Solidarisch kämpfen
für eine Welt
ohne Ausbeutung und Unterdrückung!
Revolutionäre 1. Mai Demonstration 2018
11:30 Uhr | Gostenhofer Hauptstraße / Bauerngasse
Internationalistisches Straßenfest | ab 14 Uhr |
Müllnerstraße
mit The
Mindshock (Streetpunk/Hardcore aus
Nürnberg), Drowning Dog & Malatesta (elektronisch-
bassiger Rap aus Kalifornien/San Francisco), Nadir
(Hip Hop/Rap aus Berlin/Benevento), The Art
(Punkrock/Powerpop aus Nürnberg) und
Austellungen, Infoständen, Essen & Trinken
Vorabenddemo in Fürth: Den
Kapitalismus überwinden. Für eine Welt jenseits von
Rassismus, Krieg und Krise | 30. April um 19 Uhr
auf der Fürther Freiheit
Der 1. Mai ist
internationaler Kampftag und nicht nur ein
Feiertag. Und es gibt gute Gründe zu kämpfen: Der
kapitalistische Wahnsinn treibt die Welt immer
näher an den Abgrund. Hier im Land werden soziale
Rechte seit Jahrzehnten abgebaut. Andernorts
kämpfen Menschen verzweifelt ums Überleben oder
fliehen vor Kriegen, die das weltweite System der
Ausbeutung und Unterdrückung verursacht.
In der Zeitung
lesen wir „Aufschwung!“. Da gäbe es doch wohl etwas
zu verteilen, sollte man meinen. Doch statt dessen
sorgen die oben dafür, dass diejenigen die unten
sind auch unten bleiben. Der Zwang „verwertbar“ zu
sein nimmt für alle Lohnabhängigen zu. Dabei reicht
der Lohn oft nicht einmal für die Miete. Vor allem
Frauen sind davon im besonderen Maße betroffen und
erleben so täglich, dass die viel gepriesene
Geschlechtergerechtigkeit in diesem Land in
Wahrheit keinen Cent wert ist. Wer keinen Job
abbekommt oder nicht jeden Mist mitmachen will, dem
werden Grundrechte entzogen. Ämterschikanen – wie
z.B. Leistungskürzungen – sind für viele, die auf
ALG II angewiesen sind, an der Tagesordnung.
Welcher Aufschwung
also?Die Profite sprudeln für die herrschende
Klasse, uns – der lohnabhängigen Klasse – geht es
immer beschissener. Aufschwung hat dagegen
ultrarechtes und reaktionäres Denken. AfD und weite
Teile der CSU spielen das alte Nazi-Spiel: Sie
reden von „dem Volk“, als gebe es keine Reichen,
keine AusbeuterInnen und Herrschenden, keine Armen,
keine Ausgebeuteten und Beherrschten. Als müsse man
nur die Flüchtlinge aus dem Land treiben, damit
alle „echten“ Deutschen ein prima Leben haben.
Davon, dass 45 Reiche in Deutschland soviel
besitzen, wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung
oder von der sich immer wahnsinniger drehenden
Produktions- und Gewinnspirale wollen diese Hetzer
noch nie etwas gehört haben. Und von gerechter
Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums ist in
ihren Programmen natürlich keine Rede.
Der weitere
(reaktionäre) Rechtsruck bedeutet eine Verschärfung
des Klassenkampfes von oben in allen Bereichen.
Zeitgleich nehmen Kämpfe um Lohn, um Wohnraum, um
bessere Arbeitsbedingungen, gegen sexualisierte
Gewalt, für Bleiberecht, gegen Nazis und vieles
mehr zu. Immer mehr Menschen organisieren sich und
nehmen den Klassenkampf von unten auf. Diese Kämpfe
gilt es voranzutreiben, miteinander zu verbinden,
konkrete Forderungen zu stellen und am 1. Mai für
eine revolutionäre gesellschaftliche Perspektive
auf die Straße zu gehen. Für uns – die Mehrheit der
Menschen – heißt Aufschwung:
· Der
gesellschaftliche Reichtum gehört nicht wenigen,
sondern allen. Einkommen rauf!
Produktionsmittel
vergesellschaften!
· Familien- und
Pflegearbeit gehen uns alle an! Sorgearbeit
kollektivieren! Schluss mit Sexismus und
Patriarchat.
· Wohnen ist kein
Luxus, sondern Grundrecht. Mieten runter! Wohnraum
vergesellschaften!
· Wir lassen uns
nicht gegeneinander hetzen. Gleiche Rechte für
Alle! Alle Grenzen auf – Kein Mensch ist illegal!
· Wir leben nicht
für ihre Profite. Weg mit Hartz IV, Niedriglohn und
Arbeitshetze! Kapitalismus abschaffen!
· Wir wollen
selbstbestimmt leben und lernen. Privatisierung
stoppen! Bildung für alle – und zwar umsonst!
· Fluchtursachen
bekämpfen und Abschiebungen verhindern!
Imperialistische Kriege stoppen!
· Die Vereinzelung
durchbrechen. Basiskämpfe organisieren und
Gegenmacht aufbauen!
· Soziale
Revolution weltweit!
Kein Leben
mehr für den Profit.
Wir – die
lohnabhängige Klasse – sind stark. Wir sind nur zu
oft gespalten. Und wir lassen uns zu oft einreden,
dass unsere ganz normalen Bedürfnisse unerfüllbar
und unsere Forderungen „utopisch“ seien.
Dabei ist die
Versorgung der Menschen weltweit mit allem
Notwendigen, auf Grund des technischen Standes der
Produktion, heute ohne weiteres möglich. Doch im
Kapitalismus entsteht Reichtum für Wenige aus
Ausbeutung der Arbeitskraft und profitorientierter,
nicht-nachhaltiger, imperialistischer Aneignung von
natürlichen Ressourcen. Je billiger die
Arbeitskraft desto stärker die Ausbeutung, um so
höher der Profit.
Seit eineinhalb
Jahrzehnten werden Niedriglohnbereiche und
atypische Beschäftigungsverhältnisse ausgeweitet,
in die immer mehr Menschen gedrängt werden – weit
mehr als die Hälfte davon sind Frauen. Sie sind
langfristig besonders von dieser Entwicklung
betroffen, da die für die Produktion notwendige
Reproduktionsarbeit von ihnen unbezahlt zusätzlich
geleistet wird. Zahlreiche Jobs sind entstanden,
die keine Existenzsicherheit mehr bieten.
Leiharbeit breitet sich aus. Dies alles wurde von
den letzten Regierungen nicht etwa bekämpft,
sondern mit der Agenda 2010 (die großangelegte
Strategie zur Ausweitung des Niedriglohnsektors,
der prekären Beschäftigung und dem Aufbau des
Hartz-Sanktionsregimes) massiv unterstützt, die von
der ehemaligen Arbeiterpartei SPD auf die
Tagesordnung gesetzt wurde. Denn Hartz IV ist ein
perfides System des Arbeitszwangs, das die Menschen
dazu bringen soll, auch den miesesten Job
anzunehmen, sie der Gnade des Jobcenters ausliefert
und in ihrer Existenz bedroht, falls sie nicht
spuren. Unterdessen nimmt der Stress aber auch in
den sogenannten „Normalarbeitsverhältnissen“
ständig zu. Die Arbeitszeit wird zusehends
verdichtet, die Anforderungen in vielen Bereichen
steigen – oder umgekehrt die Monotonie – auf jeden
Fall aber immer die Belastung: Über 1,7 Milliarden
Überstunden wurden 2016 in der BRD geleistet –
davon 947 Millionen unbezahlt. Dass die Mehrheit
dabei mitspielt und nicht aufmuckt liegt vor allem
an der Angst: mit der Agenda 2010 wurde ein
ständiges Bedrohungspotential vor dem ökonomischen
und damit vermeintlich sozialen Abstieg aufgebaut.
Her mit
dem Wohlstand für Alle.
Das sind die
„Errungenschaften“, auf deren Grundlage die
deutsche Wirtschaft aus der Krise 2008 als
Gewinnerin hervorging. Seither wird uns ein
Jobwunder nach dem anderen präsentiert – massenhaft
wunderbare Jobs in unsicheren Arbeitsverhältnissen.
Am wirtschaftlichen Aufschwung werden die
Lohnabhängigen also nicht beteiligt, sondern ihre
Bedürfnisse werden den Profitinteressen geopfert.
In Teilen
Deutschlands gilt die Vollbeschäftigung als nahezu
erreicht – trotzdem sind immer mehr Menschen arm
oder von Armut bedroht. In Nürnberg beispielsweise
hat sich die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren
halbiert, zeitgleich stieg hier der Anteil derer,
die von Armut bedroht sind, auf 23,3 Prozent – das
betrifft also jede vierte Person.
Das früher übliche
Versprechen, dass „Gürtel enger schnallen“ und
harte Arbeit nach einer Durststrecke auch
irgendwann wieder zu mehr Wohlstand für alle führen
würde, ist längst unter den Tisch gefallen. Von
einer Entschärfung von Hartz IV ist nach den Wahlen
keine Rede mehr. Gesundheit wird immer mehr
Privatsache. Wer als RentnerIn in Armut fällt, ist
selbst verantwortlich. Mit dem Schreckgespenst
„Industrie 4.0“ wird bereits jetzt gedroht, dass
weitere Menschen aus ihrer Existenz geworfen und
die Arbeitsbedingungen noch unmenschlicher werden.
Die Weiterentwicklung der Produktivkräfte und die
Produktivitätssteigerung hat in den letzten
Jahrzehnten für unfassbaren Reichtum gesorgt und
mit der Digitalisierung wird sich die
Geschwindigkeit dieser Entwicklung noch einmal
beschleunigen. Das Potential für Wohlstand für alle
ist da – das einzige, was ihn aufhält sind die
Produktionsverhältnisse, die bestimmen wer besitzt,
wer arbeitet und wer die Kohle einstreicht. Die
Herrschenden opfern die Möglichkeiten des
technischen und organisatorischen Fortschritts mit
aller Gewalt dem Profitzwang des neoliberalen
Kapitalismus. Sie nutzen ihn, um die Ausbeutung der
menschlichen Arbeitskraft zu steigern – und vor
allem um die Kontrolle, den Druck und die Leistung
zu erhöhen.
Aber mit der
Ausbeutung unserer Arbeitskraft hört es noch lange
nicht auf. Sie wollen alles von uns. Die
Durchkapitalisierung von Grundbedürfnissen
schreitet immer weiter voran: Verfügbare und
notwendige Gesundheitsleistungen werden
privatisiert und der Zugang ist an ein
entsprechendes Einkommen gebunden. Nicht reich zu
sein ist ein Krankheitsrisiko – arm zu sein, heißt
früher sterben. Selbst bei durchgehender
Erwerbsbiografie droht einem großen Teil der
Lohnabhängigen ein Leben in Altersarmut. Mit
unserem Grundbedürfnis, ein Dach über dem Kopf zu
haben, werden von SpekulantInnen, InvestorInnen und
Immobilienfirmen astronomische Gewinne erzielt. Die
Mieten steigen und ermöglichen Immobilienhaien wie
der DAX-indizierten Vonovia ihre Rendite
kontinuierlich zu steigern. Die Angst vor dem
Wohnungsverlust lässt etliche MieterInnen jede
Schikane der VermieterInnen hinnehmen: Von
Mieterhöhungen über falsche Nebenkostenabrechnungen
bis hin zu mangelnder Instandhaltung. Die
sogenannte Mietpreisbremse hat sich längst als
Nullnummer erwiesen. Statt dass für ausreichend
billigen Wohnraum gesorgt wird, heizt der Bau von
Luxuswohnungen die Verdrängung von Menschen aus
ihren Vierteln an. Der öffentliche Raum gehört
längst nicht mehr allen, sondern wird für
kommerzielle Zwecke der Meistbietenden genutzt.
Wohnraum ist also
längst nicht mehr für alle erschwinglich. Auch hier
sind wieder Frauen in besonderem Maße betroffen.
Nicht nur, dass generell mehr Frauen von Armut
bedroht sind – auch eine Wohnung zu finden
gestaltet sich häufig schwieriger, insbesondere für
Alleinerziehende. Für viele Frauen bedeutet dies
auch ein Verharren und schutzloses Ausgeliefertsein
an patriarchale Gewalt, die hauptsächlich im
privaten Raum stattfindet. In vielen
Paarbeziehungen ist die Frau ökonomisch abhängig,
auch was den Wohnraum anbelangt, den meistens der
besser verdienende Mann anmietet. Ausziehen ist
dann schlicht nicht möglich. Zufluchtsräume in
Frauenhäusern sind viel zu knapp. Immer wieder sind
Frauen gezwungen in Gewaltverhältnisse
zurückzukehren, weil sich nach dem Aufenthalt im
Frauenhaus kein privater Wohnraum findet.
Die Lügen
platzen lassen. Gegen Repression aufstehen.
Bei alledem
handelt es sich natürlich nicht nur um
vorübergehende „Missstände“. Und zu Recht haben die
Parteien, die in den letzten Jahrzehnten in diesem
Land regiert haben, bei vielen auch das letzte
Vertrauen verloren.
· Im Verlauf des
NSU-Prozesses wurde vielen klar, dass
Verfassungsschutz, Polizeibehörden und
Innenministerien ihre eigenen Verstrickungen und
Verantwortung für eine 10-jährige Terrorserie mit
allen Mitteln unter dem Deckel halten will. Ohne
Zuarbeit des deutschen Staates hätte es das
NSU-Netzwerk, das zu keiner Zeit nur aus drei
Personen bestand, niemals gegeben. Nazis morden –
und der Staat schaut eben nicht immer nur zu. Von
Anfang an wurden die Angehörigen der Opfer bei den
Ermittlungen von staatlichen Organen rassistisch
stigmatisiert. Genau wie sie glauben wir dem Staat
kein Wort. Wir können sie nicht zwingen die
Wahrheit zu sagen, nur immer unverschämter zu
lügen.
· Der mutige
Widerstand von BerufsschülerInnen und AktivistInnen
am 31.Mai 2017 gegen die Abschiebung eines
Mitschülers hat Menschen weit über Nürnberg hinaus
beeindruckt. Die Polizei ging mit
Bereitschaftskräften, Schlagstöcken, Pfefferspray
und Hunden gegen die BlockiererInnen vor. Dass im
Anschluss nicht etwa das brutale Vorgehen der
Polizei im Fokus von Politik und Staat stand,
sondern stattdessen mit allen Mitteln versucht
wurde, die SchülerInnen und andere
UnterstützerInnen zu kriminalisieren, zeigt in
wessen Interesse der „Rechtsstaat“ handelt.
· Trotz
Klimakatastrophe verschiebt die Bundesregierung den
Kohleausstieg in die ferne Zukunft. Sie
subventioniert Energiekonzerne, denen unsere Umwelt
und unser Leben keinen Cent wert sind, die
Hunderttausenden jährlich den Strom sperren und
ganze Dörfer für den Braunkohleabbau vernichten.
Zehntausende wehren sich seit Jahren in den
Braunkohlerevieren, blockieren Bagger, besetzen
Bäume und ganze Waldstücke.
· Die deutsche
Wirtschaft verdient am Geschäft mit dem Krieg:
Rüstungsgüter im Wert von 25 Milliarden Euro wurden
in den letzten drei Jahren aus der BRD ausgeführt.
Rheinmetall, Thyssen-Krupp und Konsorten geben sich
damit aber längst nicht zufrieden und produzieren
mittlerweile im großen Stil mit Tochterfirmen im
Ausland. Rheinmetall verkauft ganze Waffenfabriken,
unter anderem an die Türkei, die derzeit mit
deutschen Waffen hochgerüstet einen
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die
demokratisch-konförderalistisch verwalteten
Autonomiegebiete in Syrien führt. Der deutsche
Staat wiederum reagiert mit der Kriminalisierung
der Solidaritätsbewegung gegen diesen Krieg.
· Auf europäischer
Ebene geht die Militarisierung weiter. Im
EU-Vertragswerk PES-CO verpflichten sich die
beteiligten Staaten zur Aufrüstung und zur
Bereitstellung von Kampftruppen. Als treibende
Kräfte zielen vor allem die herrschende Klasse
Deutschlands aber auch Frankreichs damit auf die
Schaffung einer EU-Armee, die die Interessen des
Kapitals eines „Kerneuropa“ künftig mit
militärischer Gewalt in der Welt durchsetzen soll.
· Auf Proteste und
Aktionen gegen den G20-Gipfel reagierte der Staat
mit der rechtswidrigen Auflösung von Protestcamps
und mit brutaler Polizeigewalt gegen tausende
DemonstrantInnen. Stundenlange Strassenschlachten
waren die Folge. Darauf hin kam es zu einer
Kriminalisierungs- und Hetzkampagne des Staates und
großen Teilen der bürgerlichen Medien. Gleichzeitig
nutzte die Regierung die Gelegenheit für ein Verbot
der linken Internetplattform „Linksunten“ und
zerstörte damit ein wichtiges linkes und
demokratisches Informationsmedium. Beabsichtigt
ist, für die Zukunft noch hemmungslosere staatliche
Gewalt gegen politische und soziale Bewegungen
möglich zu machen.
· Die CSU spielt
bei den Angriffen auf das Asylrecht wieder einmal
den Vorreiter. Seehofer steht als Innenminister
bereit, die rassistische bayerische Linie auf
Bundesebene umzusetzen. Geplant ist unter anderem
der Ausbau des Lagersystems nach bayerischem
Vorbild. Doch immer wieder bringen der
selbstorganisierte Widerstand von Geflüchteten und
der solidarische gemeinsame Kampf das perfide
System aus Isolation, Kriminalisierung und Schikane
zutage – und sagen ihm den Kampf an!
· Der Ausbau zum
Polizeistaat wird weiter vorangetrieben. Das neue
bayerische Polizeiaufgabengesetz erlaubt
monatelange Haft, den Einsatz von Spitzeln und das
Abfangen von Briefen durch die Polizei. Das alles
ohne richterlichen Beschluss. Auf Grundlage des
bayerischen Integrationsgesetzes dringt die Polizei
ohne Ankündigung und richterlichen Beschluss in
alle vermuteten Aufenthaltsorte von Geflüchteten
ein. Darüber hinaus schafft es die Voraussetzungen,
alle von der staatlichen Doktrin abweichenden
Vorstellungen und Verhaltensweisen zu
sanktionieren.
Dies sind nur
einige Beispiele, die den Letzten klar machen
müssten, dass schon längst Schluss ist mit sozialen
Zugeständnissen und der Staat statt dessen immer
offener seine autoritäre Fratze zeigt. In
Kombination ergeben der Ausbau des Lagersystems,
das bayerische Integrationsgesetz und die
Verschärfung des Polizeiaufgabengesetzes
Instrumentarien zur präventiven Aufstandsbekämpfung
und in letzter Konsequenz zum Errichten eines
Faschismus. Noch ist es zwar nicht so weit, aber
die gesetzlichen Voraussetzungen sind heute bereits
geschaffen. Wann und in welchem Umfang diese
genutzt werden, hängt vom Widerstand dagegen ab und
ist heute noch offen. Für die gesellschaftliche
Akzeptanz der Verschärfungen wird auf allen Ebenen
– und in Teilen erfolgreich – geworben.
Niemals
zur Peitsche tanzen.
Der Grund dafür
liegt auf der Hand: Es ist das Geschäft des Staates
und der politischen Klasse im Kapitalismus, die
Interessen des Kapitals zu vertreten – und gegen
die Interessen der lohnabhängige Klasse zu
verteidigen. Und für das Kapital gilt: Nach der
Krise ist vor der Krise. Will man auch die nächste
Schlacht im Wirtschaftskrieg gewinnen, braucht man
weiter mehr Flexibilität, niedrige Löhne, sowie
Sozialkosten. Im globalen Konkurrenzkampf der
imperialistischen Mächte werden keine Geschenke
mehr verteilt. Statt dessen herrschen
Protektionismus, Nationalismus und globales
Wettrüsten.
Wer als
Lohnabhängiger der AfD hinterher läuft, weil er
sich von der alten Politik-Riege nichts mehr
erwartet, hat offensichtlich nicht einmal
verstanden, wer die da oben sind – und wer deren
Interessen durchsetzt. Denn bei der AfD tummeln
sich neben den schlecht übertünchten Nazis nur
diejenigen, die auch noch die letzte dünne Schicht
Sozialstaatlichkeit wegkratzen wollen. Sie
vertreten nicht das „Volk“, sondern nur jene
Fraktion des Kapitals, die sich einen anderen
EU-Kurs, eine noch brutalere Marktwirtschaft und
einen noch rücksichtsloser dreinknüppelnden Staat
wünscht.
Vieles was die AfD
fordert, setzen GroKo- und Jamaika-Parteien
allerdings schon lange um. Ob CDU/CSU
Steigbügelhalter der AfD sind oder umgekehrt das
muss sich noch erweisen. FDP-Chef Lindner will die
Mauer um Europa verstärken und Geflüchtete
zurückschicken. Die Grünen hatten im Herbst 2017
ihren Flüchtlingskompromiss als Deal für eine
Regierungsbeteiligung quasi schon in der
Aktentasche. Selbst wer sich der Illusion hingibt,
der Kapitalismus wäre zu reformieren, sieht im
Koalitionsvertrag der GroKo, wie wenig die
herrschende Politik daran interessiert ist. Das,
was die SPD als ihre Handschrift und als sozial
definiert, steht zum x-ten Mal in irgendwelchen
Koalitionsverträgen und entbehrt jeglicher
Grundlage zur Umsetzung. Konkret werden nur die
Verschärfungen bei der inneren Sicherheit, der
Aufrüstung und der rassistischen Asylpraxis.
Die Herrschenden
winken längst nicht mit mehr Zuckerbrot. Sie zeigen
offen die Peitsche. Das gilt nicht nur dem
„Schwarzen Block“, nicht nur Geflüchteten, sondern
allen die sich wehren und künftig wehren könnten.
Denn die zahlreichen Angriffe auf die Klasse der
Lohn-abhängigen rufen zunehmend Widerstand hervor.
Seit Jahrzehnten sinkende Reallöhne bei steigenden
Profiten lassen sich nicht mehr vermitteln, ebenso
wenig wie eine Wohnungspolitik, die keine
bezahlbaren Wohnungen schafft, die zunehmende
Ausgrenzung erwerbsloser und verarmter Menschen,
deren Selbstbestimmungsrecht eingeschränkt wird,
und vieles mehr.
Die Kämpfe gegen
die unerträglicher werdenden Verhältnisse nehmen
zu: Erstmals seit langem streikten die
MetallerInnen wieder nicht nur für mehr Lohn,
sondern auch für Arbeitszeitverkürzungen. Gegen die
Union Busting Seminare von Kanzleien wie Schreiner
und Partner oder Naujok regt sich bundesweit
Widerstand. Frauen gehen kämpferischer denn je
gegen patriarchale Unterdrückung und
Benachteiligung auf die Straße, zum Beispiel am 8.
März. MieterInnen wehren sich gegen Verdrängung aus
ihrem Viertel und Mietenwahnsinn. In zahlreichen
Demonstrationen gingen Geflüchtete selbstbewusst
für ihre Rechte auf die Straße. Wütende Zeichen
internationaler Solidarität werden von den Straßen
Deutschlands in die Welt gesendet. So
demonstrierten Anfang des Jahres Zehntausende für
einen Stopp des türkischen Krieges gegen die
Autonomiegebiete in Syrien, insbesondere Afrin.
BerufsschülerInnen wehrten sich entschlossen gegen
die Abschiebung ihres Mitschülers. Auch an den
Krankenhäusern brodelt die Wut: Krankenschwestern
und Pfleger fordern ein Ende der Sparpolitik auf
ihre Kosten und auf dem Rücken der PatientInnen und
gehen in den Ausstand. In Nürnberg konnte keine
Demo von Pegida und Nazi-Splitterparteien laufen,
ohne das sich AntifaschistInnen entschlossen den
Rechten in den Weg stellten.
Den Spieß
umdrehen. Gemeinsam kämpfen. Die Revolution wagen.
Und genau das ist
es, was es dringend braucht: Menschen, die sich
selbst ermächtigen und für ihre gemeinsamen
Interessen entschieden eintreten. Organisieren wir
uns also an der Basis der Gesellschaft. Wo es
bereits Organisationen und Gruppen gibt, die das
richtige tun, schließen wir uns ihnen an. Wo es
noch keine solchen Ansätze gibt, gründen wir neue
Basisgruppen mit unseren KollegInnen oder Nachbarn.
Denn es ist ja
klar: Das Straf- und Zwangssystem Agenda 2010 wird
bleiben, wenn wir nicht dagegen kämpfen. Der Lohn
wird weniger, wenn wir nicht streiken. Frauen
werden weiter benachteiligt und unterdrückt, wenn
wir uns nicht wehren. Wohnkosten werden weiter
steigen, Menschen werden abgeschoben, die Umwelt
wird kaputt gemacht, Kriege werden angestiftet,
Lebensgrundlagen werden vernichtet, immer mehr
Menschen müssen fliehen, wenn wir nicht selbst
unsere Interessen in die eigene Hand nehmen, ein
zerstörerisches kapitalistisches System in die
Schranken weisen und schließlich sein Ende
herbeiführen. Und wie sollten wir kämpfen, wenn
nicht solidarisch, gemeinsam und ohne uns spalten
zu lassen.
Drehen wir also
den Spieß um. Holen wir uns, was uns gehört. Setzen
wir uns gegen die Ungerechtigkeit zur Wehr. Den
Kampf gegen die Verhältnisse, die uns drücken,
brauchen wir heute wie die Luft zum Atmen. Das
fängt schon beim Kleinen an, z.B. bei Widersprüchen
gegen überzogene Forderungen des Vermieters oder
ungerechtfertigte Entscheidungen des Jobcenters,
bei solidarischer Ämterbegleitungen oder dabei,
sich gemeinsam Nazis in den Weg zu stellen. Jeder
kleine Sieg ist wichtig.
Wir führen diese
Kämpfe nicht als Einzelne. Was wir der herrschenden
Klasse entgegenzusetzen haben ist, dass wir uns als
Klasse der Ausgebeuteten und Unterdrückten
organisieren, unsere Kämpfe miteinander verbinden
und sie aufeinander beziehen. Nur so kann aus einer
Vielfalt von Bewegungen in verschiedenen Ländern
und gesellschaftlichen Bereichen eine
ArbeiterInnenbewegung werden, die das Ende des
Kapitalismus glaubwürdig auf die Tagesordnung
setzt. Am 1.Mai gehen wir für diese revolutionäre
Idee auf die Straße.
Denn eine
dauerhafte Besserung, eine freie Welt ohne
Ausbeutung und Unterdrückung, ohne Krieg und
Verelendung, ohne Rassismus und Sexismus werden wir
am Ende nur durch eine grundlegende Umwälzung der
bestehenden Verhältnisse verwirklichen. Die
weltweite Abschaffung der kapitalistischen
Wirtschaft und eine klassenlose Gesellschaft ist
möglich und notwendig. Nur die soziale Revolution
wird dies erreichen.
Heraus zum
revolutionären 1.Mai 2018
Für die soziale Revolution!
es rufen
auf: AK OHM gegen Rechts, Allgemeines
Syndikat Nbg. (der) Freien Arbeiter*innen Union,
Antifaschistisches Aktionsbündnis Nbg. (AAB),
Antifaschistische Linke Fürth, Antiimperialistische
Initiative Nbg./Fü., AStA TH Nbg., ATIK Nbg.,
Autonome Bande Memmingen, Deutsche Kommunistische
Partei (DKP) – OG Nbg., Feministische Perspektiven,
Initiative Mietenwahnsinn Stoppen, Initiative
solidarischer ArbeiterInnen (ISA),
Interventionistische Linke (IL) Nbg., Junge Welt
Leserinitiative, Karawane für die Rechte
der Flüchtlinge und MigrantInnen, Kunstverein, MC
Kuhle Wampe Nbg., Medya Volkshaus, Musikverein im
K4, organisierte autonomie (OA), Partizan Nbg.,
Pension Ost, Projekt 31, Prolos, Revolutionär
organisierte
Jugendaktion (ROJA), Sozialistische Deutsche
Arbeiterjugend (SDAJ) Nbg., Wagenplatz
Kristallpalast, Widerstand Mai 31 – Solidarität ist
kein Verbrechen
die
Durchführung unterstützen:
8.März-Bündnis
Nbg., Rote Hilfe Nbg.-Fü-Erl.,
Jugendaktion Bildung statt Abschiebung (JABA
Die hier
dokumentierten Aufrufe stellen keine Werbung
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