Kommentare zum Zeitgeschehen
Wagenknecht kommt in das Dreiländereck

von Siegfried Buttenmüller

04/2017

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Sahra Wagenknecht, Spitzenkandidatin der Partei Die Linke, kommt am 25 April in das Dreiländereck Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Um 18 Uhr 30 hat Sie eine Rede auf dem Marktplaz Lörrach geplant und um 20 Uhr will Sie bereits ihr Buch in Basel vorstellen. Wagenknecht ist sehr umstritten und ihr Besuch eine gute Gelegenheit, ihre Positionierung zu beleuchten.

Machen wir uns dazu doch einmal Gedanken wie Wagenkecht von ihrem Wohnort, einer großen Millionärsvilla im saarländischen Ort Merzig, vermutlich in die Region gereist kommen wird.

Busunternehmen wie Flixbus bieten für den kleinen Geldbeutel eine schnelle Busverbindung zwischen dem Saarland und Südbaden an, doch solche Verkehrsmittel dürften für wohlhabende Politikerinnen nicht in Betracht kommen. Eher schon ein Fahrdienst der von irgendwem oder der Bundestagsverwaltung bezahlt wird.

Zwischen dem Saarland und Südbaden / Schweiz liegt jedoch das Elsaß und wenn man keinen sehr großen Umweg machen will, fährt man im Saarland über die Grenze und über Frankreich.
Der direkte und schnellste Weg geht vom Saarland über das Elsaß bis über die Schweizer Grenze nach Basel und durch die Stadt durch wieder über die Grenze nach Deutschland und Lörrach hinein zum Marktplatz. Also drei Grenzübertritte pro Fahrt, und mit Rückfahrt 6 Grenzübertritte. Seit vielen Jahren sind diese Grenzübertritte total problemlos und gerade die Bewohner der Metropolregion Basel / Lörrach / Weil / Hünigen / Mühlhausen haben sich an diesen sehr großen Fortschritt und an diese große Erleichterung sehr gewöhnt.
Auch Wagenknecht nutzt diesen Fortschritt der offenen Grenzen für sich persönlich und ihre Geschäfte und Interessen aus, fordert aber dessen Abschaffung für die Allgemeinheit und die Wiedereinführung der Grenzkontrollen und Beschränkungen. Das hat sie erst vor Wochen wieder sehr oft und vehement bekräftigt, als sie im saarländischen Landtagswahlkampf auftrat.

Viel mehr noch, die Populistin Wagenknecht tritt gemeinsam mit Rechten für den Austritt Deutschlands und Frankreichs aus der EU (Dexit, Frexit) ein und für die Abschaffung des Euro und die Wiedereinführung nationaler Währungen. Solche Politik würde die Lage natürlich radikal Ändern und um viele Jahrzehnte zurückwerfen, zum Nachteil der Menschen.

Auf ihrem weg nach Lörrach wird Wagenknecht auch durch die elsässische Metropole Sraßburg kommen, dort wo sie im EU Parlament war und sehr viel Geld bekommen hat und wohl noch bekommt. Dort als Mitglied war sie noch nicht für die Abschaffung des Parlamentes und die Auflösung der EU.

Sollte Wagenknecht mit dem Flugzeug kommen wird sie erst recht den trinationalen Flughafen / Basel / Mühlhouse / Freiburg inklusive mehrfacher Grenzübertritte in Anspruch nehmen müssen, obwohl sie für Abgrenzung eintritt. Die Anreise per Bahn würde in Basel badischer Bahnhof enden, einem binationalen Projekt das auf offene Grenzen angewiesen ist.

Der Ort wo sie zuerst auftreten will, der Marktplatz Lörrach, hat es auch in sich. 1849 riefen Gustaf Struve und andere radikale und soziale Demokraten hier die Republik aus und machten sich auf, ganz Deutschland von den Fürsten zu befreien. Viele hatten zuvor in der Schweiz und in Frankreich Asylantrag stellen müssen, weil sie in Deutschland verfolgt wurden. Durch die Grenzen war die Region am Rand gelegen, verarmt und deshalb die soziale Lage sehr schlecht, was viele mit zum Aufstand trieb. Bereits 1847 war der legendäre Hecker Zug im Nachbarort Kandern (Schlacht bei Kandern) von den Söldner Freunden des von Goethe unter dem Kommando des hessischen Freiherrn von Gagern, vernichtet worden.

Mit Wagenknecht betritt jedoch ein absoluter Fan des von Goethe den Marktplatz, ausgerechnet jenes Dichters der der größte Feind und Gegner der demokratischen und sozialen Revolution war. Und eine Befürworterin von „Obergrenzen“ und eine „Gastrechtlerin“ wird Reden, obwohl laut Wikipedia ihr Vater verschollen ist, weil seine Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert wurde, also abgeschoben wurde.

Und mehr noch, Wagenknecht ist ein großer Fan des Nazis Ludwig Erhard der als oberster Boss für die schlimme Ausplünderung des Elsaß durch die Nazis zuständig war, worunter die Menschen der Region noch heute leiden.

Bekannt ist das Wagenknecht ständig der Bewegung in den Rücken fällt die Faschismus, Rassismus und Populismus bekämpft. Diese Bewegung ist in der Region jedoch sehr aktiv und konnte die Rechten wie Pegida / AfD zurückdrängen und Tausende beteiligen sich in Helferkreisen. Wagenknecht tritt jedoch gemeinsam mit Sarazzin im Fernsehen auf um diesen zu stützen. Öfter nahm Sie die AfD in Schutz gegen Kritik aus Die Linke und übernahm sogar Forderungen von weiter Rechts. Ihr sehr guter Freund ist auch der CSU Rechtsaußen Gauweiler, mit dem sie nur 2 Tage später wieder gemeinsam auftritt. Gauweiler ist noch viel weiter Rechts als der bekannte Populist und CSU Chef Seehofer

Wagenknecht und ihre Ansichten passen nicht zu den Menschen in der Region, dass Klima wird daher wohl nicht nur wegen des Wetters frostig sein. Ihre ganze Einstellung passt nicht zu den Menschen wo Johann Peter Hebel nach wie vor sehr populärer Volksdichter ist. Ihm warf der von Wagenknecht bejubelte Adelsvertreter von Goethe vor das ganze Universum "verbauert" zu haben.

Wagenknecht lässt sich nicht „verbauern“ und steigt nur in guten Hotels ab bei hohen Gagen und Eintrittspreisen für ihre Showveranstaltungen. Im letzten Jahr besuchte Sie unter anderem die VW Manager in Wolfsburg um über „Goethe und Marx“, die sie beide nicht verstanden hat, zu spekulieren. Arbeitsloseninitiativen bemängelten dies und die sehr hohen Eintritts?reise sowie das luxuriöse Rahmenprogramm im VW Hotel, das sich Wagenknecht und die Manager gönnten. Ganz sicher waren die Arbeits- und Lebensbedingungen der einfachen Menschen kein Thema bei ?iesem Gelage un? auch die vielen Skandale und Betrügereien des VW Managmend nicht, aus dem ja auch der verurteilte Kriminelle Peter Hartz z?B. mit se?nen ?Hartz Gesetzen? entstammt. Die abgehobenen Eliten und ihre Politbürokraten wie Wagenknecht bleiben gern unter sich und kritische Nachfragen über Manipulationen und schwerste Be?rügereien sind ?nerwünscht da sie das Geschäft stören. Diese Geschäfte hat sie auch jahrelang vom Steuerparadies Irland aus abgewickelt und?den freie? Kapitalverkehr und Personenfreizügigkeit in der EU ausgenutzt, was sie angeblich bekämpft.

Manchmal redet Wagenknecht jedoch auch per Monolog zu den „Bauern“, auf die sie ja vor Wahlen auch mal angewiesen ist. So nun auf dem Marktplatz in Lörrach, was sie auf dem Weg zu ihrem Geschäft in Basel kurz absolviert.

Für wie dumm und rückständig hält sie die Menschen wenn sie glaubt mit solch populistischen Phrasen von „Obergrenzen“, „Gastrecht“, „Dexit“, und Abschaffung des Euro auf Dauer Punkten zu können ? Wie lang kann sich Ihre Partei Die Linke es sich leisten, Sie mit ihrem Populismus als Frontfrau zu präsentieren ? Der Einsatz der hier investiert wird ist hoch und der Preis muss ohne Nachlass eingefordert und möglichst erhöht werden. Um?Kritik an W?ge?knecht ab?us?hmett?rn und den Parteitag zu überrumpeln, war sogar extra ein angebliches Attentat mit einer Torte inszeniert worden.

Auf ihre primitive Demagogie und Showverstaltung sollte auch Niemand hereinfallen und sich nicht blenden lassen.

Nach ihrer kurzen Rede in Lörrach wird sie wieder die Grenzen überqueren um dort Geld zu verdienen, die teuren Tikets sind bereits ausverkauft. Von solchen „Nebeneinkünften“ und ihrem sehr hohen Privatvermögen erfährt man allerdings nichts obwohl Mandatsträger gehalten sind, diese zu veröffentlichen. 2 Tage später tritt sie erneut im Norden mit ihrem Freund dem CSU Rechtsaußen Gauweiler, auch ein schamloser Populist und großer "Nebenverdiener" zu einer Showveranstaltung auf.

Kapitalismus ohne Gier, der Titel ihres Buches mit einem Teil ihrer oberflächlichen Ansichten, sieht anders aus und verhält sich anders.

Anmerkung: Der Autor hatte 1992 bei einer Veranstaltung mit Wagenknecht in der AWO Freiburg mit 320 Personen selbst die Diskussionsleitung. Er hatte sie jedoch nicht eingeladen und außerdem fälschlich angenommen, damalige Stalinisten und Bürokraten wie Wagenknecht könnten nach dem Scheitern der Ostblockstaaten von ihrem Staatskapitalismus Abstand nehmen. Einen Schlafsack hatte Sie zur Verwunderung von Bewegungsaktivisten schon damals nicht und war im neuen Best Western Hotel in Freiburg abgestiegen. Die Herrschenden Klassen der Staatsbürokraten und die der Kapitalisten sind sich zu ähnlich, wie man auch in Moskau und Peking gesehen hat. Die Interessen der Gesellschaft vertreten beide nicht, sind eher deren Übel.


 

Quelle: Zusendung durch den Autor

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