Betrieb & Gewerkschaft 
Von Kollegen für Kollegen
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 21. April  2016

04/2016

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Von Kollegen für Kollegen...

Mehr Geld? UND mehr Personal!

So mancher von uns hadert noch mit der Streikbeteiligung zum TVÖD. Doch warum? Die Charité jammert doch schließlich, wie schwierig es wäre, neues Personal ranzuschaffen. Und ein Grund dafür sind die Bedingungen hier. Und darunter zählt schließlich auch das Schmerzensgeld…ähhhh - Gehalt. Zudem ließe sich diese Tarifauseinandersetzung hervorragend mit unserer immer prekärer werdenden Personaldecke verbinden. So könnten wir erreichen, dass dieses Thema nicht aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet. Und mal ganz ehrlich: Wer von uns kann denn schon behaupten, dass er genug verdient?

Mangelwirtschaft

Mensch! Das ist ja wie zu Ostzeiten hier. Kopierpapier? Abstrichröhrchen? Desinfektionen? Katheterisierungs-Sets? All das ist nun zur Bückware an der Charité geworden! Seit März gibt es enorme Probleme mit den Warenlieferungen. Das Ganze ist natürlich mit krassen Überstunden für die betroffenen CFM-Kolleg_Innen verbunden. Aber davon wollen die CFM- und Charité-Oberen nichts wissen. Irgendwie wird es schon werden. Der alte Erich dachte im Januar ´89 bestimmt das Selbe…

Es wird mal wieder gemunkelt…

Anscheinend gab es „Sondierungsgespräche“ zwischen CFM und verdi. Nichts Genaues weiß man nicht. Jedoch können wir uns gut vorstellen, dass die CFM keinen Cent und keine Arbeitsentlastung mehr geben will. In ihren Augen verdienen manche schließlich noch viel zu gut und arbeiten viel zu wenig. Dass die Bande dabei nicht in den unnötigen Wasserkopf denkt, dürfte wohl auch klar sein… Und uns wird mal wieder klarer: es wird sich nichts ändern, ohne einen ernsthaften Kampf! Und zwar alle zusammen! Charité, CFM, Vivantes und Servicetöchter… Der Zeitpunkt wäre so günstig wie schon lange nicht mehr.

Und mal wieder Helios…

Schon in den vergangenen Wochen haben zwölf Ärzte im Helios Krankenhaus Schleswig gekündigt. Doch nicht nur die Ärzt_innen leiden unter massiven Personalmangel, sondern auch die Pflege. Allein in den Monaten Februar und März mussten die Kolleg_innen 900mal außerplanmäßig einspringen. Praktisch heißt das eine Sonderschicht alle zwei Wochen! Der Betriebsrat wurde in allen Dienstplanänderungen umgangen, da das „Prozedere zu umständlich sei“ und Schleswig immer noch besser dastünde, als manch anderer Standort. Als wäre der Maßstab nach Unten der Richtige! Interessanterweise hat Helios auch eine einstweilige Verfügung gegen Wallraff und seine Doku „Wenn Krankenhäuser gefährlich werden“ erwirkt. Damit wollen sie wohl verschleiern, wie es wirklich bei ihnen läuft. Aber eigentlich spricht die Personalflucht Bände…

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"