Betrieb & Gewerkschaft
Von Kolleg_innen für Kolleg_innen

Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom
23. März 2017

04/2017

trend
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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Ignoranz oder Frechheit?

Offenbar reicht es der Charité nicht aus, alle wirksamen Verbesserungen der Personalsituation letztendlich zu sabotieren. Oder hast Du in den letzten Monaten eine spürbare Verbesserung erlebt? Eben. Jetzt greift sie auch noch zur Methode „Haltet den Dieb!“. Anders ist die Äußerung von Klinikboß Frei nicht zu werten, dass verdi durch „Schlechtreden der Situation“
die Gewinnung neuer Mitarbeiter_innen verhindern würde. Also echt mal, die Situation ist in vielen Bereichen so belämmert, die braucht keiner erst „schlechtzureden“. Die ehemaligen
Ossis wissen außerdem, nur mit Erfolgspropaganda und Durchhalteparolen wird sich das auch nicht ändern. Werter Herr Frei, lassen sie sich doch mal von den Ossis erzählen, wie die Geschichte mit der Erfolgspropaganda schliesslich 1989 ausgegangen ist…

Herr Richter, was spricht er…

Am Montag hat Vivantes den Warnstreik der VSGKolleg_innen durch einstweilige Verfügung stoppen lassen. Was lehrt uns das? Klar – wir haben keinen Grund, uns auf die Justiz zu verlassen. Unsere Forderungen können wir nur aus eigener Kraft durchsetzen – indem wir möglichst viele Kolleg_innen zur Teilnahme an unserem Kampf gewinnen. Die Erfahrung zeigt, um so mehr wir sind, um so schwerer tun sich auch die Gerichte, uns zu stoppen. Dann klappt es auch mit dem Streik.

Da bleibt der Jubel im Halse stecken

Wer jetzt dachte, dass mit der Ankündigung des Senats, die CFM zurückzukaufen, Zeit zum Jubeln ausgebrochen wäre, den müssen wir leider enttäuschen. Mal ganz davon abgesehen,
dass es ja wohl ein Unding ist, von einem Rückkauf zu sprechen, wo doch das Konsortium seit 2006 auf unsere Kosten Gewinn gemacht hat! Wir Kolleg_innen müssten entschädigt
werden! Der Jubel bleibt uns jedoch auch im Halse stecken, weil wir wissen, dass mit einer 100% Tochter der Charité gar nichts gewonnen wäre. Ein Betrieb – ein Tarifvertrag!
Ohne Öffnung nach unten! Die Erfahrungen der Berliner Wasserbetriebe lassen einen auch nicht optimistischer auf die Lösung des Senats blicken. Dort wird nach dem Rückkauf auch
eine Kanalbetriebstelle nach der anderen aufgelöst und umstrukturiert. Deshalb sollten wir uns nicht mit den halbgaren Lösungen der Politik zufriedengeben. Wir wissen besser, was wir brauchen. Umso richtiger ist es, weiterhin raus zu den Streiks zu gehen und dafür gemeinsam mit der VSG einzustehen.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"