indem die größte Wählergruppe der Nichtwähler sowie der Parteien die weniger als 5 Prozent haben, also zum Teil auch die von Die Linke, sofort den Parte?en zugeschlagen werden. Auf diesen Fälschungen bauen dann sowohl bürgerliche als auch ?Linke? ihre Analysen auf. So wird das Verhalten fasst der Hälfte der Bevölkerung ignoriert und das Kräfteverhältnis und die Stimmung in der Gesellschaft falsch eingeschätzt und falsch dargestellt.

Die kapitalistische „Demokratie" ist in der Krise. Ganze Bundesländer wie S-A sind praktisch unregierbar geworden. Selbst wenn Die Linke und die CDU eine Koalition machen würden.wie von Gisy gefordert, wäre dies nur ein Drittel der Bevölkerung von S-A. Auch zusammen mit den Sozialdemokraten hätte Schwarz Rot kaum eine Mehrheit. In R-P und B-W ist die?Tendenz ähnlich, auch wenn dort die jeweiligen Ministerpräsidenten gestärkt wurden, aber trotzdem Probleme bei der Regierungsbildung haben.

Das Parteiensystem zersplittert und gegen die mit Abstand größte Wählergruppe, die Nichtwähler, kann kaum noch regiert werden.

Die Zeit ist reif das die Gesellschaft auf den Plan tritt und ihre Rechnung präsentiert. Deren Grundwerte und Bedürfnisse sind maßgeblich und nicht die der Parteien und ihrer Ideologen. Es braucht runde Tische und Massenaktionen um die Minderheitsregierungen in den Parlamenten zu vernünftiger Politik zu zwingen und sie nötigenfalls zu ersetzen. Dazu braucht es demokratische Wahlen und Institutionen und nicht solche die vom großen Geld, ihren Lobbyisten und Bürokraten bestimmt sind.
werden

Quelle: Zusendung vom Autor am 21.3.2016

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